Anderson

Federer

Ende

 

Damit wollen wir uns nun aber nach einer langen Tennisnacht von Ihnen verabschieden. Wir hoffen, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie schon bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen - vielleicht ja schon nachher, wenn ab 17:00 Uhr die ersten beiden Viertelfinalpartien aus Cincinnati auf dem Programm stehen. Bis dahin heißt es nun aber: Tschüss und Gute Nacht!

Ende

 

Besonders praktisch dürfte der heutige Schnelldurchgang natürlich im Hinblick auf das morgige Viertelfinale erscheinen. Denn dort geht es gegen Feliciano Lopez, der sich heute Abend fast 2:30 Stunden mit Rafael Nadal auseinandersetzen musste - konditionell sollte Federer da also leicht im Vorteil sein.

Ende

 

Djokovic, Murray, Wawrinka, alle Favoriten wackelten am heutigen Tage. Aber eben doch nicht alle - denn was Roger Federer hier in der Nightsession auf den Hartplatz zauberte war atemberaubend. 23:12 Winner, 8:21 Unforced Error, dazu eine Quote von 87 Prozent gewonnener Punkte beim ersten Aufschlag und im ersten Satz nur vier Punktverluste bei eigenem Service - so sah die Überlegenheit von FedEx in Zahlen ausgedrückt aus.

Ende

 

Nach 55 Minuten ist es dann also soweit: Roger Federer zieht zum achten Mal ins Viertelfinale von Cincinnati ein und darf sich berechtigte Hoffnungen auf seinen siebten Titel hier in Ohio machen.

1:6, 1:6

Und den nutzt Roger Federer dann auch mit einem knackigen Rückhandreturn!

1:6, 1:5

 

Und dann wieder so ein Kuriosum! Anderson challenged eine Vorhand von Federer, die er locker hätte spielen können - und hat Unrecht. Das bedeutet den vierten Matchball.

1:6, 1:5

 

Allerdings kann auch der Südafrikaner seine beiden folgenden Spielbälle nicht verwerten. Beim fünften Einstand trifft man sich wieder.

1:6, 1:5

 

Und ausgerechnet jetzt leistet sich der Südafrikaner einen Doppelfehler! Das bedeutet: Matchball Nummer drei. Aber den wehrt Anderson wieder am Netz ab.

1:6, 1:5

 

...und dann ist eine Rückhand zu lang, sodass Anderson bei Einstand immerhin nochmal etwas versuchen darf. Was ihm per Servicewinner auch teilweise gelingt...bevor Federer mal wieder eine geniale Vorhand longline auspackt und Anderson zum Einstand passiert.

1:6, 1:5

 

Den ersten vergibt Federer mit seinem gefühlt zweiten Unforced Error des Abends...

1:6, 1:5

 

Und dann hat Anderson auch noch Pech, dass ihn ein Netzroller von Federer am Netz auf dem falschen Fuß erwischt und er sich vom Schweizer passieren lassen muss. Zwei Matchbälle für den FedExpress!

1:6, 1:5

 

Ein 0:15 kann der Südafrikaner immerhin mit einem Servicewinner ausgleichen. Aber Federer kommt dank perfekten Chip-and-Charge zum Smash und kann auf 15:30 stellen.

1:6, 1:5

 

Diesmal sind es gar nur 74 Sekunden, bevor die Vorhand Inside-Out des Schweizers den Spielgewinn sicherstellt. Bei 5:1 muss Kevin Anderson nun also gegen den Matchverlust servieren.

1:6, 1:4

 

Federer hingegen gibt sich überhaupt keine Blößen. Nach wie vor punktet der Schweizer exzellent beim Ersten (19/22) und macht so immer wieder leichte Punkte.

1:6, 1:4

 

Da ist jetzt aber auch endgültig der letzte Kampfgeist raus. Anderson mit zwei weiteren ganz leichten und vermeidbaren Fehlern, Federer holt sich das zweite Break in diesem Satz und kann gleich bei eigenem Aufschlag auf 5:1 vorlegen.

1:6, 1:3

 

Ein schöner Vorhandwinner von Anderson besorgt dann aber doch den Spielball...aber den vergibt der Südafrikaner umgehend mit einem Vorhandfehler aus dem Halbfeld.

1:6, 1:3

 

Ein Schmankerl leistet sich Anderson aber doch noch und serviert ein Ass mit dem zweiten Aufschlag. Federer guckt ein wenig ungläubig, punktet aber umgehend mit der Vorhand longline zum 30:30.

1:6, 1:3

 

Ein Ass und ein Servicewinner von Federer tüten nach nur 79 Sekunden das Aufschlagspiel ein - da will wohl jemand zum Abendbrot mit den Töchtern nach Hause.

1:6, 1:2

 

Es fehlen die besseren Worte: Federer verhaut Anderson nach Strich und Faden,. Der Vorhandvolley ist unerreichbar, genau wie hinterher die Vorhand Inside-Out - Anderson wird zum Zuschauer degradiert.

1:6, 1:2

 

Immerhin kann der aber mit seinen Assen drei und vier den Spielgewinn eintüten und den Bagel früher vermeiden als noch im ersten Satz. Man muss eben auch mal die kleinen Erfolge feiern können...

1:6, 0:2

 

Und Federer stellt sein Selbstvertrauen auch deutlich sichtbar zur Schau. Momentan steht er bei Aufschlag Anderson meist einen knappen Meter weit im Feld...und wie gesagt, der Südafrikaner ist eher Typ ''Aufschlagmonster''.

1:6, 0:2

 

Die Vorhand longline passt genau, Anderson bleibt nur das Nachsehen - bei 2:0 läuft für Roger Federer alles glatt,während der Südafrikaner schon wieder dem Break hinterher läuft.

1:6, 0:1

 

Dank zweier Fehler von Federer, der es nun sichtlich eilig hat, kommt Anderson immerhin mal wieder zu einem 30:30. Aber das überbrückt Federer natürlich mit einem Winner mit dem ersten Aufschlag.

1:6, 0:1

 

Und den nutzt Federer ganz cool über Andersons Rückhand, wo heute mehr als jeder zweite Schlag ein Fehler ist. Man sollte das auch entschuldigen können - normalerweise ist Andersons Spiel längst nicht so fehlerbehaftet.

1:6, 0:0

 

Nachdem ein Balljunge einen übergroßen Grashüpfer vom Court entfernen musste wirkt Anderson ein wenig abgelenkt und leistet sich zwei leichte Fehler, die Federer erneut den Einstand bringen. Ein Netzroller, der in den Korridor springt, bringt dem Schweizer dann sogar den Breakball...

1:6, 0:0

 

Und hier sieht es so aus, als könne Kevin Anderson auch nicht seinen ersten Satz gegen Roger Federer gewinnen - aber immerhin reichen zwei Servicewinner in Serie für zwei Spielbälle.

1:6, 0:0

 

Andrea Petkovic hat ihren zweiten Satz gegen Simona Halep übrigens soeben mit 4:6 verloren - dort geht es also in einen entscheidenden dritten Durchgang.

Fazit

 

Wenn das hier so weiter geht, könnte Roger Federer in weniger als einer dreiviertel Stunde fertig sein. Der Schweizer ist Kevin Anderson in allen Belangen hoch überlegen - momentan sieht hier wenig nach einem Comeback des Südafrikaners aus.

1:6

Und den nutzt der Meister aller Klassen dann auch sofort mit einem weiteren richtig guten Ersten - wenn der sitzt, gewinnt der Schweizer starke 87 Prozent der Punkte.

1:5

 

Die Zwillingstöchter auf der Tribüne freut es - nach 21 Minuten hat Roger Federer den ersten Satzball.

1:5

 

Zwei Winner mit der Vorhand sorgen gleich wieder für klare Verhältnisse, aber ein Fehler am Netz und der erste Doppelfehler von Federer machen es plötzlich doch nochmal ein wenig spannend.

1:5

 

Ein weiterer guter Erster bringt Anderson den Spielgewinn, doch nun darf Roger Federer natürlich selber zum Satzgewinn aufschlagen.

0:5

 

Kommen wir aber zurück zu unserem Match, in dem sich Anderson mit Erfolg gegen das zu Null zu wehren scheint - zwei Servicewinner und ein schöner Vorhandvolley bringen tatsächlich die ersten drei Spielbälle.

0:5

 

Da bleibt glatt zeit für einen schnellen Einwurf: Denn auf Court 3 hat sich Andy Murray soeben nach knapp drei Stunden gegen Grigor Dimitrov durchgesetzt und steht im Viertelfinale, in dem er morgen auf den Franzosen Richard Gasquet trifft. Falls er denn noch stehen kann...

0:5

 

Einen Punkt darf Anderson wie schon in den ersten beiden Aufschlagspielen von Federer machen, dann beendet eine Vorhand longline des Schweizers aus der Rückhandecke den Spuk - sodass der Südafrikaner nun bei 0:5 gegen den Bagel aufschlagen muss.

0:4

 

Ganze fünf Punkte hat Anderson hier bisher erst machen können - und der Südafrikaner liegt schon wieder mit 0:30 hinten.

0:4

 

Aber dann spielt Federer sein Gegenüber so lange geduldig auf der Rückhand an, bis dem ein Fehler unterläuft - der dem Schweizer die komfortable 4:0-Führung bringt.

0:3

 

Nummer eins kann Anderson dann aber mit einem Vorhandschuss aus dem Halbfeld abwehren, Nummer zwei mit einer Vorhand Inside-Out von der Grundlinie.

0:3

 

Und dann das - der erste Doppelfehler von Anderson beschenkt den FedExpress mit drei Breakbällen.

0:3

 

Eieiei, das sieht nicht sonderlich gut aus beim Südafrikaner. Kevin Anderson leistet sich hier zu Beginn viel zu viele Fehler, die nächste zu lange Rückhand bringt Federer erneut ein schnelles 0:30.

0:3

 

Wieder kann Anderson nur den ersten von drei Spielbällen abwehren, dann bringt Federer sein Service durch. Bei 3:0 läuft für den Baselbieter, der bei eigenem Aufschlag erst zwei Punkte abgegeben hat, alles nach Plan.

0:2

 

Und der Schweizer ist topfit! Anderson mit dem Stopp - Federer ist vorn und kann am Netz punkten. Anderson verteilt - Federer spielt den Vorhandwinner aus vollem Lauf. Aber es geht gleich mit Vollgas los!

0:2

 

Anderson spielt die leichte Vorhand von der T-Linie aus ins Netz, Federer darf sich freuen - denn das nennt man dann wohl einen Start nach Maß.

0:1

 

Nun ist es am Umpire Murphy, einen Linienrichter zu korrigieren und Federer den Punkt zu geben. Und das ist wichtig, denn mit einem Rückhandreturn die Linie entlang kann sich Federer schon früh den ersten Breakball erspielen.

0:1

 

Anderson korrigiert das mit seinem ersten Ass, der Südafrikaner gehört mit zu den härtesten Aufschlägern der Tour.

0:1

 

Aber auch Anderson begint entspannt mit zwei Servicewinnern. Beim zweiten challenged Federer seinen eigenen Return dann aber und hat Recht, weiter geht's bei 15:0.

0:1

 

Über den Zweiten kommend tat sich Federer auch schon gegen Bautista Agut schwer, aber wenn der Erste sitzt, dann punktet der Schweizer auch - in diesem Fall zum Spielgewinn.

0:0

 

Und das auch ähnlich überzeugend wie in seinem ersten Match, zwei Servicewinner und ein gewonnenes Vorhandduell bringen schnell das 40:0.

0:0

 

Los geht's, Roger Federer eröffnet die Nightsession!

vor Beginn

 

Und so ist es nun auch endlich an der Zeit: Roger Federer und Kevin Anderson haben den Centre Court soeben betreten und unter den wachsamen Augen von Schiedsrichter Fergus Murphy den Münzwurf ausgeführt - den Federer gewonnen und sich für Aufschlag entschieden hat.

vor Beginn

 

Das Turnier hat seine erste faustdicke Überraschung, denn Rafael Nadal ist soeben nach 2:24 Stunden ausgeschieden - morgen kommt es also definitiv nicht zum Klassiker zwischen dem Spanier und Roger Federer, stattdessen wartet nun Feliciano Lopez auf den Sieger unseres Matches.

vor Beginn

 

Aus deutschsprachiger Sicht höchst erfreulich ist, dass Andrea Petkovic gegen Simona Halep den ersten Satz gewonnen hat - die Herren Lopez und Nadal sind mittlerweile im Tiebreak des dritten Durchgangs angekommen.

vor Beginn

 

Während sich Murray mit drei Breaks in Folge in einen dritten Satz gerettet hat, geht es bei Nadal und Lopez in die entscheidende Phase - Lopez muss bei 4:5 zum ersten Mal gegen den Matchverlust aufschlagen.

vor Beginn

 

Und auch in Stadium 3 nimmt das Drama seinen Lauf - nach einem 16 Minuten dauernden Aufschlagspiel muss Dimitrov sein Service zum zweiten Mal in Serie abgeben. In Satz zwei ist also wieder alles in der Reihe und Andy Murray zurück im Match.

vor Beginn

 

Ich hoffe, Sie haben es sich mit einem Tee oder einem Kaltgetränk gemütlich gemacht, denn bis Roger Federer einläuft dürfte es noch eine Weile dauern - da Feliciano Lopez Rafa Nadal soeben den zweiten Satz abgeknüpft hat, geht es auf dem Centre Court erstmal in einen entscheidenden dritten. Vor 3:30 Uhr wird unser Match kaum beginnen.

vor Beginn

 

Während Rafa Nadal im zweiten Satz weiterhin dem einen Break hinterher läuft, hat Andy Murray eins von zwei wieder gutgemacht. Der Schotte ist auf der Tour ja hinlänglich als Comebacker bekannt...

vor Beginn

 

Und um den Überblick über die Anlage zu komplettieren sei gesagt, dass Andy Murray momentan auf Court 3 gegen Grigor Dimitrov vor dem Ausscheiden steht (4:6, 1:4) und Novak Djokovic sich am Nachmittag mit dem Belgier Goffin einen (am Ende siegreichen) Dreisatzmarathon geliefert hat. Bei den Damen hingegen marschiert Serena Williams durchs Turnier, Toronto-Siegerin Belinda Bencic und Vika Azarenka mussten verletzt aufgeben und Andrea Petkovic wird in diesen Minuten ihr Match gegen Simona Halep beginnen.

vor Beginn

 

Ein wenig werden wir uns hier allerdings noch gedulden müssen, denn die Herren Nadal und Lopez halten den Centre Court noch besetzt - momentan liegt Nadal nach gewonnenem ersten Satz im zweiten Durchgang mit einem Break hinten.

vor Beginn

 

Das hoffen die Fans hier in Cincinnati natürlich weniger, denn Federer ist als sechsmaliger Sieger der Western and Southern Open extrem beliebt. Tatsächlich ist die Veranstaltung, die seit 1899 ausgerichtet wird, das älteste nach wie vor an seinem Ursprungsort ausgespielte Turnier der Vereinigten Staaten und mit einem Preisgeld von 6,1 Millionen Dollar für Frauen und Männer auch das viertbestdotierte (nach den US Open, Indian Wells und Miami). Vorjahressieger ist wie bereits erwähnt Federer selber - für den Sieg durfte der Schweizer sich damals fast 640.000 Dollar einstecken.

vor Beginn

 

Aber sowohl seine jüngsten Ergebnisse (Erstrundenaus in Washington und Montreal) als auch sein letztes Treffen mit Federer (Zweisatzniederlage in Rom) lassen nur sehr schwerlich Grund zur Zuversicht erkennen. Und so geht es dem Südafrikaner wie so vielen, die dem Schweizer gegenüber stehen: ''Ich weiß, was Roger kann. Da kann man meist nur sein bestes geben. Und hoffen, dass der eigene Aufschlag sitzt. Und dass Roger vielleicht einen schlechten Tag erwischt...''

vor Beginn

 

Aber in den Achtel- und Viertelfinals der großen Veranstaltungen ist Anderson eben regelmäßig zuhause - erst, wenn es gegen Top10-Spieler geht, ist für den 2,03-Meter-Mann meist Feierabend (1:7-Siege in 2015). Aber das Achtelfinale bei den Australian Open (Niederlage gegen Nadal) oder in Wimbledon (Niederlage gegen Djokovic) sind durchaus Ergebnisse, an die man sich bei Anderson gewöhnt hat, außerdem konnte der Südafrikaner 2015 in Memphis (Nishikori) und Queens (Murray) jeweils das Finale erreichen.

vor Beginn

 

Anderson, in Johannesburg geboren und in Florida zuhause, gehört zu den konstantesten Profis auf der Tour. Seit mehr als zwei Jahren steht der 29-Jährige unter den besten 20 Profis der Welt - ohne dabei auch nur ein einziges Turnier gewonnen zu haben.

vor Beginn

 

Doch einen leichten Gegner hat Roger Federer auch heute in Runde drei schon nicht vor der Nase - auch, wenn der Schweizer bei 3:0 Siegen (und 6:0 Sätzen) noch eine makellose Bilanz gegen den südafrikanischen Aufschlagriesen Kevin Anderson hat.

vor Beginn

 

Zumal Federer die bereits gewohnte Position zwei in der Weltrangliste ja in der Vorwoche an Andy Murray abgeben musste - sicher keine Katastrophe aber irgendwie doch ein Schönheitsfleck, zumal Novak Djokovic auf Rang eins ja bereits auf mehr als 5000 Punkte Vorsprung enteilt ist.

vor Beginn

 

Allerdings ist Federers vermeintlicher Weg durch das Turniertableau kein einfacher. Bereits im Viertelfinale könnte er auf Rafael Nadal treffen, im Halbfinale wäre dann höchstwahrscheinlich ein Duell mit Montreal-Sieger Andy Murray angesagt - doch Federer ruht in sich und wies im Vorfeld jegliche Sorgen von sich. ''Ich habe richig große Lust aufs Tennisspielen. Die Pause hat mir gut getan, aber ich hab es schon letzte Woche im Training gemerkt: Ich bin wieder heiß.''

vor Beginn

 

Mit diesem aggressiven Ansatz hat Federer in dieser Saison bereits vier Turniere gewonnen (Brisbane, Istanbul, Dubai und Halle) und auch hier in Cincinnati legte der Schweizer richtig gut los - beim 6:4, 6:4 gegen Roberto Bautista-Agut gewann er sagenhafte 95 Prozent der Punkte beim ersten Aufschlag, ließ nicht einen Breakball zu und ging im zweiten Satz dazu über, die Aufschläge des Spaniers quasi von der T-Linie zu returnieren.

vor Beginn

 

Denn nach einigen Experimenten in den Sommermonaten scheint sich Federer zusammen mit Coach Stefan Edberg - früher selber der wohl beste Offensivspieler der Welt - darauf geeinigt zu haben: Je offensiver, desto besser. ''Hier in Cincinnati ist es zum Beispiel ein schneller Hartplatz. Warum also nicht immer mal wieder ans Netz aufrücken? Man kann Kraft sparen, die Ballwechsel kurz halten und die Jüngeren sind immer wieder überrascht, wenn man plötzlich Druck ausübt.''

vor Beginn

 

Anfangen möchte der Schweizer damit natürlich schon hier in Ohio, denn die Western & Southern Open gehören seit jeher zu seinen Lieblingsturnieren - bereits sechs Mal (2005, '07, '09-10, '12, '14) konnte Federer die Veranstaltung gewinnen und ist damit alleiniger Rekordsieger. Und dabei verlässt er sich vor allem auf sein umgestelltes Spiel, das er ganz unbescheiden ''das beste Tennis meiner Karriere'' nennt.

vor Beginn

 

Doch genau so schnell, wie Federer auf Familienvater umschalten kann, kann er auch wieder seinen Beruf an erste Stelle setzen. ''Ich glaube, es war gut, Montreal auszulassen. Im letzten Jahr kam ich müde nach Amerika und das habe ich dann bei den US Open gemerkt'', so Federer bei seiner Ankunft in Cincinnati, wo er nach seinem Finalsieg gegen Andy Murray 2014 als Titelverteidiger antritt. ''Das hier ist der Auktakt zu sechs Monaten Hartplatztennis. Da muss man topfit sein - und ich habe in diesen Monaten viel vor, das könnt ihr mir glauben.''

vor Beginn

 

Auch das Turnier in der Vorwoche in Montreal ließ Federer ausfallen, stattdessen reiste er früh in die USA, um sich auf dem perfekten Untergrund auf die US Open vorbereiten zu können und im Kreise der Familie seinen 34. Geburtstag zu feiern - nachdem er Ende Juli noch für seine Stiftung nach Malawi gereist war und sich dort um von ihm finanzierte Schulprojekte gekümmert hatte.

vor Beginn

 

Wie zum Beispiel im März, als er, anstatt das Masters in Miami zu spielen, lieber mit den Kindern gemeinsam Skifahren ging. Vor allem die beiden älteren Töchter sind dabei auch eine der Hauptmotivationen des Schweizers, nochmal richtig angreifen zu wollen. ''Ich habe Spaß, ich mag es, dass meine Kids mich vielleicht noch spielen sehen können. Und ich gewinne immernoch ziemlich viele Matches. Warum also aufhören?'', so Federer zu Jahresbeginn.

vor Beginn

 

Doch in den letzten Jahren hat sich beim Baselbieter so einiges geändert. Die Familie, im Hintergrund organisiert von Frau Mirka, geht oft genug vor, Federer hat sich abseits vom Sport diverse Beschäftigungen gesucht und genießt es vor allem, Zeit mit seinen beiden Zwillingspärchen zu verbringen.

vor Beginn

 

Vor einigen Jahren hätte man Roger Federer sowohl körperlich als auch geistig kaum mal abseits vom Tennissport erlebt - zu fokussiert war der Schweizer darauf, die Legende vom besten Tennisspieler aller Zeiten weiter zu spinnen.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier in Cincinnati zur Achtelfinalpartie zwischen Kevin Anderson und Roger Federer.