Die angebliche Trennung von Ex-Nationaltorhüter Tim Wiese war offensichtlich nur eine ''Beruhigungspille'' für die Öffentlichkeit, um das leidige Thema des aussortierten Stars bei 1899 Hoffenheim aus den Schlagzeilen zu verdrängen.
Nach SID-Informationen trifft ein Bericht der Bild-Zeitung zu, wonach Wiese trotz der Abfindungs-Vereinbarung vor fünf Wochen immer noch bei den Kraichgauern unter Vertrag steht. Die Hoffenheimer halten nach wie vor die Transferrechte an Wiese, um bei einem Wechsel des 32-Jährigen einen Teil der Abfindung (angeblich sechs Millionen Euro) über eine Ablösesumme wieder reinzubekommen.
Der bis Juni 2016 laufende Vertrag zwischen dem Klub und Wiese wurde nicht völlig aufgelöst, sondern abgewandelt. Hoffenheim zahlt weiter ein deutlich reduziertes Grundgehalt an Wiese. ''Wir haben uns Optionen erhalten'', sagte Hoffenheims Geschäftsführer Peter Rettig der Bild.
Vom Kapitän zur Nummer drei
Wiese, an dem zuletzt angeblich der SSC Neapel interessiert war, ist somit derzeit gar nicht vereinslos und kann erst wieder in der nächsten Transferperiode wechseln. ''Ja, ich kann im Moment nicht wechseln, halte mich fit, um im Sommer irgendwo angreifen zu können. Denn abgehakt habe ich meine Karriere noch nicht'', äußerte Wiese.
Der Keeper war 2012 nach sieben Jahren bei Werder Bremen nach Hoffenheim gewechselt, bei den Kraichgauern aber nie glücklich geworden. Unter den Trainern Markus Babbel, Marco Kurz und Markus Gisdol wurde Wiese zwar erst zum Kapitän ernannt, später allerdings im Eiltempo zur Nummer drei degradiert und letztlich auf die Tribüne verbannt.
Wieses Traum: Zurück an die Weser
Nach der Abschiebung in die sogenannte ''Trainingsgruppe 2'' sorgte der Profi, der die Erfahrung von 269 Bundesliga- und 55 Europacupspielen aufweist, vielmehr durch Eskapaden abseits des Platzes für Schlagzeilen.
Zudem war dem Top-Verdiener immer wieder vorgeworfen worden, seinen millionenschweren Vertrag (3,5 Millionen Euro pro Saison) nur aussitzen zu wollen. Angebote hatte der Keeper, der im Februar 2012 sein letztes Länderspiel bestritten hatte, abgelehnt und auf eine weitere Möglichkeit bei seinem Arbeitgeber gepocht.
Bereits Ende vergangenen Jahres war das Tischtuch aber längst zerschnitten. Nach der Auflösung der ''Trainingsgruppe 2'' verzichtete Wiese auf das Training mit der U23 und äußerte stattdessen den Wunsch nach einem ''gesonderten Einzeltraining''. Der Klub entsprach dem Anliegen. Zuletzt hatte hatte sich Wiese bei Werder angeboten. ''Bei Werder hatte ich meine schönste Zeit. Natürlich würde ich Werder helfen, wenn man mich fragt'', sagte Wiese.