Goodbye

 

Das war's nun aber für heute aus Singapur, weiter geht es dann morgen ab 13:30 Uhr mit dem Endspiel. Bis dahin oder zum nächsten Mal sagt Oliver Stein Danke für's Mitlesen und auf Wiedersehen - wir hoffen, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie schon bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen!

Das Finale

 

Tatsächlich stehen sich damit im morgigen Finale die beiden überragenden Spielerinnen der letzten sieben Tage gegenüber: Weder Sloane Stephens noch Elina Svitolina haben bei diesem Turnier schon ein Match verloren - wer morgen gewinnt, darf sich also wirklich wie die Beste unter den Top 8 (oder sagen wir neun) fühlen.

Stephens

 

''Ja, acht Spiele in Serie zu verlieren war hart. Aber ich hab dann meine Aufregung und das Adrenalin unter Kontrolle bekommen und hab mit jedem gewonnen Spiel mehr Ruhe gefunden'', so Stephens direkt nach der Partie im TV-Interview. ''Mal sehen, das Finale, ich werde natürlich mein Bestes geben. Elina ist eine gute Spielerin, das kann spannend werden.''

Fazit

 

Wenn mir nach dem ersten Satz jemand eine Wette auf Sloane Stephens angeboten hätte, ich hätte dankend abgelehnt - egal, wie hoch die Quote gewesen wäre. Und trotzdem hat die Amerikanerin hier ein tolles Comeback geschafft, weil sie sich nie aufgegeben hat und im dritten Satz dann auch zu ihrem Spiel fand - und natürlich, weil Karolina Pliskova mit zunehmender Spieldauer die Beine fehlten, um selber gute Aktionen zu generieren.

0:6, 6:4, 6:1

Und das war's: Mit einem letzten Angriff auf besagte Vorhand von Pliskova tütet Stephens gleich den ersten Matchball ein - in einem verrückten Dreisatzmatch triumphiert am Ende die fittere von beiden Spielerinnen!

0:6, 6:4, 5:1

 

Zum 15:30 punktet Stephens dann mit einem Passierball mit der Rückhand longline, bevor sie über weiterhin unfassbar wackelige Pliskovas Vorhand auch noch auf 15:40 stellen kann - und damit zwei Matchbälle hat.

0:6, 6:4, 5:1

 

Das Geduldsspiel kann Pliskova mit Stephens sowieso nicht mitspielen, denn da ist die Amerikanerin um Klassen besser: 0:15.

0:6, 6:4, 5:1

 

Pliskova wird gleich noch mal zu kurz, was Stephens zu einem Rückhandwinner die Linie entlang nutzt - 5:1 für die Amerikanerin, die auf dem besten Wege ins Endspiel ist.

0:6, 6:4, 4:1

 

Das 40:0 tütet die Amerikanerin dann mit einer tollen Rückhand cross ein - wobei die Vorlage von Pliskova mit dem Vorhandslice (!) da auch sehr verlockend wirkte.

0:6, 6:4, 4:1

 

Es sieht nicht so aus, als würde Pliskova hier noch mal irgendwelche geheimen Reserven aktivieren können: Zwei Mal gibt es keinen Return, 30:0 Stephens.

0:6, 6:4, 4:1

 

Ich nenne das mal eine Vorentscheidung: Mit ihrem vierten Doppelfehler des Tages gibt Karolina Pliskova auch ihr drittes Aufschlagspiel in diesem dritten Satz ab und liegt nun mit einem Doppelbreak hinten - bei 1:4 hat es Sloane Stephens nicht mehr weit bis in ihr zweites großes Finale des Jahres.

0:6, 6:4, 3:1

 

Dazu kommt, dass Pliskova offenbar kaum noch Beine hat und deshalb oft zu hektisch agiert: Die Rückhand ins Netz beschert Stephens bei 15:40 zwei Breakchancen.

0:6, 6:4, 3:1

 

Kompliment an Sloane Stephens: Die Amerikanerin nutzt weiterhin jede Schwäche bei Pliskova konsequent aus, sei es deren Vorhand insgesamt oder ihre oft zu kurzen Angriffsbälle - 15:30.

0:6, 6:4, 3:1

 

... und mehr benötigt Stephens auch nicht, um das eben geholte Break zu bestätigen und mit einem Ass zum 3:1 vorzulegen. Nervenstark von der Amerikanerin!

0:6, 6:4, 2:1

 

Kein Problem: Ein Servicewinner bringt das 30:30, ein weiterer guter Aufschlag das 40:30 und einen Spielball ...

0:6, 6:4, 2:1

 

Die Challenge von Pliskova ist falsch, aus dem 0:30 wird also nichts. Dafür aber aus dem 15:30 - das verschenkt Stephens nämlich mit der Rückhand.

0:6, 6:4, 2:1

 

Pliskova geht sofort mit Vollgas über die Rückhand von Stephens - 0:15.

Coaching

 

Rennea Stubbs ist wieder am Platz und gibt Pliskova zu denken: ''Du musst wieder mehr ans Netz gehen. Spiel dein Spiel. Es ist noch genug Zeit. Und vor allem: Nimm die Vorhand früh, spiel sie aggressiv auf ihre Rückhand.''

0:6, 6:4, 2:1

 

Stark gespielt von Stephens: Das Rückhandduell unterbricht die Amerikanerin mit einem gefühlvoll die Linie entlang gespielten Ball - der reicht zum Break und der 2:1-Führung.

0:6, 6:4, 1:1

 

Aber was nützen dir die schönsten Punkte, wenn darauf gleich wieder in ganz böser Fehler folgt: Pliskovas Vorhand cross segelt ins Netz, Stephens darf sich über das 30:40 und den nächsten Breakball freuen.

0:6, 6:4, 1:1

 

Rums: Zwei Mal spielt Pliskova den Ball genau an die Grundlinie, um dann mit einer Vorhand longline zu punkten - 30:30.

0:6, 6:4, 1:1

 

Wobei: Zu viele Fehler sollten sich da natürlich trotzdem nicht einschleichen. Die fahrlässig links in den Korridor geschobene Rückhand der Tschechin beschert Stephens nämlich schon das 15:30 ...

0:6, 6:4, 1:1

 

Die Rolle des Aggressors steht Pliskova bedeutend besser als alles andere. Und auch, wenn sich da nach wie vor immer mal wieder Fehler einschleichen - das sieht jetzt wieder alles viel entschlossener aus als noch im zweiten Satz.

0:6, 6:4, 1:1

 

Der Mut der Verzweiflung steht Pliskova ganz ausgezeichnet: Mit Vollgas und einem abschließenden, cross gespielten Vorhandhammer holt sich die Tschechin das Re-Break zu Null. Eindrucksvoll - und irgendwie komplett aus dem Nichts.

0:6, 6:4, 1:0

 

Autsch: Stephens will mit einem Slice angreifen, spielt den aber einen knappen Meter (!) zu lang - 0:40, drei Breakchancen für Pliskova.

0:6, 6:4, 1:0

 

Immer wieder stützt sich Pliskova jetzt auf ihre Knie, als wäre sie mit den Kräften am Ende. Ein Vorhandwinner und ein schön zu Ende gespielter Netzangriff bringen der Tschechin dann aber doch wieder das 0:30 ...

0:6, 6:4, 1:0

 

Und da ist das nächste Break für Sloane Stephens: Mit viel Geduld bespielt die Amerikanerin Pliskovas Rückhand so lange, bis die patzt - 1:0 und Break vor Stephens.

0:6, 6:4, 0:0

 

Um das noch mal zu unterstreichen: Pliskova gewinnt beim zweiten Aufschlag nur 35 Prozent der Punkte - Vorteil beim zweiten Aufschlag, Breakball Nummer drei in diesem Spiel.

0:6, 6:4, 0:0

 

Knackpunkt erster Aufschlag: Wenn der mal sitzt, dann punktet Pliskova meist auch relativ locker - Einstand, die zweite.

0:6, 6:4, 0:0

 

Pliskova kann dann zwar auf Einstand stellen, aber ohne ihren ersten Aufschlag ist die Tschechin nur die Hälfte wert: Die nächste ganz schwache Vorhand ins Netz sorgt erneut für Vorteil und Breakchance Stephens.

0:6, 6:4, 0:0

 

Mit einem Servicewinner und einem ruhig aufgebauten Netzangriff kann Pliskova sich zwar noch mal aus diesem kleinen Loch buddeln, aber Stephens ist nach wie vor hellwach: Mit einer perfekten Rückhand longline geht es für die Amerikanerin zum 30:40 und der nächsten Breakchance.

0:6, 6:4, 0:0

 

Huiuiui! Erst passiert Stephens Pliskova mit dem Rückhandslice, dann sitzt der Lob der Amerikanerin perfekt - 0:30!

Zwischenfazit

 

Nach einem überragenden ersten Durchgang konnte Karolina Pliskova ihre Form nicht konservieren - während die Tschechin stetig nachließ, wurde Sloane Stephens immer besser und sicherte sich den zweiten Durchgang am Ende hochverdient und dank dreier Breaks. Mal schauen, was uns gleich im dritten erwartet!

0:6, 6:4

Satzball Nummer eins verspielt Stephens noch, den zweiten nutzt sie dann aber über Pliskovas Rückhand - feines Comeback der Amerikanerin zum Satzausgleich!

0:6, 5:4

 

Und dann sind wir auch schon bei den ersten Satzbällen angekommen: Ein völlig verzogener Vorhandschwinger von Pliskova bringt Stephens das 40:15.

0:6, 5:4

 

Weiterhin hat Stephens die bessere Länge, während Pliskova ständig zu kurz oder viel zu lang wird - 30:15.

0:6, 5:4

 

Mit viel Mühe schafft es Pliskova dann aber doch, den Spielgewinn über die Ziellinie zu schleppen - bei 4:5 aus ihrer Sicht ist es jetzt aber natürlich an Sloane Stephens, einen entscheidenden dritten Satz zu erzwingen.

0:6, 5:3

 

Per Servicewinner geht es für die Tschechin dann aber immerhin zum 30:30, was sie anschließend auch noch zum 40:30 veredeln kann. Aber Pliskovas dritter Doppelfehler des Tages beendet die Hoffnung vom schnellen Spielgewinn - Einstand.

0:6, 5:3

 

Damit muss Pliskova nun also gegen den Satzverlust aufschlagen. Was ihr zunächst mal so gar nicht gelingen will - zwei leichte Vorhandfehler (was sonst) bringen Stephens das 15:30.

0:6, 5:3

 

Man höre und staune: Kein weiteres Break! Spielball Nummer eins kann Pliskova bei 40:0 zwar noch am Netz abwehren, den zweiten schnappt sich Stephens aber mit viel Power im Vorhandduell - Break bestätigt, 5:3 für die French-Open-Finalistin!

0:6, 4:3

 

Bei Pliskova funktioniert kaum noch etwas so wie im ersten Satz. Die Vorhand ist reihenweise zu lang (schon 16 unnötige Fehler in Satz zwei!), die Rückhand meist mutlos - und Stephens wird im Gegensatz dazu immer stärker. 30:0!

0:6, 4:3

 

Wie gesagt: Sieben Breaks in Serie sind der Maßstab. Erst legt Pliskova eine schwache Vorhand ins Netz, dann legt sie mit ihrem zweiten Doppelfehler (bei weiterhin null Assen) nach - Break Stephens, 4:3.

0:6, 3:3

 

Ans Netz sollte man Pliskova, die ja auch eine exzellente Doppelspielerin ist, nicht aufrücken lassen: Mit zwei Volleys geht es für die Tschechin zum wichtigen 30:30.

0:6, 3:3

 

Hoch auf die Rückhand, das mag kaum jemand von uns. So geht es offenbar auch Pliskova, die bei der Beantwortung gleich zwei Mal patzt - 15:30.

0:6, 3:3

 

Wie gewonnen, so zerronnen: Stephens wird mit der Rückhand ohne Not viel zu lang, Pliskova schreit ihre Erleichterung heraus - Re-Re-Re-Break, 3:3, alles wieder in der Reihe.

0:6, 3:2

 

Über 15:15 kann Pliskova dann auch auf 15:30 stellen und Stephens so unter Druck setzen. Der wilde Schwinger der Tschechin zum 30:30 sei dann schnell vergessen, denn darauf folgt wieder ein ganz starker Return zum 30:40 und der Chance zum Re-Break ...

0:6, 3:2

 

Im Gruppenspiel von Angelique Kerber gegen Kiki Bertens gab es in einem Satz sieben Breaks in Serie. Ein drittes, viertes oder gar fünftes in diesem zweiten Durchgang wären also keine Besonderheit ... 0:15.

Coaching

 

''Du musst mehr aus deinem Aufschlag machen, geh hinterher, sei aktiv'', so Trainerin Stubbs zu ihrem Schützling. Also quasi genau das, was Pliskova im ersten Durchgang konsequent und richtig gut gemacht hatte ...

0:6, 3:2

 

Unfassbar: Nach 2:0 verliert Karolina Pliskova ihren Aufschlag zwei Mal in Serie (dieses mal sogar zu Null!) und bringt Sloane Stephens so zurück ins Spiel.

0:6, 2:2

 

Rahmentreffer Pliskova, Stephens ballt die Faust - bei 0:40 sei ihr das herzlichst gegönnt. Und Rennae Stubbs macht sich schon mal zu einem Coaching-Ausflug bereit ...

0:6, 2:2

 

Da fehlen einem irgendwie die Worte. Plötzlich ist es Pliskova, die hier einen Fehler an den anderen reiht und Stephens das 0:30 auf dem Silbertablett überreicht - verkehrte Welt!

0:6, 2:2

 

Man mag es kaum aussprechen, aber: Läuft es jetzt wirklich bei Sloane Stephens? Das Ass durch die Mitte ist das erste des Tages - standesgemäß zum 2:2, dem ersten Gleichstand in diesem Match (seit 0:0 im ersten Satz, versteht sich).

0:6, 1:2

 

Umso wichtiger, dass Stephens das mit einem trockenen Servicewinner nach außen kontern und auf Einstand stellen kann. Und darauf folgt dann sogar mal ein richtig schöner Winner mit der Vorhand Inside-Out - Vorteil Stephens!

0:6, 1:2

 

Zwei gute Aufschläge später hat Stephens sich aus dem Loch gebuddelt, aber Pliskova steckt hier natürlich nie auf, macht den nächsten Punkt über die Vorhand der Amerikanerin und erspielt sich bei 30:40 gleich wieder eine Breakchance.

0:6, 1:2

 

Ach herrje. Kaum hat Stephens mal ein Spiel gewonnen, da geht es gleich wieder in die entgegengesetzte Richtung los: 0:30.

0:6, 1:2

 

Das Publikum feiert, Stephens ruft noch mal nach ihrem Coach - mit einem Break schnappt sich die Amerikanerin ihr erstes Spiel des Tages (!) und verkürzt auf 1:2. Alles wieder in der Reihe in Satz zwei!

0:6, 0:2

 

Stephens feuert um sich, ab und zu geht das auch mal gut (''nur'' 40:30 für Pliskova). dann patzt die Tschechin mit der Vorhand (selten genug) ... und plötzlich kann sich Stephens mit der eigenen Vorhand doch mal wieder eine Breakchance erspielen. Vorteil für die Ameirkanerin!

0:6, 0:2

 

Ich habe aufgehört, die Fehler auf Stephens' Rückhand zu zählen. Klar ist, dass Pliskovas Trainerteam die Tschechin optimal eingestellt hat - und dem Beschuss ihrer schwächeren Seite kann Stephens bislang absolut gar nichts entgegen setzen. 30:15.

0:6, 0:2

 

... sodass am Ende ein abschließender Vorhandwinner ausreicht, um das vierte Break des Tages zu bestätigen: 2:0 für Karolina Pliskova, die hier momentan kein leichteres Spiel haben könnte - selbst wenn sie träumen würde.

0:6, 0:1

 

Man kann über Stephens sagen, was man will - aber Pliskova würde hier wohl auch gegen eine besser aufgelegte Gegnerin haushoch führen. Wahnsinn, was die Tschechin hier für ein offensives Feuerwerk abbrennt ...

0:6, 0:1

 

Logisch, dass darauf dann gleich der nächste Breakball für Pliskova folgt ... den Stephens aber ausnahmsweise mit einem Servicewinner abwehren kann.Einstand, die zweite ...

0:6, 0:1

 

Es ist wie verhext: Den ersten Spielball wehrt Pliskova ab, den zweiten verschenkt Stephens - und was bei Einstand schon wieder im Kopf der Amerikanerin los sein dürfte, ist klar.

0:6, 0:1

 

Und auch, wenn Pliskova mit einem glücklichen Netzroller auf 30:15 verkürzen kann, behält Stephens die Nerven, punktet im Vorhandduell und holt sich bei 40:15 zwei Spielbälle.

0:6, 0:1

 

Man mag es kaum glauben: Das 30:0 bei Aufschlag Stephens fühlt sich tatsächlich so an, als könne die Amerikanerin endlich auch mal ein Spiel gewinnen.

0:6, 0:1

 

Ihren ersten eigenen Spielball verdaddelt Pliskova noch, den zweiten Vorteil kann sie anschließend aber nutzen - trotz eines leicht wackeligen Starts in den zweiten Satz legt die Tschechin zum 1:0 vor und gewinnt damit auch das (angeblich verflixte) siebte Spiel in diesem Match.

0:6, 0:0

 

Kein Problem für Pliskova: Auch über den zweiten Aufschlag kann die Tschechin dieses hausgemachte Problem lösen und auf Einstand stellen. Irgendwann wird Stephens einfach auch mal eine ihrer Chancen nutzen müssen ...

0:6, 0:0

 

Mit der Rückhand cross bereitet die Tschechin dann aber ihren nächsten Netzangriff vor, den sie mit einem Vorhandschwinger aus dem Halbfeld zum 30:30 abschließt. Doch Stephens fightet: Den nächsten Angriff von Pliskova kann die Amerikanerin ausnahmsweise mal mit einem guten Passierball kontern und sich bei 30:40 eine Breakchance erarbeiten.

0:6, 0:0

 

Oho! Pliskova startet mit einem Konzentrationsfehler in den zweiten Satz und legt dann noch einen Doppelfehler nach - 15:30!

Zwischenfazit

 

Viel sagen oder gar analysieren muss man angesichts dieses deutlichen Zwischenergebnisses wohl kaum: Sloane Stephens gelingt wenig, läuferisch ist die Amerikanerin schwach und taktisch kaum da - während Karolina Pliskova ihren Stiefel ganz cool und weitestgehend fehlerfrei herunterspielt, um zwischendurch immer mal wieder ein Bonbon einzustreuen.

0:6

Und das war's auch schon: Mit einer taktischen und spielerischen Meisterleistung zieht Pliskova Stephens eine halbe Stunde lang jeden möglichen Zahn und legt per Bagel zur Satzführung vor. Chapeau!

0:5

 

Sowohl zum 0:15 als auch zum 15:30 kann Pliskova vorlegen. Keine große Überraschung also, dass auch der Punkt bei 30:30 dank eines herrlichen Stopps an die Tschechin geht - die sich damit einen Satzball erspielt.

0:5

 

Relativ mühelos tütet Pliskova das Aufschlagspiel anschließend auch ein und legt zu 5:0 vor - mal sehen, ob Stephens sich wenigstens weigert, den Bagel hinzunehmen.

0:4

 

Bei 15:15 wittert Stephens vielleicht noch eine kleine Chance, zwei schnelle Winner von Pliskova später ist es damit aber auch schon wieder vorbei - 40:15.

0:4

 

Zack, schon ist auch das zweite Aufschlagspiel futsch: Mit relativ wenig Emotion nimmt Stephens das zweite Break gegen sich hin und ermöglicht Pliskova so einen Vorsprung, den die Tschechin in diesem Durchgang eigentlich kaum noch verspielen kann - 4:0 und zwei Breaks vor!

0:3

 

Während die Amerikanerin hier weiterhin kein Bein auf den Boden kriegt, verteilt Pliskova exzellent, ändert ständig das Tempo und erzwingt gleich den nächsten Fehler bei Stephens - 30:40, erneut ein Breakball für die Tschechin!

0:3

 

... aber auch das kann Pliskova wieder ausgleichen. Und bei 30:30 wächst der Druck auf Stephens schon wieder immens!

0:3

 

Mit einem herrlich gefühlvollen Halbvolleystopp stellt Pliskova gleich mal wieder auf 15:15. Dann will die Tschechin aber zu schnell zu viel und schenkt Stephens mit einer zu langen Vorhand das 30:15 ...

Coaching

 

Für Sloane Stephens bedeutet das: Zeit, um sich ein paar Tipps geben zu lassen - Sylvester Black, ihr Aushilfscoach, tritt zum Dienst an. Und sagt eigentlich nur: ''Spiel mehr longline.'' Aha.

0:3

 

Ein Ass hat Pliskova hier noch nicht serviert, dazu kommt der erste Aufschlag nur bei jedem zweiten Versuch (50 Prozent) - und trotzdem führt die Tschechin hier ganz ungefährdet mit 3:0.

0:2

 

Kein Problem für Pliskova, die den Breakball mit einem Netzangriff plus Volleywinner abwehrt. Aber auch die Tschechin kann ihren folgenden Spielball nicht nutzen ... Einstand, die zweite.

0:2

 

Irgendwie logisch, dass sich Stephens diesmal etwas mehr in den fünften Punkt hinein kniet und Pliskova am Ende auch auf der Vorhand ausspielen kann - 30:40, Breakball für die Amerikanerin!

0:2

 

Irgendwie gehen die Aufschlagspiele bisher alle den gleichen Gang. Schnelles 30:0 der Servierenden, dann zwei leichte bis mittelböse Fehler - und schon landet man schiedlich-friedlich bei 30:30.

0:2

 

... und diese zweite Breakchance nutzt die Tschechin dann auch eiskalt mit einem Returnwinner mit der Vorhand Inside-In. 2:0 und Break vor für Karolina Pliskova!

0:1

 

Mit einer etwas proaktiveren Gangart kann Stephens diesen Breakball dann aber abwehren. Darauf folgt aber wieder ein Rahmenball zu Vorteil Pliskova ...

0:1

 

In der Tat, da ist die erste Breakchance: Stephens agiert zu vorsichtig, Pliskova macht immer mehr Druck -. und erzwingt am Ende den Vorhandfehler bei der Amerikanerin. 30:40!

0:1

 

... und in der Folge genau wie Stephens eben auf 30:30 stellen. Erleben wir vielleicht gleich mal eine Breakchance?

0:1

 

Mit ihrem eigenen Aufschlag hat Stephens zunächst mal wenig Probleme - aber genau wie Pliskova nur bis zum 30:0. Dann kann die Tschechin im Vorhandduell aber auch verkürzen ...

0:1

 

Am Ende waren es die ersten fünf Minuten Schwerstarbeit für Karolina Pliskova, bis das Aufschlagspiel eingetütet und der 1:0-Vorsprung erspielt ist - alles in der Reihe zu Beginn.

0:0

 

Oho! Gleich im ersten Aufschlagspiel muss Pliskova über Einstand gehen, nachdem Stephens mit der Vorhand schön verteilt - 40:40!

0:0

 

Wieder muss Pliskova über ihren zweiten Aufschlag kommen, aber diesmal passt die Rückhand von Stephens nicht mehr ganz so genau - 40:30, Spielball für die Tschechin.

0:0

 

Der erste Aufschlag bei Pliskova sitzt noch nicht wirklich, für ein 30:0 reicht es aber trotzdem. Dann kommt Stephens aber auch mal in zwei Ballwechsel und punktet per Smash und mit einem Passierball mit der Rückhand cross - 30:30.

0:0

 

Sloane Stephens hat den Münzwurf gewonnen und sich für Rückschlag entschieden - los geht's also mit Aufschlag Pliskova!

Prozedere

 

Sooooo! Unsere beiden Hauptdarstellerinnen haben den Court betreten, Schiedsrichterin Mariana Alves hat den Münzwurf ausgeführt - und so kann es nach dem Erinnerungsfoto und dem fünfminütigen Einschlagen dann auch sofort losgehen.

Head 2 Head

 

Der letzte Blick zur Seite führt uns dann noch schnell zum direkten Vergleich dieser beiden Damen: Drei Mal standen sich Stephens und Pliskova bereits gegenüber, zwei Mal gewann dabei die Amerikanerin (2:1) - zuletzt war im Frühjahr in Madrid allerdings Pliskova in zwei Sätzen erfolgreich.

WTA Finals

 

Und damit sind wir dann auch schon beim Turnier an sich angekommen. Die BNP Paribas WTA Finals werden im Singapore Indor Stadium (13.000 Plätze) ausgetragen, dabei werden an die acht Einzelspielerinnen und die acht Doppelpaare insgesamt 7 Millionen Dollar ausgeschüttet (maximal 2,8 Millionen an die Siegerin im Einzel) und bis zu 1500 Punkte für die Rangliste verteilt - der Jahresabschluss kann hier also zu einer durchaus lukrativen Angelegenheit werden (wenngleich Simona Halep trotz Hexenschuss nicht mehr von Platz eins der Weltrangliste zu verdrängen ist).

Turnierverlauf

 

Hier in Singapur hat sich Stephens bislang keine Blöße gegeben: Sowohl gegen Naomi Osaka als auch gegen Kiki Bertens konnte die Amerikanerin in drei Sätzen gewinnen, gegen Kerber reichten dann zwei Durchgänge - 499.000 Dollar und 750 Weltranglistenpunkte sind damit also schon mal verdient.

Stephens 2018

 

Und auch sonst muss man sagen: Sloane Stepehens hat sich ihre Teilnahme hier in Singapur über die komplette Saison hinweg redlich verdient. Die Amerikanerin hat im Frühjahr das Premier Mandatory in Miami gewonnen, hat in Montreal und bei den French Open das Endspiel und bei den US Open das Viertelfinale erreicht - Platz sechs in der Weltrangliste ist deshalb auch die zweitbeste Platzierung ihrer Karriere (nach den French Open war sie Dritte).

Stephens

 

Gewonnen ist der heutige Turnierauftakt damit aber natürlich noch lange nicht, denn in der Abteilung ''Mentale Stärke'' hat mittlerweile auch Sloane Stephens ein Wörtchen mitzureden: Die Amerikanerin darf sich mittlerweile nämlich zweifache Grand-Slam-Finalistin (und einmalige Siegerin nennen) - und so einen Titel gewinnt man ja nicht mal eben im Vorbeigehen.

Trainerteam Pliskova

 

Und nicht nur das: Dank der Coach-Kombination bestehend aus der Australierin Rennae Stubbs (''Rennae ist so unglaublich positiv, das steckt einen immer an.'') und der Spanierin Conchita Martinez (''Sie erkennt noch so viele Verbesserungsmöglichkeiten in meinem Spiel.'') ist die 26-Jährige Pliskova mittlerweile auch mental bärenstark, wie ihre Dreisatzbilanz 2018 (17:3 Siege!) ausdrücklich unterstreicht.

Turnierverlauf

 

So wie zum Beispiel hier in Singapur: Bisher hat Pliskova in dieser Woche nur gegen Elina Svitolina verloren und ihre anderen beiden Matches gegen Titelverteidigerin Caro Wozniacki und Landsfrau Petra Kvitova jeweils glatt in zwei Durchgängen gewonnen.

Endspurt 2018

 

''Wenn ich ehrlich bin glaube ich, dass mir der Druck, die Punkte holen zu müssen, geholfen hat'', so die Tschechin bei ihrer Ankunft in Singapur. ''Ich musste fighten, und das kann ich dann auch. Wenn es am Ende des Jahres allerdings um nichts mehr geht, dann sieht das bei mir oft ganz übel aus. Es war stressig, aber dafür spiele ich momentan richtig gutes Tennis.''

Pliskova

 

Und auch sonst läuft es bei der 26-Jährigen momentan richtig gut. Allein in den letzten zwei Wochen hat Pliskova (deren Zwillingsschwester Kristyna ebenfalls auf der Tour unterwegs ist) in Tokio gewonnen und im chinesischen Tianjin das Endspiel erreicht - was für die Tschechin allerdings auch dringend nötig war, denn ohne die asiatischen Punkte wäre sie bei diesem Saisonfinale gar nicht dabei gewesen.

Topform!

 

Denn zunächst mal sei gesagt, dass diese beiden Damen im Unterschied zu den Osakas und Wozniackis dieser Welt komplett fit, gesund und in Bestform sind: Stephens hat ihre Vorrundengruppe ungeschlagen abgeschlossen, Pliskova musste sich nur ein Mal (in drei Sätzen) geschlagen geben und marschierte ansonsten ebenfalls souverän durch die Vorrunde.

Das Duell

 

Und nachdem sich vorhin schon Elina Svitolina und Kiki Bertens um einen Platz im morgigen Endspiel gestritten haben, sind nun French-Open-Finalistin Stephens und die ehemalige Nummer eins Karolina Pliskova an der Reihe - in einer Revanche für das Premier Mandatory in Madrid, aber dazu später noch mehr.

Fünf bis Acht

 

Eigentlich hätte man sich an dieser Stelle aus deutscher Sicht natürlich ein Halbfinale mit Angelique Kerber gewünscht. Weil die Nummer eins der Setzliste aber gestern gegen Sloane Stephens verlor, bietet diese Runde der besten vier eine ganz eigene Besonderheit: Noch nie schieden in der Gruppenphase die vier topgesetzten Damen aus - diesmal findet die Vorschlussrunde allerdings ohne Kerber (Nummer eins der Setzliste), Wozniacki (2), Osaka (3) und Kvitova (4) statt.

Welcome to Singapore!

 

Herzlich willkommen bei den WTA-Finals zur Halbfinalpartie zwischen Sloane Stephens und Karolina Pliskova.