Brown

Evans

Abschied

 

Das war's nun aber für den Moment aus der kalifornischen Wüste. Wir hoffen, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir und schauen bald mal wieder rein - bis dahin sagt Oliver Stein nun aber Tschüss und wünscht allen Lesern eine Gute Nacht!

Ausblick

 

In Runde zwei wartet allerdings gleich ein ganz dicker Brocken auf den Engländer: Mit dem Japaner Kei Nishikori wird dann nämlich die Nummer fünf der Weltrangliste auf der anderen Seite des Netzes aufspielen.

Fazit

 

Weitere Analysen kann man sich angesichts des Scoreboards sicherlich sparen: Es war schlicht und einfach nicht der Tag des Dustin Brown, während Daniel Evans weiterhin vorführt, wie sehr er sich in den vergangenen 15 Monaten weiterentwickelt hat.

Fazit

 

Viel deutlicher hätte diese Partie nicht ausfallen können. Denn egal, was Dustin Brown heute versuchte: Entweder gelang es gar nicht erst - oder Daniel Evans hatte die richtigen Antworten parat.

1:6, 1:6

Tja, und das muss man dann wohl standesgemäß nennen: Mit seinem fünften Doppelfehler schenkt Dustin Brown die Partie nach knapp 53 Minuten ab und schickt Daniel Evans in die zweite Runde.

1:6, 1:5

 

Brown ballert nur noch, Evans spielt weiter durchdacht und stellt schnell auf 15:40 - Break. und Matchbälle!

1:6, 1:5

 

Die Gestik von Brown sagt so etwas wie: ''Bin ich denn bekloppt?'' Zumindest sieht es komisch aus, wie er einen langsamen Zweiten von Evans durch die Mitte einfach durchlässt - wohl im Glauben, der Ball wäre im Aus gewesen. 5:1 für den Briten!

1:6, 1:4

 

Glück für den Briten, dass ein durchgelassener Lob von Brown Millimeter hinter der Grundlinie landet. Ein Servicewinner sorgt dann aber für das doch wieder deutliche 40:15.

1:6, 1:4

 

Hätte er das mal die ganze Zeit so gespielt: Mit konsequentem Angriffstennis kann sich Brown ans Netz vorarbeiten und mit dem langen Rückhandvolley zum 0:15 punkten. Aber Evans gewinnt dann eine Challenge zum 15:15.

1:6, 1:4

 

Rums! Gleich den ersten Breakball nutzt der Brite mit einem genialen Vorhandreturn longline ins Eck - Brown bleiben nur das Nachsehen und ein fast aussichtsloser 1:4-Rückstand in Satz zwei.

1:6, 1:3

 

Ohje, das könnte es schon gewesen sein: Browns Rückhand gerät zu lang, Evans hat die nächsten zwei Breakchancen.

1:6, 1:3

 

Evans legt erneut zum 0:15 vor und hat dann Pech, dass sein Netzroller in den Korridor segelt. Doch dank Browns nächstem Doppelfehler (Nummer drei) kann er trotzdem auf 15:30 stellen ...

1:6, 1:3

 

Es fehlen immer nur Zentimeter. Aber sie fehlen halt. Und so bringen die nächsten zwei erzwungenen Fehler von Brown Evans das bestätigte Break und die damit verbundene 3:1-Führung ein. Langsam wird es eng für Dreddytennis!

1:6, 1:2

 

Brown kann zwar zum 30:30 ausgleichen, Evans legt aber sofort wieder vor. Den Spielball wehrt der Deutsche dann aber mit einer tollen Abwehrleistung am Netz ab - und stellt auf Einstand!

1:6, 1:2

 

Wow! Erst spielt Evans eine wunderbare Rückhand longline genau ins Eck, dann erläuft er einen kurzen Volley von Brown und passiert den Deutschen aus vollem Lauf longline. 30:15!

1:6, 1:2

 

Es sei denn, Brown kontert doch nochmal. Der Rückhandwinner Inside-Out zum 0:15 wirkt auf jeden Fall ziemlich entschlossen!

1:6, 1:2

 

Ich weiß nicht, wie Brown das jetzt wegstecken will. Auf den katastrophalen Doppelfehler folgt ein guter Rückhandreturn von Evans, der sich damit das nächste Break sichert und hier jetzt klar auf Kurs zweite Runde liegt.

1:6, 1:1

 

Huiuiui! Brown serviert den Doppelfehler, nimmt aber die Callenge und das Hawkeye gibt ihm Recht, der zweite Aufschlag war an der Linie. Zwei Neue für den Deutschen - und dennoch serviert der dann einen Doppelfehler. Gibt es das?

1:6, 1:1

 

Zwei Mal muss Brown dann über den heute so ungeliebten zweiten Aufschlag kommen - und kann trotzdem zwei Mal punkten. Wichtiges 30:30 für den Deutschen!

1:6, 1:1

 

Plötzlich zieht Evans das Tempo mal wieder an, marschiert ans Netz und punktet da zum 0:15. Ein anschließend wunderbar platzierter Vorhandlob bringt dem briten dann sogar das 0:30 ...

1:6, 1:1

 

Einen Spielball kann der Deutsche zwar abwehren, den zweiten nutzt Evans dann aber mit einem guten Ersten auf Browns Rückhand. 1:1!

1:6, 1:0

 

Und solange hier Grundlinienduelle ausgespielt werden, hat Evans das Geschehen klar im Griff: 75 Prozent der Punkte in langen Ballwechseln gehen an den Briten.

1:6, 1:0

 

Der einfache Volley wäre die bessere Lösung, stattdessen scheitert Brown gleich zwei Mal in Serie am Volleystopp - statt einer Brekachance sieht er sich dem 30:15 gegenüber.

1:6, 1:0

 

Es holpert nach wie vor ein wenig, aber insgesamt war das doch schon mal ganz gut: Zu 30 kann Brown sein Service halten und zum ersten Mal heute in Führung gehen.

1:6, 0:0

 

Und wie man Dustin Brown kennt, dürften die nächsten drei Spiele eine kritische Phase sein: Denn entweder setzt der Offensivliebhaber doch nochmal zu einem Comeback an - oder er erkennt die (scheinbar?) aussichtslose Lage und gibt das Match verloren.

Zwischenfazit

 

Die Probleme bei Brown sind relativ klar zu erkennen. Zum einen punktet der Deutsche nur mit 14 Prozent seiner zweiten Aufschläge, zum anderen leistet er sich zu viele leichte Fehler. Daniel Evans muss eigentlich nur solide spielen und ab und zu aufs Tempo drücken, um die Partie als Frontrunner zu bestreiten.

1:6

Knappe 26 Minuten hat es gedauert, da ist Satz eins bereits Geschichte: Mit einem Ass schnappt sich Daniel Evans den ersten Durchgang souverän.

1:5

 

Evans erwischt die Winkel meist perfekt, streut immer wieder gute Tempowechsel ein - und hat drei Satzbälle.

1:5

 

Damit serviert Daniel Evans also jetzt zum Satzgewinn und hat die Chance, den ersten Satz noch deutlicher zu gestalten als bei seinem Sieg in Dubai vor zehn Tagen.

1:5

 

Browns erste Aufschläge sind gut, seine Volleys weniger - Evans kann erneut aus dem Halbfeld zum Passierball ansetzen und auf Vorteil stellen. Und zu allem Überfluss rutscht Brown dann auch noch der Doppelfehler zum zweiten Break für den Briten raus ...

1:4

 

Da kommt der Servicewinner von Brown zum Vorteil wie gerufen - wird aber umgehend von einer viel zu langen Rückhand gefolgt. Einstand, die Zweite!

1:4

 

Evans legt mit zwei guten Returns zum 0:30 vor, aber Brown kann das Unheil zunächst mal mit drei guten Ersten in Serie abwenden und auf Spielball stellen. Den wehrt Evans dann aber zunächst mal ab und hat bei Einstand natürlich wieder Optionen ...

1:4

 

Und den nutzt Daniel Evans dann auch umgehend - bei 1:4 wird es langsam eng für Dustin Brown!

1:3

 

So natürlich nicht! Brown hat den Ballwechsel am Netz unter Kontrolle, spielt dann aber einen halbhohen Rückhandvolley viel zu zögerlich kurz cross ins Feld - sodass Evans den Ball mit der Rückhand longline aus dem Handgelenk doch noch die Linie entlang spitzeln kann. Spiel- statt Breakball!

1:3

 

Evans verdaddelt gleich auch noch einen Vorteil. Das wäre doch gleich mal die Chance zum Re-Break für Dustin Brown ...

1:3

 

Evans muss wegen des nächsten Doppelfehlers wieder über 30:30 gehen. Und diesmal kann er seinen ersten Spielball nicht nutzen, weil Brown mit einer Vorhand der Marke ''Alles oder Nichts'' zum Einstand punkten kann!

1:3

 

Erster Spielgewinn für Dustin Brown zum 1:3 - vielleicht war das ja sozusagen der verspätete Startschuss.

0:3

 

Endlich sitzt auch der erste Aufschlag bei Brown mal etwas besser, sodass der Deutsche ohne große Schwierigkeiten auf 40:15 stellen kann. Und der mental nun nicht unbedingt konstante Evans fängt umgehend an, zu meckern ...

0:3

 

Das war nun schon Evans' vierter Winner mit der Rückhand longline - ein Servicerwinner hinterher bestätigt das frühe Break und bringt dem Engländer das 3:0.

0:2

 

Brown wirkt sichtlich unzufrieden mit sich und seinem Spiel. Erst ein Doppelfehler von Evans zum 30:15 bringt dem Deutschen nach sechs in Serie für den Briten wieder einen Punkt ...

0:2

 

Sie will einfach nicht im Feld landen, die Vorhand von Dustin Brown: Der nächste zu lange Versuch beschert Daniel Evans das frühe Break zum 2:0.

0:1

 

Stark von Daniel Evans, der Brown mit der Vorhand longline zum Notvolley zwingt und ihm dann die nächste Rückhand longline um die Ohren spielt. Zwei Breakchancen für den Briten!

0:1

 

Brown greift zum ersten Mal zum Serve-and-Volley und gleicht zum 15:15 aus. Dann muss er sich aber von Evans' Rückhand longline passieren lassen und steht bei 15:30 vor der ersten kniffligen Situation ...

0:1

 

Ein Vorhandwinner von Evans aus dem Halbfeld bringt dem Briten dann auch den ersten Spielball, eine weitere zu kurze Vorhand von Brown sorgt in der Folge für das 1:0. Da war mehr drin für den Deutschen!

0:0

 

Evans bespielt konsequent die Rückhand von Brown, doch der befreit sich mit einem schönen Longlineschuss zum 15:30. Dann folgt aber doch wieder ein leichter Returnfehler mit der Vorhand, die ins Netz segelt ...

0:0

 

Den ersten Punkt schnappt sich Dustin Brown mit einem ansatzlosen Vorhandstopp von der Grundlinie. Der folgende Vorhandreturn des Deutschen ist dann aber zu lang - 15:15.

0:0

 

Mit gut anderthalb Stunden Verspätung geht's nun endlich los: Daniel Evans serviert als Erster.

Chair Umpire

 

Fehlt noch der Schiedsrichter dieser Angelegenheit: Den Job übernimmt heute der Brasilianer Carlos Bernardes, den man wohl getrost den erfahrensten - und vielleicht coolsten - der Spitzenschiedsrichter nennen darf.

Prozedere

 

Und da sind unsere beiden Hauptdarsteller auch schon. Nach dem obligatorischen Foto am Netz wird es den Münzwurf zur Bestimmung des ersten Aufschlägers geben, dann wird sich fünf Minuten lang eingeschlagen - und dann kann es auch schon losgehen!

Verspätung

 

Nach weit über zwei Stunden Spielzeit kann sich Kayla Day am Ende doch noch behaupten und damit die erste gesetzte Spielerin aus dem Damenturnier werfen. Was für uns im Umkehrschluss bedeutet: Die Wartezeit hat ein Ende!

Bruderdoppel II

 

Das ging dann am Ende doch schneller als erwartet: Mit einem glatten zweiten Satz tüten die Zverevs den Sieg in Runde eins ein und stehen im Achtelfinale der Doppelkonkurrenz. Und Philipp Kohlschreiber und Dominik Thiem können sich auf die Einzelkonkurrenz konzentrieren.

Bruderdoppel

 

Also schauen wir einfach nochmal schnell auf Court sechs zum deutsch-österreichischen Doppel. Denn da haben die Gebrüder Zverev sich soeben den ersten Satz im Tiebreak gesichert - der Norden (zwei Mal Hamburg) hat also vorgelegt.

Verspätung

 

Und warum wir warten müssen, wird beim Blick auf Court zwei auch schnell klar: Denn dort versucht sich die an Nummer 32 gesetzte Mirjana Lucic-Baroni gerade an einem Comeback, nachdem sie den ersten Satz gegen die Amerikanerin Kayla Day verloren hat.

Warten auf Brown

 

Während wir uns wohl noch ein wenig gedulden müssen, lassen wir den Blick einfach mal über die Anlage schweifen. Was vor allem für die deutschsprachigen Tennisfans spannend ist: Denn auf Court sechs stehen sich momentan die Gebrüder Zverev auf der einen und das Duo Thiem/Kohlschreiber auf der anderen Seite gegenüber. Nach Break und Re-Break steht es im ersten Satz derzeit 4:4.

Evans

 

Manchmal funktioniert so eine Haudrauf-Einstellung dann aber doch überraschend gut, wie man anhand von Evans anno 2017 sieht - weshalb der Brite heute wohl auch als Favorit gehandelt werden dürfte.

Faul und schlecht

 

Oder sagen wir lieber: So ganz Ernst ist es Evans mit Vielem im Leben nicht. Allem voran seiner Tenniskarriere, denn wie er selber zugibt: ''Ich trainiere nicht genug und auch nicht wirklich gut. Man kann sagen, ich bin eigentlich schlecht in meinem Job. Aber ich bin eben zu faul, um der neue Murray zu werden. Das habe ich früh gemerkt und deshalb versuche ich jetzt einfach, so viel Spaß wie möglich zu haben.''

Evans

 

''Ja, so wollte ich immer mal in die Saison starten'', so ein grinsender Evans beim Turnier in Dubai letzte Woche. ''Als nächstes kommt dann hoffentlich endlich mein erster Turniersieg, dann geht es in die Top 10 und dann kratze ich an Andy.'' Gemeint ist damit natürlich Landsmann und Nummer eins Andy Murray, mit dem Evans seit Jahren immer wieder im Davis Cup antritt - und so ganz Ernst ist es Evans mit der Ansage wohl auch nicht.

Evans 2017

 

Ganz anders ist es da um die Form des Briten Evans bestellt. Denn der startete in Sydney mit seiner ersten Finalteilnahme auf der Tour in die Saison und schlug auf dem Weg dorthin mit Dominic Thiem den ersten Top10-Spieler seiner Karriere und legte mit der Achtelfinalteilnahme bei den Australian Open noch einen drauf - Lohn dafür ist Platz 41 in der Weltrangliste, Evans' beste Karriereplatzierung.

Kein Wüstenfuchs

 

Und auch Browns Wüstenbilanz ist nicht gerade ermutigend: Bei seinen einzigen beiden Teilnahmen hier in Indian Wells konnte Brown weder 2011 noch 2015 ein Match gewinnen.

H2H

 

Die Verletzung bereitete Brown dann auch in Delray Beach noch leichte Probleme, worauf ein Erstrundenaus folgte. Und in Dubai wähnte sich Brown dann zwar wieder fit, verlor aber ebenfalls in seinem ersten Match - gegen seinen heutigen Gegner Evans (2:6, 3:6).

Brown 2017

 

Und das Wo dürfte dem Deutsch-Jamaikaner Brown sowieso ziemlich egal sein: Denn nach wochenlangen Verletzungsproblemen dürfte der in Winsen an der Luhe beheimatete Niedersache zunächst mal froh sein, überhaupt ein ganzes Match absolvieren zu können. Denn ausgerechnet bei seinem bislang besten Auftritt 2017 musste er in Montpellier im Viertelfinale beim Spielstand von 0:1 gegen Benoit Paire aufgeben - die Schulter erlaubte es ihm nicht, zu servieren.

Das Duell

 

Von der ganz großen Bühne müssen unsere heutigen beiden Hauptdarsteller allerdings erstmal noch ein bisschen träumen: Dustin Brown (GER/82) und Daniel Evans (GBR/41) dürfen gleich aber immerhin auf dem zweitgrößten Court der Anlage (8.000 Plätze) antreten.

Das Turnier

 

Was angesichts von rund 7,7 Millionen Dollar Preisgeld allein beim Herrenturnier (die Damen spielen parallel zu den Männern) aber auch kein Wunder ist. Denn Turnierbesitzer Larry Ellison, CEO der Softwarefirma Oracle und mittlerweile mehrfacher Milliardär, tut seit Jahren alles dafür, dass es den Profis hier in Palm Springs an nichts fehlt. Und auch das Ambiente ist einem solchen Anlass vollkommen würdig: Der Centre Court des Indian Wells Tennis Garden ist mit 16.100 Sitzplätzen das zweitgrößte Tennisstadion der Welt (nach dem Arthur Ashe Stadium in New York).

Bestbesetzung

 

Masters, Indian Wells, das klingt doch schon wieder nach ganz großem Tennis. Und um das zu unterstreichen, fährt der Veranstalter des nach den vier Grand Slams größten Turniers auf der Tour auch richtig dick auf: Abgesehen vom verletzten Milos Raonic (CAN/4) ist die komplette Top 20 der Weltrangliste in der kalifornischen Wüste vertreten.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier in Indian Wells zur Erstrundenpartie zwischen Dustin Brown und Daniel Evans.