Williams

Witthöft

Abschied

 

Für heute war es das nun aber vom Damentennis! Weiter geht es nebenan allerdings noch mit dem letzten Herrenmatch des Tages, in dem Titelverteidiger Rafael Nadal auf den Kanadier Vasek Pospisil treffen wird - schauen Sie doch einfach auch noch mal kurz rein. Bis dahin oder zum nächsten Mal sagt Oliver Stein jetzt aber Danke für's Mitlesen und wünscht allen Lesern eine gute Nacht!

Williams

 

''Ich versuche, nicht so viel nachzudenken, vor allem vor dem Aufschlag'', so Williams nach dem Match. ''Ich bin jetzt einfach froh, weitergekommen zu sein.'' Wobei das natürlich eine Geschichte für sich darstellt - denn in der 3. Runde wartet mit Schwester Venus eine alte Bekannte auf Serena: ''Das letzte Mal hatte ich den Vorteil, dass ich schwanger war. das ist diesmal nicht so. Aber ich muss es nehmen, wie es kommt. Auf jeden Fall ist die 3. Runde viel zu früh.''

Fazit

 

Am Ende sieht das Ergebnis deutlicher aus, als das Match spielerisch war - aber auch das ist egal, denn natürlich kann man den Leistungsunterschied zwischen der Deutschen und der Amerikanerin nicht wegreden. Dabei profitierte Williams allerdings am meisten von ihrem bärenstarken Service - in den Ballwechseln war Witthöft nur marginal schlechter.

6:2, 6:2

Und das war's: Mit einem letzten erzwungenen Fehler im Vorhandduell gewinnt Serena Williams auch ihr zweites Match der US Open 2018 und zieht in die Runde der letzten 32 ein.

6:2, 5:2

 

Korrektur: einer. Mit einem Vorhandreturn Inside-In macht Williams das 15:40 - zwei Matchbälle für die Grande Dame des Tennisbusiness.

6:2, 5:2

 

Oh weia: bei 15;15 leistet sich Witthöft ihren sechsten Doppelfehler - und so fehlen Williams nur noch zwei Punkte zum Erreichen der 3. Runde.

6:2, 5:2

 

13 Asse sind es mittlerweilefür die Amerikanerin, den Spielgewinn bringt aber eine für Witthöft nicht zu erreichende Vorhand longline - und bei 5:2 darf sich Williams mittlerweile wirklich Gedanken über ihren Feierabend machen.

6:2, 4:2

 

Respekt vor der jungen Hamburgerin, die hier nicht aufsteckt und Williams den Spielgewinn weiter eifrig verwehrt - dumm nur, dass die Amerikanerin wirklich fast jedes Mal wieder zum Ass greifen kann. Als gäbe es die irgendwo im Dutzend zu kaufen ...

6:2, 4:2

 

Immerhin kann auch Witthöft noch mal einen Spielball der Amerikanerin abwehren und sich den zweiten Einstand erkämpfen. Aber klar - dafür hat Serena dann wieder ein Ass im Köcher, zurück geht es zum Vorteil.

6:2, 4:2

 

Die Antwort (Sie ahnen es schon): Das nächste Ass zum erneuten Einstand. Da kann man auf der anderen Seite wirklich nicht viel machen ...

6:2, 4:2

 

Aber Witthöft fightet, rennt und kämpft um jeden Ball und wird dafür mit einem leichten Vorhandfehler von Williams belohnt - 30:40!

6:2, 4:2

 

Trocken, trockener, Serena: Mit ihrem nächsten Ass geht es zum 30:30.

6:2, 4:2

 

Oder doch nicht? Man mag es kaum glauben, aber Carina Witthöft spielt plötzlich Alles oder Nichts und trifft eine Reihe toller Schläge - 15:30!

6:2, 4:2

 

Keine zwei Minuten hat es gedauert, da ist aus einem ausgeglichenen zweiten Satz eine klare Sache geworden - mit dem Break zum 4:2 dürfte Serena Williams wohl auch die letzten Zweifler besänftigt haben, was den Drittrundeneinzug angeht.

6:2, 3:2

 

Und so schnell geht es dann plötzlich dahin, wenn man einer Serena Williams gegenüber steht : Drei gute Returns der Amerikanerin sorgen für drei Fehler bei der Deutschen - 15:40.

6:2, 3:2

 

Spielball Nummer eins wehrt die Deutsche noch mit einem herrlichen Vorhandwinner aus vollem Lauf geschlagen ab ... aber den zweiten nutzt Williams dann mit einem abschließenden Ass (ihrem zehnten).

6:2, 2:2

 

Es ist so ärgerlich: Witthöft hat immer wieder Chancen, bei Aufschlag Williams häufiger zu punkten - lässt diese aber mit perfekter Regelmäßigkeit liegen. Und so hat die Amerikanerin bei 40:15 wieder zwei Spielbälle vor der Nase ...

6:2, 2:2

 

Gut für Witthöft, dass Williams hier momentan die ganze Zeit mit ihrer Bespannung hadert - denn so kann die Deutsche doch noch mal zwei Punkte aneinander reihen und zum 2:2 ausgleichen.

6:2, 2:1

 

Und da möchte man dann ganz andere Sachen rufen: Doppelfehler Nummer drei in diesem Spiel allein (!) sorgt für den nächsten Einstand.

6:2, 2:1

 

Witthöft! Mal wieder hilft sich die Hamburgerin mit der Kombination aus Stopp und Passierball zum Vorteil selbst aus der Patsche. Da möchte man am liebsten rufen: ''Es geht doch!''

6:2, 2:1

 

Wow, das ist einfach bärenstark. Ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen wehrt Williams einen Spielball nach dem anderen ab und klettert bis zum Einstand - da muss die Deutsche jetzt aufpassen!

6:2, 2:1

 

Wichtig, dass auch Witthöft mal wieder ein Ass schlagen und so zum 30:0 vorlegen kann, denn verloren ist hier natürlich noch gar nichts ...

6:2, 2:1

 

Williams ist mittlerweile bei acht Assen und fast genau so vielen Servicewinnern angekommen - 2:1 für die Amerikanerin, die sich hier kaum noch Blößen gibt.

6:2, 1:1

 

Bei eigenem Aufschlag ist Williams allerdings mittlerweile eine ganz andere Spielerin als beim Return. Rumsbums geht es da wieder blitzschnell zum 40:0 - ohne große Gegenwehr von Witthöft.

6:2, 1:1

 

Gleich den ersten Spielball tütet die Deutsche dann auch ein und gleicht zum 1:1 aus - so verdaut man einen Satzverlust am besten.

6:2, 1:0

 

Witthöft überhört, dass sich Williams mit der Stuhlschiedsrichterin ein kleines Zwiegespräch liefert und serviert ganz cool weiter zum 40:15. Das sieht zumindest nicht nach vorzeitiger Aufgabe aus - sehr schön!

6:2, 1:0

 

Der vierte Winner in Serie ist nicht nur eine Absichtserklärung, sondern auch schon der Punkt zum 1:0 - das hat gerade mal 68 Sekunden gedauert.

6:2, 0:0

 

Die Amerikanerin scheint gleich mal einen Gang hochgeschaltet zu haben und punktet ohne Mühe zum 40:0. Soviel zu meinem Zwischenfazit ...

6:2, 0:0

 

Weiter geht's mit dem zweiten Satz und Aufschlag Williams!

Zwischenfazit

 

Schade, da war mehr drin für Carina Witthöft - auch wenn das Ergebnis am Ende natürlich rcht deultich ausfällt. Die Deutsche hielt über weite Strecken prima mit, hatte auch nach ihrem zweiten Aufschlagverlust zwei dicke Chancen zum Re-Break und war insgesamt nicht weit von Williams weg - wobei sich deren Routinevorsprung dann vor allem beim Verhindern des zweiten Re-Breaks deutlich zeigte.

6:2

Und der ist es dann auch: Mit Druck auf Witthöfts Vorhand erzwingt Williams den entscheidenden Fehler und gewinnt den ersten Durchgang nach 33 Minuten mit 6.2.

5:2

 

Mit einer Challenge verhindert Williams das Ass für Witthöft, das ist immer ärgerlich - und so verzieht die Deutsche gefrustet auch gleich noch die nächste Vorhand und sieht sich dem zweiten Satzball gegenüber.

5:2

 

Zunächst kann Witthöft die Misere aber noch mla verschieben, zwei Punkte in Serie sorgen für den eigenen Vorteil.Williams möchte den Sack aber offenbar zumachen, rückt ausnahmsweise mal ans Netz vor und punktet dort mit dem Rückhandschuss trocken zum erneuten Einstand.

5:2

 

Immerhin kann die Deutsche da noch mal ein Ass auspacken und zum 15:30 verkürzen. Weiter geht es dann mit dem 30:30 .. aber darauf folgt dann wieder ein relativ billiger Vorhandfehler, der Serena den ersten Satzball einbringt.

5:2

 

Schade könnte das Wort des Abends werden, wenn Sie es mit der Hamburgerin halten. Denn die Chancen sind immer wieder da, die Punkte gehen momentan aber viel zu oft an Williams - 0:30.

5:2

 

Williams' drittes Ass des Tages ist schon ihr zwölfter Winner und bedeutet den Spielball - und den nimmt die Amerikanerin diesmal mit einem knackigen Servicewinner durch die Mitte mit. 5:2!

4:2

 

... den Serena diesmal mit einem trockenen Ass abwehrt. Einstand, die dritte!

4:2

 

Nicht so schnell, denkt sich Williams: Zwei Servicewinner in Reihe (zum perfekten Zeitpunkt) sorgen für den Einstand statt für das vierte Break in Serie. Aber Witthöft bleibt bissig und erzwingt gleich noch einen Breakball ...

4:2

 

Es kommt, wie es kommen musste: Witthöft erzwingt den nächsten Rückhandfehler bei Williams, die alles andere als sicher agiert, wenn die Haudrauf-Taktik nicht funktioniert - und erspielt sich bei 15:40 zwei weitere Breakbälle.

4:2

 

Aber das wilde Servieren geht auch auf der anderen Seite weiter. Erst erlaubt sich Williams ihren dritten Doppelfehler, dann feuert sie eine Vorhand cross weit raus - 15:30.

4:2

 

Das ist brutal effizient von der ehemaligen Nummer eins der Welt: Mit einer knackigen Vorhand cross beantwortet Williams auch den dritten Aufschlag in Folge punktbringend und stellt auf 0:40 - und anschließend hat Witthöft dann nicht mehr die Kraft, das nächste Break zu verhindern. 4.2 für die Amerikanerin!

3:2

 

0/5, so Witthöfts ernüchternde Statistik beim eigenen zweiten Aufschlag. Das muss sich schnell ändern, denn so viele freie Punkte darf man Williams natürlich nicht zukommen lassen ... 0:30.

3:2

 

Ganz stark gekontert von der Deutschen: Williams patzt wieder mal mit der Vorhand, weil Witthöft da mit langen Grundschlägen erneut gut Druck ausübt - und schon ist das Re-Break im Sack, nur noch 2:3 aus der Sicht der Hamburgerin!

3:1

 

Wohlgemerkt: meist. Mit zwei unheimlich druckvollen Angriffen mit der eigenen Vorhand stellt Witthöft nämlich plötzlich auf 30:40 - Breakchance!

3:1

 

Der zweite Doppelfehler von Serena wird von einem Rückhandhammer gefolgt. Und so sehr Witthöft auch beißt, die Amerikanerin hat hier momentan meist die besseren Antworten - 30:15.

3:1

 

Wieder retourniert Williams richtig stark, weil genau auf die Grundlinie - Witthöft kommt da nicht mehr weit genug runter und muss das Break zum 1:43 hinnehmen. Schade!

2:1

 

... und diesmal erspielt sich Williams mit ihrem nun schon vierten Returnwinner auch einen Breakball. 30:40!

2:1

 

Ärgerlich: Erst erzwingt Williams den Rückhandfehler bei Witthöft, dann leistet sich die Deutsche einen Doppelfehler. Schon wieder 30:30 ...

2:1

 

Hui! Witthöft hat die Schusschance im Halbfeld aufliegen, schiebt den Ball aber fast hinter die Grundlinie - erst ein Eingreifen der Schiedsrichterin rettet die Deutsche da vor dem 0:15. Wesentlich sicherer funktioniert dann aber die schöne Kombination aus Stopp und Passierball - 30:0.

2:1

 

Den zweiten Spielball nutzt Williams anschließend souverän und legt zum 2:1 vor, wofür es vom logischerweise ziemlich lokalpatriotischen Publikum Standing Ovations gibt. Soooo toll war das jetzt allerdings auch nicht ...

1:1

 

Erst ein Doppelfehler der Amerikanerin bringt die Deutsche mal ins Spiel - wenn man das bei 40:15 so nennen will. Aber mit einem frühen Break rechnet hier ja sowieso niemand, also ist das alles noch gar kein Problem.

1:1

 

Williams scheint sich in diesem zweiten Aufschlagspiel keine Blößen mehr geben zu wollen. Ob hart durch die Mitte oder mit Gefühl und viel Kick nach außen - Witthöft sieht beim Return wenig Land.

1:1

 

Genau so! Zwei richtig gute Aufschläge sorgen für leichte Punkte und unter dem Strich auch den Spielgewinn -1:1, alles in der Reihe in Satz eins.

1:0

 

Auf der anderen Seite schießt Williams aber weiterhin jeden zweiten Aufschlag der Deutschen aus dem Stadion und landet so bei Einstand. Da muss man jetzt cool bleiben!

1:0

 

Stark von Witthöft, die erst mit dem Aufschlag punkten und anschließend eine herrliche Rückhand Inside-Out ins Eck legen kann - 40:30.

1:0

 

Auch Williams beantwortet den zweiten Aufschlag ihrer Gegnerin mit einer krachenden Vorhand ins Eck. Darauf folgt dann gleich noch ein Returnwinner - und schon wird es für Witthöft bei 15:30 gefährlich.

1:0

 

Eigentlich hätte Witthöft ihre letzte Vorhand challengen müssen, das will sie sich aber offenbar für später aufheben - statt des erneuten Einstands verwertet Williams ihren zweiten Spielball zum 1:0.

0:0

 

Aber genau das meinte ich: Mit der Rückhand greift die Deutsche einen schwachen Zweiten von Williams longline an - Einstand!

0:0

 

Witthöfts Ziel muss sein, mindestens 40 Prozent von Williams' Aufschlägen gewinnbringend zu retournieren. Bisher gelingt ihr das aber nur beim Zweiten der Amerikanerin - 40:30.

0:0

 

Eine erste wilde Vorhand von Williams beschert Witthöft gleich zu Beginn ein 0:15. Ein Servicewinner der Amerikanerin sorgt zwar sofort wieder für Gleichstand ... aber die nächste cross verzogene Vorhand von Serena sorgt dann doch wieder für das 15:30.

0:0

 

Genug erzählt, los geht's mit Aufschlag Williams!

Sister Act

 

Ein Zwischenziel dürfte Serena übrigens schon vor dem Turniersieg ins Auge gefasst haben: Mit einem Sieg heute könnte die Amerikanerin nämlich in Runde drei für ein Schwesternduell mit Venus sorgen.

Chair Umpire

 

Eine Schiedsrichterin hat die Veranstaltung natürlich auch: Juan Zhang, auch Jennifer genannt, aus China wird hier gleich den Vorsitz haben.

Prozedere

 

Soooo! Unsere beiden Hauptdarstellerinnen haben sich am Court eingefunden, gleich folgen der Münzwurf und das fünfminütige Einschlagen - und dann kann es hier auch schon losgehen!

Verspätung

 

Da die Daysession etwas länger als geplant gedauert hat wird sich die Startzeit unserer Partie ein wenig verschieben. Fernando Verdasco und Andy Murray haben das Stadion allerdings soeben geräumt (mit dem Spanier als Sieger), nun müssen die alten Zuschauer gehen, damit die neuen Einlass finden - und dann kann es (circa 1:45 Uhr MEZ) auch schon losgehen.

US Open

 

Und damit fehlt dann eigentlich nur noch ein Blick auf die Geschichte des Turniers an sich. Seit ihrer Erstaustragung im Jahr 1881 sind die Open das zweitälteste Tennisturnier der Welt (nach Wimbledon), gespielt wird im New Yorker Stadtteil Queens/Flushing Meadows auf der Anlage des USTA Billie Jean King National Tennis Center - und der Centre Court, das gewaltige Arthur Ashe Stadium, ist mit seinen fast 24.000 Sitzplätzen das größte reine Tennisstadion der Welt. Kein Wunder also, dass es für einen Tennisspieler wenig Größeres gibt, als hier vor ausverkauftem Haus und unter Flutlicht in der Nightsession antreten zu dürfen - nebenbei gibt es bei diesem Turnier aber auch noch rekordverdächtige 53 Millionen Dollar (Herren und Damen gemeinsam) zu gewinnen. Und natürlich hat die Veranstaltung auch zwei Titelverteidiger: Das Dameneinzel gewann 2017 die Amerikanerin Sloane Stephens, bei den Herren war vor 12 Monaten Rafael Nadal erfolgreich.

Head 2 Head

 

Erfahrungswerte haben beide Damen auf dem Weg in die 3. Runde allerdings nicht mit dabei: Das heutige Treffen ist das erste dieser Art zwischen Williams und Witthöft, wir erleben also quasi eine Weltpremiere.

Vorfreude

 

Vielleicht ist es aber ja ein gutes Vorzeichen, dass Witthöft heute schon wieder gegen eine Amerikanerin ran muss: In Runde eins schlug sie Caroline Dolehide nämlich bereits mit 6:3 und 7:6 (nach der Abwehr eines Satzballs im zweiten Durchgang) und erklärte anschließend: ''Es wird spannend für mich, ich freue mich darauf.''

Witthöft 2018

 

Einen Sommer zum Vergessen hat allerdings auch die 23-jährige Carina Witthöft hinter sich gebracht. Nur ein einziges Mal erreichte sie auf WTA-Ebene eine 3. Runde (!), zwischendurch verzweifelte die Hamburgerin sogar auf der zweitklassigen ITF-Tour - ihr letztes Match in einem Hauptfeld gewann Witthöft Mitte Juni.

Williams 2018

 

Knapp verpasst hat Williams diesen Titel übrigens schon in Wimbledon, wo sie erst im Finale gegen Angelique Kerber verlor. Ihre Hardcourt-Vorbereitung lassen wir dagegen lieber unter den Tisch fallen: Eine Erstrundenniederlage in San Jose wurde von einer Zweitrundenpleite in Cincinnati gefolgt - Schwamm drüber.

Die Familie

 

Außer vielleicht das Gefühl, dabei von einem Ehemann und einem Kind bejubelt zu werden: Würde Williams dieses Open tatsächlich gewinnen, wäre sie in der Open-Ära erst die vierte Frau, die einen Grand-Slam-Titel gewinnt, nachdem sie ein Kind bekommen hat (zuletzt Kim Clijsters 2011 bei den Australian Open).

Prioritäten

 

Und so sind Geld und das Getratsche der Presse Williams längst nicht mehr so wichtig wie noch zu Beginn ihrer Karriere - an ihrem Ehrgeiz und dem Hunger auf Turniersiege hat das allerdings nichts geändert. ''Ich habe nach wie vor Lust, jeden Tag Tennis zu spielen. Natürlich hat man andere Prioritäten, wenn man älter wird. Aber das Gefühl, den letzten Ballwechsel zu gewinnen und den Pokal überreicht zu bekommen - das kann einem eigentlich nichts so richtig ersetzen.''

Serenas Rekorde

 

Wobei man sich bei Williams eigentlich über gar nichts wundern sollte. Denn tatsächlich gibt es in der Karriere der 36-Jährigen ja nicht mehr viele Rekorde, die sie noch nicht gebrochen hat. So ist sie zum Beispiel die einzige Spielerin, die in drei unterschiedlichen Jahrzehnten die US Open gewinnen konnte. Mit 324 Siegen bei Grand-Slam-Turnieren hat sie mehr Erfolge auf dem Konto als jeder andere Spieler in der Geschichte der Open - männlich oder weiblich. Und mit unfassbaren 86,4 Millionen Dollar hat sie auf dem Tennisplatz mehr Preisgelder verdient als jede andere Frau vor ihr und sogar mehr als ihre engsten Verfolgerinnen Maria Sharapova (38,4 Mio.) und Schwester Venus (37,4 Mio.) zusammen.

Williams

 

Und nicht nur das: So langsam ist es fast schon unheimlich, was die vor etwas mehr als einem Jahr bei der Geburt ihres Kindes an einer Lungenembolie erkrankte Williams 2018 für ein Comeback auf die Beine stellt. Und während die ehemalige Nummer eins von allen Seiten ausschließlich Bewunderung für ihre Courage einheimst (Julia Görges: 'Es war eine Ehre, gegen sie zu spielen.'' oder Marion Bartoli: ''Sie ist nicht menschlich, sie ist ein Held.''), ist ihr selber das Gewinnen am Wichtigsten - und das funktioniert schon wieder ganz gut.

Maßstäbe

 

Aber während Carina Witthöft in ihrer Karriere überhaupt erst bei 17 Grand-Slam-Turnieren mitgespielt und es dabei noch nie in die 4. Runde geschafft hat, stellt ihr heutiges Gegenüber das ganz andere Ende des Spektrums dar: Serena Williams ist nämlich drauf und dran, ihren 24. Grand-Slam-Titel zu holen und damit die Rekordmarke von Margret Court (24 Einzeltitel) zu egalisieren.

Die US Open

 

Die Australian Open nennen sich ''Happy Slam'', in Paris ist der Sand das Spezielle und in Wimbledon die Tradition - aber spielerisch gilt der Sieg bei den US Open, des abschließenden vierten Grand Slams einer jeden Saison, als die Krönung des Tennissports.

Welcome to NY!

 

Herzlich willkommen bei den US Open zur Zweitrundenpartie zwischen Serena Williams und Carina Witthöft.