Thiem

Klizan

Ende

 

Das war eine gute Entscheidung von Dominic Thiem, Sankt Petersburg dem sportlich eher wertlosen Laver Cup vorzuziehen. In der Weltrangliste klettert er mit dem elften Turniersieg seiner immer noch jungen Karriere somit wieder auf Rang 7, die Chancen auf die Teilnahme beim Tourfinale in London steigen damit gewaltig. Ihnen vielen Dank für Ihr Interesse heute und in der gesamten Wochen und noch einen schönen Sonntag.

Fazit

 

Nur ein Sieg bei einem 250er-Turnier? Nein, deutlich mehr als das. Erstmals überhaupt verliert Endspiel-Spezialist Klizan ein Finale, erstmals gewinnt Thiem im vierten Anlauf gegen seinen Angstgegner. Und noch eine kuriose Statistik, noch nie hat der Österreicher bisher in der Halle ein ATP-Turnier gewonnen. Martin Klizan war heute chancenlos, aber die Punkte und das Preisgeld kann er nach einer bisher eher verkorksten Saison sehr gut gebrauchen.

6:3, 6:1

Thiem genau auf die Grundlinie, wieder verschlägt Klizan direkt. Thiem gewinnt mit 6:3 und 6:1 das Finale von Sankt Petersburg.

6:3, 5:1

 

Return zu lang, aber der war praktisch auch unspielbar. Somit Matchball!

6:3, 5:1

 

Kein erster Aufschlag mehr bei Thiem, aber das bringt uns die beste Rallye des Tages. Klizan kann an Netz nicht zumachen, jetzt hechelt er einem Lob hinterher. Den Ball bringt er tatsächlich zurück, aber das ist nur die Vorlage für Thiem.

6:3, 5:1

 

Vorhand von Thiem im Aus, tatsächlich noch die Breakchance für den Slowaken.

6:3, 5:1

 

Hoppla, Klizan dreht ein 30:0 zum 30:30, letzte Chance auf einen ersten Breakball.

6:3, 5:1

 

Zweiter Aufschlag, da lässt sich Thiem erst recht nicht bitten. Er spielt jetzt fehlerfreies Tennis und darf ausservieren.

6:3, 4:1

 

Starker Return gegen den ersten Aufschlag und Breakball!

6:3, 4:1

 

30:30, Spielball oder Breakball?

6:3, 4:1

 

Mit einer Energieleistung kämpft sich Klizan zum 15 beide. Er will dieses schnelle Ende noch nicht wahrhaben.

6:3, 4:1

 

Schon passiert. Das sieht in der Tat nach einem schnellen Ende aus.

6:3, 3:1

 

Thiem ballert sich völlig unbeeindruckt zum 40:0 und drei Spielbällen zum 4:1.

6:3, 3:1

 

Immerhin jetzt aber mal ein problemloses Aufschlagspiel, weil der Erste wieder öfter kommt. Und ein erster Eintrag auf der Anzeigetafel für Satz 2.

6:3, 3:0

 

Klizan lässt den Physio kommen, der wird ihm aber auch nicht mehr helfen können.

6:3, 3:0

 

Und so nimmt alles den geregelten Gang, lockeres Aufschlagspiel von Thiem zum 3:0.

6:3, 2:0

 

Klizan hilflos am Netz, dennoch kann ihn Thiem nicht passieren. Aber der Slowake den Ball auch nicht zurückbringen.

6:3, 2:0

 

Jetzt hat Klizan auch noch Pech, der Mondball von Thiem küsst die Grundlinie gerade noch so. Verzweiflungsschlag als Antwort, Thiem tütet das Break emotionslos per Winner ein.

6:3, 1:0

 

Immerhin jetzt ein erster Punkt in Satz 2 mit einer richtig guten Vorhand. Aber zwei weitere Breakchancen.

6:3, 1:0

 

Doppelfehler zum 0:40.

6:3, 1:0

 

Aber nicht mit diesen grundlosen Querschlägern, schon wieder heißt es 0:30.

6:3, 1:0

 

Rückhand ins Netz, damit sind fünf Spielgewinne am Stück für Thiem jetzt geschafft. Wenn Klizan sich nicht ganz schnell fängt, dann ist das hier ganz schnell durch.

6:3, 0:0

 

Die zwei folgenden auch, Klizan wirkt gerade wie ein Boxer, der ein paar böse Wirkungstreffer kassiert hat.

6:3, 0:0

 

Guter Aufschlag, der Return landet im Netz. Somit geht der erste Punkt in Satz 2 an Thiem.

6:3

Einen kann er abwehren, dann ist er am Netz aber hilflos gegen Thiems Angriffsball. Der holt sich mit dem zweiten Break am Stück Satz 1 mit 6:3. Absolut verdient.

5:3

 

Auch das Hawkeye rettet Klizan nicht, der Ball war klar im Aus, drei Break-und Satzbälle Thiem!

5:3

 

Klizan schlägt gegen den Satzverlust auf, Thiem unwiderstehlich mit der Vorhand cross zum 0:15.

4:3

 

Einen kann Klizan abwehren, der folgende Return ist dann aber nur eine Einladung zum Winner die Linie entlang.

4:3

 

Auch mit dem zweiten Service organisiert sich der Aufschläger drei Spielbälle.

4:3

 

Sieht nach einer schnellen Breakbestätigung aus, guter erster Aufschlag, 30:0.

4:3

 

Dann aber wieder ein unerzwungener Fehler, zweimal geht es nicht gut. Thiem macht Druck und erzwingt den Rückhandfehlschlag. Break zum 4:3, das Pendel schlägt in Richtung Österreich aus.

3:3

 

Oh, wie knapp! Thiem dominiert den Ballwechsel, diesmal wirft sein Gegner aber nicht die Nerven weg. Und bekommt dann Hilfe von der Netzkante. Einstand!

3:3

 

Und er wütet weiter, Breakchance Thiem!

3:3

 

Klizan erschmetttert sich zwei Spielbälle, vergibt aber beide eher kläglich und erstmals gehen wir über Einstand.

3:3

 

Ass durch die Mitte zum 30:0, einfach ist der Slowake in dieser Woche von Sankt Petersburg nicht zu breaken.

3:3

 

Klizan mit einem einfachen Rückhandfehler, alles weiter offen.

2:3

 

Starker Zweiter bei 30 beide, Thiem mit der Chance zum 3:3.

2:3

 

Halbes Ass zum 30:0, dann aber auch mal ein Querschläger mit der Rückhand.

2:3

 

Klizan arbeitet als Rückschläger viel mit Stopps, der Versuch bleibt wieder an der Netzkante hängen.

2:2

 

Und braucht auch nur einen Spielball, um wieder mit 3:2 in Führung zu gehen.

2:2

 

Ein Hauch von Wimbledon liegt über Sankt Petersburg, Klizan zimmert einen Vorhandwinner mit 150 km/h zum 40:0 in den Winkel.

2:2

 

Auch Dominic Thiem weiß, wie man sein Service zu Null durchbringt.

1:2

 

Souveränes Aufschlagspiel jetzt von Thiem, sein Gegner kommt gar nicht ins Spiel.

1:2

 

Wird es nicht, ein bombiger Aufschlag bringt den Spielball und der wird direkt verwandelt.

1:1

 

Der Stopp von Klizan geht total schief, bei 30 beide könnte es jetzt interessant werden.

1:1

 

Ass zum 15:0, dann endlich der erste Punkt von Thiem als Rückschläger.

1:1

 

Die folgende Vorhand landet dann aber im Seitenaus und Thiem gleicht zum 1:1 aus.

0:1

 

Spielbälle für Thiem, aber ein genialer Stopp von Klizan und nur mehr 40:30.

0:1

 

Als Rückschläger ist die Sache nicht so einfach, der Ball geht ins Aus und Thiem macht seinen ersten Punkt zum 15:0.

0:1

 

Einer reicht, Volley sicher verwertet. Mit einem Aufschlagspiel zu Null beginnt der Slowake natürlich optimal.

0:0

 

Winner gut vorbereitet, drei Spielbälle!

0:0

 

Der holt sich auch den ersten Punkt. Thiem schlägt eine Rückhand aus der Bedrängnis ins Seitenaus.

0:0

 

Und jetzt auch das Match. Mit Aufschlag Martin Klizan.

Einschlagen

 

Die Doppelsieger Berrettini und Fognini sind nun auch dekoriert und verabschiedet, das Aufwärmprogramm von Thiem und Klizan kann beginnen.

Vorgeplänkel

 

Nur ein 250er-Turnier, aber nicht nur Medwedew, sondern auch Putin höchstpersönlich ist anwesend. Die beiden haben naturgemäß Grußbotschaften an das Publikum mitgebracht. Und verweisen, warum auch immer, an das heute ebenfalls anstehenden Fußballspiel Zenit St. Petersburg gegen Lok Moskau.

Head 2 Head

 

Apropos zu Null. Wie angesprochen steht nämlich auch im direkten Vergleich eine Null notiert, jedoch nicht bei Klizan: Die bisherigen drei Matches gegen Thiem konnte der Slowake nämlich allesamt für sich entscheiden (zuletzt im Viertelfinale von Kitzbühel) - einen Satz gewann Thiem aber jedes Mal.

Turnierverlauf Klizan

 

Hier in St. Petersburg hat sich Klizan bislang übrigens weitestgehend schadlos gehalten: Gegen Evgeny Donskoy (RUS) und Fabio Fognini (ITA/2) sammelte er glatte Siege ein, gegen einen Denis Shapovalov (CAN/7) oder einen Stan Wawrinka (SUI) kann man schon mal einen Satz verlieren.

Fleckenlos

 

Hier in St. Petersburg hat Klizan allerdings eine ganz besondere Geschichte zu erzählen, denn verloren hat der Slowake (9:0) in dieser Stadt noch nie: Bei seinem einzigen bisherigen Auftritt 2012 gewann er seine fünf Partien allesamt und damit natürlich auch das Turnier - und in diesem Jahr hat er natürlich auch noch keine Niederlage hinnehmen müssen, sonst stünde er ja nicht im Endspiel.

Klizan 2018

 

Allerdings scheint es so, als habe Klizan seinen Zenith seit einer Weile überschritten. Und das, obwohl er erst 29 Jahre alt ist. Aber nachdem der Slowake 2015 noch bis auf Rang 25 der Weltrangliste geklettert war, ging es langsam, aber doch stetig bergab - in dieser Saison hat er zwar ein ATP-Turnier gewonnen (Kitzbühel), daneben aber mehr Challenger- als ATP-Veranstaltungen gespielt.

Klizan

 

Und trotzdem gestand Thiem nach dem Halbfinale im Interview, dass Martin Klizan nicht unbedingt seine präferierte Wahl bei der Suche nach einem Finalgegner gewesen wäre: ''Klizan ist richtig unangenehm zu spielen. Und genau wie gegen Bautista Agut habe ich gegen ihn auch noch nie gewonnen.''

Turnierverlauf Thiem

 

Dank des Freiloses spät ins Turnier gestartet konnte Thiem zum Auftakt im Achtelfinale relativ souverän gegen den Deutschen Jan-Lennard Struff gewinnen, bevor er sich dann gestern einen weit über zwei Stunden lang dauernden Marathon mit Daniil Medvedev (RUS/7:6 im dritten Satz) lieferte - in Richtung Topform schielte Thiem also erst, als er gestern im Halbfinale ganz kurzen Prozess mit Roberto Bautista Agut (ESP/vorher 3:0 gegen Thiem) machte.

Topgesetzt

 

Eine weitere Begegnung mit der Nummer eins der Welt musste Thiem hier in Sankt Petersburg zum Glück nicht befürchten - tatsächlich durfte Thiem hier in Russlands zweitgrößter Stadt sogar ganz entspannt als topgesetzter Spieler aufschlagen.

Angstgegner Nadal

 

Ob diese aber auch bei Thiem selber angekommen war, ist nicht überliefert und darf wohl bezweifelt werden. Denn oft genug hörte man aus seinem Umfeld oder gar von ihm selber Aussagen wie folgende: ''Ich finde, ich spiele eigentlich ganz gut, ich gewinne nur nicht.'' Mit diesem Selbstvertrauen sorgte der Wiener dann mit einem starken Auftritt beim letzten Grand Slam des Jahres aber auch selbst dafür, dass aus dieser Minikrise keine ausgewachsene Krise wurde. In New York zog Thiem ins Viertelfinale der US Open vor und scheiterte erst nach fünf hochdramatischen Sätzen gegen Nadal, der mittlerweile einen echten Angstgegner für den Österreicher darstellen dürfte.

Thiems Krise

 

Doch die tolle Form konnte der Österreicher nicht über die Sandplatzsaison hinaus transportieren, in Wimbledon setzte es eine Auftaktpleite und auch eine ausgedehnte Verschnaufpause in Österreich half dem 25-Jährigen nicht. Im Gegenteil: Der nächsten Auftaktniederlage in Kitzbühel folgte in Toronto sofort die nächste schnelle Pleite und fertig war die nächste Minikrise von Dominic Thiem, der Cincinnati anschließend direkt absagte.

Zwei Gesichter

 

Irgendwie ist es für Dominic Thiem das Jahr der zwei Gesichter. Der Österreicher startete gut in die Saison, erreichte zum Auftakt in Qatar das Halbfinale und im Anschluss bei den Australian Open immerhin das Achtelfinale - und das, nachdem er das Vorjahr mit einer Minikrise abgeschlossen und zu Jahresbeginn mit einer Erkältung zu kämpfen hatte. Es folgten unter anderem Endspiele in Argentinien (Sieg), Madrid (Niederlage) und Ende Mai in Lyon (Sieg). Beste Voraussetzungen für ein großartiges Turnier in Roland Garros, wo Thiem erst im Finale an Serienmeister Rafa Nadal scheiterte.

Willkommen!

 

Herzlich willkommen zum Finale des ATP-Turniers in St. Petersburg zwischen Dominic Thiem und Martin Klizan.