Abschied

 

Ob das nun der frühere US-Open-Sieger Marin Cilic oder der wiederauferstandene Bulgare Grigor Dimitrov sein werden, wird gleich erst ausgespielt - sicher ist aber, dass sie auch dieses zweite Halbfinale live bei uns verfolgen können. Bis dahin oder zum nächsten Mal sagt Oliver Stein nun aber Tschüss und Gute Nacht und wünscht allen Lesern ein angenehmes Restwochenende!

Ausblick

 

Damit geht es für Milos Raonic nun also direkt weiter in die Vorbereitung auf die US Open in einer Woche - während Murray sich auf das morgige Endspiel freuen darf, für das sein Gegner noch gesucht wird.

Fazit

 

90 Minute hat es gedauert, bis sich Andy Murray hier relativ souverän für das Endspiel qualifiziert hat - insgesamt war der schottische Olympiasieger der klar bessere Spieler und profitierte dabei nicht nur, aber auch von den vielen unnötigen Fehlern seines Gegenübers.

6:3, 6:3

Das war's - Murray marschiert mit einer guten Rückhand longline ans Netz vor und macht dort den Vorhandstopp zum Matchgewinn zu!

6:3, 5:3

 

Raonic nimmt bei einer Vorhand cross von Murray die Challenge, aber der Ball ist gut. Matchball Nummer drei steht an!

6:3, 5:3

 

Aber: Es geht erstmal weiter.

6:3, 5:3

Acht Ballkinder und Damien Dumusois sind wieder mit Wischen beschäftigt. Murray und Raonic gucken interessiert zu, während die gewischten Flächen trocknen ...

6:3, 5:3

Einstand bei 5:3 im zweiten Satz - und es fängt wieder an, zu tröpfeln. Es bleiben zwar alle am Platz, aber wie es hier weitergeht, steht in den Wolken ...

6:3, 5:3

 

Eieiei! Murray hat komplett den Faden verloren, nach nur einem Punktverlust bei eigenem Aufschlag im gesamten zweiten Satz hat er nun plötzlich eine Breakchance gegen sich. Die er aber immerhin mit einem guten zweiten Aufschlag abwehren kann.

6:3, 5:3

 

Und den zweiten Matchball schenkt Murray mit einem Doppelfehler ab. Was ihn so sauer macht, dass er einen Ball mit dem Fuß schießt - und damit Schiedsrichter Dumusois fast am Kopf trifft! Wenn Blicke töten könnten ...

6:3, 5:3

 

Traditionell ist es ein Vorhandwinner, der Murray die ersten beiden Matchbälle einbringt. Aber Nummer eins verdaddelt Murray mit einem Passierball in den Korridor.

6:3, 5:3

 

Murray dreht ein 0:15 in ein 30:15. Dieses Selbstvertrauen beim Briten ist schon erstaunlich - und das alles ganz ohne sich durchweg aufzuregen.

6:3, 5:3

 

Gleich die erste Breakchance nutzt Murray mit einer weiteren ganz starken Vorhand cross, seinem neuen Paradeschlag - und schon darf der Schotte hier zum Finaleinzug servieren!

6:3, 4:3

 

WOW! Das ist wirklich manchmal unglaublich! Murray kommt schon wieder von ganz hinten auf dem Court bis direkt ans Netz vor, um einen Stopp zu erlaufen und am Kanadier vorbei auf die Linie zu spitzeln - Breakchancen für den Schotten!

6:3, 4:3

 

Raonic macht es mit seinem fünften Doppelfehler zum 15:15 zumindest mal ein bisschen spannend. Und weil der Kanadier dann einen Lob durchlässt, der aber statt ins Aus doch auf die Grundlinie fällt, hat Murray ein 15:30!

6:3, 4:3

 

Eine Maus ist Murray nicht, aber der Schnellste von Mexiko eventuell schon. Denn wie der Schotte da von hinten links nach vorne rechts durchstartet und mit seinem erlaufenen Chip punktet - das ist schon weltklasse. 4:3 für den Olympiasieger!

6:3, 3:3

 

Und Murray? Der hat im gesamten zweiten Satz erst einen Punkt bei eigenem Aufschlag abgegeben. Egal, ob Erster oder Zweiter. Noch Fragen?

6:3, 3:3

 

91 Prozent der Punkte, bei denen Raonics erster Aufschlag passt, gehen an den Kanadier. Nur falls Sie sich fragen, wo der bei den ganzen Unforced Errors seine Punkte her bekommt ...

6:3, 3:2

 

Murray kommt zum 0:15 - drei Servicewinner in Serie von Raonic drehen das Ganze schnell wieder um.

6:3, 3:2

 

Ui, das war immerhin mal wieder ein kleines spielerisches Bonbon. Murray marschiert ans Netz und spielt einen tollen Halbvolleystopp. Aber irgendwie war das der erste richtig schöne Punkt seit einer gefühlten Ewigkeit ...

6:3, 2:2

 

Immerhin, Raonic kann sich ein Mal mit einem Returnwinner mit der Rückhand longline befreien, aber Murray legt sofort den nächsten Servicewinner nach.

6:3, 2:2

 

Bei 26 Unforced Errors ist Raonic mittlerweile angekommen - Murray steht bei deren fünf. Das macht es dem Schotten natürlich einfach, seine Aufschlagspiele im Eiltempo durchzubringen.

6:3, 2:2

 

Spannend ist das hier in dieser Phase eher nicht - auch Raonic spielt sein Service wieder zu 15 runter.

6:3, 2:1

 

Auch das Aufschlagspiel, des Briten zum 2:1 geht zu Null aus - im gesamten zweiten Satz gab es bislang erst einen einzigen Returnpunkt.

6:3, 1:1

 

Auf Englisch sagt man: Murray spielt bergab. Raonic hat bei seinem Aufschlag überhaupt keine Chance, mal in Ballwechsel geschweige denn zu Punkten zu kommen.

6:3, 1:1

 

Kein Problem für Raonic, der sich ebenfalls im Eiltempo durch sein Aufschlagspiel serviert und schnell auf 40.0 stellt. Ein weiterer Aufschlagpunkt bringt das 1:1.

6:3, 1:0

 

Kann man so machen. Raonic returniert mit einem Mondball, den Murray auf Höhe der T-Linie mit der durchgezogenen Vorhand volley nimmt - genau ins Eck, 1:0.

6:3, 0:0

 

Und wie er das tut. Ein Servicewinner, eine Vorhand longline und ein Ass - und schon sind wir bei 40:0 angekommen.

6:3, 0:0

 

Auf geht's mit Satz zwei, Murray darf als Erster aufschlagen.

Zwischenfazit

 

Nach 52 Minuten sind wir also mit dem ersten Satz durch. Und so richtig in Schwung ist die Partie nur in vereinzelten Ballwechseln gekommen - ansonsten dominiert Andy Murray das Geschehen wie gewohnt und spielt kontrolliertes, kontrollierendes Tennis.

6:3

Und den nutzt er auch sofort mit einer weiteren unerreichbaren Vorhand cross!

5:3

 

Es gibt den Spielball - aber den wehrt Murray ab und stellt auf 40:40. Und stellt per Rückhandvolleystopp auf Satzball!

5:3

 

Ein 30:0 hat der Kanadier schnell beisammen - aber Murray punktet genau so schnell zum 30:30. Spiel- oder Satzball?

5:3

 

Und genau in dem Tenor kann Murray dann auch zum 5:3 punkten. Und das versetzt wiederum Milos Raonic in die Lage, nun gegen den Satzverlust aufschlagen zu müssen.

4:3

 

Ganze drei Unforced Errors hat sich Murray bisher geleistet - Raonic steht schon bei deren 14!

4:3

 

Gleich zwei Mal nacheinander bleibt Raonic an der Grundlinie kleben und muss sich ausspielen lassen. Das ist eben das Problem, wenn man gegen Murray spielt: Mit ihm daddeln darf man nicht, aber zu viel Risiko kontert der Schotte einfach aus.

4:3

 

Mittlerweile rollt Raonic bei eigenem Aufschlag. Zu Null nimmt der Kanadier sein Service mit und verkürzt auf 3:4 in diesem ersten Satz.

4:2

 

Wie man es noch besser macht zeigt Raonic Murray dann im folgenden Aufschlagspiel - das Ass mit dem Zweiten schlägt selbst der Kanadier nicht jeden Tag.

4:2

 

Wieder serviert Murray den Zweiten nach außen, wieder will Raonic ihn longline abschießen - und wieder verzieht er den Versuch. 4:2 für Andy Murray!

3:2

 

Ärgerlich. Erst will Raonic beim Return zu viel und verzieht, dann haut Murray sein erstes Ass raus und stellt auf Vorteil.

3:2

 

WOW! Der Ballwechsel ist eigentlich schon drei Mal vorbei, aber beide können den Ball hinter dem Rücken oder durch die Beine noch im Spiel halten - am Ende punktet Raonic dann doch zur Breakchance!

3:2

 

''Andy, was machst Du?'' Gute Frage, die sich der britische Olympiasieger da lautstark stellt. Denn erneut verdaddelt er einen Punkt, bei dem er Raonic quasi ans Netz einlädt, und muss dem 15:30 hinterherlaufen.

3:2

 

Der Kanadier greift Murray gleich nochmal schön an und kann am Netz zum 0:15 punkten. Aber im Grundlinienduell zieht Raonic sofort wieder den Kürzeren ...

3:2

 

Ein bisschen Glück ist dabei, dass Murrays Lob ein paar Zentimeter zu lang ist - aber Raonic kann auf 2:3 verkürzen.

3:1

 

Raonic challenged einen ersten Aufschlag, den aber auch das Hawkeye Aus gesehen hat. Aber auch über den zweiten kann er angreifen und sich am Netz den Spielball erarbeiten.

3:1

 

Der dritte Doppelfehler zum 30:15 ist dann allerdings wieder ein vermeidbarer Schönheitsfehler. Zumal Murry ihn - diesmal mit der kurzen Rückhand cross - gleich wieder passiert und auf 30:30 stellt!

3:1

 

Raonic hat begriffen, dass er hier eigentlich nur mit kompromissloser Offensive eine Chance hat. Sobald der Kanadier angreift, holt er auch die nötigen Punkte.

3:1

 

Und auf diese ganz langen Ballwechsel sollte sich Raonic gar nicht erst einlassen - denn die wird Murray in neun von zehn Fällen gewinnen. So tütet der Schotte das 3:1 ein und liegt nach wie vor mit einem Break vorn.

2:1

 

Aber dann packt Murray halt wieder Bälle aus, die es sonst so gar nicht gibt. Erst punktet er mit dem ansatzlosen Rückhandstopp, dann mit einer Vorhand longline aus vollem Lauf heraus, die Juan Martin del Potro alle Ehre gemacht hätte. 40:30!

2:1

 

Murray startet zwar mit einem Servicewinner in sein Aufschlagspiel, schaut aber schon wieder genervt wie ein Fünfjähriger, dem sein Spielzeug weggenommen wurde. Raonic kann den Frust des Schotten über was auch immer in ein 15:30 verwandeln ...

2:1

 

Unter dem Strich steht der Spielgewinn zu 15 und das 1:2 - aber natürlich ist diese frühe Break extrem ärgerlich.

2:0

 

Raonics zweites Ass des Tages bringt ihm zwei Spielbälle ein. Das sieht doch mittlerweile richtig gut aus beim Kanadier!

2:0

 

Murray will Raonic beim erlaufenen Stopp auf den Körper spielen, aber der Kanadier macht einen perfekten Sidestep und lässt den Ball weit neben den Korridor segeln. 30:0!

2:0

 

Wieder biegt Murray so eine Vorhand cross am aufrückenden Raonic vorbei auf die Linie. Dieser Ball ist nicht zu verteidigen, wenn Murray ihn denn konstant trifft ... und bringt dem Schotten diesmal den Spielgewinn und das bestätigte Break zum 2:0.

1:0

 

Aber genau so wehrt Murray dann die Breakchance ab: Mit Vorhandbällen, die mehr an seichte Einwürfe erinnern. Raonic kommt auf den Tempowechsel überhaupt nicht klar und schlägt eine Vorhand weit hinter die Grundlinie.

1:0

 

Was für eine Vorhand cross von Raonic, der den Ball unerreichbar an die T-Linie spielt. Auch so kann man gegen jemanden agieren, der da nur hinter der Grundlinie herumlungert ...

1:0

 

Nanu? Zwei Vorhandfehler von Murray in Serie bringen Raonic zurück in dieses Aufschlagspiel. 30:30 - da wittert der Kanadier doch schon das Re-Break?

1:0

 

Irgendwie geht hier alles viel zu schnell. Was vor allem daran liegt, dass Raonic sich einen leichten Fehler nach dem anderen erlaubt.

1:0

 

Das ist genau das, was man in letzter Zeit von Murray gewöhnt ist. Hinter der Grundlinie wird gebuddelt und gearbeitet - aber als Raonic ans Netz aufrückt, spielt er ihm den butterweichen Passierball genau vor die Füße. Was für eine Vorhand zum Break!

0:0

 

Weiter geht's, Milos Raonic serviert gegen zwei Breakchancen!

 

Die Wischer sind wieder da! Das verheißt Gutes. Und das sieht wohl auch Andy Murray so und verabschiedet sich nochmal schnell auf die Toilette.

 

Mittlerweile ist Tom Barnes, der Supervisor der ATP, auf dem Court, und bespricht sich mit den Spielern. Aber den Regen abstellen kann er leider auch nicht ...

 

Keine drei Minuten sind gespielt, da kommen die nächsten Tropfen vom Himmel. Und wieder muss erstmal über die Sicherheit gesprochen werden - was die Regenschirme wieder aus der Tonne kommen lässt.

0:0

 

Da kommt das erste Ass durch die Mitte natürlich genau richtig. Aber Murray returniert sich umgehend zu zwei Breakchancen!

0:0

 

Das geht ja gleich gut los. Raonic startet mit einem Doppelfehler in das Match und verzieht dann eine Rückhand cross in den rechten Korridor - 0:30!

0:0

 

Ja, kann es - Milos Raonic serviert als Erster in diesem Halbfinale von Cincinnati aka. dem Rematch für das Wimbledonfinale!

Raonic v Murray

 

Ohhh, man mag es kaum glauben. Unsere beiden Hauptdarsteller haben die Regenschirme weggelegt und den Court wieder betreten. Sollte es etwa tatsächlich losgehen können?

Wetter

 

Schnick, schnack, schnuck irgendjemand? Es sieht sehr danach aus, als könnten Murray und Raonic Ablenkung vertragen. Damien Dumusois hat indes keine in petto, denn der wischt ja nach wie vor die T-Linie. Damit die auch ja gleich wieder nass geregnet werden kann!

Wetter

 

Wie in Cincinnati üblich ist das Bild wieder skurril. Schiedsrichter Dumusois wischt den Boden, Andy Murray diskutiert mit dem Turnierveranstalter und Milos Raonic dreht Däumchen. Unter dem Regenschirm halt.

Wetter

 

Und - natürlich - gibt es auch heute wieder den Satz zu lesen, den keiner haben will: Es hat angefangen, zu nieseln. Wir falten jetzt einfach mal ganz fromm die Hände und sprechen ein Stoßgebet aus - es möge doch bitte nicht regnen.

Prozedere

 

Sooooooo - unsere beiden Hauptdarsteller haben den Court soeben betreten, werden gleich zum Münzwurf bei Umpire Damien Dumusois (FRA) antreten und sich dann fünf Minuten lang einschlagen. Und dann kann es auch schon losgehen!

Head 2 Head

 

Was uns nun noch fehlt, bevor es losgeht, ist der direkte Vergleich: Wie eingangs angedeutet sieht der nach sechs Pleiten in Serie nicht sonderlich gut für Milos Raonic aus, der Kanadier liegt insgesamt mit 3:7-Siegen hinten (letzter Sieg gegen Murray: Indian Wells '14).

Cincinnati

 

Hier in Ohio hat Murray übrigens weder gegen Anderson (RSA) noch gegen Monaco (ARG) oder Tomic (AUS) einen Satz abgeben müssen - Raonic hingegen musste gegen John Isner (USA) zwei Mal in den Tiebreak und verlor gegen den japanischen Qualifikanten Sugita in Runde drei sogar einen Durchgang.

Murray mal 600

 

Ein besonderes Jubiläum durfte der Schotte diese Woche übrigens schon feiern: Sein Sieg gegen Kevin Anderson in Runde zwei war sein 600. Erfolg auf der ATP Tour - Herzlichen Glückwunsch!

Murrays Stil

 

Wofür Lendl, der erst zu den US Open wieder in Murrays Box sitzen wird, aber wenig Verständnis hat, ist der Drang Murrays, nach wie vor passiv aufzutreten und immer wieder in der Defensive zu buddeln. Was seine Gegner reihenweise in den Wahnsinn treibt - seinen eigenen Coach aber auch. ''Ja, vielleicht ist es für mich besser, dass Ivan diese Woche nicht dabei ist. Auf dem schnellen Belag ist es einfach besser für mich, auch mal zwei Meter hinter der Grundlinie zu bleiben und abzuwarten ...'' - Worte, die kein Trainer hören möchte.

Mental gestärkt

 

Wie auch bei der Zusammenarbeit von Boris Becker und Novak Djokovic geht es bei dieser Paarung natürlich vor allem um mentale Aspekte des Spiels - und tatsächlich ist es der früher selber leicht mürrisch-aufbrausend wirkende Lendl, der Murray auf dem Court beruhigt hat. ''Ja, ich arbeite an meiner positiven Einstellung'', so Murray zu Turnierbeginn. ''Aber ihr kennt mich. Manchmal muss es einfach raus. Dafür hat aber auch Ivan Verständnis.''

Coach Lendl

 

Murrays beste Waffe gegen das Kopfkino sitzt nämlich mittlerweile wieder in seiner Box: Die Wiederverpflichtung von Ivan Lendl als ständigem Begleiter - der Tscheche hatte Murray bereits bei seinem Olympia- und dem Wimbledonsieg gecoacht und war dann in Golfrente gegangen - macht sich ganz offensichtlich bezahlt. ''Ja, ich fühle mich sehr gut mit Ivan'', so Murray vor dem Turnier. ''Ich habe es in Queens gemerkt, manchmal brauche ich halt eine etwas rauhere Ansage. Mit Amelie (Mauresmo) war es auch gut, aber Ivan und ich verstehen uns einfach blind. Und wenn er dann auch noch sauer wird...''.

Der neue Murray

 

''Ja, es läuft halt schon ganz gut in den letzten Monaten'', so Murray nah seiner Ankunft in Cincinnati (Rafael Nadal hatte für die beiden einen Privatflieger aus Rio gechartert). ''Und ich weiß natürlich, woran das hauptsächlich liegt.'' Und die Erklärung dieser geheimnisvollen Ansage? Der Lauf des Briten liegt vor allem daran, dass Murray entweder im Alter weiser und ruhiger geworden ist - oder schlichtweg Mittel gefunden hat, sein Temperament zu zügeln.

Murrays Serien

 

Denn der Schotte befindet sich momentan mitten in einer bereits 21 Spiele andauernden Siegesserie, hat seit Anfang Mai eine Bilanz von 37 Siegen bei nur zwei Niederlagen (37:2!!) zusammengesammelt und in dem Zeitraum Wimbledon, Olympiagold und das Masters in Rom gewonnen - so einen Lauf kennt man in jüngster Vergangenheit nur vom Djoker anno 2015.

Murray - Anti oder anders?

 

Aber das sind alles nur nette Randgeschichten, wenn Raonic hier gleich auf den Anti-Spieler überhaupt trifft: Zumal bei der momentanen Form des Olympiasiegers niemand Lust hat, sich mit Murray zu messen.

Raonic 2016

 

Denn gegen die meisten anderen Gegner klappt es diese Saison ja schon richtig gut. Einzig gegen Novak Djokovic hat Raonic 2016 noch nicht gewonnen, bei seinem Turniersieg in Brisbane musste im Finale sogar Roger Federer dran glauben - und bei den Masters-1000-Turnieren hat er jedes Mal mindestens das Halbfinale erreicht (Finalteilnahme in Indian Wells).

Raonic v Murray

 

Bei den Australian Open verhinderte Murray Raonics Finaleinzug mit einem Sieg im Halbfinale, im Endspiel von Queens drehte der Schotte ein 6:7, 0:3 noch in einen Sieg - und im Wimbledonfinale war Raonic dann einfach nur chancenlos. ''Ja, gegen Andy fehlt mir oft das richtige Rezept', so Raonic gestern auf Nachfrage. ''Aber das sind eben alles Dinge, an denen ich mit John (McEnroe) arbeite. Vielleicht sieht es ja morgen ganz anders aus als zuletzt.''

Raonic

 

Und es könnte sogar noch viel weiter nach oben gehen, denn mit einem Sieg im heutigen Halbfinale hätte Raonic genug Punkte gesammelt, um an den Herren Nishikori, Wawrinka und Federer vorbei auf Platz drei des neuen Rankings zu klettern! Aber das ist natürlich alles noch weit weg - denn Murray ist wie bereits gesagt das Kryptonite des aufschlagstarken Kanadiers.

Raonic

 

Dabei spielt der 25-jährige, im montenegrinischen Podgorica geborene Kanadier eigentlich die Saison seines Lebens - inklusive seiner ersten Teilnahme an einem Grand-Slam-Finale in Wimbledon (Niederlage gegen Murray) und einem Turniersieg, der ihn bis auf Rang sechs der Weltrangliste spülte.

Das Duell

 

So langsam wird das Duell Raonic gegen Murray zum Dauerbrenner auf der Tour: Nicht weniger als vier Mal standen sich der Kanadier und der Schotte in dieser Saison bereits gegenüber. Ob dabei allerdings aller guten Dinge fünf sind, wird sich noch zeigen - auf jeden Fall hat Milos Raonic von den vier Partien im Jahr 2016 nicht eine einzige für sich entscheiden können.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier in Cincinnati zur Halbfinalpartie zwischen Andy Murray und Milos Raonic.