Raonic

Monfils

Abschied

 

Hier aus der kalifornischen Wüste wollen wir uns nun aber zunächst mal verabschieden. Wir hoffen, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie in den nächsten Tagen wieder bei uns begrüßen zu dürfen - vielleicht ja schon morgen ab 20:00 Uhr. Bis dahin oder zum nächsten Mal sagt Oliver Stein nun aber Tschüss, Goodbye and Good Night from Indian Wells!

Ausblick

 

Weiter geht es für den Kanadier allerdings erst am Samstag - denn am morgigen Freitag müssen zunächst mal die letzten beiden Viertelfinals mit Beteiligung von Rafa Nadal und Novak Djokovic absolviert werden.

Fazit

 

Damit bestätigt Raonic seinen Auftritt vom letzten Jahr, als er in der Vorschlussrunde Roger Federer unterlegen war - diesmal soll es als Favorit gegen David Goffin (BEL) natürlich noch einen Schritt weiter gehen. Und das ist bei einer Leistung wie heute sicher gut möglich: Raonic leistete sich heute viel weniger Fehler als sein Gegenüber, nutzte seine Breakchancen konsequent und war auch was das Risiko anging immer genau mit dem richtigen Maß dabei.

Fazit

 

Mit einer konzentrierten, spielstarken und vor allem sehr konstanten Leistung setzt sich Milos Raonic hier gegen Gael Monfils durch und zieht zum sechsten Mal in seiner Karriere in ein Masters-Halbfinale ein.

7:5, 6:3

Nach 1:31 Stunden ist die Partie vorbei: Milos Raonic zieht mit einer souveränen Leistung in das Semifinale von Indian Wells ein!

7:5, 5:3

 

Keine große Überraschung: Raonic erspielt sich mit einer schönen Vorhand Inside-Out die Matchbälle drei und vier.

7:5, 5:3

 

Und natürlich geht es auch jetzt wieder entsprechend zügig, zwei Servicewinner besorgen schnell das 30:0 für Raonic.

7:5, 5:3

 

Ärgerlich nur, dass Raonic nun selber zum Matchgewinn aufschlagen darf - zumal Monfils im gesamten zweiten Satz erst fünf Punkte gegen das Service des Kanadiers gewonnen hat.

7:5, 5:2

 

Mit der Rückhand aus vollem Lauf heraus punktet Monfils die Linie entlang zum Spielball, mit Serve-and-Volley bringt er diesen dann auch durch und verkürzt zum 3:5.

7:5, 5:2

 

Den ersten wehrt Monfils dann aber mit einem mäßig guten Netzangriff ab, weil Raonic ihn zu lasch passieren will - den zweiten mit einem Servicewinner. Einstand!

7:5, 5:2

 

Und der kommt damit gar nicht klar. Statt sich zu wehren unterlaufen Monfils drei schlimme Fehler von der Grundlinie - und Raonic hat zwei Matchbälle!

7:5, 5:2

 

Hätte, hätte...aber Tennis ist eben kein Wunschkonzert. Und so serviert sich Raonic mit zwei Winnern locker zum 5:2 und setzt Monfils damit nun natürlich schwer unter Druck.

7:5, 4:2

 

Schlecht getroffene Vorhand von Raonic, schlechte Laufarbeit von Monfils - und der spielt seine Rückhand dann quasi im Umfallen ins Netz. Schwamm drüber, 30:30.

7:5, 4:2

 

Zumal Raonic zum ersten Mal heute leichte Probleme mit seinem ersten Aufschlag zu haben scheint - und Monfils seine Zweiten einfach abschießt. So etwas nennt man dann wohl den Mut der Verzweiflung...15:30!

7:5, 4:2

 

...und den auch per Aufschlagwinner nutzen. Immerhin bleibt es hier so noch ein bisschen spannend!

7:5, 4:1

 

Tut er zumindest ansatzweise, denn zunächst ist es der nächste Vorhandfehler des Franzosen, der den Einstand bringt. Aber diesmal kann Monfils sich dann selber einen Spielball erarbeiten...

7:5, 4:1

 

Soviel zu souverän. Gleich zwei Mal kann Raonic mit starken Returns direkt punkten und auf 30:40 verkürzen. Bringt sich Monfils hier schon wieder in Schwierigkeiten?

7:5, 4:1

 

Und offenbar hat die kurze Behandlungspause auch geholfen - das 40:0 bedeutet das erste souveräne Aufschlagspiel des Franzosen seit geraumer Zeit.

7:5, 4:1

 

Tierfreund Monfils! Der Franzose hilft, kaum zurück, einem verirrten Käfer vom Spielfeld hinunter an den Rand dessen. Das gibt natürlich Extra-Applaus vom Publikum.

7:5, 4:1

Gael Monfils scheint sich bei einer seiner Zirkusnummern an der Hand verletzt zu haben und ruft nach dem Physiotherapeuten. Das dürfte auf ein Medical Timeout hinauslaufen.

7:5, 4:1

 

...aber am Ende steht für Milos Raonic auch diesmal wieder ein Aufschlagspiel ohne Breakchancen gegen sich und die damit verbundene 4:1-Führung.

7:5, 3:1

 

Machen wir vier draus, denn plötzlich will es der Franzose wohl nochmal wissen. Zwei gute Returns bringen ihn zurück ins Spiel...

7:5, 3:1

 

Und der Kanadier serviert weiterhin richtig stark - Monfils hat im zweiten Satz erst zwei Returnpunkte gewinnen können.

7:5, 3:1

 

Fast neun Minuten hat es gedauert, da schnappt sich Monfils den letzten Rettungsanker und bringt seinen Aufschlag nach Abwehr von vier Breakchancen doch noch durch. Aber natürlich hat Raonic weiterhin ein Break vor.

7:5, 3:0

 

...kann diesen aber auch abwehren. Und so langsam dürfte Raonic hier doch auch mal ins Grübeln geraten, nachdem er gerade vier Breakchancen weggeschenkt hat.

7:5, 3:0

 

Immer wieder ist es die Vorhand Inside-Out von Raonic, die hier alle ins Staunen versetzt. Monfils muss dann mit dem Zweiten gegen den nächsten Breakball angehen...

7:5, 3:0

 

Am Netz scheint es zu klappen, auch seinen nächsten Angriff kann Monfils mit einem Volleywinner abschließen und auf Spielball stellen. den er umgehend - Sie ahnen es - mit einem Doppelfehler vergibt. Mittlerweile war das schon der sechste beim Franzosen.

7:5, 3:0

 

Den wehrt Monfils mit einem sensationellen Rückhandstopp von der Grundlinie ab - um Raonic dann per Doppelfehler den nächsten Breakpunkt aufzulegen. Doch auch den kann der Franzose mit einem mutigen Netzangriff abwehren...

7:5, 3:0

 

Bei 30:30 holzt Monfils eine Vorhand cross sogar noch neben den Korridor - und Raonic hat schon wieder einen Breakball!

7:5, 3:0

 

Und natürlich hat auch Monfils immer mal wieder einen tollen Schlag im Gepäck, aber dann kann sich Raonic meist wieder mit einem Servicewinner absetzen.

7:5, 3:0

 

Andererseits muss man aber auch sagen: Milos Raonic spielt hier streckenweise Weltklassetennis. Wieder ist es die kurz cross gespielte Vorhand mit viel Topspin, die den ersten Punkt bringt. Man könnte meinen, solche Bälle sieht man sonst nur vom Djoker...

7:5, 3:0

 

Mit seinem siebten Ass tütet Raonic das Spiel ein und bestätigt nebenbei noch das eben geholte Break - der Comebackberg wird für Monfils immer steiler.

7:5, 2:0

 

Raonic interessiert das aber natürlich herzlich wenig, der Kanadier serviert sich fehlerfrei zum schnellen 40:15.

7:5, 2:0

 

Man bekommt ganz leicht den Eindruck, dass Monfils die Partie in diesen Minuten entgleitet. Da sitzt kaum noch ein Erster, die Vorhand wackelt und die Rückhand würde der Franzose am liebsten scheinbar gar nicht mehr nutzen...

7:5, 2:0

 

Die erste Breakmöglichkeit kann Monfils noch abwehren, aber bei der zweiten umläuft er seine Rückhand wieder viel zu sehr, sodass ihn Raonic am Ende mühelos ausspielen kann. 2:0 für den Kanadier!

7:5, 1:0

 

Und schon kann Raonic mit einem Netzangriff auf 15:40 stellen und sich zwei Breakchancen erarbeiten!

7:5, 1:0

 

Dann wird es bei Monfils Rückhandwinner aus vollem Lauf kurz genial, doch dem lässt der Franzose natürlich den nächsten Doppelfehler folgen.

7:5, 1:0

 

Au weia, geht es bei Monfils jetzt los? Und das meine ich nicht im guten Sinne - eine eingesprungene Vorhand landet mehr oder weniger an der Platzumrandung.

7:5, 1:0

 

...und so ein zu Null zum Satzbeginn nimmt man natürlich gern mal mit.

7:5, 0:0

 

Weiterhin sind bei Aufschlag Raonic wenig Schwächen zu erkennen. Zwei Asse und ein Servicewinner sorgen schnell für drei Spielbälle...

Zwischenfazit

 

Wirklich ungewöhnlich ist es nicht, dass Milos Raonic hier dominanter auftritt und die passiven Momente bei Monfils mit einer Vielzahl von Winnern (12) auszunutzen weiß. Aber der Franzose hatte ebenfalls seine Chancen und muss sich ein wenig ärgern, es nicht zumindest bis in den Tiebreak geschafft zu haben. Hoffen wir, dass sich der Trend fortsetzt und wir auch ein paar mehr ''richtige'' Ballwechsel zu sehen bekommen als zu Beginn dieser Partie!

7:5

Und diesen dritten Satzball kann Raonic dann nach 47 Minuten auch mit einem aggressiven Vorhandreturn nutzen und nach Sätzen in Führung gehen!

6:5

 

Wieder greift Raonic mit der Vorhand cross an und rückt auf, Monfils' Lob landet im Aus - Satzball Nummer drei für den Kanadier.

6:5

 

Aber Raonic bleibt dran, passiert Monfils mit der Rückhand cross und erspielt sich den zweiten Satzball - den Monfils aber umgehend mit einem eingesprungenen Smash abwehrt. Das Spiel wird immer besser!

6:5

 

Das hätte es sein können - aber der Kanadier schiebt seine Vorhand Inside-Out ein gutes Stück in den Korridor. Monfils war schon auf der anderen Seite stehen geblieben.

6:5

 

Aber diesmal holt sich Raonic mit einem super Return und dem Vorhandschuss aus dem Halbfeld den ersten Satzball!

6:5

 

...und den schenkt der Franzose mit einem zu kurzen Stoppversuch ab. Bedeutet: Wir sehen mal wieder einen Einstand bei Aufschlag Monfils.

6:5

 

Seinen ersten Spielball vergibt Monfils aber, weil er sich ausnahmsweise mal ganz schlecht bewegt und viel zu spät zu einem Vorhandpassierball kommt. Bleibt noch einer...

6:5

 

Bei 15:0 bricht Monfils einen Ballwechsel mittendrin ab und challenged eine Vorhand von Raonic. Und die war wirklich sehr weit im Aus - dafür erntet der Linienrichter an der Grundlinie gleich mal böse Blicke vom Franzosen.

6:5

 

Zu Null bringt Raonic seinen Aufschlag durch und legt erneut vor. Und Monfils muss bei 5:6 nun wieder gegen den Satzverlust aufschlagen.

5:5

 

Rums, Bums, aus die Maus. Raonic hat seine experimentelle Seite abgelegt und besinnt sich wieder auf seine eigentliche Stärke: Servicewinner in Massen. Drei am Stück sorgen für ein schnelles 40:0...

5:5

 

Und so kann sich der Franzose im längsten Aufschlagspiel der Begegnung nach vier vergebenen Spielbällen doch noch behaupten und zum 5:5 ausgleichen. Satz eins geht in die Overtime!

5:4

 

Den nächsten Spielball schenkt Monfils dann mit einem erneut viel zu langen Stoppversuch ab. Aber Raonic kommt einfach nicht an den ersten Break- beziehungsweise Satzball.

5:4

 

70 Prozent der Punkte macht Monfils, wenn sein erster Aufschlag sitzt. Wenn nicht, sieht es eher mau aus - der nächste Doppelfehler bringt Raonic den Einstand.

5:4

 

Raonic will einen langen Ballwechsel beenden und versucht sich mit der Rückhand longline - zu lang, Monfils hat einen Spielball.

5:4

 

Und dann hat Monfils Glück, dass Raonic seinen Stoppversuch zwar erahnt, diesen aber mit der Vorhand longline ins Aus spitzelt. 30:30.

5:4

 

Und prompt ist es der Franzose, der beim Aufschlag wackelt. Ein langer Vorhandreturn von Raonic sorgt für den ersten Fehler, ein Netzangriff des Kanadiers für den zweiten.

5:4

 

Mit einer knackigen Vorhand longline macht Raonic den Deckel auf sein Aufschlagspiel und legt zum 5:4 vor. Und nun ist es an Monfils, die Nerven zu bewahren und den Satz zu verlängern.

4:4

 

Aber zumindest auf seinen ersten Aufschlag kann sich der Kanadier weiterhin verlassen, die nächsten beiden Servicewinner sorgen für ein bequemes 40:15. Viel Spielerisches gibt es hier leider noch nicht zu sehen...

4:4

 

Immer wieder spielt Monfils konsequent auf die Rückhand seines Gegenübers. Raonic versucht immer wieder, diese zu umlaufen, wird dabei aber zu oft erwischt und ausgespielt.

4:4

 

Abgesehen von dem Break gegen sich schlägt Monfils exzellent auf. Nach wie vor hat Raonic ansonsten erst zwei Punkte beim Service des Franzosen gewinnen können...

4:3

 

Ein echter Monfils: Der Doppelfehler zum Auftakt des eigenen Aufschlagspiels. Aber das verarbeitet der Franzose umgehend mit einem Servicewinner zum 15:15.

4:3

 

Aber dann ist wieder Showtime! Monfils buddelt weit hinter der Grundlinie, Raonic rückt immer weiter vor - doch am Ende spielt der Franzose die geniale, sehr kurz gespielte Vorhand cross genau auf die Füße des Kanadiers und holt sich das Break zurück!

4:2

 

Die erste Breakmöglichkeit wehrt Raonic mit einem Servicewinner - wie auch sonst - ab.

4:2

 

Raonic verkürzt mir einem Servicewinner, dann passiert ihn Monfils im sage und schreibe vierten Anlauf - da muss man am Netz längst den Punkt gemacht haben. Und schon hat Monfils zwei Breakchancen!

4:2

 

Vielleicht ja jetzt! Zunächst punktet der Franzose mit einem tollen Vorhandreturn kurz cross gespielt, dann passiert er Raonic mit einer optimalen Rückhand longline, die laut Hawkeye genau aufs Linieneck tropft. 0:30!

4:2

 

Mit einem Volley Marke ''Bratpfannengriff'' erhöht Monfils auf 40:15, mit einem Servicewinner tütet er das Aufschlagspiel ein. Aber irgendwann muss eben auch das Re-Break her...

4:1

 

Mit dem Break im Rücken hat Raonic beim Return nur noch einen Gang: Volles Risiko. Das geht ein Mal richtig gut, dann aber zwei Mal daneben.

4:1

 

Carlos Benardes mischt sich nun übrigens auch zum ersten Mal ein - weil Raonic nicht schnell genug serviert (offiziell hat man 25 Sekunden Zeit) droht er ihm mit einer Verwarnung. Nette Vorwarnung würde ich sagen!

4:1

 

Und genau das ist das Problem, wenn man gegen Raonic ein Break hinten liegt - der Kanadier serviert den nächsten Servicewinner und bestätigt das frühe Break ganz entspannt. Gegen diesen Aufschlag kann man im schlechtesten Fall absolut gar nichts ausrichten...

3:1

 

Raonic findet offenbar seinen Groove und serviert gleich noch ein Ass hinterher. Aber immerhin kann Monfils ihn dann am Netz mal wieder ausspielen. Zwei Spielbälle bleiben aber noch...

3:1

 

Und da kommt zum ersten Mal der eigentliche Monfils durch. Seinen Rückhandreturn spielt er lustlos ins Netz, nach dem zweiten Ass von Raonic geht das Gemecker los. Gegen wen oder was ist unbekannt.

3:1

 

Den ersten Breakball kann Monfils noch mit einer schönen Rückhand longline abwehren, bei der zweiten rutscht ihm die Rückhand aber aus und segelt weit hinter die Grundlinie - Break vor für Milos Raonic!

2:1

 

Und schon hat der Franzose nach zwei guten Vorhandretuns von Raonic in Serie ein Problem - das noch größer wird, weil Raonic den nächsten Vorhandslice kompromisslos abschießt und sich zwei Breakchancen erspielt.

2:1

 

Was macht Monfils da bloß? Sein erster Vorhandslice ist zu kurz, doch mit dem zweiten kann er den aufgerückten Raonic passieren. Für diesen Ball würde jeder Klubtrainer das Handtuch werfen...

2:1

 

Aber ein Vorhandwinner und das erste Ass des Kanadiers bringen am ende doch den Spielgewinn zum 2:1. Und Monfils meckert noch nicht mal...

1:1

 

Exzellentes Serve-and-Volley von Raonic, der gleich zwei Mal ans Netz vorrückt und dort mit schönen Vorhandflugbällen punkten kann. Aber eine völlig verrissene Vorhand longline bringt Monfils zum 30:15 ins Spiel...

1:1

 

Und so kann der Franzose seinen Aufschlag am Ende doch ganz locker zu Null über die Bühne bringen und ausgleichen.

1:0

 

Nach zwei Servicewinenrn wird Monfils offenbar langweilig, der Vorhandslice mit Spin nach außen ist ein kurioser Ball - aber er zwingt Raonic trotzdem zum Vorhandfehler.

1:0

 

...punktet aber dann mit einer starken Vorhand Inside-Out aus der Platzmitte und holt sich das Spiel zum 1:0.

0:0

 

Von rechts serviert Raonic zu Beginn bedeutend besser, auch Aufschlag Nummer drei wird zum Servicewinner. Und von links muss er wieder über den Zweiten kommen...

0:0

 

Der nächste Servicewinner bringt Raonic dann aber problemlos das 30:15 ein. Doch Monfils ist von Beginn an hellwach, passiert den aufgerückten Kanadier am Netz und stellt auf 30:30.

0:0

 

Ein Servicewinner bringt das 15:0, aber Monfils kontert seinerseits mit einem guten Rückhandreturn in die Füße des Kanadiers.

0:0

 

Den Münwurf hat Monfils gewonnen und sich für den ersten Return entschieden - sodass Raonic nun also zum Matchbeginn serviert!

Prozedere

 

Gael Monfils und Milos Raonic haben den Court soeben betreten, gleich gibt es den Münzwurf von Schiedsrichter Carlos Bernardes (BRA) - und dann kann es nach dem fünfminütigen Einschlagen auch schon losgehen!

Turnierverlauf

 

Wirkliche Probleme mit ihrer Auslosung hier in der Wüste Kaliforniens hatten übrigens beide Akteure nicht - Monfils' engstes Match war sein Zweitrundenauftritt gegen Carreno-Busta (ESP) (7:5, 7:6), während Raonic einzig bei seinem 6:4, 7:6-Sieg gegen Tomas Berdych im Achtelfinale ein wenig fighten musste.

Taktik

 

Und so dürfen wir uns heute auf ein Match zweier völlig unterschiedlicher Spielstile freuen. Denn wo Raonic mit seinem Monsteraufschlag (Fernando Verdasco: ''Wenn der aufschlägt, ist das doch kein Tennis mehr.'') versuchen wird, die Ballwechsel kurz und einfach zu gestalten, wird Monfils es darauf anlegen, Raonic so viel wie möglich laufen zu lassen und ihn in lange Rallyes zu verwickeln, während sein wichtigster Schlag sicher der Return sein wird.

Head to Head

 

Womit wir dann auch schon beim direkten Vergleich unserer beiden Hauptdarsteller angekommen wären. und in dem liegt Monfils erstaunlicherweise mit 2:1 vorn - abgesehen von der Niederlage bei den Australian Open im Januar konnte der Franzose den Kanadier sowohl in Stockholm '11 als auch in Halle '13 deutlich schlagen.

Raonic 2016

 

Dabei erreichte er beim ersten Grand Slam des Jahres in Melbourne bereits das Halbfinale - nachdem er im Viertelfinale seinen heutigen Gegner Monfils klar in die Schranken gewiesen hatte. Doch das bedeutet natürlich wenig, das weiß auch Raonic: ''Gael ist einer dieser Spieler, denen völlig egal ist, wie sie beim letzten mal gegen dich gespielt haben. Wichtiger wird für ihn eher sein ob er morgens gut aufgestanden ist oder seine Bespannung im Training gut klang.''

Raonic

 

Mitverantwortlich dafür war sicher auch die Verpflichtung des früheren Weltklassespielers Carlos Moya (ESP) als zweitem Coach. Neben den Ideen von seinem Hauptcoach Riccardo Piatti hatte sich Raonic in der Vergangenheit nämlich gern auf die Ratschläge von Ivan Ljubicic verlassen - der nun seinerseits in Roger Federers Camp weitergewandert ist. ''Mein neu zusammengestelltes Team ist super. Ich fühle mich gut aufgehoben, wir probieren im Training dauernd neue Dinge aus und haben im Winter stark an meinem Spiel gearbeitet. Ich glaube, dass ich in diesem Jahr den nächsten Schritt machen kann'', so Raonic in Brisbane.

Raonic

 

Angedeutet hatte sich der Leistungssprung übrigens schon im letzten Jahr, als der 25-Jährige im Sommer bis auf Platz vier der Weltrangliste klettern konnte - allerdings brach Raonic zum Saisonende hin ein, erreichte auf der Hardcourttour im Herbst nur zwei Mal eine dritte Runde und verpasste so das Saisonfinale der besten acht Spieler deutlich.

Raonic

 

Niemand anders als Novak Djokovic, Klassenprimus und momentan wohl der beste Spieler der Welt, hatte diese Worte zu Beginn der Australian Open von sich gegeben. Wohl wissend, dass der Kanadier da schon das Turnier in Brisbane gewonnen und dabei Roger Federer im Finale geschlagen hatte - und tatsächlich hat Raonic in diesem Jahr erst ein einziges Match verloren.

Raonic

 

Gut klar kommt im Jahr 2016 bislang auch sein heutiges Gegenüber, der in Montenegro geborene Kanadier Milos Raonic. Und so gab es auch für den 25-Jährigen Lob von höchster Stelle. ''Milos hat in der Winterpause viel an seinem Spiel gearbeitet. Nicht nur am Service, sondern auch am Grundlinienspiel. Und das sieht man jetzt schon bei diesem Turnier. Er ist gefährlicher geworden.''

Monfils Trainer

 

''Ich glaube ja, dass es gar nicht so schwer ist, mich zu coachen. Jeder weiß doch, was ich nicht gut mache, was meine Schwächen sind. Ich habe....es mangelt einfach an Aggressivität. Aber ich habe eben Glück, dass ich so viel Talent hab!'', so Monfils auf kritische Nachfragen französischer Tennisjournalisten hin. Und so übernahm im Dezember 2014 also Jan de Wit den Trainerposten beim Franzosen - und scheint damit bislang gut klar zu kommen.

Enfant Terrible

 

Wie sagte der frühere Weltklassespieler Daren Cahill einst: ''Ich würde viel zahlen, um Monfils zuschauen zu dürfen. Aber ich würde alles dafür zahlen, nicht sein Coach sein zu müssen.'' Und genau so stellte es sich auch lange dar - weshalb Monfils fast zwei Jahre lang ohne Trainer und stattdessen mit einem Kumpel durch die Weltgeschichte reiste.

Monfils

 

Eigentlich muss man bei den Verrücktheiten des Franzosen aber nur bis zu seinem US-Open-Achtelfinale 2014 gegen Grigor Dimitrov zurückschauen, um das Ausmaß der Ausraster zu begreifen. Nach einem umstrittenen Ball, der allerdings FÜR Monfils gewertet wurde, war der Franzose beleidigt - und weigerte sich vier Mal in Folge, einen Return zu spielen. Oder besser drei Mal - den letzten Return zimmerte er auf dem Weg gen Seitenwechsel bis an die hintere Courtbegrenzung. In der Pressekonferenz wurde er hinterher nach seinem offenbar gesteigerten Fokus gegen den Bulgaren gefragt - und antwortete trocken: ''Das ist hier kein Job, das ist Tennis. Mann, es ist....also am besten gibt man hier einen Dreck.''

Enfant Terrible

 

Denn der in der Schweiz beheimatete Lebemann scheint es sich zur Lebensaufgabe gemacht zu haben, seine Mitmenschen in den Wahnsinn zu treiben. Kostproben gefällig? Einst forderte er in einem Match eine Challenge, nachdem der Ball sichtbar bis an die Platzumrandung geflogen war - bevor er eine Minute lang seine Rechte und Pflichten mit dem Umpire ausdiskutierte (während sich Mit- und Gegenspieler vor Lachen krümmten). Oder seine Art, nach Matches nicht nur Schläger, sondern gern auch mal Sonnenschirme und Balldosen ins Publikum zu werfen. Oder eben der seit Jahren andauernde Krach mit der französischen Tennisföderation - um angeblich magelnden Respekt.

Monfils

 

Was bei Monfils eben auch nicht selten vorkommt - beim 28-Jährigen liegt das zum einen an seinem absolut unberechenbaren Spielstil, der an guten Tagen selbst Weltstars zur Verzweiflung bringt, an schlechten Tagen aussieht wie eine Katastrophe. Abgesehen davon wäre aber auch Entertainer sicher ein Stempel, den man Monfils aufdrücken könnte - allerdings könnte es genauso gut auch partyliebend, unkonstant, leichtfertig oder charmant heißen.

Monfils 2016

 

Oder sagen wir meistens gut gelaunt, denn sein Erstrundenaus im heimischen Montpellier gegen Landsmann Edouard Roger-Vasselin lassen wir dabei mal unter den Tisch fallen. Schon bei den Australian Open hatte sich Monfils bis ins Viertelfinale vorspielen können (dazu später mehr) bevor er es in Rotterdam mit einer starken Leistung bis ins Finale schaffte - dort dann aber eher lustlos auftrat und als haushoher Favorit gegen den Slowaken Martin Klizan den Kürzeren zog.

Federer

 

''Gegen Gael zu spielen ist wie eine Wundertüte. Einen Satz lang spielt er nur mit, dann feuert er plötzlich einen Winner nach dem anderen ins Feld. Es scheint viel damit zu tun zu haben, in welcher Stimmung er sich gerade befindet. Aber wenn er gut gelaunt ist ist er unbestritten Weltklasse.'' Die netten Worte kommen von keinem Geringeren als Roger Federer - und zuletzt machte Monfils auch durchweg einen gut gelaunten Eindruck.

Monfils

 

Was nicht zuletzt mit der Teilnahme des Franzosen Monfils zu tun hat - zahlreiche Umfragen auf der Tour beweisen, dass der Franzose selbst von seinen Kollegen für einen der drei spielerisch attraktivsten und unberechenbarsten Gegner gehalten wird.

Das Duell

 

Eigentlich hatten die meisten Experten an dieser Stelle mit einem Duell zwischen Tomas Berdych (CZE/6) und Andy Murray (GBR/2) gerechnet. Aber weil Murray sich bereits in Runde drei aus dem Turnier verabschiedete und Milos Raonic sich gestern gegen den Tschechen durchsetzen konnte, erwartet uns spielerisch ein absolutes Highlight.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier in Indian Wells zur Viertelfinalpartie zwischen Milos Raonic und Gael Monfils.