Abschied

 

Apropos Federer: Der wird hier nämlich in wenigen Minuten zu seinem Halbfinale gegen Lokalmatador Sock antreten - und auch das Spiel können Sie natürlich live bei uns verfolgen. Bis dahin sagt Oliver Stein nun aber Danke fürs Mitlesen und Tschüss und wünscht allen Lesern ein angenehmes Restwochenende!

Fazit

 

Doch während der Spanier nun einen Tag frei machen darf, um den größten Erfolg seiner Karriere gebührend zu feiern, geht es für Stan Wawrinka morgen schon weiter: Dann wird er nämlich zum ersten Mal im Finale von Indian Wells aufspielen und sich dabei entweder mit Jack Sock (USA) oder Landsmann Roger Federer messen dürfen.

Fazit

 

Viel besser, als es Stan Wawrinka hier 45 Minuten lang zur Schau stellte, kann man eigentlich kaum Tennis spielen. Der Schweizer gab das Tempo vor, spielte taktisch extrem variabel und aggressiv, leistete sich im zweiten Satz kaum noch eigene Fehler und entzauberte Carreno Bustas Träume, bevor der überhaupt aufwachen konnte.

3:6, 2:6

Kurz und schmerzlos nennt man das: Ein zu langer Return von Carreno Busta bringt Stan Wawrinka in nur 65 Minuten ins Endspiel von Indian Wells!

3:6, 2:5

 

Dann trümmert Carreno Busta eine Rückhand ins Seitenaus - drei Matchbälle für Stan the Man!

3:6, 2:5

 

Da hat es jemand eilig: Ein Servicewinner und ein Netzangriff mit abschließendem Vorhandvolley bringen Wawrinka schnell das 30:0. Fehlen noch zwei Punkte ...

3:6, 2:5

 

Es gibt neue Bälle - und mit denen serviert Wawrinka jetzt zum Matchgewinn.

3:6, 2:5

 

Das war's dann wohl: Mit dem nächsten nicht zu spielenden Return auf die Füße des Spaniers sichert sich Stan Wawrinka das nächste Break und darf jetzt gleich bei 5:2 zum Finaleinzug aufschlagen. Absolut verdientermaßen, wohlgemerkt.

3:6, 2:4

 

Doch dann ist wieder Stan-Time. Zunächst spielt der Schweizer einen Returnwinner die Linie entlang, dann erzwingt er bei Carreno Busta den Fehler mit der Rückhand - 15:40!

3:6, 2:4

 

Einen schwachen Volley von Carreno Busta nutzt Wawrinka zum Passierball mit der Rückhand cross. Aber der Spanier hat zum Glück den Servicewinner zum 15:15 im Köcher.

3:6, 2:4

 

Ass Nummer vier des Schweizers unterstreicht meine Aussage wie bestellt: Bei 2:4 bleibt Carreno Busta nicht mehr viel Zeit, um hier doch nochmal ein Comeback zu starten.

3:6, 2:3

 

Kein Wunder also, dass es auch hier wieder schnell zum 40:15 geht.

3:6, 2:3

 

Nachhaltig helfen tut Wawrinka heute übrigens seine erstaunlich starke Quote beim ersten Aufschlag: Der Schweizer gewinnt starke 80 Prozent der Ballwechsel, bei denen der Erste sitzt ...

3:6, 2:3

 

Einen wehrt Wawrinka noch ab, dann segelt der nächste Return des Schweizers aber meterweit ins Aus - 2:3 aus der Sicht des mit einem Break hinten liegenden Spaniers.

3:6, 1:3

 

Obwohl er haushoch führt, meckert und mosert Wawrinka in diesem Spiel über jede Entscheidung eines Linienrichters. Carreno Busta bleibt cool und kommt so schnell zu zwei Spielbällen ...

3:6, 1:3

 

Zu Null und in nur 98 Sekunden (inklusive einer Challenge!) beendet Wawrinka das Schauspiel und stellt mit dem bestätigten Break auf 3:1. Man würde Carreno Busta so gern einen guten Ratschlag geben - aber momentan scheint hier nur noch Ergebniskosmetik drin zu sein.

3:6, 1:2

 

... aber auch im zweiten Anlauf bleibt das Service des Schweizers unerreichbar. Drei Spielbälle für Stan the Man!

3:6, 1:2

 

Das Break zu bestätigen ist oft genug die schwerste Aufgabe, Wawrinka verschwendet daran aber überhaupt keinen Gedanken und stellt schnell auf 30:0. Das Ass zum 40:0 fällt dann einer Challenge von Carreno Busta zum Opfer ...

3:6, 1:2

 

Zum ersten Mal hat man beim Gang zum Seitenwechsel das Gefühl, dass Carreno Busta seine Schultern ein wenig hängen lässt. Dabei sollte sich der Spanier keinesfalls schlecht fühlen: Es gibt auf der Welt wohl keine Handvoll Spieler, die mit einem Wawrinka in Bestform mithalten können.

3:6, 1:2

 

Und jetzt hat Wawrinka die Schanuze voll: Zunächst punktet er mit einer genialen Vorhand longline ins Eck, dann geht es über die Vorhand von Carreno Busta zum Spielgewinn. Break vor für den Schweizer!

3:6, 1:1

 

Gut, dass dann aber wieder alles geht: Carreno Busta rückt ans Netz vor und punktet mit dem Vorhandvolley die Linie entlang. Einstand Nummer fünf!

3:6, 1:1

 

Denn statt des nächsten Spielballs sieht sich Carreno Busta dann wieder einer Breakchance gegenüber. das ist eben das Problem am Alles oder Nichts ...

3:6, 1:1

 

Perfekter Moment für Carreno Bustas drittes Ass des Tages - das er dann anschließend aber auch wieder nicht zum Spielgewinn vergolden kann. Es bleibt ein Drahtseilakt!

3:6, 1:1

 

Auch den kann der Spanier aber abwehren und sich anschließend mit viel Geduld und über Wawrinkas Vorhand den Spielball erarbeiten. Doch den wehrt dann wieder der Schweizer ab ...

3:6, 1:1

 

Da darf sich Carreno Busta ruhig mal ärgern, denn die Rückhand ins Netz hätte wirklich nicht sein müssen: Breakball Nummer zwei (in diesem Satz) für Stan Wawrinka.

3:6, 1:1

 

Glück für Carreno Busta, dass Wawrinka dann auch mal einen Vorhandschuss liegen lässt beziehungsweise viel zu lang spielt - Einstand, die Zweite.

3:6, 1:1

 

Das Feld steht leer, Carreno Busta muss den Ball nur irgendwie reinspielen - und legt die Vorhand aus der Platzmitte links in den Korridor. Einstand - und das nutzt Wawrinka sofort, um sich über die Rückhand des Spaniers eine weitere Breakchance zu erspielen.

3:6, 1:1

 

Erneut bringt sich der Schweizer mit einem tollen Vorhandwinner kurz cross gespielt in Position, bei 30:30 auf einen Breakball schielen zu dürfen. Aber Carreno Busta greift endlich auch mal an und stellt am Netz auf 40:30.

3:6, 1:1

 

Weiterhin muss Carreno Busta hier sein bestes Tennis spielen, wenn er punkten will. Der Fakt, dass er schon so viele Punkte gesammelt hat, zeigt dabei aber natürlich auch, WIE gut Wawrinka hier spielt.

3:6, 1:1

 

Drei Punkte in Serie für Stan Wawrinka, der es mal wieder schafft, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen (sprich: keine Breakchance zuzulassen) und sich den Spielgewinn anschreiben zu dürfen. 1:1, alles in der Reihe in Satz zwei!

3:6, 1:0

 

Stattdessen ist es Wawrinka, der hier plötzlich Schwierigkeiten mit seinem Service hat. Für das 30:30 muss der Schweizer hart arbeiten ...

3:6, 1:0

 

Der Vorhandwinner die Linie entlang zum Spielgewinn stellt klar: Carreno Busta hat sich noch längst nicht aufgegeben!

3:6, 0:0

 

Und das sieht richtig gut aus. mit drei mehr oder weniger direkten Punkten mit dem Aufschlag stellt er schnell auf 40:0.

3:6, 0:0

 

Diesen ersten Satz gilt es für Carreno Busta jetzt natürlich schnell abzuhaken: Der Spanier serviert selber zu Beginn des zweiten Durchgangs.

Fazit

 

Neun Punkte hat Stan Wawrinka in Satz eins mehr gemacht - der Leistungsunterschied in den letzten drei Spielen war aber um einiges deutlicher. Denn so solide Carreno Busta hier auch zu Beginn auftrat, so sehr hat ihn Wawrinka in den letzten zehn Minuten an die Wand gespielt - der Schweizer zeigt fehlerfreies, höchst aggressives Tennis und dominiert die Partie momentan nach Belieben.

3:6

Das vermeintliche Ass wird Wawrinka vom Linienrichter wieder geklaut. Über den zweiten geht es dann aber ans Netz - und da punktet der Schweizer mit dem Rückhandvolley zum Satzgewinn!

3:5

 

Rums, Bums - drei Satzbälle für das Stanimal!

3:5

 

Wahnsinn, was Stan the Man hier jetzt auf den Platz bringt. Da sitzt jeder Grundlinienschlag perfekt, Carreno Busta macht einen erzwungenen Fehler nach dem anderen und sieht sich dem 30:0 gegenüber.

3:5

 

Carreno Busta spielt seine Vorhand in hohem Bogen auf die von Wawrinka, der schießt das Angebot höchst aggressiv cross und hinten links ins Eck ab - Break vor für den Schweizer! Und das hatte sich schon irgendwie angedeutet ...

3:4

 

Und weil es nun mal so läuft, schnappt sich Wawrinka mit viel Druck auf die Rückhand von Carreno Busta die nächsten beiden Breakchancen!

3:4

 

Das sieht schon wieder nach Problemen für Pablo Carreno Busta aus. Wawrinka passiert ihn auf dem weg ans Netz mir der tollen Rückhand cross - 15:30!

3:4

 

Das Wie ist egal, unter dem Strich zählt nur das Ergebnis: Mit einer ganz böse verspringenden Rahmenvorhand sichert sich Wawrinka den Spielgewinn zum 4:3.

3:3

 

Schade, dass der Spanier dann aber aus dem Halbfeld zu lang wird und Wawrinka den Spielball überlässt. Es fehlen halt immer nur Zentimeter - aber so ist das eben, wenn man gegen die absolute Weltelite spielt.

3:3

 

Mit seinem dritten Vorhandwinner kann Carreno Busta dann immerhin zum 30:15 verkürzen. Und die nächste für Wawrinka nicht zu erreichende Vorhand Inside-Out bringt sogar das 30:30!

3:3

 

Oho! Carreno Busta bleibt beim Richtungswechsel hängen und stürzt hinter der Grundlinie - doch zum Glück ist der Schreck größer als die Schmerzen.

3:3

 

Hm ja, soviel dazu. Wawrinka vermasselt gleich zwei Returns in Serie schon vier in diesem Spiel!) und sieht sich dem Vorteil für Carreno Busta gegenüber. Eine weitere schwache Vorhand des Schweizers, die im Netz landet, bringt dem Spanier dann nach Abwehr der Breakchance den Spielgewinn.

2:3

 

Das mehr gibt es dann aber anschließend! Zunächst drückt Wawrinka einen Vorhandreturn genau hinten ins Eck, dann leistet sich Carreno Busta einen leichten Vorhandfehler und schenkt Wawrinka seinen ersten Breakball!

2:3

 

Zwei zweite Aufschläge beantwortet Wawrinka mit zwei returnfehlern. Bei 30:15 wäre da erheblich mehr drin gewesen ...

2:3

 

Auch dieses Aufschlagspiel hat am Ende keine 120 Sekunden gedauert - Stan the Man legt zum 3:2 vor und wirkt trotz der munteren Gegenwehr von Carreno Busta höchst ruhig und selbstsicher.

2:2

 

Schade, dass der offensive Rückhandreturn des Spaniers die Linie entlang segelt, dann aber im Korridor landet. Statt sich gegen zwei Breakchancen erwehren zu müssen stellt Wawrinka anschließend nämlich mit einem Vorhandschuss Inside-Out von der Grundlinie auf 40:30.

2:2

 

Starker Winner von Carreno Busta mit der kurzen Rückhand cross. Hinterher gibt es gleich noch einen Winner mit der Vorhand von der T-Linie - und das 15:30!

2:2

 

Zu 15 nimmt Carreno Busta sein Aufschlagspiel dann auch mit und stellt mühelos auf 2.2. BIslang ist das vom jeweils Servierenden eine extrem souveräne Vorstellung ...

1:2

 

Der Spanier kann aber auch aufschlagen, wenn man sein schnelles 40:0 als Grundlage nimmt. Und Wawrinka tut sich erstaunlicherweise am schwersten mit den zweiten Kickaufschlägen des Mannes aus Gijon.

1:2

 

Einen Spielball kann Carreno Busta noch abwehren, den zweiten nutzt Wawrinka dann aber mit einem erneut richtig starken ersten Aufschlag.

1:1

 

Eine genialen Vorhand cross bringt den siebten Punkt beim siebten ersten Aufschlag des Schweizers - und das schnelle 40:0.

1:1

 

Wawrinka geht gleich wieder mit jedem ersten Aufschlag auf das Ass. So risikofreudig habe ich den Schweizer selten servieren sehen!

1:1

 

Der nächste zu lange Vorhandreturn des Schweizers bringt Carreno Busta dann aber einen Spielball, den er prompt mit einem Aufschlagwinner verwertet. 1:1 in Satz eins!

0:1

 

Tatsächlich ist Wawrinka hier in fast jedem Ballwechsel drin, leistet sich zu Beginn aber eine Unmenge Unforced Errors. Und dennoch kann der Romand auf 30:30 stellen ...

0:1

 

Über die Vorhand des Spaniers kann Wawrinka dann aber auf 40:30 stellen und den ersten Spielball gleich auch mit dem zweiten Ass mitnehmen. 1:0!

0:0

 

Seinen nächsten vermeidbaren Fehler gleicht Wawrinka dann mit einem Ass zum 30:30 aus. Aber Carreno Busta ist gleich mal dran!

0:0

 

Wawrinka startet, wie man es gewohnt ist: Mit einem Servicewinner und der anschließend fast auf die Tribüne geholzten Rahmenrückhand. 15:15.

0:0

 

Los geht's, Wawrinka serviert nach gewonnenem Münzwurf als Erster!

Prozedere

 

Sooooo! Unsere beiden Hauptdarsteller haben den Court soeben betreten, jetzt gibt es das Erinnerungsfoto und den Münzwurf - und dann kann es nach dem fünfminütigen Einschlagen auch schon losgehen.

Das Turnier

 

Bei all den Geschichten fehlt jetzt wohl nur noch ein Wort zum Turnier, bei dem abgesehen von Milos Raonic (4) die komplette Weltspitze am Start ist - was angesichts von rund 7,7 Millionen Dollar Preisgeld allein beim Herrenturnier (die Damen spielen parallel zu den Männern) aber auch kein Wunder ist. Denn Turnierbesitzer Ellison, CEO der Softwarefirma Oracle und mittlerweile mehrfacher Milliardär, tut seit Jahren alles dafür, dass es den Profis hier in Palm Springs an nichts fehlt. Und auch das Ambiente ist einem solchen Anlass vollkommen würdig: Der Centre Court des Indian Wells Tennis Garden ist mit 16.100 Sitzplätzen das zweitgrößte Tennisstadion der Welt (nach dem Arthur Ashe Stadium in New York).

Head 2 Head

 

An Selbstvertrauen wird es Wawrinka aber sicherlich wie immer nicht mangeln, denn allein der Blick auf den direkten Vergleich sollte ihm Sicherheit geben: Bei den zwei bisherigen Treffen der Beiden konnte Carreno Busta nur beim ersten Mal in Oeiras/POR einen Satz gegen den Schweizer gewinnen, 2016 in Genf setzte sich Wawrinka ganz glatt durch.

Turnierverlauf

 

Nachdem der Japaner gegen Wawrinka nämlich zwei Mal zum Matchgewinn aufschlagen durfte, musste er gestern gegen Dominic Thiem in den Tiebreak des dritten Satzes gehen - an großen Matches dürfte es Wawrinka also nicht mehr mangeln. Was aber natürlich auch dazu geführt hat, dass er insgesamt fast zwei Stunden länger auf dem Platz gestanden hat als sein heutiges Gegenüber Carreno Busta - man wird sehen, ob sich das negativ auf seine Fitness auswirken wird.

Mastersfluch

 

Wie auch der Blick auf seine Statistik bei Masters1000-Turnieren zeigt: Ganze drei Endspiele hat der Romand bei solchen Veranstaltungen erst erreicht (ein Turniersieg Monte Carlo 2014) - genau so viele wie Grand-Slam-Finals (drei Siege). Das soll sich diese Woche aber am besten ändern, weshalb sich Wawrinka nach seinem Marathon gegen Nishioka auch überhaupt nicht zurück hielt: ''Ich bin bereit für ein großes Spiel!''

Nicht gut genug

 

Und dazu passte dann auch ein vielbeachtetes Interview, das Wawrinka dem ''Blick '' zu Jahresbeginn gab und in dem er über seine Sonderrolle in der Weltspitze redete. ''Ich habe zwar drei Grand Slams gewonnen in den letzten drei Jahren, aber ich bin weit weg davon, die Nummer eins oder zwei der Welt zu sein. Die anderen gewinnen oder kommen in den Final bei jedem Turnier, das sie spielen. Ich gewinne zwar ein paar Turniere jährlich, aber während des Rest des Jahres bin ich nicht gut genug.''

Wawrinka 2017

 

Was den 31-Jährigen allerdings nicht daran gehindert hat, im Vorjahr drei kleinere Turniere (Chennai, Dubai, Genf) und als Krönung der Saison die US Open zu gewinnen. Und auch in diesem Jahr läuft es bislang eigentlich ganz gut (Halbfinals in Brisbane und bei den Australian Open) - einzig bei seinem letzten Auftritt in Dubai hielt beim Schweizer mal wieder der Schlendrian Einzug, gleich sein erstes Spiel gegen den Bosnier Damir Dzumhur ging sang- und klanglos verloren.

Wawrinka

 

Mit dem Wort Konstanz muss man bei ''Stan the Man'' allerdings überaus sparsam umgehen. Denn tatsächlich hält der Romand seine Form meist nicht mal über ein ganzes Match geschweige denn ein ganzes Turnier hinweg - auf geniale Aktionen folgen viel zu oft Phasen, in denen sich ein lustloser Ballwechsel an den nächsten reiht. Und das weiß auch Wawrinka selber: ''Na klar, manchmal, wenn es nicht läuft, sieht man, dass ich keine besondere Lust habe. Aber das kommt doch bei fast jedem vor. Nur bei mir wird dann immer wochenlang darüber geredet ...''

Achterbahnfahren

 

Wobei Stan Wawrinka, die Nummer drei der Welt und dreifacher Grand-Slam-Sieger, sich in den letzten acht Tagen nicht zwingend wie ein Favorit präsentiert hat. Stattdessen gab es jede Menge von Stans wilder Achterbahnfahrt zu sehen - inklusive zweier Beinahe-Niederlagen. Doch solche Schrecksekunden ist man vom Romand natürlich längst gewohnt, denn langweilig geht es bei Spielen des Stanimals, wie er von seinen Fans gerufen wird, selten zu. Und das, obwohl er seit Jahren eigentlich konstant unter den besten vier Spielern der Welt steht ...

Der Traum vom Masters

 

''Ich wollte immer im Hauptfeld dieser Masters-Turniere dabei sein'', so Carreno Busta bei seiner Pressekonferenz nach dem Achtelfinale. ''Da messen sich die besten Spieler, da ist das Feld kompakt -aber eigentlich dachte ich immer, wenn, dann würde ich auf Sand etwas gewinnen.'' Wobei der Spanier, der 2013 als Most Improved Player auf der Tour ausgezeichnet wurde, natürlich auch noch nicht wirklich gewonnen hat - dafür müsste er heute zunächst mal einen der ganz großen Turnierfavoriten schlagen.

Carreno Busta

 

Denn obwohl sich Carreno Busta in den letzten 18 Monaten aus den Top 60 bis in die Top 20 vorgespielt hat (nach dem Turnier wird er die beste Weltranglistenposition seiner Karriere belegen), ist der Spanier auf der Tour ein eher unbeschriebenes Blatt. Im Vorjahr gewann er bei den 250er-Turnieren in Winston-Salem und Moskau seine ersten beiden ATP-Titel, in diesem Jahr stand er bereits in einem Endspiel (Rio) und sein größter Erfolg ist der heutige Tag: Sein erstes Halbfinale bei einem Masters-Turnier.

Carreno Busta

 

Aber die werten Herren aus der Beletage des Welttennis verabschiedeten sich brav der Reihe nach aus dem Turnier, während sich der 25-Jährige aus Barcelona bis zum Viertelfinale sogar ohne Satzverlust über die Runden hangeln konnte. Ganz so locker ging es dann zwar nicht weiter - gegen Pablo Cuevas (URU) musste Carreno Busta in einem dramatischen Dreisätzer zwei Matchbälle abwehren musste, bevor sein erster Halbfinaleinzug bei einem Masters1000-Turnier feststand - aber insgesamt ist der Spanier eine der großen Überraschungen des Turniers.

Überraschung

 

Dass Stan Wawrinka als Nummer drei der Setzliste in diesem Halbfinale steht, ist keine große Überraschung. Dass sein Gegner aber Pablo Carreno Busta heißen würde, hatte vor dem Turnier ganz sicher niemand gedacht - bei Namen wie Murray, Tsonga oder Goffin in der gleichen Hälfte des Turniertableaus.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier in Indian Wells zur Halbfinalpartie zwischen Pablo Carreno Busta und Stan Wawrinka.