Goffin

Murray

Abschied

 

Für den Moment verabschieden wir uns nun aber bei Ihnen - mein Kollege Robin Küffner übernimmt aber jeden Moment das Zepter und berichtet dann vom amerikanisch-französischen Länderkampf. Oliver Stein sagt nun aber Tschüss, bedankt sich für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht allen Lesern ein angenehmes Wochenende!

Ausblick

 

Drei der Semifinalteilnehmer stehen damit also fest - einzig die gleich folgende Partie zwischen Jack Sock und Gilles Simon fehlt noch, dann ist das Feld für die Vorschlussrunde komplett (und Murrays Gegner natürlich auch ermittelt).

Statistik

 

Zu überlegen agierte der Schotte hier heute, auch wenn das Ergebnis vielleicht einen Tick zu deutlich ausfiel: 29 unnötige Fehler von Goffin, darunter sechs Doppelfehler, und ein erneut fast perfekter erster Aufschlag waren Murrays beste ''Waffen'' an diesem Tage.

Fazit

 

Es bleibt dabei: David Goffin kann auch im fünften Anlauf keinen Satz gegen Andy Murray gewinnen und befindet sich auf der Jagd nach den Plätzen für das Saisonfinale weiterhin in Lauerstellung. Andy Murray hingegen kann sich nun entspannt zurücklehnen und auf seinen Halbfinalgegner warten - und auf lange Sicht schon mal den Angriff auf die Nummer eins planen.

2:6, 2:6

Den ersten kann Goffin noch abwehren, aber beim zweiten rutscht dem Belgier dann mal wieder die Vorhand ab, sodass der Ball im Netz landet - und Andy Murray somit ins Halbfinale einzieht!

2:6, 2:5

 

Da tut das Ass durch die Mitte quasi doppelt gut - aber Murray agiert ruhig und besonnen, erzwingt den Rückhandfehler bei Goffin mit einem tollen Aufbau und punktet so zu zwei Matchbällen!

2:6, 2:5

 

Ein Grund für Goffins immer größer werdende Probleme sind sicherlich seine vielen Doppelfehler - der eben gesehene verschlechtert die Statistik auf deren sieben. 0:30!

2:6, 2:5

 

Mal wieder bringt die Motz-Arie des Schotten den gewünschten Erfolg, vier Punkte in Serie - zwei davon per Ass - bringen Murray am Ende doch das bestätigte Break sowie die 5:2-Führung ein.

2:6, 2:4

 

Aber: Murray lässt sich anschließend vom technisch beschlagenen Belgier zwei Mal ausspielen und sieht sich selber einem 0:30 gegenüber. Woraufhin er sich erstmal wieder bei Damien Dumusois beschweren muss. Worüber, das weiß niemand so genau ...

2:6, 2:4

 

Immer wieder dieser Schlag! Zum x-ten Mal spielt Goffin eine Vorhand aus dem Halbfeld viel zu lang und hinter die Grundlinie - und diesmal war das teuer, denn so hat Murray nun auch im zweiten Satz ein Break vor.

2:6, 2:3

 

Aber weil Murray nun wieder ein wenig Tempo drauflegt und zielgerichteter spielt, kann der Schotte mit einem Stopp zum 15:40 und den nächsten beiden Breakchancen punkten!

2:6, 2:3

 

Oder auch nicht. Murray spielt zwei starke Returns in die Ecken und punktet schnell zum 0:30. Goffin muss da schon ein Ass auspacken, um mithalten zu können ...

2:6, 2:3

 

Vier Punkte in Serie besiegeln die 3:2-Führung für Andy Murray. Aber die Tatsache, dass er hier seine ersten Breakchancen seit einer Stunde hatte, sollte Goffin eigentlich Mut machen.

2:6, 2:2

 

... wehrt dann aber beide Chancen ab - die erste mit einem schönen kurzen Vorhandvolley am Netz, die zweite mit einem Servicewinner. Einstand!

2:6, 2:2

 

Da ist sie! Mit dem Rückhandwinner die Linie entlang stellt Goffin auf 15:40. Murray ist also gefordert ...

2:6, 2:2

 

Außerdem wackelt beim Schotten die Rückhand immer offensichtlicher, was Goffin ein 15:30 beschert. Auf seine vierte Breakchance wartet der Belgier ja nun auch schon seit dem dritten Spiel dieser Partie ...

2:6, 2:2

 

Besser spät als nie! Nach knapp 80 Minuten beginnt David Goffin auch endlich mal damit, sein Returnspiel ein wenig aggressiver zu gestalten - und Murray muss für jeden Punktgewinn plötzlich wieder hart arbeiten.

2:6, 2:2

 

Da hatte Murray sich so schön zurück ins Spiel gekämpft - allerdings nur, um dann zwei Rückhandbälle viel zu lang zu spielen und Goffin doch das 2:2 zu bescheren. Und wie Sie es sich vorstellen können: Darüber wird natürlich erstmal geschimpft.

2:6, 1:2

 

Eieiei! Goffin lockt Murray ans Netz und hat dann ein komplett offenes Feld, legt seinen leichten Vorhandvolley aber ins Netz. Einstand!

2:6, 1:2

 

Aber Achtung: Die ersten beiden Spielbälle wehrt Murray jeweils ab und verkürzt auf 40:30 ...

2:6, 1:2

 

Das dürfte David Goffin gut tun - zwei leichte Murray-Fehler und ein eigener Servicewinner sorgen für das schnelle 40:0.

2:6, 1:2

 

Und Ass Nummer sieben sorgt dann für klare Verhältnisse, die 2:1-Führung bedeutet aber auch: Alles in der Reihe in Satz zwei!

2:6, 1:1

 

Auch für Murray wird es bei 15:30 etwas eng, aber zwei Asse in Serie bringen dem Schotten dann doch einen Spielball.

2:6, 1:1

 

Fast 15 Minuten hat es am Ende gedauert, dann ist dieses Aufschlagspiel Geschichte - und David Goffin darf sich freuen, satte sieben Breakchancen abgewehrt zu haben. Hier gleich wieder mit einem Break hinten zu liegen wäre allerdings auch höchst ungünstig gewesen ...

2:6, 0:1

 

Auch die kann Murray nicht nutzen, genau wie Goffin seine beiden ersten Spielbälle. Mittlerweile dauert dieses Aufschlagspiel schon elf Minuten - will hier keiner gewinnen?

2:6, 0:1

 

... doch auch den kann Goffin abwehren. Bevor er Murray mit einer völlig verzogenen Rückhand longline in den Korridor Breakchance Nummer sechs in diesem Spiel anbietet!

2:6, 0:1

 

Auch die Breakchancen drei und vier kann Goffin abwehren, kommt aber nach wie vor an keinen eigenen Spielball. Denn Murray punktet gleich wieder zum Vorteil ...

2:6, 0:1

 

Aber: Die kann Goffin beide mit entschlossenem Grundlinientennis abwehren. Er kann es ja, der Belgier - er muss sich nur trauen.

2:6, 0:1

 

Soviel dazu. Eine völlig vermasselte Rückhand, ein Doppelfehler und der nächste Schuss aus dem Halbfeld ins Netz von Goffin bringen Murray ohne viel eigenes Zutun zwei weitere Breakchancen ein.

2:6, 0:1

 

Und das tut der Schotte auch gleich wieder locker und lässig, das zu Null zum 1:0 ist quasi Formsache. Und David Goffin täte gut daran, sich hier doch mal irgendwie zu pushen oder aufzuwecken - momentan wirkt das beim Belgier alles ziemlich leblos.

2:6, 0:0

 

Und das Break eben ist natürlich auch insofern günstig, als dass Murray gleich wieder als Erster aufschlagen darf.

Zwischenfazit

 

Viel analysieren muss man hier eigentlich nicht: David Goffin leistet sich schlichtweg zu viele leichte Fehler und geht zu verschwenderisch mit seinen wenigen Chancen um - Andy Murray hingegen spielt seinen Stiefel ziemlich souverän herunter und wirkt seit Mitte des ersten Satzes auch extrem gefestigt, wie vier Spielgewinne in Serie bewiesen.

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2:6

Und nach 44 Minuten kann Murray diesen dann auch nutzen, eine abermals zu lange Rückhand von Goffin sorgt für das Break zum 6:2.

2:5

 

Ob das Absicht ist? Immer wieder wird Murray plötzlich zu kurz - und immer wieder schiebt Goffin seine Angriffsbälle aus dem Halbfeld dann hinter die Grundlinie. Satzball Nummer drei steht an!

2:5

 

... und auch den vergibt Murray, weil er die Rückhand mit dem Rahmen erwischt. Einstand!

2:5

 

Den ersten wehrt Goffin aber dann mit einer wunderbaren Vorhand longline ab, bei der Murray komplett das Nachsehen hat. Bleibt noch ein Satzball für den Schotten ...

2:5

 

Nicht nur das, mit der Rückhand longline erspielt sich der Schotte anschließend sogar zwei Satzbälle!

2:5

 

Sobald Goffin über seinen zweiten Aufschlag kommen muss, brennt beim Belgier der Baum. Murray greift zwei Mal gut an, punktet in beiden Fällen auch mit der Vorhand - und hat das 15:30.

2:5

 

Zumal Murray sein Aufschlagspiel anschließend dann auch durchbringt und auf 5:2 stellt. Und so muss David Goffin statt zum Ausgleich gleich gegen den Satzverlust aufschlagen.

2:4

 

Den ersten wehrt Murray mit einem Ass ab, beim zweiten macht Goffin dann aber alles richtig - bis er seinen Vorhandschuss aus dem Halbfeld ins Netz spielt! Einstand - und da darf sich der Belgier gern kurz mal ärgern ...

2:4

 

Soviel dazu! Murray murrt, leistet sich ebenfalls einen Doppelfehler und legt dann eine ganz leichte Rückhand cross in den Korridor - und schon hat David Goffin zwei Chancen zum Re-Break!

2:4

 

Murray hingegen zieht das Tempo jetzt doch merklich an, weshalb Goffin immer mehr laufen muss und demnach auch immer schlechter zum Ball steht.

2:4

 

Ach herrje - Goffin schenkt das Break kampflos per Doppelfehler ab. Das nennt man dann wohl antiklimaktisch ...

2:3

 

Sensationell! Von der Grundlinie aus machen beide Spieler immens viel Druck, da wird jeder Winkel ausgenutzt - bevor Murray am Ende des längsten Ballwechsels der Partie doch mit einer genialen Vorhand cross von der T-Linie zum 15:40 punkten kann. Zwei Breakchancen für den Schotten!

2:3

 

Goffin hingegen bringt sich mit zwei leichten Fehlern am Netz zum 15:30 erneut in eine leichte Schieflage.

2:3

 

Murray spielt sich den Frust über die eben vergebenen Breakchancen mit einem Aufschlagspiel zu Null von der Seele. 3:2 für den Schotten, der plötzlich viel sicherer wirkt als noch in den ersten drei Spielen.

2:2

 

Zwei weitere vermeidbare Fehler von Murray bringen dem Belgier dann den Spielgewinn zum 2:2 - alles in der Reihe in Satz eins!

1:2

 

Breakchance Nummer zwei entsteht dann aus einem Doppelfehler von David Goffin, doch die vergibt Murray mit einem Rückhandslice, der es nicht über das Netz schafft.

1:2

 

Eieiei! Goffins eingesprungene Vorhand im Halbfeld landet im Netz und schon hat Andy Murray hier seine erste Breakchance! Nutzen kann der Schotte die allerdings nicht, weil er mit der Rückhand zu lang wird ...

1:2

 

Goffin muss hart arbeiten, um am Ende per Smash auf Spielball stellen zu können. Um genau zu sein war es erst der dritte Schmetterball, die ersten beiden hatte Murray noch erlaufen - was am Endergebnis aber natürlich nichts ändert. Das tut dann aber der Returnwinner des Olympiasiegers, der für den ersten Einstand sorgt.

1:2

 

Murray challenged einen ersten Aufschlag von Goffin, aber das Hawkeye hat den Ball klar gut gesehen. Und ausnahmsweise nimmt der Schotte diese Entscheidung auch mal ohne zu nörgeln hin ... 30:30!

1:2

 

Aber auch der Belgier streut immer noch den einen oder anderen unnötigen Fehler ein und hält Murray so im Spiel. Die zweite zu kurze Rückhand in Serie sorgt sogar für das 15:30 ...

1:2

 

Am Ende kann Murray das Aufschlagspiel zwar mit seinem dritten Ass eintüten, wirkt aber noch nicht ganz wach - während Goffin hier schon mal aufblitzen lässt, dass er ein gefährlicher Konterspieler ist.

1:1

 

Ein Ass und ein Punkt mit dem Rückhandstopp sorgen dann aber erstmal wieder für normale Verhältnisse ... doch Goffin bleibt dran, platziert eine Vorhand genau auf die Grundlinie und kann am Netz zum 30:30 punkten.

1:1

 

Und Andy Murray ist schon wieder mit Schimpfen beschäftigt. Weil er selber einen Fehler mit dem Rückhandslice macht - aber ausbaden muss es die Box rund um Interims-Coach Jamie Delgado.

1:1

 

Zu Null kann Goffin sein erstes Aufschlagspiel über die Bühne bringen. Anfangsnervosität kann man beim 25-Jährigen also ausschließen.

0:1

 

Aber auch Goffin macht hier zu Beginn viel richtig. Sein abwartender Stil kommt sofort gut zur Geltung, bisher gehen die meisten langen Ballwechsel an den Belgier. 30:0!

0:1

 

Bei 40:15 serviert Murray dann aber erstmal einen Doppelfehler. Doch das folgende Ass mit dem Zweiten durch die Mitte bringt schließlich doch die 1:0-Führung.

0:0

 

Der Schotte sucht gleich mal den Weg ans Netz, wo er mit dem langen Rückhandvolley punkten kann. In seinem Achtelfinalmatch gewann Murray ja 95 Prozent der Punkte beim ersten Aufschlag - wenn das heute ähnlich abläuft, hat Goffin wohl wenig Chancen ...

0:0

 

Auf geht's, Andy Murray serviert als Erster!

Prozedere

 

Sooooo! Unsere beiden Hauptdarsteller haben den Centre Court soeben betreten, gleich gibt es den Münzwurf von Schiedsrichter Damian Dumusois (FRA) und dann wird sich fünf Minuten lang eingeschlagen - bevor es dann gleich so richtig losgehen kann!

Murray in Shanghai

 

Apropos Murray. Der Schotte fühlt sich hier in Shanghai meistens extrem wohl: Bei fünf Teilnahmen gewann er das Turnier zwei Mal (2010, '11), im Vorjahr reichte es hingegen ''nur'' für die Halbfinalteilnahme (Niederlage gegen Djokovic).

Head 2 Head

 

Um in diesem aber auch weiterhin aussichtsreich mitwirken zu können, müsste heute ein Sieg gegen Andy Murray her. Und einfach wird das allein schon aufgrund der Vorgeschichte nicht: Denn in vier Duellen hat der Belgier gegen den Schotten noch nie einen Satz gewonnen (0:4), die schmerzhafteste Niederlage war dabei sicher Murrays Dreisatzsieg im Davis-Cup-Finale 2015.

Goffin 2016

 

Aber auch abgesehen von einer möglichen Teilnahme am ATP Finale spielt Goffin eine hervorragende Saison - zumindest in der ersten Jahreshälfte. In Indian Wells und Miami erreichte er innerhalb von nur drei Wochen seine beiden ersten Halbfinals bei Masters-Turnieren, bei den French Open kam er bis ins Viertelfinale und auch in Wimbledon reichte es immerhin für die Runde der letzten 16. Darauf folgte dann allerdings ein ausgedehnter Durchhänger - bis Goffin letzte Woche in Tokio erst im Finale von Nick Kyrgios gestoppt wurde und sich so eindrucksvoll zurück im Kampf um die Plätze für London meldete.

Siege benötigt!

 

Allerdings hat Goffin mit Gael Monfils gestern einen direkten Konkurrenten schlagen können und wird nach dem frühen Ausscheiden von Marin Cilic hier in Shanghai zu Beginn der nächsten Woche mindestens bis auf Platz neun klettern - bei einem Sieg heute könnte er es sogar bis unter die besten Acht schaffen, bevor mit den Turnieren in Paris, Basel und Wien der Saisonendspurt ansteht.

Race to London

 

''Ich würde wahnsinnig gern zum ersten Mal beim ATP Finale in London dabei sein'', so Goffin zu Beginn dieser Woche. Dafür fehlen dem Belgier allerdings noch ein paar Punkte - und die Konkurrenz ist auch nicht zu verachten. Gael Monfils (Platz 6 im Race to London), Rafael Nadal (7), Dominic Thiem (8), Tomas Berdych (9), Goffin (10) und Marin Cilic (11) balgen sich allesamt noch um drei Plätze für den Saisonausklang der besten acht Spieler auf der Tour.

Goffins Motivation

 

''Ich verschenke einfach kaum Punkte. Daran habe ich gearbeitet, weil ich weiß: Wenn ich den Ball sauber treffe, dann kommen die Punkte für mich quasi von alleine.'' Und so geht der Schotte natürlich auch heute als großer Favorit in das Viertelfinale gegen David Goffin - doch auch der hat eine ganz spezielle Motivation für den Rest des Jahres.

Turnierverlauf

 

So geschehen gegen Steve Johnson (USA), den er hier in seinem Auftaktmatch nach einem wackeligen Start ab dem 2:2 im ersten Satz regelrecht auseinander nahm. Oder im Achtelfinale gegen Lucas Pouille (FRA) - in dem Murray durchweg am schimpfen war, obwohl sein Gegenüber insgesamt gerade mal vier Spiele gewinnen konnte.

Motzki Murray

 

Wobei man Murray lassen muss: Seine jahrelang doch extrem anfälliges Nervenkostüm hat der Schotte unter der Anleitung von Ivan Lendl weitestgehend in den Griff gekriegt. Zumindest, was das Verhalten neben dem Court angeht. Denn in dem zu bespielenden Rechteck benimmt sich die Nummer zwei der Welt nach wie vor oft genug daneben, was das Schimpfen mit sich selber und seiner Box, den Zuschauern oder den Offiziellen angeht - aber tatsächlich hilft dieses Verhalten dem Schotten meist eher, als dass es ihn behindern würde.

TV-Spionage

 

Denn das chinesische Fernsehen hatte es in Peking doch tatsächlich gewagt, den Notizzettel mit Murrays taktischen Vorgaben für das Finale gegen Grigor Dimitrov abzufilmen und auszustrahlen - sehr zum Unmut des Schotten: ''Was soll das? Das ist meine Tennistasche, mein Zettel, meine Privatsphäre. Ich finde das absolut daneben. Und muss jetzt wohl in Zukunft immer mit einem Regenschirm dasitzen.'' Und so geht auch dieser Streit mal wieder in eine zweite Runde: Die offizielle Beschwerde des Murray-Lagers ist bereits auf dem Weg in die ATP-Zentrale - und trotzdem waren die Kameras des chinesischen Fernsehens auch in Murrays Auftaktpartie hier in Shanghai wieder sehr am Inhalt seines Notizblocks interessiert.

Murray 2016

 

Tatsächlich hat Murray in diesem Jahr neben dem Grand Slam von Wimbledon und den olympischen Spielen auch noch das Masters in Rom, sein Heimturnier in Queens und am vergangenen Sonntag das 500er-Turnier in Peking (ohne Satzverlust) gewonnen. Und trotzdem gab es auch zu Beginn dieser Woche mal wieder Ärger im Lager des Schotten ...

Coach Lendl

 

Was sicherlich auch im Sinne seines Trainers Ivan Lendl sein dürfte. Zumal der Tscheche ja erst im Sommer in Murrays Camp zurückgekehrt war, nachdem er die vorherige Arbeitsbeziehung mit dem Schotten 2014 noch beendet hatte, um sein eigenes Golfspiel voranzutreiben. ''Natürlich hilft es mir, dass Ivan wieder in unserem Camp ist. Mit ihm habe ich meine größten Erfolge gefeiert. Und der Wimbledon-Sieg sowie die Goldmedaille in Rio geben uns doch wieder Recht'', so Murray bei seiner Ankunft hier in Shanghai.

Murray

 

Bis auf den Tennisthron ist es aber noch ein weiter Weg, denn zur Zeit rangiert Novak Djokovic noch knappe 4000 Punkte vor Murray - wobei der Schotte in den kommenden zwei Monaten eben auch weit weniger Punkte zu verteidigen hat als der Serbe. ''Ich bin hochmotiviert'', so Murray nach seinem Turniersieg in Peking am Sonntag. ''Ich freue mich einfach, dass ich in dieser späten Saisonphase noch etwas habe, wofür es sich zu spielen lohnt. Das war nicht immer so, und das hat mir meistens nicht sonderlich gut getan. Aber die letzten paar Monate waren die besten meines Lebens. Und deshalb mache ich jetzt einfach so weiter wie bisher.''

Der ATP-Thron

 

Ob man nun Fans, Experten oder Andy Murray selber fragt, die Antwort ist überall die gleiche: Der Schotte spielt 2016 die beste und erfolgreichste Saison seiner Karriere. Und so ist mittlerweile eigentlich nur noch ein Ziel übrig, das der 29-Jährige verfolgen könnte: Platz eins in der Weltrangliste.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier in Shanghai zur Viertelfinalpartie zwischen David Goffin und Andy Murray.