Pospisil

Murray

Ende

 

Das war's nun aber erstmal von mir aus London! Wir hoffen, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir - falls es sie nach wie vor juckt, den gelben Bällen nachzujagen, stehen meine Kollegen Falk Landahl und Mario Balda schon bereit, um die Auftritte von Novak Djokovic und Stan Wawrinka zu covern. Ich sage nun aber Tschüss und Goodbye from London!

Ende

 

Allerdings wird der Weg zum Titel für den Schotten nicht leichter - denn im Halbfinale wartet mit Roger Federer sozusagen der Hausherr hier in London SW19 auf Andy Murray. Und das dürfte richtig spannend werden, denn die letzten beiden Spiele auf Rasen teilte man sich - Federer siegte im Finale von Wimbledon 2012, Murray wenige Wochen später im olympischen Finale.

Ende

 

''Ich denke, ich habe ganz gutes Zeug gespielt'', so Murray nach dem Match. ''Jetzt muss ich zusehen, dass ich diese Form halten kann - denn das Halbfinale ist nicht mein endgültiges Ziel, wie sie sich denken können.''

Ende

 

Nur eine einzige Breakchance musste Murray abwehren, am Netz gewann der Schotte 91 Prozent seiner Punkte und auch bei seinen Returns war Murray immer auf der Höhe - acht Breakchancen führten zu drei Breaks, eins pro Satz war am Ende völlig ausreichend.

Ende

 

132 Minuten hat es gedauert, bis der mental exzellent aufgelegt Andy Murray sein sechstes Wimbledon-Halbfinale in sieben Jahren erreicht hat. Vasek Pospisil präsentierte sich zwar als anständiger Gegner, hatte aufgrund der doch immer wieder durchschimmernden Nervosität ob seines ersten Auftritts auf dem Centre Court aber über die gesamte Matchdauer wenig Chancen.

4:6, 5:7, 4:6

Und der ist es dann auch, weil Pospisil einen Vorhandschuss von Murray nur mit dem Rahmen erreicht ist die Messe hier gelesen!

4:6, 5:7, 4:5

 

Aber den kann nun wiederum Pospisil abwehren - mit einem couragierten Angriff und der Vorhand aus dem Halbfeld gegen Murrays Laufrichtung. Aber der nächste Servicewinner - nach einer Challenge wohlgemerkt - bringt Murray den zweiten Matchball...

4:6, 5:7, 4:5

 

Die kann Murray dann aber mit einem Servicewinner abwehren und seinerseits dank einer zu langen Vorhand von Pospisil zum Matchball vorlegen.

4:6, 5:7, 4:5

 

Und - kaum zu fassen - ausgerechnet jetzt erspielt sich der Kanadier seine allererste Breakchance des Nachmittags!

4:6, 5:7, 4:5

 

Das muss doch nochmal Mut machen - Murray vergibt die Chance zum Matchball mit einem Smash ins Netz. Ein Voirhandslice, der ebenfalls im Netz landet, bringt Pospisil sogar das 30:30.

4:6, 5:7, 4:5

 

Zumal Murray mit zwei guten Vorhandschlägen auch prompt zum 30:0 vorlegen kann.

4:6, 5:7, 4:5

 

Bislang hatte Pospisil übrigens noch keinen einzigen Breakball - es sieht also alles andere als gut aus für den Kanadier. -

4:6, 5:7, 4:5

 

Im zweiten Satz kam das Break bei 5:5, hier nun bei 4:4 - was Murray zum ersten Mal die Chance bietet, zum Matchgewinn zu servieren. Da hilft selbst die Vorhand durch die Beine von Pospisil nichts - auch, wenn das Publikum nochmal standing ovations liefert.

4:6, 5:7, 4:4

 

Aber Murray hat Lunte gerochen, kommt mit einem guten Return in den Ballwechsel und erspielt sich über Pospisils Vorhand einen Breakball!

4:6, 5:7, 4:4

 

Aber der kommt gut, sodass Pospisil am Netz punkten kann. Ein Servicewinner hilft dann zum 30:30.

4:6, 5:7, 4:4

 

Aber der Kanadier bleibt cool - auch, als ihm Pascal Maria wegen zu langem Ballprellens einen ersten Aufschlag abzieht. Das bedeutet: Pospisil muss sofort mit dem Zweiten loslegen. In dieser Situation extrem ungünstig...

4:6, 5:7, 4:4

 

Murray traut sich mal wieder ans Netz, wo er heute eine unfassbare Quote hat (20/22. Auch der Rückhandvolley sitzt, sodass sich Pospisil schon wieder einem 0:30 gegenüber sieht.

4:6, 5:7, 4:4

 

Nach genau zwei Stunden Spielzeit macht Murray auch dieses Aufschlagspiel dingfest und zieht bei 4:4 gleich.

4:6, 5:7, 4:3

 

Murray hingegen legt hier eine Demonstration nach der anderen auf den Rasen. Ein Rückhandwinner und zwei unerreichbare Aufschläge sorgen wieder schnell für das 40:0.

4:6, 5:7, 4:3

 

Wieder könnte Murray den Zweiten angreifen, will dabei aber zuviel und spielt die Rüpckhand viel zu lang hinter die Grundlinie. Erneut kann Pospisil nach Abwehr von Breakchancen vorlegen.

4:6, 5:7, 3:3

 

Die Ballwechsel werden wieder länger, was eigentlich Murray nutzen sollte - denn der Brite gewint fast 80 Prozent der Ballwechsel, die mehr als sieben Schläge andauern. In diesem Fall hat Pospisil aber den längeren Atem, auch wenn Murray seine eigene Vorhand challenged - aber die war wirklich knapp im Aus.

4:6, 5:7, 3:3

 

Nummer eins fällt dann aber einem Servicewinner zum Opfer, Nummer zwei wehrt Pospisil mit einem schönen Rückhandvolleystopp ab.

4:6, 5:7, 3:3

 

...und tatsächlich kann Murray mit einem guten Rückhandreturn den Fehler bei Pospisil erzwingen und sich zwei Breakchancen erspielen!

4:6, 5:7, 3:3

 

Plötzlich muss Pospisil aber zwei Mal über seinen Zweiten kommen, was Murray beide Male zu erfolgreichen Angriffen nutzt. Bei 15:30 wird es zumindest mal spannend...

4:6, 5:7, 3:3

 

Murray hämmert sich genau wie eben der Kanadier durch sein Aufschlagspiel - bei 3:3 ist alles in der Reihe in diesem Durchgang.

4:6, 5:7, 3:2

 

Das spielerische Niveau hat in diesem dritten Durchgang phasenweise stark nachgelassen, weil sich beide fast nur noch auf ihren Aufschlag verlassen. Folglich ist auch die Begeisterung des Publikums ein wenig eingeschlafen...

4:6, 5:7, 3:2

 

Und nicht nur das, eine Rückhand ins Netz von Murray und ein weiterer Punkt mit dem Ersten bringen dann doch den ersten sicheren Spielgewinn für Pospisil in diesem dritten Satz.

4:6, 5:7, 2:2

 

Bei eigenem Aufschlag geht es dann aber etwas besser, mit einem weiteren Ass, seinem neunten, und einem Servicewinner kann Pospisil auf 30:15 stellen.

4:6, 5:7, 2:2

 

Was Pospisil hier momentan beim Return anbietet, ist absolut zu wenig. Es würde langsam Sinn machen, die Bälle einfach irgendwie ins Feld zu spielen - statt mit vollem Risiko irgendwo in die Wallachei.

4:6, 5:7, 2:1

 

Murray hat auch beim nächsten Anlauf wesentlich weniger Mühe mit seinem Aufschlagspiel. Ein Punktgewinn am Netz, einer mit der Vorhand und einer, weil Pospisils Vorhand von der Netzkante in den Korridor springt - und schon steht das 40:0 wieder.

4:6, 5:7, 2:1

 

Zwei gute Aufschläge machen daraus aber schnell Spielball für Pospisil, der das Ganze dann mit einem Ass zu einem für ihn guten Ende bringt.

4:6, 5:7, 1:1

 

...was Murray dazu nutzt, mit einem weiteren richtig guten Return Druck zu machen, den Fehler bei Pospisil zu erzwingen und sich einen Breakball zu erspielen!

4:6, 5:7, 1:1

 

Dann kann Murray ihm allerdings einen Rückhandreturn direkt vor die Füße spielen und in der Folge vom nächsten Doppelfehler des Kanadiers profitieren. Bei 30:30 wird es mal wieder eng...

4:6, 5:7, 1:1

 

Aber erstmal ist das ja alles nicht so wild, solange Pospisil selber weiter so gut aufschlägt - auch der Kanadier bringt hier schnell mal zwei Asse am Stück auf den Rasen.

4:6, 5:7, 1:1

 

Eine ganz schwache Rückhand von Pospisil besorgt dann das 1:1 - und irgendwann heute wird der Kanadier sein Gegenüber auch nochmal breaken müssen, will er hier eine Chance haben.

4:6, 5:7, 1:0

 

Das sieht man bei Murray auch eher selten - ein Vorhandwinner aus dem Halbfeld wird von gleich zwei Assen in Serie gefolgt. Folglich steht es schnell 40:0.

4:6, 5:7, 1:0

 

...und ein weiterer guter Aufschlag, der den leichten Volleywinner ermöglicht, bringt dann sogar den vierten Punkt in Folge und somit den Spielgewinn. Zum dritten Mal heute geht Vasek Pospisil mit 1:0 in Führung.

4:6, 5:7, 0:0

 

Nervenstark von Pospisil, die beide mit Aufschlagwinnern anzuwehren. Ein dritter guter Erster in Serie bringt dann sogar den Vorteil...

4:6, 5:7, 0:0

 

Der nächste Rückhandball aus dem Halbfeld, der nächste Winner, diesmal cross gespielt - und schon hat Murray zwei Breakchancen!

4:6, 5:7, 0:0

 

Mit einem guten Ersten kann Pospisil sich den ersten Punkt im dritten Satz holen, aber Murray kontert mit einer feinen Rückhand longline auf die Linie, was ihm Pospisil mit einem Doppelfehler zum 15:30 dankt.

4:6, 5:7, 0:0

 

Um sich wieder zu beruhigen, hat Pospisil übrigens kurz eine Toilettenpause eingelegt - dass er sein blaues Buch mitgenommen hat ist aber ein unbestätigtes Gerücht.

Fazit

 

Gerade mal 84 Minuten ist diese Match alt, da scheint es schon fast entschieden. Murray macht immer genau dann die Breaks, wenn es wirklich notwendig ist - während Pospisil zwar sehr gut mitspielt und ab und zu auch die Initiative ergreift, in den entscheidenden Momenten aber mit dem Biss des Schotten nicht mithalten kann.

4:6, 5:7

Der Erste kommt gut, Pospisils Return mit der Vorhand landet im Netz - und Murray darf die 2:0-Satzführung bejubeln!

4:6, 5:6

 

Aber dann schickt Murray Pospisil ins Eck, der kann nur mit einem Mondball antworten, der aber zu kurz kommt - sodass Murray mit dem Smash zu zwei Satzbällen punkten kann.

4:6, 5:6

 

Damit darf Murray nun also zum Satzgewinn aufschlagen und tut das zunächst mal mit zwei Servicewinnern auch sehr sicher. Dem folgt dann allerdings ein Doppelfehler...

4:6, 5:6

 

ist das genial! Pospisil rückt ansich gut vorbereitet ans Netz vor, doch Murray zirkelt seine Rückhand aus vollem Lauf kurz cross hinters Netz - und Pospisil kommt nichtmal mehr mit einem Hecht Marke Becker ran! Das ist der bitterste Moment für ein Break, wenn man es aus Sicht von Vasek Pospisil betrachtet.

4:6, 5:5

 

Was für ein Punkt! Pospisil sominiert, doch Murray spielt plötzlich den starken Stopp. Den erläuft der Kanadier zwar, aber seinen Gegenstopp kann Murray an ihm vorbei spitzeln - zum Breakball!

4:6, 5:5

 

Und jetzt wird es doch noch bunt. Denn Pospisil verliert eine Challenge, seine Vorhand ist im Aus, das nervt den Kanadier - und dazu gibt es jetzt auch noch eine Verwarnung, weil er zu lange zwischen den Aufschlägen braucht.

4:6, 5:5

 

Murray erkämpft sich im längsten Ballwechsel der Partie den ersten Punkt, aber Pospisil kann mit einem Ass und einem guten Netzangriff zum 30:15 kontern.

4:6, 5:5

 

Mit einem schönen Vorhandschmetterball beim Serve-and-Volley beschließt Murray sein Service zum 5:5, Satz zwei geht also in die Verlängerung.

4:6, 5:4

 

Murray kann es aber genauso im Schnelldurchgang wie der Kanadier - zwei Sewrvicewinner und ein Ass bringen schnell das 40:0.

4:6, 5:4

 

Einen kann Murray mit einem guten Rückhandreturn kurz cross gespielt abwehren, aber den zweiten nutzt Pospisil und geht mit 5:4 in Führung. Und nun ist es natürlich am Schotten, hier gegen den Satzverlust aufzuschlagen.

4:6, 4:4

 

Aber dem folgt eine wahre Demonstration des Kanadiers! Eine wunderbare Rückhand longline gegen Murrays Laufrichtung, ein schöner Volleystopp und ein Servicewinner bringen schnell drei Spielbälle.

4:6, 4:4

 

...und kann auch gleich den ersten nutzen, weil Pospisils Rückhandreturn viel zu lang ist.

4:6, 4:3

 

Die Spiellaune ist zumindest bei beiden ungebrochen. Murray mit dem Stopp, Pospisil mit dem Gegenlob - aber der ist einen Tick zu lang. Murray hat bei 40:15 zwei Spielbälle...

4:6, 4:3

 

Und wieder wird das Match nach exakt 35 Minuten fortgesetzt - so sieht das also aus, wenn alles nach ''Plan'' läuft.

4:6, 4:3

 

Unsere beiden Akteure sind zurück, das Dach ist vollständig geschlossen - nach dem nun dritten Einspielen des Tages kann es gleich also endlich weitergehen.

4:6, 4:3

Wie so oft regiert am Ende aber das Fernsehen - sprich: das Geld - die Welt, sodass nun also in der Tat das Dach geschlossen wird und dies auch für den Rest des Tages bleiben wird. Damit sind wir wenigstens alle möglichen kommenden Unterbrechungen los!

4:6, 4:3

Während die BBC als heimischer Sender gern das Dach zumachen würde, um weiter übertragen zu können, wehren sich die Verantwortlichen noch - wie üblich mit dem Argument ''Wir sind ein Freiluftturnier''. Wie sinnig das ist, wenn man schon ein Dach besitzt, ist fragwürdig...

4:6, 4:3

Unfassbar - aber leider wahr. Es geht in die nächste Regenunterbrechung und diesmal scheint es, als würde das Dach zugemacht werden. Warten wir ab, denn allein diese Aktion würde ja eine knappe halbe Stunde dauern.

4:6, 4:3

 

Pospisil hingegen begeistert das Publikum mit einem wunderbaren ansatzlosen Vorhandstopp von der Grundlinie - Murray kann da auf dem Weg auf die Bank nur abwinken.

4:6, 3:3

 

Murray hat bei Pospisils Zweitem alle Chancen, da muss Murray mit der Vorhand Profit draus ziehen - trifft den Ball aber mit dem Rahmen und sieht sich einem Spielball gegenüber, statt selber die Breakchance zu haben.

4:6, 3:3

 

Allerdings misslingt Pospisil hier mal ein Stopp von der Grundlinie, der sogar noch im eigenen Halbfeld aufkommt. Ein Doppelfehler bringt Murray bei 30:30 dann endgültig zurück ins Spiel.

4:6, 3:3

 

Wobei das wohl kaum einen Unterschied macht, so chancenlos wie Murray momentan beim Service des Kanadiers ist - in diesem zweiten Satz gab es erst drei Returnpunkte für den Briten.

4:6, 3:3

 

...den der Schotte mit dem Servicewinner auch prompt nutzen kann. Für Pospisils Aufschlagspiel gibt es jetzt erstmal neue Bälle.

4:6, 3:2

 

Mutig von Andy Murray, der da ans Netz marschiert, die Stellung mit einem guten Volley verteidigt und am Ende mit dem Smash punkten kann. Das ist der Spielball zum 3:3...

4:6, 3:2

 

Und Murray gerät immer mehr unter Druck, nur ein Netzroller verhindert die nächsten beiden Breakpunkte für Pospisil.

4:6, 3:2

 

Wunderbar, wie der Kanadier da die Rückhand umläuft, um mit der Vorhand longline direkt zu punkten. Murray wirkt momentan ein wenig ratlos. Ob das wohl in Pospisil Notizbuch stand?

4:6, 3:2

 

Das ist etwas, dass man sonst bei keinem anderen Speiler auf der Tour sieht - Vasek Pospisil zieht sein bekanntes blaues Notizbuch aus der Tschae und liest sich seine Notizen zu Andy Murray durch. Das erinnert alles an Jens Lehmanns ominösen Elfmeterspickzettel bei der WM 2006...

4:6, 3:2

 

Das war stark gemacht, denn Pospisil kann mit der Vorhand Inside-Out gegen Murrays Laufrichtung überlegen punkten und sich das Spiel zum 3:2 sichern.

4:6, 2:2

 

Spielball - denn Pospisil marschiert mit einer schönen Vorhand cross ans Netz und kann den halbhohen Vorhandvolley longline töten.

4:6, 2:2

 

...den er sich mit einem Servicewinner zum 30:30 sichern kann. Gibt es den Spiel- oder den Breakball?

4:6, 2:2

 

Aber Pospisil bleibt im Spiel, ein Vorhandwinner aus dem Halbfeld die Linie entlang ist für Murray unerreichbar. Es folgt ein ganz wichtiger Punkt für den Kanadier...

4:6, 2:2

 

Und schon wird es mal wieder brenzlig für den Kanadier. Ein Rückhandvolley landet ohne Not im Netz, eine Vorhand longline im Korridor. Und Murray hat ein 0:30.

4:6, 2:2

 

Gleich den ersten kann Murray nutzen. weil Pospisil erneut einen Rückhandfehler begeht.

4:6, 2:1

 

Schief geht es bei Vasek Pospisil immer dann, wenn er sich auf längere Grundlinienduelle einlässt - auch das nächste gewinnt Murray, weil der Kanadier mit der Rückhand patzt. Ein Servicewinner hinterher besorgt zwei Spielbälle für Andy Murray.

4:6, 2:1

 

Im längsten Ballwechsel der Partie (25 Schläge) lauern beide auf den Fehler beim Gegner, am Ende ist es dann Pospisil, der eine Vorhand zu lang spielt. Statt 0:30 trifft man sich bei 15:15.

4:6, 2:1

 

Murray challenged eine Rückhand Inside-Out, die er kurz hinter das Netz gesetzt hatte - aber auch das Hawkeye sieht den Ball im Aus.

4:6, 2:1

 

...und im Gegensatz zum ersten Satz kann Pospisil sein Service im dritten Spiel auch mit einem Ass durchbringen und auf 2:1 stellen.

4:6, 1:1

 

Diesmal wartet der Kanadier auf den richtigen Moment, um ans Netz zu marschieren, und punktet dann erneut mit einem unerreichbaren Rückhandflugball. Das sind zwei Spielbälle...

4:6, 1:1

 

Murray kann zwar mal mit einem Returnpunkt in ein Spiel starten, aber Pospisil punktet erneut stark mit dem Vorhandvolley, bevor er mit einem Servicewinner zum 30:15 nachlegt.

4:6, 1:1

 

Und dann hat Pospisil Pech, dass sein Passierball mit der Rückhand cross Zentimeter ins Aus landet - was Murray mit viel Mühe das 1:1 bringt.

4:6, 1:0

 

Den ersten wehrt der Kanadier aber mit einem starken Vorhandreturnwinner ab, weil Murrays Zweiter mehr einem Einwurf gleicht.

4:6, 1:0

 

Aber Murray kontert das exzellent mit einem Servicewinner und einer starken Vorhand longline. Ein Rückhandfehler von Pospisil - vielleicht seine einzige Schwachstelle bisher - bringt dann zwei Spielbälle.

4:6, 1:0

 

Was für eine Arbeit von Pospisil, der von links nach rechts und wieder zurück eilt, am Ende einen Stopp erläuft und den Gegenstopp an Murray vorbei ins freie Feld schiebt.

4:6, 1:0

 

Mit seinem zweiten Ass des Nachmittags geht es zum Spielgewinn zu Null - aber kein Grund zur Unruhe für Andy Murray, der hier beim Seitenwechsel sogar die Ruhe für ein Späßchen mit Schiedsrichter Maria hat.

4:6, 0:0

 

Pospisil muss offenbar kurz mal Frust abbauen, marschiert mit den Ersten ans Netz vor und punktet dort erst per Smash, dann mit dem Rückhandvolley die Linie entlang. Ein Servicewinner bringt dann schnell drei Spielbälle.

Fazit

 

Pospisil schlägt zwar mehr Winner (10:6), dafür aber auch mehr Unforced Errors (6:4) - und vor allem gewinnt Murray knapp 90 Prozent seiner Punkte, wenn der erste Aufschlag sitzt. Aber der Kanadier ist dran, jeder Fehler von Murray könnte schon ein Break für ihn bedeuten.

4:6

Und das ist es - einen Rückhandslice ins Netz kommentiert der Schotte mit einem lauten ''Come on!'' zum Satzgewinn!

4:5

 

Gut, dass der Aufschlag sitzt - ein weiterer Servicewinner bringt Murray Satzball Nummer drei.

4:5

 

Nervenstark, wie Pospisil da aufrückt und den ersten am Netz abwert. den zweiten verballert Murray dann mit einer wirren Vorhand cross in den Korridor.

4:5

 

Standing Ovations - was für ein Ballwechsel! beide müsen viel laufen, Pospisil kommt zum Stopp, den Murray erläuft. Den folgenden Lob kann der Kanadier nur mit einem schwachen Rückhandsmash verwerten, aber Murray trifft den nächsten Lob nur mit dem Rahmen - und trotzdem wird der für Pospisil unerreichbar. Satzball Murray!

4:5

 

Mit zwei richtig guten Aufschlägen kommt Andy Murray zunächst mla zu leichten Punkten. Dann kann Pospisil aber mit einem wunderbaren Volleystopp kontern.

4:5

 

Murrays nächster missglückter Rückhandreturn bringt den Spielgewinn zu Null, aber natürlich darf der Schotte nun selbst zum Satzgewinn aufschlagen - und eine Breakchance hatte Pospisil bislang ja noch nicht.

3:5

 

Und somit muss der Kanadier nun also gegen den Satzverlust aufschlagen - was er zunächst mal mit zwei Aufschlagwinnern und einem Ass prima macht.

3:5

 

Pospisil bemüht das Hawkeye, doch auch das hilft nicht - Murrays Ass war gut, der Schjotte stellt auf 5:3.

3:4

 

Allerdings hat der Kanadier viel zu viel Respekt vor Murrays Aufschlägen - meist steht Pospisil zum Return fast drei Meter hinter der Grundlinie, auch bei Murrays Zweitem.

3:4

 

Kein Problem für den Kanadier, der hier mit zwei weiteren richtig guten Ersten zum lockeren Spielgewinn kommt. Murray hat bei 4:3 nach wie vor ein Break vor, aber Pospisil ist in der Partie angekommen.

2:4

 

Ein Servicewinner bringt Pospisil einen guten Start ins Aufschlagspiel, eine schöne Vorhand cross das 30:0 -aber Murray kann per Slice den Fehler erzwingen und den Anschluss herstellen.

2:4

 

Pospisil nächster Vorhandreturn segelt hinter die Grundlinie, Murray hat die Schrecksekunde unbeschadet überstanden - aber der Kanadier ist jetzt deutlich besser im Spiel als noch vor der Regenunterbrechung.

2:3

 

Und die nutzt er auch mit zwei Servicewinnern zum 40:30.

2:3

 

Und dann hat der Kanadier die Riesenchance zum 40:0 - aber sein Smash von der Grundlinie segelt seitlich in den Korridor. Murray bekommt eine zweite Chance...

2:3

 

Oder eben nicht. Zwei leichte Fehler von Murray mit der Rückhand bringen Pospisil ein 0:30!

2:3

 

Den nutzt Pospisil dann auch mit einem Servicewinner, was ihn auf 2:3 heranbringt. Aber Murray wirkt hier komplett gelöst und fokussiert - wie schon bei seinen ersten vier Auftritten bei diesem Turnier.

1:3

 

Bis zum 40:15 geht alles easy, doch dann kann Murray ihn mit einem Lob bedrängen und am Ende mit der Vorhand am Netz abschießen. Bleibt noch ein Spielball.

1:3

 

Und der Kanadier scheint die Pause genutzt zu haben, um sich nochmal neu zu fokussieren - seine ersten beiden Aufschläge sind unerreichbar.

1:3

 

Nach 35 Minuten Pause kann es also weiter gehen - Pospisil serviert bei einem Break Rückstand.

1:3

Es sieht gut aus, was die Fortsetzung unseres Matches angeht - die Plane wurde soeben vom Platz gelüftet, die Spieler stehen im Kabinengang bereit. Es folgt ein erneutes Einschlagen (diesmal nur drei Minuten laut Regelwerk) und dann sollte es auch weitergehen können.

1:3

Die Stadionsprecherin kündigt eine 20-minütige Pause an, dann soll es mit offenem Dach weitergehen können.

1:3

Eine mindestens 15-minütige Pause kann man also in jedem Fall erwarten, sodass sich David Beckhem, Prinz Albert von Monaco, William und Kate und alle anderen Prominenten erstmal auf eine Portion Erdbeeren mit Sahne ins Clubhaus zurückziehen werden.

1:3

Und das ist jetzt natürlich sehr unschön - denn es hat begonnen, zu regnen. Das Netz wird abgebaut, die Plane über den Platz gezogen - und jetzt wird diskutiert, ob das Dach zum ersten Mal geschlossen wird oder der Schauer sich schnell verzieht.

1:3

 

...sodass es in der Folge heißt: Tief durchatmen - nachdem Murray mit einem Servicewinner doch den Strich unter das Aufschlagspiel ziehen kann.

1:2

 

Der zweite Spielball fällt dann dem ersten Doppelfehler des Briten zum Opfer...

1:2

 

Pospisils nächste Rückhand ist zu lang - und Murray hat wieder drei Spielbälle. Nummer eins vergibt er dann aber, weil er eine hohe Vorhand von der Grundlinie ins Netz schießt.

1:2

 

Nun gilt es natürlich, das Break zu bestätigen - oft garnicht so einfach. Aber Murray startet mit einem Servicewinner und bekommt dann von Pospisil den Punkt zum 30:0 via eines ganz schwachen Rückhandslices ins Netz geschenkt.

1:2

 

Pospisil versucht es wieder mit dem Netzangriff auf den ersten Aufschlag hin, doch Murrays Return kommt flach und genau vor seine Füße - was dem Schotten hier das erste Break des Tages einbringt.

1:1

 

Aber Pospisil kann sich mit Serve-and-Volley zunächst mal befreien - bis Murray dann aber erneut mit der starken Vorhand punkten kann, nachdem er einen gegenstopp erlaufen hat, und sich den ersten Breakball sichert!

1:1

 

Nach einem Punktgewinn am netz muss Pospisil über den zweiten Aufschlag kommen, was Murray dazu nutzt, um den Ballwechsel zu kontrollieren und am Ende mit der genialen Vorhand cross aus vollem Lauf heraus zu punkten. Bei 15:30 wird es zum ersten Mal spannend.

1:1

 

Mit einem feinen Vorhandvolley holt sich Murray den ersten Returnpunkt. Neben dem Djoker gibt es auf der Welt wohl keinen besseren Defensivspieler als den Schotten.

1:1

 

Der Kanadier will eine Vorhand im Crossduell longline an die Linie legen, spielt den Ball aber zu lang - und auch Murray startet mit einem entspannten zu Null in dieses Match.

1:0

 

Aber auch Andy Murray startet hier exzellent in sein Aufschlagspiel, gleich drei Mal in Serie kann er Pospisil auf dessen schwächerer Rückhand zum Fehler zwingen.

1:0

 

Wunderbar, wie Pospisil da Ruhe bewahrt, um dann mit der Vorhand Inside-Out aus dem Halbfeld zu punkten. Das natürlich überaus parteiische Publikum spendet verhaltenen Applaus.

0:0

 

Murrays Mondballreturn segelt ins Aus - und schon hat Pospisil hier drei Spielbälle.

0:0

 

Und das auch gleich so, wie man es erwarten konnte - zwei Mal rückt er mit dem guten Ersten ans Netz vor und punktet mit Vorhandvolleys zum 30:0.

0:0

 

Los geht's, Vasek Pospisil serviert nach gewonnenem Münzwurf als Erster.

vor Beginn

 

Auf dem Stul sitzt heute der Franzose Pascal Maria, in der Royal Boy sind soeben Prinz William und seine Frau Kate Middleton angekommen - bei angenehmen 21 Grad und leichten Wolken ist es hier nun also angerichtet!

vor Beginn

 

Einen direkten Vergleich gibt es zwischen Murray und Pospisil natürlich auch, allerdings einen wenig erfreulichen für den Kanadier: Der hat gegen den Schotten nämlich bei drei Versuchen noch nicht gewinnen können, selbst einen Satz musste Murray bei den drei Aufeinandertreffen in den letzten 12 Monaten noch nicht abgeben.

vor Beginn

 

Überraschend ist das Auftauchen der Nummer 56 der Weltrangliste aber natürlich trotzdem - denn bisher hatte es Pospisil noch bei keinem Turnier 2015 weiter als bis in die zweite Runde geschafft! Und trotzdem geht der Youngster mit dem ureigenen Selbstvertrauen eines Nordamerikaners an die Sache heran: ''Ich habe doch nichts zu verlieren. Ich stehe im Viertelfinale von Wimbledon und spiele gegen den Lokalmatador. Mir ist schon klar, dass ich hier mein bestes Tennis spielen muss. Aber andererseits tue ich das ja schon seit zehn Tagen - warten wir also ab, wie gut ich Andy ärgern kann.''

vor Beginn

 

Denn im Doppel ist der Kanadier hier an der Church Road gemeinsam mit dem Amerikaner Jack Sock Titelverteidiger - da passt ein Run im Einzel natürlich bestens ins Bild.

vor Beginn

 

Und außerdem ist das Gefühl eines Grand-Slam-Viertelfinals natürlich etwas grundlegend Neues für den 25-Jährigen, sein bestes Abschneiden bislang war das Erreichen der dritten Runde in Australien - im Einzel, wohlgemerkt.

vor Beginn

 

Wesentlich mehr Mühe hatte da sein heutiges Gegenüber, der Kanadier Vasek Pospisil. Der musste nämlich gegen Vincent Millot (FRA), Jamie Ward (ENG) und Viktor Troicki (SRB) in den fünften Satz - einzig in Runde zwei gegen Fabio Fognini (ITA) benötigte Pospisil ''nur'' vier Sätze.

vor Beginn

 

Wenig verwunderlich spielt Murray hier heute bereits sein achtes Viertelfinale in Serie - erfolgreicher war in den letzten Jahren in Wimbledon ausser Roger Federer niemand. Und auch in diesem Jahr läuft es beim Briten - souveräne Erfolge gegen Kukushin (KAZ), Haase (NED), Seppi (ITA) und Ivo Karlovic (CRO) ließen sogar noch Zeit, sich einen Nachmittag lang mit dem Trainig von Londoner Polizeihunden zu beschäftigen.

vor Beginn

 

Und natürlich gibt es für den Schotten Murray und seine Fans kein wichtigeres Turnier als dieses hier in London SW19 - denn an der Church Road hatte Murray mit der olympischen Goldmedaille und dem Wimbledonsieg 2013 seine beiden größten Erfolge feiern können.

vor Beginn

 

Und so startete Murray in die laufende Saison mit ganz neuer Motivation, einem neuartigen Trainingsplan und einer frisch gewonnenen Sichtweise auf das Leben als Profi. ''Es musste sich ja irgendwas ändern. Und Amelie und ich haben lange zusammengesessen, und beraten - und uns geeinigt, weniger Turniere anzugehen, um meinen Körper zu schonen.''

vor Beginn

 

Doch mit Lendls Abschied und diversen Schulter- und Rückenverletzungen begann der Abstieg, den bisher auch die Französin Amelie Mauresmo, Trainerin an Murrays Seite, nicht aufhalten konnte. Im letzten Jahr konnte sich Murray gar nur auf den allerletzten Drücker für das Saisonfinale im heimischen London qualifizieren - was der Schotte aber wohl tatsächlich als Weckruf verstanden hat.

vor Beginn

 

Einzig der mittlerweile als Frührentner auf die Golfkurse dieser Erde zurückgekehrte Ex-Coach Ivan Lendl vermochte es mit seiner bissigen, strengen Art, Murrays Talent zwei Jahre lang offen zu legen. Titel bei den US Open, den olympischen Spielen in London und in Wimbledon, zwischendurch mal eben der Aufstieg auf Weltranglistenplatz 2 und ein nicht zu bändigendes Temperament machten Murray auf der Tour zu einem der unangenehmsten Gegner.

vor Beginn

 

Doch was hat das beim Briten schon zu bedeuten...denn beim amtierenden Olympiasieger Murray stellt sich sowieso nie die Frage nach dem Können, denn Talent hat der Schotte nachweislich massig. Viel mehr geht es bei Murray um die Frage: Hab ich heute eigentlich Lust auf Tennis? Und will ich mich gut genug bewegen, um nicht auszusehen, als wäre ich kaputt?

vor Beginn

 

Und kreativ spielt Murray momentan in der Tat, wie seine exzellenten Ergebnisse im bisherigen Saisonverlauf unterstreichen. Bei den Australian Open reichte es für das Finale (Niederlage gegen Djokovic), auch in Miami (Finale) und Indian Wells (Semi) scheiterte er am Serben - doch auf Sand platzte dann mit den Titeln in München und beim Masters in Madrid der Knoten beim frischverheirateten Schotten, bevor er im heimischen London auf Rasen in Queens seine eigentlichen Stärken auspacken konnte.

vor Beginn

 

Denn aus dem einst lustlosen und launischen Briten ist die legitime Nummer 3 der Weltrangliste geworden - nicht nur wegen seiner zuletzt bärenstarken Auftritte auf Sand und Rasen sowie den Turniersiegen in München, Madrid und in Queens, sondern vor allem wegen seines veränderten Stils.

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Frischgebackener Ehemann,endlich wieder auf dem heimischen Lieblingsbelag angekommen und Schüler des buntesten Trainergespanns auf der Tour - Andy Murrays Leben hat sich in den vergangenen Monaten gewandelt, und das offensichtlich nur zum Positiven.

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Herzlich willkommen in Wimbledon zur Viertelfinalpartie zwischen Vasek Pospisil und Andy Murray.