Federer

Nishikori

Ende

 

Das war's nun aber erstmal von mir aus Key Biscayne. Ich hoffe, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie ich und würde mich freuen, wenn Sie uns morgen wieder Gesellschaft leisten würden - dann empfängt Sie an gleicher Stelle nämlich mein Kollege Markus Krähmer mit den beiden noch verbleibenden Viertelfinalpartien aus Miami. Spannung ist in jedem Fall geboten - ich verbleibe mit einem Goodbye and Good Night from Key Biscayne!

Ende

 

Hier in Key Biscayne trifft Nishikori nun in seinem erst zweiten Master-Halbfinale nach Shanghai 2011 auf die serbische Nummer eins der Welt, Novak Djokovic - sollte nach den beiden Erfolgen in Serie gegen Top-5-Spieler einiges an Selbstvertrauen getankt haben.

Ende

 

Klares Manko im Spiel des Schweizers waren heute sein erster Aufschlag und die ab dem zweiten Satz quasi non-existente Rückhand. Nishikori hingegen befreite sich mit zunehmender Spieldauer vom auf ihm lastenden Druck und begeisterte immer wieder mit seiner sensationellen Laufarbeit - die Federer ein ums andere Mal um den Verstand brachte.

Ende

 

Irgendwie muss sich Roger Federer hier an die eigene Nase fassen, dass der Sieger nach 2:09 Stunden Kei Nishikori heißt - denn Chancen hatt der Schweizer genug. Wie oft er in seiner Karriere einen Satzvorsprung und ein Break vor im zweiten noch verschenkt hat, ist nicht klar, aber oft dürfte ihm das gewiss nicht passiert sein.

6:3, 5:7, 4:6

Doch beim dritten macht es Nishikori perfekt - und sichert sich mit der eingesprungenen Rückhand cross den Sieg!

6:3, 5:7, 4:5

 

Mit einem weiteren leichten Fehler schenkt Federer seinem Gegenüber quasi drei Matchbälle. Den ersten kann der Schweizer mit einer Vorhand aus dem Halbfeld abwehren, den zweiten mit einem Servicewinner.

6:3, 5:7, 4:5

 

...das Federer dem Japaner mit einem weiteren Rückhandfehler zum 00:30 vergoldet. Jetzt wird es ganz eng für den Schweizer.

6:3, 5:7, 4:5

 

Während Federer viel zu passiv in dies Aufschlagspiel einsteigt, ist Nishikori wie immer mit vollem Risiko dabei. Das bringt mit einer Vorhand die Linie entlang das 00:15....

6:3, 5:7, 4:5

 

Und den vergeigt Federer dann mal wieder mit einer Rückhand, die er unbedrängt ins Netz schlägt, so dass er nun gegen den Matchverlust aufschlagen muss!

6:3, 5:7, 4:4

 

Aber Nishikori bleibt cool as a cucumber, wie man im englischen sagt und punktet am Netz zum Spielball.

6:3, 5:7, 4:4

 

Und das klappt zunächst weniger gut, erst zwei Aufschlagwinner bringen das 30:15 - das Federer mit einem exzellenten Volleystopp ausgleicht.

6:3, 5:7, 4:4

 

Und den lässt sich Federer dann nicht mehr nehmen - Nishikori muss also wieder bei eigenem Aufschlag vorlegen.

6:3, 5:7, 3:4

 

.......das Federer aber zunächst mal mit einem perfekten Rückhandwinner entschärft und sich mit seinem sechsten Ass den Spielball sichert.

6:3, 5:7, 3:4

 

Federer steht das gesamte Feld offen - doch die Vorhand landet im Netz. Das bringt ein gefährliches 15:30....

6:3, 5:7, 3:4

 

Aber Nishikori behält die Nerven und seine Aufschlagsicherheit - und bringt sein Service nach zwei schwachen Returns mit zwei Winnern durch. Wieder einmal muss Federer nachziehen.

6:3, 5:7, 3:3

 

Immer wieder schimpft Federer da jetzt mit sich selber und seinem Schläger - so genervt habe ich ihn in dieser Saison bislang noch gar nicht erlebt. Es reicht aber trotzdem fürs 30:30.

6:3, 5:7, 3:3

 

Den ersten vergibt der Schweizer, doch beim zweiten scheitert Nishikori an einer kinderleichten Vorhand aus dem Halbfeld - Federer gleicht zum 3:3 aus.

6:3, 5:7, 2:3

 

Ein toller, weil ansatzloser Stopp von der Grundlinie bringt Nishikori in dies Aufschlagspiel, doch Federer kommt mit einem präzise abgeschlossenen Netzangriff zu Spielbällen.

6:3, 5:7, 2:3

 

Von den Tribünen gibt es leise Pfiffe in Richtung Nishikori, der da beim Seitenwechsel ein wenig länger sitzen bleibt als angedacht. Doch wer kann dem Japaner das übel nehmen - wie gesagt, er stand gestern ja bereits drei Stunden auf dem Court.

6:3, 5:7, 2:3

 

Das war dann aber auch der einzige Wackler, im Anschluss bekommt Federer kaum noch einen Aufschlag zu Gesicht - Nishikori bringt sein Service souverän durch und kann nun wieder am Break arbeiten.

6:3, 5:7, 2:2

 

Und natürich darf Nishikori nun alles tun, nur nicht über die vergebenen Breakchancen nachdenken. Macht der Japaner aber scheinbar doch, denn in sein Aufschlagspiel startet er zunächst mal mit einem Doppelfehler.

6:3, 5:7, 2:2

 

Unglaublich Nervenstark von Federer, der sich hier vier Punkte in Folge sichert und damit seinen Aufschlag doch noch durchbringt - was er selber mit einem lautstarken ''Jawoll!'' quittiert.

6:3, 5:7, 1:2

 

Und jetzt wird es für den Fed-Express richtig kritisch - denn Nishikori kann sich mit zwei guten Returns zu zwei Breakbällen spielen!

6:3, 5:7, 1:2

 

Der Japaner wankt, aber er fällt nicht. Mit einem Smash auf den Körper holt sich Nishikori Spielball, mit einem Servicewinner verwertet er diesen dann auch.

6:3, 5:7, 1:1

 

Nishikori kommt zum Spielball, muss bei Vorteil aber über den zweiten Aufschlag kommen. Den sieht Nishikori gut, doch der Scheidsrichter korrigiert den Ausruf des Linienrichters - es gibt zwei Neue.

6:3, 5:7, 1:1

 

Man darf Federer aber trotzdem keine Möglichkeiten anbieten! Genau das tut Nishikori mit zwei weniger offensiv geführten Ballwechseln - und da fliegt dann auch gleich mal der Schläger gen Platzboden.

6:3, 5:7, 1:1

 

Um es beim Namen zu nennen, auch dies Aufschlagspiel von Federer bringt der Schweizer nur mit Hängen und Würgen durch. Mittlerweile hat sich das Bild komplett gedreht, wo Federer in Satz eins noch hochüberlegen war, ist es nun Nishikori, der hier den Takt vorgibt.

6:3, 5:7, 0:1

 

Bei 40:00 sieht alles nach einem souveränen Aufschlagspiel des Schweizers aus, doch dann schaltet Nishikori wieder den Turbo ein und erläuft zwei schwer zu nehmende Bälle - zum 40:30.

6:3, 5:7, 0:1

 

Federer hingegen muss momentan um jeden seiner Punkte hart kämpfen. Und das mag der Schweizer ja erfahrungsgemäß nicht so gerne....

6:3, 5:7, 0:1

 

Nishikori perfektioniert hier die Art des Konterns. Fast jedes Mal, wenn es momentan so scheint als habe Federer die Oberhand in einem Ballwechsel, hat der Japaner eine bessere Antwort parat.

6:3, 5:7, 0:0

 

Federer hingegen stellt hier mal sein angespanntes Nervenkostüm zur Schau - indem er sich maßlos über ein Ballkind aufregt, das seiner Meinung nach gestört hatte. Frustabbau auf Baslerisch.....

6:3, 5:7, 0:0

 

Und ein Wort sollte man sicherlich noch zu Nishikoris unglaublicher Fitness verlieren. Denn nach einem 3-Stunden-Marathon gestern Abend heute schon wieder auf dem Platz zu stehen und alles Mögliche zu erlaufen - das ist richtig gut.

6:3, 5:7, 0:0

 

Vorhin war die Frage, was Nishikori besser machen kann - mittlerweile erscheint das Bild in umgedrehter Form. Denn während der Japaner stark zugelegt hat und vor allem immer besser serviert, hakt es bei Federer an allen Ecken und Enden. Aufschlag, Rückhand, Volleyspiel - in Satz zwei klappte wenig so, wie es sollte.

6:3, 5:7

Nishikori spielt den Ball geduldig ins Feld, Federer will offensiv werden - doch irgendwie kommt die Rückhand überhaupt nicht mehr, auch diese bleibt ohne Bedrängnis an der Netzkante hängen und Nishikori darf sich über den Gewinn des zweiten Satzes freuen!

6:3, 5:6

 

Federer rückt ans Netz vor, doch Nishikori bleibt cool und manövriert den Schweizer aus - zu zwei Break- beziehungsweise Satzbällen! Den ersten kann Federer dann aber mit einem guten Aufschlag abwehren......

6:3, 5:6

 

Tatsächlich schleichen sich beim Schweizer mittlerweile richtig viele Unforced Errors ein - was Nishikori bei 15:30 zumindest eine kleine Tür öffnet.

6:3, 5:6

 

Mit seinem sechsten Ass holt sich Nishikori das nächste Aufschlagspiel zu Null - und nun heißt es für Federer Tiebreak oder dritter Satz!

6:3, 5:5

 

Federer hat ein wenig mehr Mühe, aber auch der eine Punktverlust ist nicht wirklich schlimm - zu 15 gehts zum 5:5, Satz zwei geht also in die Verlängerung!

6:3, 4:5

 

Es geht ja doch, das mit dem Aufschlagen. Nishikori geht die Sache hochkonzentriert an und gibt sich keine Blöße - zu Null bringt er seinen Aufschlag durch und setzt Roger Federer mit dem 5:4 ordentlich unter Druck!

6:3, 4:4

 

Aber dann muss Federer über den zweiten Aufschlag kommen - und Nishikori kann sich das Break mit einem schönen Return auf Federers Vorhand sichern. Willkommen im Land des Break-Re-Breaks!

6:3, 4:3

 

Nummer eins wehrt Federer mit einer starken Vorhand cross ab. Beim zweiten hat Nishikori alle Trümpfe auf dem Schläger, spielt die einfache Rückhand dann aber doch ins Netz.

6:3, 4:3

 

Nishikori spielt gleich zwei Mal genau auf die Linie - und Federers Vorhand segelt trotz Challenge ins Aus. Und wohin führt das? Zu drei Breakbällen für den Japaner!

6:3, 4:3

 

Nishikori läuftt sich die Seele aus dem Leib - aber auch das nützt nichts, den Federer hat auf alles die passende Antwort. Zum Spielgewinn in diesem Fall den Passierball mit der Vorhand cross, den Nishikori selbst im Spagat nur ins Netz spielen kann.

6:3, 3:3

 

Standing Ovations für den Fed-Express! Nishikori lässt Federer laufen, der kämpft sich aber in den Ballwechsel, nimmt plötzlich das Tempo raus - und punktet mit einem Schuss gegen Nishikoris Laufrichtung! Federer mit dem zweiten Breakball des Spiels....

6:3, 3:3

 

Und genau nach dem Rezept kann Nishikori dann auch den nächsten Breakball gegen sich abwehren. Das fünfte Ass löst den Einstand auf......

6:3, 3:3

 

Obwohl es natürlich oft zu Fehlern führt macht Nishikori alles richtig, wenn er weiterhin gesundes Risiko eingeht. Federer den Ball einfach nur zuzuspielen lässt dem Schweizer viel zu viele Optionen....

6:3, 3:3

 

Wohl dem, der keinen zweiten Aufschlag braucht - ein Ass und drei Servicewinner in Serie bringen Federer den Spielgewinn zu Null.

6:3, 2:3

 

Übrigens ist so ein Punkt mit dem Zweiten heute tatsächlich ein sehr seltenes Ereignis - im zweiten Satz haben beide Akteure nur jeweils 20 Prozent ihrer zweiten Aufschläge vergolden können.

6:3, 2:3

 

Ausnahmsweise punktet Nishikori mal über den zweiten Aufschlag - und bringt sein Service damit durch. Hoffen wir, dass es hier spannend bleibt!

6:3, 2:2

 

Federer tut sich immer wieder schwer damit, den richtigen Angriffsball zu wählen - denn Nishikori buddelt da hinten an der Grundlinie alles wieder aus. Auch dieser Passierball mit der Vorhand cross ist oberste Schublade.

6:3, 2:2

 

....und den kann der Japaner dann auch prompt nutzen! Tolle Reaktion von Nishikori, der hier wirklich keine Nerven zeigt - von den Doppelfehlern mal abgesehen.

6:3, 2:1

 

Endlich hat der Japaner mal das Glück auf seiner Seite! beide rücken ans Netz vor, Nishikoris Halb-Lob ist gut und so schmettert Federer mit der Rückhand ins Netz. Breakball Nishikori...

6:3, 2:1

 

Ich bin perplex - denn diesmal ist es Federer, der sich den Doppelfehler zum 00:30 leistet. Ob Nishikori hier wieder sofort zum Re-Break kommt?

6:3, 2:1

 

Stark vom Fed-Express. Eine Vorhand longline aus der Hüfte bringt den Breakball, ein guter Return, der Nishikori zum Fehler zwingt, das Break. Und natürlich macht das die Angelegenheit für Nishikori nun noch viel schwerer - wie gesagt hat Federer im gesamten Turnierverlauf nur dieses eine Break im ersten Satz hinnehmen müssen.

6:3, 1:1

 

Doch ausgerechnet in dieser Situation unterläuft dem Japaner der vierte Doppelfehler. Das könnte teuer werden......

6:3, 1:1

 

Eben wollte ich sagen, dass das Niveau ein wenig nachgelassen hat - da punktet Federer mit einer Rückhand longline wie aus dem Lehrbuch. Doch Nishikori beisst sich in sein Aufschlagspiel rein und kann mit viel Geduld zum Spielball punkten.

6:3, 1:1

 

Doch dann verreisst der Japaner gleich zwei Vorhandreturns in Folge - und Federer gleicht zum 1:1 aus.

6:3, 0:1

 

Leichte Aufschlagspiele gibt es in diesem zweiten Satz wohl nicht mehr. Auch Nishikori erkämpft sich zunächst mal ein 30:30.

6:3, 0:1

 

Mit zwei guten Aufschlägen befreit sich Nishikori aus der misslichen Lage - und geht zum ersten Mal in diesem Match in Führung!

6:3, 0:0

 

Doch das ist leider leichter gesagt als getan. Denn Federer ist wieder auf Beute aus, mit dem alten Stopp-Lob-Spiel kommt er zum Einstand.

6:3, 0:0

 

34 Minuten hat es gedauert, bis sich der wohl auch als Favorit anzusehende Roger Federer hier den ersten Satz gesichert hat. Abgesehen von seinem ersten Aufschlag, der nur zu 37 Prozent den Weg ins Feld findet, stimmt beim Schweizer alles - vor allem die Vorhand passt ein ums andere Mal bestens in die Ecken. Nishikori muss eigentlich nur etwas mehr Initiative zeigen - und sich die vielen Doppelfehler in kritischen Phasen sparen.

6:3

Den ersten vergibt er mit einem Doppelfehler, doch beim zweiten sitzt der erste Aufschlag, so dass der Servicewinner gleichbedeutend mit dem Gewinn des ersten Satzes ist.

5:3

 

Während Nishikori sich wieder meist zwei Meter hinter die Grundlinie zurückzieht, steht Federer fast einen ganzen Meter im Feld und nimmt die Bälle extrem agressiv, weil früh. Eine tolle Rückhand longline führt zu drei Satzbällen.

5:3

 

Nishikori wird mit der Vorhand zu kurz, die Rückhand im Eck erreicht er nur mit einem Notschlag - so dass Federer den Breakball mit einer Vorhand aus dem Halbfeld verwandeln kann. Und nun serviert der Schweizer zum Satzgewinn.

4:3

 

Guter Angriffsball von Federer, Nishikoris Passierball landet im Doppelfeld - und Federer hat wieder einen Breakball.

4:3

 

Aber auch Nishikori schwächelt wieder bei eigenem Service. Federer hält zumindest besser dagegen als eben - und kommt dank einer Rückhand cross zum 30:30.

4:3

 

Der Vorhandreturn klatscht auf die Grundlinie, Federer steht einmal mehr schlecht zum Ball - und muss das erste Break gegen sich in diesem Turnier hinnehmen.

4:2

 

Und dann geht es plötzlich ganz schnell - denn Nishikori setzt Federer konsequent mit guten Returns unter Druck und erspielt sich ebenfalls zwei Breakbälle!

4:2

 

Nishikori geht mit seinem eigenen Aufschlag aber ähnlich souverän um - und verkürzt immerhin.

4:1

 

Manchmal rutscht selbst mir nach unzähligen Federer-Matches noch ein ''WOW!'' heraus - der Fed-Express macht seinem Namen alle Ehre und bringt sein Aufschlagspiel innerhalb von 70 Sekunden mit drei Winnern und einem Ass durch.

3:1

 

Letzten Endes ist es der dritte Breakball dieses Spiels, den Roger Federer nutzt - weil Nishikori gleich zwei Mal hintereinander die Vorhand aus den Fugen gleitet. Und jetzt wird es für den 24-jährigen natürlich schwer in diesem ersten Satz.

2:1

 

Federers Angriffsball wird länger und länger, Nishikori scheint zu zögern, challenged dann aber doch nicht und spielt die Antwort ins Netz - zu Federers nächstem Breakball.

2:1

 

Wahnsinn - der Slice von Nishikori segelt schon perfekte zwei Zentimeter übers Netz, aber Federers Vorhandschuss aus dem Lauf und aus der Hüfte ist genial. Zum ersten Mal gibts von den Tribünen Standing Ovations.

2:1

 

Im Gegensatz zu Nishikori, der hier um sein erstes Aufschlagspiel richtig kämpfen musste, hat Federer sich hier in zwei Aufschlagspielen noch keine Blöße gegeben. Inklusive einer kurzen Pause dauerten seine beiden Aufschlagspiele knappe vier Minuten - das eine von Nishikori hingegen gute neun.

1:1

 

Spektakulär, wie Nishikori da einen Schmetterball von Federer weit hinter der Grundlinie erläuft - doch seine Notvorhand segelt ins Aus. Bei eigenem Service bleibt Federer unantastbar.

1:1

 

Aber Nishikori macht es richtig und bleibt mutig - eine Vorhand cross segelt unerreichbar ins Eck. Und weil Federer zum ersten Mal richtig schlecht zum Ball steht und seine Vorhand weit hinter die Grundlinie spielt, hat Nishikori hier doch den Ausgleich sicher.

1:0

 

Das sieht man selten - Federer verschlägt ohne Not eine Rückhand aus der Mitte des Platzes. Doch Nishikori revanchiert sich seinerseits mit einem Unforced Error zum erneuten Breakball.

1:0

 

Der zweite Doppelfehler in Serie bringt Federer den Einstand - eine ganz schwach erlaufene Rückhand von Nishikori die erste Breakchance für den Schweizer.

1:0

 

Doch den ersten Spielball vergibt der Japaner mit seinem ersten Doppelfehler - ein Problem, dass ihn gegen David Ferrrer in der Runde zuvor schon arg plagte.

1:0

 

Toller Ballwechsel von beiden! Federer variiert gut mit der Vorhand, spielt Nishikoris Rückhand erst hoch und mit Spin, dann voll durchgezogen an - doch der Japaner erläuft alles und hat sogar noch die Ruhe für den Passierball mit der Rückhand longline. So kanns gern weitergehen!

1:0

 

Und natürlich hilft der zusammen mit Stefan Edberg generalüberholte erste Aufschlag - der auch in diesem Fall das Spiel bringt. Der Schwede nickt zustimmend auf der Tribüne.

0:0

 

Nishikori beginnt leicht nervös, die ersten Grundschläge zittert der Japaner alle ins Feld und ins Aus. Federer hingegen besticht vom Start weg mit Angriffstennis.

0:0

 

Los geht's hier in Key Biscayne, Federer serviert als Erster!

vor Beginn

 

So das Einschlagen hat begonnen, Zeit, um vielleicht noch kurz auf den bisherigen Weg von Roger Federer hier in Miami zu schauen. In Runde eins gab es das obligatorische Freilos, in den folgenden zwei Runden gab Federer gegen Karlovic (CRO) und De Bakker (NED) weder sein Service noch einen Satz ab - um im Achtelfinale gegen Richard Gasquet (FRA/8) mit 6:1 und 6:2 schlicht zu dominieren.

vor Beginn

 

Aber man muß es den Amerikanern lassen - was das Durchführen dieser sogenannten Nightsessions angeht sind sie wirklich sehr gut. Die Ränge sind mit 13.300 Zuschauern bis zum letzten Platz gefüllt, Nishikoris meist jugendliche Fans kreischen jetzt schon aus vollem Hals, um den lichtüberfluteten Court herum ist es im Zuschauerraum größtenteils dunkel - und das Ganze wird untermalt von windstillen 25 Grad Celsius.

vor Beginn

 

Jeden Moment bedeutet in diesen Fall vermutlich eine Viertelstunde - denn ein Abschiedsinterview mit der Chinesin will erst noch auf dem Court geführt werden, bevor neue Handtücher und Getränke geholt werden und es tatsächlich beginnen kann.

vor Beginn

 

Hoffen wir, dass sich dieser lange Arbeitstag gestern nicht auf Nishikoris Leistungsvermögen heute auswirkt - denn da die beiden eben noch schwer beschäftigten Damen Li Na (CHN) und Carolia Wozniacki (DEN) ihr Match in zwei Sätzen und zu Gunsten von Li Na beendet haben, kann es hier jeden Moment losgehen!

vor Beginn

 

Nishikoris Weg hier in Miami war auch schon vor dieser Partie kein leichter. In Runde eins reichten zwei glatte Sätze gegen Marinko Matosevic (AUS), gegen den an 15 gesetzten Grigor Dmitrov (BUL) mussten dann schon zwei Verlängerungen herhalten, bevor es im Achtelfinale zu einem wahren Marathon gegen David Ferrrer (ESP/4) kam - den Nishikori nach 3:05 Stunden für sich entscheiden konnte.

vor Beginn

 

Trainiert wird Nishikori, der Japan mit 14 verließ um sein Glück in der Tennisakademie von Nick Bollettieri zu suchen, übrigens mittlerweile vom ehemaligen Weltklassespieler Michael Chang, dem Miami-Sieger von 1992. Den einen oder anderen guten Tipp sollte Chang da doch in petto haben.

vor Beginn

 

Aus dieser Perspektive betrachtet ist der Schweizer Federer dann also vielleicht gar kein sonderlich schwerer Gegner - und vielleicht kann Nishikori ja auch ein wenig Selbstvertrauen daraus ziehen, dass es in der ewigen Bilanz dieser beiden noch Unentschieden steht. Beim ersten Aufeinandertreffen 2011 in Basel siegte Federer klar auf Hardcourt, 2013 in Madrid drehte Nishikori den Spieß dann um und blieb siegreich - allerdings auf Sand.

vor Beginn

 

Hier in Miami hat Nishikori, der in Indian Wells letzte Woche an Tommy Haas (GER) scheiterte, bereits im letzten Jahr das Viertelfinale erreicht - bis er am Ende wie in Australien an Rafa Nadal scheiterte. Und überhaupt hat es der Japaner hier in Key Biscayne nicht so sehr mit Spaniern - denn tatsächlich schied er bei jedem seiner vier Miami-Auftritte gegen einen Spanier aus.

vor Beginn

 

Und auch auf dem Platz scheint Nishikori sich in dieser Saison noch näher an die Weltspitze herantasten zu können. Zunächst erreichte er in Brisbane das Halbfinale, schaffte es dann bei den Australian Open unter die letzten 16 - wo er nur knapp an Rafael Nadal scheiterte - und krönte seine starke Frühform dann mit dem Sieg beim Turnier in Memphis.

vor Beginn

 

In seiner Heimat Japan kann der Weltranglisten-21. Nishikori kaum auf die Strasse gehen, ohne von verliebten Teenagern überrannt zu werden - vergoldet wird ihm das allerdings auch mit Werbeverträgen, die ihn was die Einnahmen betrifft auf eine Stufe mit Andy Murray oder Novak Djokovic stellen.

vor Beginn

 

Sein Gegenüber heute hat mit Abschied ganz und gar nichts im Sinn - nein, Kei Nishikori ist dabei, sich auch außerhalb des asiatischen Erdteils, auf dem er längst einer der bekanntesten Menschen überhaupt ist, als Superstar zu etablieren.

vor Beginn

 

Das Turnier hier in Miami hat Federer ''erst'' zwei Mal gewinnen können, aber vor allem hat der Schweizer hier einiges an Punkten gut zu machen - im letzten Jahr scheiterte Federer nämlich bereits in Runde drei an Lokalmatador Andy Roddick, der sich auf seiner Abschiedstournee befand.

vor Beginn

 

In seiner Karriere hat der Schweizer bereits 939 Matches gewonnen und erst 218 verloren. Dabei hat er 78 Turniersiege eingefahren, 39 Finals erreicht, 17 Grand-Slam-Turniere gewonnen, mehr als 80 Millionen Dollar an Preisgeld allein verdient und es nebenbei geschafft, eine Familie zu gründen und mit Stefan Edberg den Gentleman des Tennis-Zirkus schlechthin als Trainer zu verpflichten.

vor Beginn

 

Ob das an der durch seine mittlerweile aufnahmefähigen Zwillingstöchter frisch erweckten Motivation liegt, am neuen Coach Stefan Edberg oder einfach daran, dass der Schweizer es der jungen Generation nochmals zeigen will - Federers Spiel sah bereits bei den Australian Open renoviert aus, beim Turniersieg in Dubai zeigte er dann das volle Ausmaß seiner Klasse und siegte sich durch die komplette Weltelite, bevor er sich letzte Woche beim Masters in Indian Wells erst im Finale von Novak Djokovic stoppen ließ.

vor Beginn

 

Roger Federer hat sich für diese Saison nochmal einiges vorgenommen. Denn der Fed-Express, wie seine Fans den Schweizer gern nennen, spielt nach zwei eher durchwachsenen Jahren - wenn man das beim besten Spieler aller Zeiten denn so nennen darf - in diesem Jahr wieder auf einem ganz hohen Niveau Tennis.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier in Miami zur Viertelfinal-Partie zwischen Roger Federer und Kei Nishikori.