Federer

Djokovic

Ende

 

Von uns war es das nun aber hier aus Indian Wells! Wir hoffen, Sie hatten in den letzten zehn Tagen ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie beim nächsten Mal wieder bei uns begrüßen zu dürfen - vielleicht ja schon ab Mittwoch nächster Woche, wenn der ATP-Tross die Weiterreise zum Masters-Turnier nach Miami angetreten haben wird. Von mir heißt es nun aber zum vorerst letzten Mal: Goodbye and Good Night from Palm Springs!

Ende

 

Novak Djokovic wird nach diesem Triumph in der Weltrangliste trotzdem auf Rang zwei stecken bleiben - zu groß ist der Vorsprung von Rafael Nadal an der Spitze des Tableaus. Für Federer hingegen bedeutet dieser Fnaleinzug in der morgen erscheinenden Liste einen Sprung von Platz acht auf Platz fünf - und damit wieder zurück in die Gesellschaft seiner jahrelangen Kontrahenten Nadal, Djokovic, Murray und Co.

Ende

 

Ausschlaggebend für das tolle Comeback des Serben, der den ersten Satz ja noch verloren hatte, waren vor allem ein wesentlich besserer erster Aufschlag sowie das Reduzieren der eigenen Fehler - während Federer vor allem in Satz zwei anfing, sich einen Fehler nach dem anderen zu erlauben, ob Unforced oder nicht.

Ende

 

In einem der besten Masters-Finals der jüngeren Vergangenheit setzt sich Novak Djokovic hier in Indian Wells nach drei spannenden Sätzen und mehr als zwei Stunden Spielzeit gegen den Schweizer Roger Federer durch und sichert sich seinen dritten Titel in der kalifornischen Wüste!

6:3, 3:6, 6:7

...doch beim zweiten schlägt der Schweizer eine Rückhand ins Netz, so dass Novak Djokovic sich feiern lassen darf!

6:3, 3:6, 6:6

 

Aber gleich beim ersten kann Djokovic mit einem tollen Vorhandreturn wieder breaken - und hat vier Matchbälle. Den ersten wehrt Federer noch mit einem Ass ab....

6:3, 3:6, 6:6

 

Bei 5:1 für Novak Djokovic geht es zum Seitenwechsel, und einen Aufschlag hat der Serbe ja noch. Aber den sichert sich nun endlich mal wieder der Schweizer - der auf 2:5 verkürzt. Doch nun müssen zwingend beide Aufschläge her!

6:3, 3:6, 6:6

 

Zunächst kann Federer verkürzen, doch seinen zweiten Aufschlag greift Djokovic sofort an - und sichert sich das zweite Minibreak zum 4:1!

6:3, 3:6, 6:6

 

...doch der Djoker hält das Minibreak und geht nach zwei guten ersten Aufschlägen mit 3:0 in Führung.

6:3, 3:6, 6:6

 

Und in dem legt der Djoker gleich mal ein erstes Minibreak vor! da war Federers Aufschlag allerdings auch mehr wie ein Einwurf....

6:3, 3:6, 6:6

 

Doch bem zweiten schlägt Djokovic ein weiteres Ass, sein mittlerweile sechstes - und es geht in den entscheidenden Tiebreak!

6:3, 3:6, 6:5

 

....denn nun hat Djokovic drei Spielbälle auf dem Weg in den Tiebreak! Den ersten wehrt Federer noch mit einem guten Return auf die Rückhand des Djokers ab.

6:3, 3:6, 6:5

 

Nein, dass war einfach nur übermotiviert vom Schweizer - der eine Rückhand voll durchzieht und fast bis an die Platzumrandung spielt. Aber manchmal wird Risiko eben auch nicht sofort belohnt......

6:3, 3:6, 6:5

 

Zu null und mit einer Vorhand, die er halb um den Netzpfosten herum zirkelt, holt sich Federer sein Aufschlagspiel und legt zum 6:5 vor! Und jetzt ist der Druck auf Djokovic natürlich horrend - denn nun heißt es für den Serben Tiebreak or Bust!

6:3, 3:6, 5:5

 

Wow - mir fehlen die Worte. Denn plötzlich spielt Federer hier einen Traumball nach dem anderen, Djokovic sieht aus, als bricht er komplett auseinander!

6:3, 3:6, 5:5

 

Doch dann passt der Return auf die Linie, sehr zur Freude des ausrastenden Publikums - und wir gehen bei 5:5 in die Overtime dieses dritten Satzes!

6:3, 3:6, 4:5

 

Glück für Federer, dass ihm die Netzkante da wohlgesonnen ist - den das bedeutet nun drei Breakchancen! Die erste wehrt Djokovic allerdings mit einem Servicewinner ab.

6:3, 3:6, 4:5

 

Wie sollte dieses Aufschlagspiel auch anders ablaufen als mit zittriger Hand. Und genau die bringt Djokovic dann auch Probleme, zwei gute Returns bringen Federer das 00:30.

6:3, 3:6, 4:5

 

Und genau in dem Tempo tütet der Schweizer sein Aufschlagspiel dann auch ein - doch nun steht der Kampf gegen Windmühlen oder eben ''Die Jagd nach dem Break'' auf dem Programm. Denn Novak Djokovic serviert zum Matchgewinn!

6:3, 3:6, 3:5

 

Aber so leicht gibt sich ein Federer nicht geschlagen. Ein Vorhand ins Eck und ein Servicewinner bringen das schnelle 30:00, eine Vorhand ins Netz vom Djoker drei Spielbälle.

6:3, 3:6, 3:5

 

Vier Punkte in Folge für Djokovic, der beim Spielball einen Stopp stark erläuft, Federer passiert und die Faust in den Himmel streckt - nun fehlt ihm nur noch ein Spiel zum Turniersieg!

6:3, 3:6, 3:4

 

Starker Return von Federer, der sich scheinbar an seine letzten Hoffnungen klammert - und den Djoker bei 15:30 unter Druck setzt.

6:3, 3:6, 3:4

 

Das ist das Spiel für den Mann aus Basel - doch der liegt hier ja nach wie vor mit einem Break hinten. Und das muss so langsam mal her, denn Djokovic fehlen ja nur noch zwei Spielgewinne zum Turniersieg.

6:3, 3:6, 2:4

 

Der tut sich zunächst mal schwer und lebt von den Fehlern seines Gegenübers, doch dann fasst er sich ein Herz, diktiert einen langen Ballwechsel durch diverse Tempowechsel und holt sich mit der Vorhand cross zwei Spielbälle.

6:3, 3:6, 2:4

 

Ebenfalls zu Null bringt hier auch der Djoker seinen Aufschlag durch - so dass es nun wieder an Federer ist, den Anschluss herzustellen.

6:3, 3:6, 2:3

 

Aber auch der scheint es plötzlich eilig zu haben, zwei Servicewinner führen schnell zu drei Spielbällen.

6:3, 3:6, 2:3

 

Das ging jetzt immerhin mal wieder etwas besser - ein schnelles Zu-Null des Schweizers sorgt zumindest wieder für den Anschluss gegenüber dem mit einem Break führenden Djoker.

6:3, 3:6, 1:3

 

Das Spiel bringt Djokovic dann auch prompt durch , weil bei Federer dieser leichte Frust weiterhin durchscheint. Und nun muss der Schweizer wieder selber servieren.....

6:3, 3:6, 1:2

 

Über viel Krampf und noch mehr Kampf kommt Djokovic doch zu einem Spielball. Und das nervt Federer sichtlich - der Schweizer lässt hier zum ersten Mal seine schlechte Laune sehen.

6:3, 3:6, 1:2

 

Das Bild bleibt das Gleiche - sobald Djokovic ein Break hat, serviert der Serbe plötzlich indiskutabel. Zwei direkte Returnwinner von Federer bringen das 00:30!

6:3, 3:6, 1:2

 

Djokovic returniert auf die Grundlinie, Federer bewegt sich schlecht - und spielt die Verlegenheitsvorhand weit ins Seitenaus. Das ist das Break für den Serben, der nun auf dem besten Weg ist, sein Comeback hier bis zu Ende durchzuspielen.

6:3, 3:6, 1:1

 

Ein trockenes Ass nach außen macht auch daraus kurzen Prozess - doch Djokovic holt sich auch den dritten Breakball in Serie, weil Federer sich mittlerweile viel zu viele Vorhandfehler erlaubt.

6:3, 3:6, 1:1

 

Die Abwehr dessen feiert der Schweizer zum ersten Mal extrovertiert mit der geballten Faust und dem ''Come on''-Ruf - doch Djokovic ist nach wie vor dran und zwingt dem Schweizer den nächsten Breakball vom Schläger.

6:3, 3:6, 1:1

 

Und quasi als Belohnung gibt es für Djokovic den nächsten Breakball - weil sich Federer seinen bereits vierten Doppelfehler leistet!

6:3, 3:6, 1:1

 

Ja, genau das meine ich mit höchstem Niveau. Federer greift gut mit der Vorhand an, Djokovic muss tief in die Knie - passiert des Fed-Ex aber dann doch mit einer Vorhand, die mehr Side- als Topspin drin hatte.

6:3, 3:6, 1:1

 

...doch dann schnappt sich der Djoker sein Aufschlagspiel mit zwei richtig guten ersten Aufschlägen.

6:3, 3:6, 1:0

 

So langsam wird das hier wirklich die erhoffte Partie auf höchstem Niveau. Federer bleibt bis zum Einstand dran.....

6:3, 3:6, 1:0

 

Und tatsächlich, irgendwie reisst sich Federer am Riemen und bringt seinen Aufschlag doch noch durch. Mehr als 10 Minuten hat dieses eine Aufschlagspiel gedauert!

6:3, 3:6, 0:0

 

Den nächsten Spielball hat der Djoker - doch den wehrt Federer mit einer krachenden Vorhand die Linie entlang ab. Der nächste Spielball für den Schweizer folgt.

6:3, 3:6, 0:0

 

Doch auch diesen Spielball vergibt Federer mit einer Rückhand ins Netz - es ist hier mittlerweile ein reines Nervenspiel.

6:3, 3:6, 0:0

 

Aus dem Halbfeld spielt Federer einen viel zu langen und hohen Stopp - den der Djoker ihm um die Ohren haut. Das führt zum nächsten Einstand. Aber auch Djokovic ist offenbar in Geschenkelaune - und spielt eine Vorhand aus dem Halbfeld als Slice hinter die Grundlinie.

6:3, 3:6, 0:0

 

Und wie antwortet der Schweizer? Mit seinem dritten Doppelfheler. So langsam verschieben sich die Kräfteverhältnisse hier deutlich......

6:3, 3:6, 0:0

 

Federer serviert sich mit zwei Servicewinnern und einem Ass im Eiltempo durch sein erstes Aufschlagspiel des dritten Durchgangs. Doch dann kommt der Fed-Express ins Stocken und Djokovic kann mit zwei Grundschlägen aus der Hüfte immerhin auf 40:30 verkürzen.

6:3, 3:6, 0:0

 

Nichts desto Trotz geht es hier jetzt in den dritten und entscheidenden Satz!

6:3, 3:6, 0:0

 

Die Gründe für diesen Satzausgleich liegen auf der Hand. Denn zum einen war es plötzlich Djokovic, der mehr Winner schlug und sich weniger Unforced Errors leistete als sein Gegnüber, zum anderen kam Djokovic' Aufschlag plötzlich viel besser - und der von Federer weniger gut.

6:3, 3:6

Federers Rückhand ist zu lang und segelt ins Aus - und Djokovic darf sich mit geballter Faust zu Recht über sein geglücktes Comeback freuen!

6:3, 3:5

 

Aber weil federer eine leichte Vorhand aus dem Halbfeld an die Netzkante spielt, kommt Djokovic auf 30:30 heran - und sichert sich mit einem Servicewinner den ersten Satzball!

6:3, 3:5

 

Verrückt - denn genau wie gestern, als Djokovic gegen Isner im zweiten zwei Mal zum Satzgewinn aufschlug und sich beide Male breaken ließ, liegt der Serbe auch hier schon wieder mit 00:30 hinten.

6:3, 3:5

 

Den zweiten nutzt Djokovic dann aber doch, weil Federer den Smash von der Grundlinie nur ins Feld wirft, so dass Djokovic sofort mit einer tollen Vorhand kontern und sich das Break sichern kann. Und nun serviert eben jener Djokovic hier plötzlich zum Satzgewinn!

6:3, 3:4

 

Unglaublich, aber wahr - denn nun hat Djokovic hier wie aus dem Nichts zwei Breakbälle! Federer hadert mit sich und seiner Rückhand - kann den ersten aber mit einem guten ersten Aufschlag abwehren.

6:3, 3:4

 

Der erste Return ist gleich ein Winner - doch beim zweiten Ballwechsel hat es der Djoker wieder zu eilig und scheitert mit einer ganz leichten Rückhand aus der Mitte.

6:3, 3:4

 

Er muss zwar über den Einstand gehen, bringt sein Service dann aber doch noch durch - und nun wäre es für Djokovic psychologisch wichtig, hier zumindest mal in die Nähe eines Breaks zu kommen. Bislang steht auf der Habensseite des Djokers lediglich ein einziger Breakball.

6:3, 3:3

 

....ein weiterer guter Return führt zum einstand. Djokovic muss jetzt wachsam sein, ein Break hier wäre fast schon eine kleine Vorentscheidung.

6:3, 3:3

 

Und prompt tut der sich wieder mal schwer mit sienem eigenen Aufschlag. Federer kommt dank eines starken Vorhandreturns die Linie entlang zum 30:30.....

6:3, 3:3

 

Und wie er den verwandelt! Djokovic spielt einen guten Slice flach ins Halbfeld - aber Federer reisst den Schläger zum Topspin nach oben und spielt den Filz longline auf die Linie! Da muss sogar der Djoker anerkennend nicken.

6:3, 2:3

 

Djokovic challenged eine angeblich Aus gegebene Vorhand von sich selber - doch da hat die Linienrichterin Recht, Federer hat den nächsten Spielball.

6:3, 2:3

 

Aber Djokovic läuft und kämpft hier um jeden Ball, was zunächst mal zum Einstand führt - weil Federer einen Lob viel zu kurz spielt und Djokovic mit dem Smash punkten kann.

6:3, 2:3

 

Und so langsam wird es eng für den Djoker - der nächste Vorhandfehler des Serben bringt Federer das 30:15.

6:3, 2:3

 

Djokovic wird unter Druck mit der Rückhand immer kürzer, greift dann sogar zum Slice - und den vernascht Federer aus dem Halbfeld mit der Vorhand cross.

6:3, 2:3

 

Tatsächlich schlägt Djokovic hier um einiges besser auf als noch in Satz eins - von einer möglichen Verletzung ist jedenfalls nichts zu sehen. Vielleicht steckte dem Djoker ja wirklich nur noch etwas Müdigkeit von gestern Abend in den Knochen.

6:3, 2:3

 

Gleich zwei Mal in Serie spielt Federer den Ball mit dem Rahmen, die Filzkugel verabschiedet sich jeweils auf die Tribüne - und Djokovic kann mit einem leichten Aufschlagspiel auf 3:2 erhöhen.

6:3, 2:2

 

Spielball scheint heute das Zauberwort zu sein - bei eigenem Aufschlag hat Federer erst eine Möglichkeit zum Spielgewinn verstreichen lassen.

6:3, 1:2

 

Doch dann gewinnt Federer zunächst einen Marathonballwechsel, weil er plötzlich das Tempo anzieht, und sichert sich mit einem Servicewinner den Spielball.

6:3, 1:2

 

Aber irgendwas scheint da bei Djokovic Klick gemacht zu haben - der Serbe geht das Ganze jetzt viel geduldiger an und wartet seinerseits auf Fehler von Federer. Bis zum 15:30 klappt das bestens....

6:3, 1:2

 

Das tut der Serbe auch mit einem schnellen Aufschlagspiel, dass keine 120 Sekunden dauert. Doch nach wie vor sieht der Serbe hier nicht so aus, als könne er Federer viel entgegensetzen, sobald der das Tempo anzieht.

6:3, 1:1

 

Das Spel brint er also doch durch und so ist es nun wieder an Novak Djokovic, hier vorzulegen.

6:3, 0:1

 

Den Breakball wehrt der Schweizer mit einem Ass ab, den Spielball holt er sich, weil er immer wieder geduldig die Rückhand des Djokers anspielt und diesen so zu Fehlern zwingt.

6:3, 0:1

 

Federer muss bei eigenem Aufschlag zum ersten mal über den Einstand gehen - und weil Djokovic gut returniert, hat der Serbe plötzlich den ersten Breakball der Partie!

6:3, 0:1

 

Allerdings ist das nicht immer so gewesen - in den weniger erfolgreichen Anfangsjahren seiner Karriere war der Schweizer auf der Tour als Enfant terrible bekannt......

6:3, 0:1

 

Man muss aber auch sagen - das Publikum steht wie eine Wand hinter dem Schweizer ederer. Man liebt hier in Amerika eben seinen stil, seine Bodenständigkeit, seine Manieren......Federer ist eben ein Gentleman auf dem Platz.

6:3, 0:1

 

Aber nun darf Djokovic erstmal durchatmen - denn seinen Aufschlag bringt er souverän durch und geht so zum ersten Mal in diesem Match in Führung.

6:3, 0:0

 

Das größte Problem des Serben in Satz eins war übrigens der entsetzliche erste Aufschlag des Djokers. Die Quote liegt bei etwa 50 Prozent, doch noch schlimmer sind die 12 Returnpunkte, die Federer bereits holen konnte.

6:3, 0:0

 

Ein wesenltich mutigerer Djokovic rückt zum ersten Mal heute ans Netz vor und punktet zum 40:15.

6:3, 0:0

 

Nun geht das Rätseln los. Steckt Djokovic das Match von gestern gegen Isner doch noch in den Knochen? Hat der Djoker gesundheitliche Probleme, die ihn beim Aufschlag behindern? Oder woran liegt diese Klatsche?

6:3

......und so ist es nach 31 Minuten soweit - Roger Federer holt sich Durchgang eins standesgemäß mit seinem zweiten Ass und geht nach Sätzen in Führung!

5:3

 

Ein Servicewinner durch die Mitte bringt dann aber doch drei Satzbälle.....

5:3

 

Federer serviert gut und versucht es mal wieder mit Serve-and-Volley - doch der Volley ist schlecht, der Punkt geht nur an den Schweizer, weil Djokovic seinen Passierball völlig verzieht.

5:3

 

Djokovic bringt seinen Aufschlag im Schnelldurchlauf durch - doch nun serviert Federer zum Satzgewinn!

5:2

 

Tennis wie aus dem Lehrbuch - das ist das, was Roger Federer hier zelebriert. Seine Rückhand longline aus vollem Lauf ist wahnsinnig schwer zu spielen, aber für den Schweizer Tennispuristen natürlich kein Problem.

5:2

 

Und es ist schon irgendwie bitter - denn jedes Mal, wenn Djokovic denkt, eine Chance zu haben wie hier, kommt Federer wie in diesem Moment mit zwei Servicewinnern daher und zieht auf 5:1 davon.

4:2

 

Toller Passierball des Djokers mit der Rückhand cross - aber Federer kontert mit einem Servicewinner zum 15:15. Ein Doppelfehler des Schweizers führt dann aber zum ersten 30.30 bei seinem Aufschlag.

4:2

 

Und so kann Djokovic sein Service zu Null durchbringen - liegt aber nach wie vor mit einem Break hinten.

4:1

 

Während Federer hier mit der Leichtigkeit des Seins auftritt, muss Djokovic um jeden einzelnen Punkt hart kämpfen. Immerhin leistet sich Federer Unforced Error Nummer zwei - bei Djokovic sind es schon deren 8.

4:1

 

Den ersten kann Djokovic mit einem guten Return abwehren, beim Zweiten setzt der Serbe Federer gut unter Druck - doch der kontert mit einer unfassbaren Vorhand cross aus vollem Lauf, bei der der Ball eigentlich schon am Körper des Schweizers vorbei geflogen ist. Jeder Coach würde sich entsetzt abwenden, aber wenn so ein Schlag kommt......

3:1

 

Federer nervt Djokovic mit der Rückhand durchgehend mit sienen spitzen Winkeln. Und sobald der Ball auf die Vorhand kommt, wird - meist mit Erfolg - longline angegriffen. Das bringt wieder schnell zwei Spielbälle.

3:1

 

Novak Djokovic scheint seinen Rhythmus zumindest ein bisschen wiedergefunden zu haben - sein Aufschlagspiel bringt der Serbe zu 15 durch.

3:0

 

Bislang ist das hier eine absolute Demonstration von Federer. Der Schweizer zeigt überhaupt keine Schwächen, spielt offensiv und furchtlos und manövriert den Djoker durchgehend aus - ich nenne das jetzt mal Fed-Ex anno 2006!

2:0

 

Federer lässt Djokovic vier Mal Hin und Her laufen, bis er den Vorhandwinner direkt hinter das Netz spielt - ein Servicewinner bringt den Spielball.

2:0

 

Erster Flüchtigkeitsfehler von Federer, der bis zum Netzangriff alles richtig macht, den Angriffsball dann aber direkt auf Djokovic' Vorhand spielt - und das nutzt der Serbe natürlich zum Passierball longline.

2:0

 

Djokovic' Rückhand ist zu lang und segelt nach jenseits der Ggrundlinie - so dass Federer hier gleich mal mit einem Break vor in Führung geht. und Djokovic sollte gewarnt sein, alle Anzeichen sprechen dafür, dass Federer sich hier einen sehr aggressiven Matchplan zurecht gelegt hat.

1:0

 

Zweiter Doppelfehler von Djokovic - und der bringt Federer gleich mal einen Breakball!

1:0

 

Auch den vierten und fünften Spielball nutzt Djokovic nicht - weil vor allem seine Vorhand überall landet, nur nicht im Feld des Gegners. So eine Streuung hab ich beim Djoker selten erlebt.

1:0

 

Djokovic hingegen tut sich von Baginn an ganz, ganz schwer. Zwar bringt ein Ass den Spielball - aber Federer kann sofort mit einem Vorhandreturn zum Einstand ausgleichen.

1:0

 

Ohne große Mühe bringt Federer sein Aufschlagspiel zu 15 durch - das nennt man dann wohl einen Auftakt nach Maß.

0:0

 

Los geht's mit Aufschlag Federer!

vor Beginn

 

Übrigens müssen wir uns hier noch kurz gedulden, momentan findet auf dem Centre Court nämlich die Siegerehrung für das Damenturnier statt - dass die Italienerin Flavia Pennetta eben völlig überraschend und glatt in zwei Sätzen gegen die Polin Agnieszka Radwanska gewonnen hat.

vor Beginn

 

Im direkten Vergleich dieser beiden Kontrahenten steht es also momentan 17 zu 15 für Roger Federer - der unter anderem nach vier Niederlagen in Serie im Finale von Dubai das letzte Aufeinandertreffen der beiden für sich entscheiden konnte. Hier in Indian Wells hat man sich erstaunlicherweise erst ein Mal gegenüber gestanden - 2011 siegte Novak Djokovic im Halbfinale nach monumentalem Kampf in drei engen Sätzen.

vor Beginn

 

Und genau dieser Marathon am gestrigen Abend könnte Federers großer Vorteil sein - der Schweizer hat bei seinen fünf bisherigen Auftritten gegen Mathieu (FRA), Dmitriy Tursunov (RUS), Tommy Haas (GER), Kevin Anderson (RSA) und Alex Dolgopolov (UKR) noch keinen Satz abgegeben, musste aber drei Mal in den Tiebreak gehen.

vor Beginn

 

Allerdings tut sich Djokovic auch hier in Indian Wells wieder ein bisschen schwer, richtig ins Turnier zu finden. Nach einem Freilos in Runde eins hatte der Serbe in Runde zwei gegen den Rumänen Viktor Hanescu durchaus Probleme, im zweiten Satz musste gar ein Tiebreak herhalten. Darauf folgten zwei eher wackelige Auftritte gegen den Kolumbianer Gonzalez sowie Marin Cilic, bei denen der Serbe jeweils einen Satz abgeben musste - einzig der glatte Sieg im Viertelfinale gegen den überforderten Franzosen Julien Benneteau dürfte dem Djoker Mut gemacht haben, bevor es gestern in der Partie gegen John Isner bis spät in den dritten Satz wieder nach einem Krimi aussah.

vor Beginn

 

Und natürlich würde ein Turniersieg auch seine Arbeit mit Teilzeit-Trainer Boris Becker rechtfertigen, die von vielen Experten seit Beginn des Jahres eher kritisch beäugt wird. ''Wir arbeiten erst seit kurzem zusammen. Natürlich müssen wir noch viel voneinander lernen. Ich muss verstehen, wie er arbeitet, er muss verstehen, wie ich bin und wie ich spielen will. Aber ich denke, wir kriegen das hin'', so Djokovic gegenüber der ATP.

vor Beginn

 

Dass zu den 101 noch einige Wochen hinzu kommen werden, daran zweifelt niemand - doch momentan steht nunmal Rafael Nadal auf dem Platz an der Sonne. Und um das zu ändern, käme dem Djoker ein Erfolg hier in Indian Wells gerade recht - schließlich gibt es für den zweimaligen Sieger des Turniers hier in der kalifornischen Wüste einiges an Punkten zu gewinnen, nachdem er sich im Vorjahr schon im Halbfinale aus der Konkurrenz verabschiedet hatte.

vor Beginn

 

Aber auch so ist die Karriere des Weltranglisten-2. voller erstaunlicher Superlativen. 41 Titel hat Djokovic bereits gewonnen, dabei knappe 59 Millionen Dollar an Preisgeld verdient - und vor allem hat der Serbe bereits 101 Wochen an Position eins der Weltrangliste verbracht.

vor Beginn

 

Aufholen möchte der Weltranglisten-2. Novak Djokovic wohl ebenso gern ? und das auf einem sehr ähnlichen Level. Bislang läuft die Saison 2014 nämlich noch nicht wirklich nach dem Geschmack des Serben - seit 2007 ist dies das erste Jahr, in dem Djokovic hier in Indian Wells antritt, ohne zuvor nicht schon mindestens ein Turnier auf der Tour gewonnen zu haben.

vor Beginn

 

Wie erwähnt ist Federer hier in Indian Wells mit vier Turniersiegen Rekordchampion - allerdings hat er auch einiges an Weltranglistenpunkten aufzuholen, denn im letzten Jahr scheiterte der 32-jährige hier bereits im Viertelfinale an Rafael Nadal.

vor Beginn

 

In seiner Karriere hat der Schweizer bereits 936 Matches gewonnen und nur 217 verloren. Dabei hat er 78 Turniersiege eingefahren, 38 Finals erreicht, 17 Grand-Slam-Turniere gewonnen, mehr als 80 Millionen Dollar an Preisgeld allein verdient und es nebenbei geschafft, eine Familie zu gründen und mit Stefan Edberg den Gentleman des Tennis-Zirkus schlechthin als Trainer zu verpflichten.

vor Beginn

 

Sein bisher bestes Abschneiden würde der viermalige Champ Federer hier in Indian Wells auf jeden Fall gern erreichen. Denn der Fed-Express, wie seine Fans den Schweizer gern nennen, spielt nach zwei eher durchwachsenen Jahren - wenn man das beim besten Spieler aller Zeiten denn so nennen darf - in diesem Jahr wieder auf einem ganz hohen Niveau Tennis. Ob das an der wiedergefundenen Motivation liegt, am neuen Coach Stefan Edberg oder einfach daran, dass der Schweizer es der jungen Generation nochmals zeigen will - Federers Spiel sah bereits bei den Australian Open renoviert aus, beim Turniersieg in Dubai zeigte er dann das volle Ausmaß seiner Klasse und siegte sich durch die komplette Weltelite.

vor Beginn

 

Denn eigentlich gilt der mittlerweile 32-jährige Federer inzwischen zumindest hinter vorgehaltener Hand als Auslaufmodell - während dem manchmal als Komiker auftretenden Djokovic von vielen zugetraut wird, im Laufe seiner Karriere eben jene Position des Weltbesten, die Federer für insgesamt 302 Wochen inne hatte, für einen eben so langen Zeitraum einnehmen zu können. Um das wieder zu ändern, müsste Federer endlich wieder Turniere gewinnen - oder zumindest wieder richtig gut abschneiden.

vor Beginn

 

Den Tennisfans läuft das Wasser im Mund zusammen, die Experten diskutieren auf Höchsttemperatur, und selbst die Kollegen auf der Tour gehören entweder zum Team Federer oder zum Team Djokovic - viel hochklassiger als die heutige Ansetzung wird so ein Finale nicht mehr. Und das nicht nur, weil man sich nach mittlerweile 32 Duellen natürlich bestens kennt - vor allem Roger Federer hat in den vergangenen Tagen bewiesen, dass in diesem Jahr wieder verstärkt mit ihm zu rechnen sein wird.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier von Indian Wells zum Finale zwischen Roger Federer und Novak Djokovic.