Wawrinka

Nadal

Abschied

 

Für heute war es das nun aber mit Spitzentennis von der Insel! Wir hoffen, Sie hatten trotz der beiden relativ kurzen Matches ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie auch beim nächsten Mal wieder bei uns begrüßen zu dürfen - vielleicht ja schon morgen, wenn unter anderem der Kracher Djokovic - Federer auf dem Programm steht. Für den Moment sagt Oliver Stein nun aber Tschüss und Goodbye from London!

Ausblick

 

Weiter geht es für Rafa Nadal nun am Mittwoch mit seiner Partie gegen Lokalmatador Andy Murray, der seine Premiere heute gegen David Ferrer ja ebenfalls siegreich absolviert hatte - weshalb es zwischen Ferrer und Wawrinka im zweiten Match dann schon um Alles oder Nichts gehen wird.

Zahlen

 

Dabei fallen vor allem zwei Zahlen ins Auge: Denn wo Nadal seinem Gegner starke 52 Prozent seiner Aufschlagpunkte abnehmen konnte, returnierte Wawrinka nur in einem Drittel aller Fälle zum Punktgewinn - und konnte das bei eigenem Aufschlag auch mit seinen zehn Assen nicht kompensieren.

Analyse

 

Denn Stan Wawrinka hielt nur in den ersten paar Spielen, was sich viele von ihm versprochen hatten - spätestens nach Nadals zweitem Break im ersten Durchgang hatte der Schweizer dem Spanier nichts mehr entgegen zu setzen, verlor seine Linie und in der Folge auch seine Motivation und war im zweiten Satz einfach nur ein leichtes Opfer für Nadals fintenreiches Topspintennis.

Fazit

 

Nach etwas weniger als anderthalb Stunden ist die Montags-Nightsession der ATP World Tour Finals vorbei und hat mit dem Spanier Rafa Nadal auch einen überaus berechtigten Sieger gefunden.

3:6, 2:6

Der Servicewinner durch die Mitte setzt den Schlussstrich unter diese Partie - und Rafa Nadal überrascht mit einem souveränen Auftaktsieg!

3:6, 2:5

 

Nach dem Rückhandfehler von Wawrinka fehlen Nadal nur noch zwei Punkte...sodass der Vorhandwinner Inside-Out des Spaniers die ersten beiden Matchbälle einläutet!

3:6, 2:5

 

Wawrinka schenkt Nadal auf jeden Fall gleich den nächsten Punkt mit einer unnötig in den Korridor gespielten Vorhand longline zum 15:15.

3:6, 2:5

 

...sodass der Rückhandwinner cross geschlagen das 2:5 bringt. Und Nadal natürlich zum ersten Mal die Chance, bei eigenem Aufschlag ausservieren zu können.

3:6, 1:5

 

Auf jeden Fall will Wawrinka hier aber wohl doch nicht komplett kampflos abschenken. Bis zu einem Fußfehler bei 40:0 ist sein erster Aufschlag unreturnierbar...

3:6, 1:5

 

Zwei Servicewinner bringen den Spielgewinn zum 5:1 für Rafa Nadal - so leid es mir tut, mit Spannung und Spaß wird das hier heute wohl nichts mehr.

3:6, 1:4

 

Irgendwie ist es lustig, dass Wawrinka plötzlich voller Selbstvertrauen aus dem Seitenwechsel kommt, den Ballwechsel dominiert und mit einer wunderbaren Rückhand cross zum 0:15 punktet. Die danach willkürlich ins Publikum geholzte Vorhand gleicht den positiven Eindruck beim Schweizer aber schnell wieder aus...

3:6, 1:4

 

Die nächste Vorhand longline des Schweizers neben den Korridor bringt Nadal die Breakchance, die viel zu lange Rückhand des Stanimals dann sogar das zweite Break in diesem Satz - und ich leg mich mal fest, das war wohl die Entscheidung.

3:6, 1:3

 

Man muss gesehen haben, wie Wawrinka hier über den Platz schleicht. Hängender Kopf, hängende Schultern, Grundschläge aus dem Handgelenk anstatt mit dem kompletten Körper...motiviert sieht anders aus.

3:6, 1:3

 

Zwei gute Erste des Schweizers bringen dann zwar das 30:30, aber die nächste wilde Vorhand von Stan the Man sorgt für den Breakball - den Wawrinka allerdings mal wieder mit einem Ass abwehren kann.

3:6, 1:3

 

Nadal hat sein Ziel vor Augen und macht auch dementsprechend Druck - gleich zwei Mal schießt der Mallorquiner zu kurze Bälle von Wawrinka einfach aus dem Halbfeld ab und stellt schon wieder auf 0:30.

3:6, 1:3

 

Während Nadal aktiv und spielfreudig wirkt, macht Wawrinka einen lustlosen, bewegungsfaulen Eindruck - dieses Break eben scheint dem Schweizer tatsächlich den Zahn gezogen zu haben. Und der Spanier kann das Break bestätigen und auf 3:1 erhöhen.

3:6, 1:2

 

Die Chance ist da, mit der Vorhand aus dem Halbfeld auf Breakchancen zu stellen - aber Wawrinka spielt den einfachen Ball ins Netz. Und so kommt Nadal dank eines Aufschlagwinners durch die Mitte doch zu einem Spielball.

3:6, 1:2

 

Und die nun folgende Aufführung des Schweizers kennt man auch schon: Alles oder nichts bei Stan the Man. Das sieht teils etwas lachs aus, aber zwei starke Vorhandreturns in Serie bringen das 15:30.

3:6, 1:2

 

Ein sichtlich genervter Wawrinka challenged einen ersten Aufschlag, der wird aber auch vom Hawkeye Aus gegeben - und schon serviert der Schweizer den Doppelfehler zum Break für Nadal. Sand- und klanglos nennt man das...

3:6, 1:1

 

Und weil Wawrinka dann auch noch eine eher lustlose Vorhand ins Netz spielt, hat Nadal die Breakchancen acht, neun und zehn in diesem zweiten Satz.

3:6, 1:1

 

Wawrinkas erster Aufschlag bricht in dieser Phase wieder komplett ein. Entweder es wird ein Ass - oder der Schweizer muss seine zweiten Versuche von Nadal abschießen lassen. Der Spanier stellt jedenfalls schon wieder ganz cool auf 0:30...

3:6, 1:1

 

Am Ende stehen dann zwei weitere leichte Fehler von Stan Wawrinka und der 1:1-Ausgleich für Nadal - aber man kann jetzt schon sagen, dass die Zuschauer in der O2 das beste Match der ersten beiden Tage erleben.

3:6, 1:0

 

Wow....Grandios! Den ersten Breakball wehrt Nadal mit einer Vorhand cross ab, beim zweiten erläuft der Spanier einen Volleystopp und spielt den genialen Cross-Lob aus vollem Lauf heraus zum Einstand ins Eck!

3:6, 1:0

 

Stattdessen legt Nadal aber gleich noch einen eigenen Fehler mit der Rückhand nach. Und so ist es plötzlich Wawrinka, der mit einem genialen Rückhandreturn kurz cross gespielt auf 15:40 stellen kann!

3:6, 1:0

 

Plötzlich ist es Nadal, der nach einer Rahmenrückhand bei 0:15 steht, aber der nächst unnötige Fehler von Wawrinka mit der Rückhand gleicht den Schiefstand wieder aus. Bislang ist die beste Waffe des Schweizers noch viel zu selten zu sehen...

3:6, 1:0

 

Nach der Abwehr von sieben Breakchancen in diesem einen Aufschlagspiel kann Wawrinka endlich mal auf Spielball stellen...und den dann auch prompt nutzen! 1:0 für Stan the Man, alles in der Reihe in Satz zwei.

3:6, 0:0

 

Der Spielfilm bleibt jedoch wie gehabt: Nadal hat gleich die nächste Chance auf das Break, Wawrinka wehrt diese mit einem weiteren Ass ab. Wir sehen den achten Einstand in diesem Aufschlagspiel...

3:6, 0:0

 

Die Körpersprache ist aber eindeutig - ein kopfschüttelnder Wawrinka hämmert seinen Schläger frustriert auf den Boden, bevor er auch Breakchance Nummer fünf in diesem Spiel abwehrt.

3:6, 0:0

 

Aber Rafa Nadal wittert hier seine Chance, bleibt aggressiv und punktet auch mit dem nächsten Vorhandreturn cross zum Vorteil. Doch auch den Breakball kann Wawrinka abwehren...

3:6, 0:0

 

Aber dass Wawrinka ein Fighter ist, ist hinlänglich bekannt. Breakball Nummer eins wehrt der Schweizter am Netz ab, Nummer zwei mit einem trockenen Ass nach außen. Das war nun wirklich extrem wichtig!

3:6, 0:0

 

Man kennt das beim Schweizer - plötzlich ist der Faden gerissen. Nadal punktet mit dem Vorhandvolleystopp, bevor Wawrinka zwei leichte Vorhandbälle in die Wallachei donnert - und schon hat Nadal hier die nächsten beiden Breakchancen!

Zwischenfazit

 

Im großen und ganzen begegnen sich Wawrinka und Nadal hier auf Augenhöhe - einzig die etwas sicherere Spielweise des Spaniers (Unforced Errors: Wawrinka 13:8) sowie der etwas druckvollere und dementsprechend Punkte-bringendere Aufschlag machten hier nach knapp 40 Minuten den Unterschied aus. Allerdings wird sich Wawrinka nun steigern müssen - denn Rafa Nadal hat in diesem Jahr erst vier Matches verloren nachdem er den ersten Satz gewinnen konnte.

3:6

...von denen er nach 39 Minuten gleich den ersten mit einem Ass nutzt und sich so den ersten Durchgang sichert!

3:5

 

Mit dem nächsten Servicewinner erspielt sich Nadal zwei Satzbälle...

3:5

 

Wawrinka kommt mit einem Returnwinner gut ins Spiel, aber Nadal kann das mit einem starken Ersten durch die Mitte wieder ausgleichen. Eine zu lange Vorhand von Wawrinka bringt dann das 30:15...

3:5

 

Und nicht nur das - damit kann Rafa Nadal nun natürlich selber zum Satzgewinn aufschlagen.

3:5

 

Dann kann Nadal Wawrinkas zweiten Aufschlag mal wieder angreifen und den Schweizer zu einem Fehler auf der Vorhand zwingen. Und weil Wawrinka in der Folge nochmal ganz schwach serviert und Nadal zum Winner einlädt, hat der Spanier plötzlich das Break vor!

3:4

 

Wawrinka hingegen verdaddelt seinen nächsten Spielball mit dem zweiten Doppelfehler des Tages. Mit nun schon fast sieben Minuten Spieldauer ist dies das mit Abstand längste Aufschlagspiel des Abends.

3:4

 

Und weil Wawrinka dann mal wieder zu viel Risiko mit der Rückhand cross geht und diese in den Korridor spielt, hat Nadal die nächste Breakchance. Aber auch die kann der Spanier nicht nutzen!

3:4

 

Die wehrt Wawrinka dann aber mit einem Vorhandbeschuss von Nadal ab und kann in der Folge mit der Rückhand longline auch auf Vorteil stellen - doch den kann dann wiederum Nadal abwehren, weil er hervorragende Laufarbeit leistet.

3:4

 

Aber dann schleichen sich beim Schweizer doch wieder zwei leichte Fehler mit der Rückhand ein, die Nadal das 30:30 bringen. Und Nicht nur das - mit einem schönen Lob über Wawrinkas Rückhandseite kann sich Nadal sogar die nächste Breakchance erspielen!

3:4

 

Stan Wawrinka scheint mittlerweile ebenfalls seinen Rhythmus beim Aufschlag gefunden zu haben, auch das nächste Spiel beginnt der Schweizer wieder mit zwei Servicewinnern.

3:4

 

Mit der Vorhand longline beschließt Nadal den Ballwechsel und das Aufschlagspiel zum 4:3 - nach wie vor ist diese Partie eine ganz, ganz enge Kiste.

3:3

 

Wawrinka kontert das dann zwar mit einem direkten Rückhandwinner cross gespielt, aber Nadal punktet mit dem nächsten Smash am Netz zum 40:15.

3:3

 

Geschenkt bekommt hier auf jeden Fall keiner von beiden etwas. Nadal muss sich seinen ersten Punkt bei eigenem Aufschlag wieder hart erarbeiten, bevor er mit der Vorhand Inside-Out punkten kann - da kommt der folgende Servicewinner zum 30:0 natürlich sehr gelegen.

3:3

 

Nachdem der Schweizer in seinen ersten beiden Aufschlagspielen nur mit 28 Prozent serviert hatte, kann er hier plötzlich vier Punkte in Folge mit dem ersten Aufschlag machen und sein erstes Aufschlagspiel zu Null eintüten.

2:3

 

Das will Wawrinka allerdings sofort bestreiten - zwei Asse in Serie bringen schnell das 40:0.

2:3

 

Die Punkte drei und vier in Folge sichert sich Nadal per Smash und mit dem Vorhandvolley kurz cross gespielt wieder am Netz und legt erneut vor. Und so langsam wirkt zumindest der Spanier so, als wäre er im Match angekommen.

2:2

 

Man muss es einfach mal so sagen...Rafa Nadal spielt hier so richtig schön eklig! Rückhandslice knapp hinter das Netz, dann den Vorhandtopspin hoch und lang - und am Ende verliert Wawrinka die Nerven und vergeigt eine Rückhand aus dem Halbfeld, weil er zu viel will.

2:2

 

Wawrinka sucht erneut die Initiative und rückt mit einer schönen Rückhand Inside-Out ans Netz vor. Nadal kann nicht reagieren und sieht sich erneut früh im Hintertreffen...kann das aber mit einem Smash am Netz wieder ausgleichen.

2:2

 

Die Vorhand longline aus der Rückhandecke bringt dann zwei Spielbälle...von denen ihm Nadal gleich den ersten mit einer schwachen Rückhand cross ins Netz schenkt. 2:2, alles in der Reihe in Satz eins!

1:2

 

Der Schweizer beginnt sein Aufschlagspiel ebenfalls mit einem Servicewinner und kann in der Folge mit einem weiteren guten Aufschlag und der Vorhand von der T-Linie zum 30:15 punkten.

1:2

 

Stan Wawrinka verschenkt den Punkt mit der Vorhand aus dem Halbfeld, die im Netz hängen bleibt - und Nadal kann als Erster von Beiden seinen Aufschlag halten.

1:1

 

Nein, wird er erstmal nicht - sein erster Doppelfehler besorgt den Einstand und damit das erste richtig enge Aufschlagspiel. Aber per Netzangriff - und weil Wawrinkas Passierball viel zu lang gerät - kann Nadal dann auf Vorteil stellen.

1:1

 

Nadal mit seinem ersten Servicewinner - und dem zweiten zum 40:30 gleich hinterher. Der Spanier wird doch nicht...?

1:1

 

Applaus! Mit dem zehnten Punkt der Partie erleben wir das fast schon für unmöglich gehaltene - Nadal holt sich einen Punkt bei eigenem Aufschlag! Aber Wawrinka kontert sofort mit der Vorhand cross zum 15:30.

1:1

 

Und wir warten weiter, eine zu lange Rückhand von Nadal besorgt das 0:15 zu Gunsten von Stan Wawrinka.

1:1

 

Verrückter Auftakt hier in London. Nach dem Break zu Null schafft Nadal gleich im Anschluss das Re-Break - ebenfalls zu Null. Wir warten also weiterhin auf den ersten Punktgewinn bei eigenem Aufschlag.

1:0

 

Wawrinkas viel zu lange Rückhand longline bringt dann die logische Folge - drei Breakchancen für Rafa Nadal.

1:0

 

Allerdings läuft es beim Aufschlag des Schweizers auch nicht besser als eben bei Nadal, die ersten beiden Returnpunkte gehören dem Spanier.

1:0

 

Diese Rückhand ist übrigens nicht nur gerüchteweise die beste auf der Tour - einhändig schlägt diesen Ball wohl niemand besser als Stan the Man.

1:0

 

Und weil es so schön ist legt Wawrinka dann noch eine geniale Rückhand kurz cross mit ganz viel Topspin auf den Court und sichert sich das erste Break zu Null!

0:0

 

Wawrinka kann gleich nochmal Druck auf Nadal ausüben und den Spanier zum Vorhandfehler zwingen. Und weil ein Volley am Netz dann als Vorbereitung für den Smash dient hat der Schweizer prompt drei Breakchancen.

0:0

 

Und den ersten Punkt sichert sich Stan Wawrinka mit einem schönen Vorhandreturn die Linie entlang - natürlich wird bei diesen beiden Kontrahenten heute extrem viel vom Returnspiel abhängen, denn besonders starke Aufschläger sind sie beide eben nicht.

0:0

 

Los geht's in der Londoner O2!

Aufschlag

 

Den ersten kleinen Sieg hat sich hier übrigens Rafa Nadal gesichert - der Spanier hat sich nach gewonnenem Münzwurf für den ersten Aufschlag entschieden.

Prozedere

 

Das Licht ist aus, die Schweinwerfer sind an, unsere beiden Spieler stehen bereit - sodass es nach dem Münzwurf von Schiedsrichter Mohamed Lahyani (SWE) und dem fünfminütigen Einspielen dann auch schon losgehen kann!

ATP World Tour Finals

 

Fehlt vielleicht noch ein schnelles Wort zum Turnier an sich. Die Barclays World Tour Finals werden hier in der Londoner O2 World zum siebten Mal ausgetragen, Rekordsieger des Turniers ist Roger Federer mit sechs Titeln, Titelverteieger wie angesprochen Novak Djokovic (drei Titel in Serie) - und von den insgesamt 7 Millionen Dollar Preisgeld wird der Sieger hier am Ende bis zu 2,28 Millionen als Weihnachtsgeld mit nach Hause nehmen dürfen.

Wawrinka

 

Insgesamt hat der 30-Jährige aus St. Barthelemy in diesem Jahr vier Titel (Rotterdam, Chennai, Tokyo und Paris) gewinnen können und sich so in die Position gebracht, das Kalenderjahr zum ersten Mal in seiner Karriere als bester Schweizer abschließen zu können - allerdings müsste er dafür dieses Turnier gewinnen und auf dem Weg zum Titel Landsmann Roger Federer schlagen. Bislang steht beim Schweizer als bestes Ergebnis in der O2 eine Halbfinalteilnahme auf dem Zettel.

Wawrinka

 

Zumal Stan the Man ja nun auch der Einzige ist, der in diesem Jahr als Nicht-Serbe einen Grand Slam gewinnen konnte - und das im Finale von Paris auch noch direkt gegen die scheinbar so übermächtige und unantastbare Nummer eins. Und dieser Titel (sein zweiter nach den Australian Open 2014) hat Wawrinka nun auch endgültig das letzte bisschen Selbstvertrauen gegeben: ''ich weiß jetzt, dass ich auf jedem Belag jeden schlagen kann. In diesem Jahr hat Novak fünf Spiele verloren - eins davon gegen mich in einem Grand-Slam-Finale. Da kann ja nicht mehr viel anderes kommen.''

Wawrinka

 

Und auf ''Wundertüte'' Wawrinka liegen hier in London ja ganz besondere Hoffnungen - denn viele Experten sind sich einig, dass einzig der unkonventionelle Schweizer dem Klassenprimus Novak Djokovic gefährlich werden könnte.

Head to Head

 

Dieser Ausgang war zwischen Nadal und dem Schweizer ansonsten allerdings eher selten, insgesamt liegt der Spanier im direkten Vergleich mit 13:3-Siegen vorn - wobei Wawrinka drei der letzten vier Duelle für sich entscheiden konnte, nachdem er zum Karrierestart die ersten 23 Sätzen gegen Nadal in Reihe verloren hatte.

Nadal

 

Allerdings muss man beim ehemaligen Weltranglistenersten eben auch dazu sagen, dass ihn und die Londoner O2 keine besonders herzliche Beziehung zueinander pflegen - vier Mal erreichte Nadal hier das Finale, vier Mal musste er als Verlierer nach Hause und in den Weihnachtsurlaub gehen. Und auch an Stan Wawrinka hat Nadal momentan nicht die rosigsten Erinnerungen - denn vor zehn Tagen stand man sich noch in Paris gegenüber, wo der Schweizer ganz locker in zwei Sätzen siegte.

Nadal

 

Besser wurde es dann allerdings in den letzten Wochen - zumindest, was die Konstanz beim Spanier anging. Halbfinalteilnahmen in Shanghai und Basel besiegelten seine Qualifikation für diese Finals in London, und auch spielerisch fühlte sich Nadal immer wohler in seiner Haut. ''Für mich war vor allem das Turnier in Shanghai so immens wichtig. Ich habe das ganze Jahr kein Halbfinale auf Hardcourt gespielt, jetzt aber drei innerhalb von vier Wochen'', so der Mallorquiner. ''Das tut mir gut, meinem Selbstvertrauen und dadurch auch meinem Spiel. Und ich sehe mal wieder, das harte Arbeit mich eben doch immer noch ein Stück besser macht.''

Nadal

 

Womit wir also bei unseren beiden Kontrahenten wären - angefangen beim ''Comebacker'' Nadal. Natürlich sehen die drei Turniersiege des 29-Jährigen im Kalenderjahr 2015 nicht wirklich schlecht aus. Allerdings entstanden diese bei zweitklassigen Turnieren (Hamburg, Stuttgart, Buenos Aires), während sein bestes Grand-Slam-Ergebnis die Viertelfinalteilnahme in Paris darstellt. Und auch bei den Turnieren der Masters-Serie hat der Spanier nur ein einziges Finale (Madrid) erreichen können - wobei die Herren Federer und Djokovic bei diesem Turnier gar nicht erst angetreten waren.

Spielertypen

 

Denn mit Wawrinka, der Nummer vier der Weltrangliste, und Nadal, der Nummer fünf, treffen gleich die spielerisch wohl ähnlichsten Typen des Turniers aufeinander - und das wie zwei Fische außerhalb des Wassers abseits ihres Lieblingsuntergrunds, des roten Sands. Beides sind Kämpfertypen, beide verfügen über ein exzellentes Topspinspiel und lieben es, ihre Gegner mit spitzen Winkeln zum Laufen zu bringen.

Turnierverlauf

 

Bislang hat dieses Saisonfinale dem geneigten Zuschauer zwar nette Matches, aber eben doch eher wenig Drama geboten. Mit Novak Djokovic, Roger Federer und Andy Murray setzten sich in den ersten drei Partien der Gruppenphase jeweils die höher eingeschätzten Spieler in zwei Sätzen durch - doch so einfach ist der Ausgang dieser vierten Partie der ATP Finals sicher nicht vorherzusagen.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen bei den World Tour Finals zum Gruppenspiel zwischen Stan Wawrinka und Rafael Nadal.