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Der direkte Sturz Tigres in die zweite Liga ist zwar nicht mehr möglich, die Kicker in den blau-roten-Trikots können aber die Relegationsspiele gegen den Abstieg aus eigener Kraft nicht mehr verhindern - sie haben in den letzten drei Jahren einfach zu wenig Punkte gesammelt. Nun müssen sie gewinnen und hoffen, dass San Martín de San Juan verliert und Rafaela höchstens einen Punkt holt. Dann müsste man nicht in die Relegation.
Entscheidungsspiele um Titel und Abstieg
Vor Saisonbeginn hatte Tigre so wenige Punkte, dass der Abstieg besiegelt schien. Dann machte man aber in bislang insgesamt 37 Spielen der beiden Halbturniere viel Boden gut. Tigres Stürmer Carlos Luna klagt: "Seit einem Jahr spielen wir wegen des Punktedurchschnitts mit dem Taschenrechner in der Hand, das ist unglaublich erschöpfend".
Deshalb könnte nach dem letzten Spieltag die Saison für Tigres Helden noch lange nicht vorbei sein. Neben den beiden Entscheidungsspielen oder sogar einem Miniturnier mit Arsenal und Boca um den Titel läuft Tigre Gefahr, auch Entscheidungsspiele gegen den Abstieg bestreiten zu müssen.
Der ungewöhnliche, im Reglement schlicht und einfach nicht vorgesehene Fall, deckt schonungslos das Chaos beim Nationalverband AFA auf. Der Verband wird seit über drei Jahrzehnten vom FIFA-Senior-Vizepräsidenten Julio Grondona (80), daheim argwöhnisch "Pate" genannt, geführt. Mehrere AFA-Sprecher und -Funktionäre hatten noch diese Woche tatsächlich unter anderem versichert, Tigre werde im Falle eines Abstiegs der Titel aberkannt werden müssen.
Fünf Tage vor dem Saison-Finale wurde nun - endlich - die fehlende Passage ins Reglement geschrieben: Ein Absteiger kann Meister sein, aber nicht an der jeweils nächste Copa Libertadores, der südamerikanischen Champions League, teilnehmen. "Uns doch egal, wir wollen uns in erster Linie retten", sagt Spielmacher Diego Morales.