Gasquet

Berdych

Ende

 

Wir wollen uns nun aber für den Moment aus Madrid verabschieden! Wir hoffen, Sie hatten trotz der doch eher einseitigen Partie ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen - bis dahin sagt Oliver Stein nun aber Tschüss und wünscht allen Lesern einen schönen Restsonntag!

Ausblick

 

Während Berdych also zum zweiten Mal in dieser Sandplatzsaison in seinem ersten Match scheitert (und noch auf seinen ersten Sieg der Saison wartet), geht es für Gasquet dann am Dienstag mit der 2. Runde weiter - wo ihm mit entweder einem Qualifikanten oder dem Russen Karen Khachanov eine durchaus machbare Aufgabe gegenüber stehen wird.

Statistik

 

Unter dem Strich sticht aber natürlich vor allem eine Zahl ins Auge: Während sich Gasquet bei 17 Winnern nur neun unnötige Fehler leistete, waren es bei Berdych deren 24 (!!) - so kann man auf diesem Level selbstredend nur ganz selten mithalten.

Fazit

 

Mit einer richtig guten Leistung setzt sich Richard Gasquet also in 77 Minuten gegen den an 14 gesetzten Tomas Berdych durch und zieht in die 2. Runde des Madrid Masters ein. Wobei der Tscheche dabei auch tatkräftig mithalf - aber verdient ist der Sieg des Franzosen allemal.

6:4, 6:2

Matchball Nummer zwei kann Gasquet dann auch nutzen - standesgemäß landet der Vorhandschuss cross genau auf der Seitenlinie. Chapeau!

6:4, 5:2

 

Und weil es so einfach geht, stellt Gasquet mit schönem Serve-and-Volley dann auch noch auf 40:0 und drei Matchbälle!

6:4, 5:2

 

Gasquet hingegen wirkt weiterhin frisch und motiviert. Ein Ass (Nummer zwei) und ein Punkt mit der Vorhand sorgen zumindest gleich wieder für das 30:0.

6:4, 5:2

 

Zu Null verkürzt der Tscheche dann auch auf 2:5 und bewahrt sich so zumindest eine letzte Minichance auf ein Comeback. Aber irgendwie stimmt es bei Berdych heute im Gesamtpaket nicht - es ist wohl zu heiß, der Aufschlag klemmt und mit der Rückhand geht sowieso wenig bis gar nichts.

6:4, 5:1

 

Wie auf Kommando sichert sich Berdych mit der Vorhand zwei leichte Punkte und legt dann auch noch mit einem Servicewinner nach - 40:0.

6:4, 5:1

 

Berdych überspielt seinen Rückhandreturn mal wieder massiv, Gasquet ballt die Faust und darf bei 5:1 jetzt zum Matchgewinn returnieren. Was natürlich kompliziert wäre ... würde Berdych hier vernünftig aufschlagen. Aber das ist eher fraglich ...

6:4, 4:1

 

Verdient? Definitiv. Weiterhin tiefenentspannt? Absolut. Gasquet marschiert ohne große Mühe zum nächsten 40:0 - womit der Feierabend langsam wirklich greifbar wird.

6:4, 4:1

 

Und den nutzt der Franzose dann auch: Gegen den weiterhin extrem wackelig wirkenden Berdych nutzt Gasquet einen wieder mal sensationellen Rückhandstopp, der ihm das Doppelbreak einbringt. 4:1!

6:4, 3:1

 

So einfach lässt sich Gasquet aber nicht abschütteln und punktet mit der schönen Rückhand longline zum Einstand. Das scheint Berdych dann doch wieder zu sehr zu stressen, sodass der Tscheche eine einfache Rückhand verballert - Vorteil und Breakball Gasquet!

6:4, 3:1

 

So langsam wird Berdych aber richtig gut darin, sich selbst an den eigenen Haaren aus dem Morast zu ziehen. Zwei Servicewinner und ein mutiger Netzangriff bringen dem Tschechen nach 0:30 das 40:30 ...

6:4, 3:1

 

Und so langsam scheint Gasquet mit dem Feierabend planen zu können, denn Berdych verteilt schon wieder Geschenke - 0:30!

6:4, 3:1

 

Den ersten Spielball gibt Gasquet zwar noch mit einem Doppelfehler (seinem ersten heute) ab, den zweiten nutzt er dann aber mühelos - 3:1 für den Franzosen.

6:4, 2:1

 

Und bei eigenem Aufschlag lässt der Wahl-Schweizer auch wieder mal wenig anbrennen: Mit zwei guten Ersten geht es flott zum 30:0, über Berdychs Vorhand dann zu drei Spielbällen.

6:4, 2:1

 

Mit Hängen, Würgen und ein bisschen Glück (der Netzkante sei dank) kann Berdych sein Service dann aber doch halten und zum 1:2 verkürzen. Gasquet dürfte das allerdings weniger stören, denn er hat sein benötigtes Break ja bereits in der Tasche ...

6:4, 2:0

 

Berdych hingegen verliert weiter jeden Faden, den er jemals in der Hand hatte. Von der Grundlinie aus segelt fast alles weit raus, am Netz spielt er einen Halbvolley nach dem anderen in selbiges - und so hat Gasquet bei 30:40 schon wieder eine Breakchance.

6:4, 2:0

 

Auch das Ende des eigenen Aufschlagspiels kann Gasquet dann positiv gestalten, damit das Break bestätigen und zum 2:0 vorlegen - es läuft beim Franzosen, der hier weiterhin völlig unaufgeregt an die Sache heran geht.

6:4, 1:0

 

... aber der Franzose kann sich weiterhin auf sein Service verlassen (78 Prozent gewonnen Punkte) und stellt mühelos auf 40:30.

6:4, 1:0

 

Klar, dass Berdych da jetzt auch so langsam siene letzte Chance wittert. Mit viel Mut und Power geht es gegen einen kurzzeitig viel zu passiv agierenden Gasquet dann auch tatsächlich zum 15:30 ...

6:4, 1:0

 

Oha, was ist denn plötzlich mit Tomas Berdych los? Die Steilvorlage eins hohen Balles ins Halbfeld kann er per Vorhandschuss nicht nutzen - weil die Filzkugel einen guten Meter neben dem Court landet. Und so darf sich Gasquet gleich wieder über ein Break (und den vierten Spielgewinn in Serie!) freuen. 1:0!

6:4, 0:0

 

Berdych kann sich in Form eines Servicewinners zwar kurzzeitig berappeln, aber Gasquet will es jetzt wissen und punktet gleich wieder mit dem Vorhandreturn - 15:40!

6:4, 0:0

 

Hm. Soviel dazu? Berdych startet bei eigenem Aufschlag mit einem ganz leichten Fehler in den zweiten Durchgang - 0:30!

Zwischenfazit

 

Tatsächlich muss man nach etwas mehr als 40 Minuten Spielzeit sagen: Richard Gasquet hat den ersten Satz verdient gewonnen und macht dem leicht favorisierten Berdych das Leben nicht nur schwer, sondern zwingt den Tschechen mit takisch variablem und überraschendem Tennis immer wieder in die Knie. Aber mal sehen, wie sich der auf Marathonmatches spezialisierte Berdych da jetzt wieder herausbuddeln will ...

6:4

Es folgt der Satzball - den Gasquet dann auch umgehend mit einem Rückhandwinner aus dem Halbfeld eintütet. 6:4 für den Franzosen!

5:4

 

Konter auf französisch: Über Berdychs Rückhand holt sich Gasquet das 15:30, mit einem Ball vor die Füße des aufgerückten Tschechen das 30:30. Und jetzt wird es spannend, denn es folgt entweder ein Break- oder eben ein Satzball!

5:4

 

Serving for the set? Denkste! Erst drückt Berdych seinen Vorhandreturn trocken cross ins Linieneck, dann legt er mit dem Rückhandwinner kurz cross gespielt nach - 0:30!

5:4

 

Aber der Franzose stellt sofort auf Vorteil und erspielt sich mit dem kurz geblockten Return den dritten Breakball ... und den nutzt er dann auch gegen den schwach ans Netz aufgerückten Berdych, den er trocken mit der Rückhand cross passiert. 5:4 und Break vor für Richard Gasquet!

4:4

 

Da rutscht Gasquet sogar ausnahmsweise ama ein Fluch raus: Die viel zu lange Vorhand zum Einstand hätte er sich aber auch wirklich sparen können, denn Druck war er da kaum ausgesetzt ... 40:40.

4:4

 

Soviel dazu! Zwei leichte Fehler des Tschechen nutzt Gasquet, um anschließend mit einem herrlichen, ansatzlosen Rückhandstopp auf 30:40 zu stellen - Breakball Nummer zwei für den Franzosen!

4:4

 

Berdych scheint sein Spiel aber auch wieder besser in den Griff zu bekommen. Vor allem platziert der Tscheche die Bälle wieder besser - was ihm immer wieder leichte Punkte einbringt. 30:0.

4:4

 

Wenig relaxt verläuft dann allerdings Gasquets Aufschlagspiel: In nur 93 Sekunden geht es für den Franzosen zum 4:4. Chapeau!

3:4

 

Ein sehr relaxtes Bild bietet sich hier beim Seitenwechsel: Sowohl Gasquet als auch Berdych sitzen da ganz entspannt, zurückgelehnt und mit überschlagenen Beinen. Fehlt eigentlich nur noch das Kaltgetränk ...

3:4

 

Aber irgendwo steckt in Berdych eben doch noch ein Weltklassespieler. Mit zwei guten Ersten bereitet er einfache Winner vor, um das Aufschlagspiel dann am Netz einzutüten - 4:3 für den Tschechen, der aber sicher auf etwas weniger Gegenwehr gehofft hatte.

3:3

 

Ei, ei, ei! Berdych greift eigentlich gut an, aber Gasquet dann tief in die Trickkiste, packt den Rückhandball direkt vor die Füße des Tschechen aus und erzwingt den Fehler beim Halbvolley - 30:40 und Breakball für den Franzosen!

3:3

 

Kein Problem für Tomas Berdych, der mit Wut im Bauch und der Vorhand Inside-Out trotzdem auf 30:15 stellt. Oder doch ein Problem? Gasquet kontert das nämlich mit einer schönen Vorhand cross zum 30:30 ...

3:3

 

Immer wieder enden Berdychs Versuche, die Ballwechsel kurz zu halten, mit unnötigen Fehlern. und Gasquet nimmt auch noch im richtigen Moment eine Challenge, um eine Punktwiederholung zu erzwingen ...

3:3

 

Eher nicht, denn beim nächsten Versuch ist das Volleyspiel des Tschechen irgendwo zwischen mutlos und unentschlossen angesiedelt - was Gasquet zum Passierball mit dem Rückhandslice (!) nutzt. 3:3!

2:3

 

Nanu? Spielball Nummer eins wehrt Berdych mit einem Netzangriff ab. Vielleicht ist das ja der richtige Weg?

2:3

 

Aber das, was Gasquet hier bei eigenem Service aufführt, ist richtig gut. Winkel, Tempo, Länge, da stimmt fast alles - 40:15 und zwei Spielbälle für den Wahl-Schweizer.

2:3

 

Ob beim ersten mit Vollgas oder beim zweiten mit viel Kick, Berdych bekommt einfach keinen Zugriff auf Gasquets Aufschlag. Immerhin kann der Tscheche bei 30:0 aber zum ersten Mal mit einem Return punkten ...

2:3

 

Spielball Nummer eins kann Gasquet dann zwar mit einer tollen Vorhand cross abwehren, den zweiten nutzt Berdych anschließend aber doch per Rückhand longline - 3:2 für den Tschechen.

2:2

 

Sobald Gasquet aber mal zu kurz wird, legt Berdych sofort den Vorwärtsgang ein und punktet immer wieder mit mächtigen Angriffsbällen aus dem Halbfeld - 40:15.

2:2

 

Tatsächlich öffnet sich der Franzose dann gleich wieder eine Tür, hat bei 0:15 aber Pech mit einem Rahmentreffer - 15:15 statt des ersten 0:30.

2:2

 

Berdych wartet weiterhin auf seinen ersten Returnpunkt, während Gasquet schnell auf 2:2 stellt - alles in der Reihe in Satz eins.

1:2

 

Auch bei 30:0 bleibt eins Fakt: Bei eigenem Aufschlag hat Richard Gasquet noch keinen Punkt abgegeben. Genau so geht es dann auch zum 40:0 weiter ...

1:2

 

Unter dem Strich kann Berdych sein Service zwar halten, verlässt sich dabei aber zu sehr auf seinen ersten Aufschlag - spielerisch scheint Gasquet hier als erster zu seiner gewohnten Form zu finden.

1:1

 

Mit zwei guten ersten Aufschlägen kann Berdych dann zwar selber zum 30:15 vorlegen, aber Gasquet kontert das mit einem Punkt über die Vorhand des Tschechen zum 30:30.

1:1

 

Das ist ein original Gasquet: Mit dem Stoppreturn stellt er mal eben auf 0:15. Ob gewollt oder nicht, das war schon ein gänzlich unerwarteter Ball ...

1:1

 

Mit einer krachenden Vorhand cross, die genau im Eck landet, nimmt Gasquet sein Service dann auch zu Null mit - 1:1.

0:1

 

Soviel dazu: Gasquet will es genau so entspannt angehen, lässt Berdych mit guten ersten Aufschlägen und variablem Spiel laufen und erzwingt schnell drei Fehler zum 40:0.

0:1

 

Mit einem herrlichen Vorhandwinner cross gespielt nimmt Berdych das Spiel dann auch mit und stellt auf 1:0 - das nennt man dann wohl einen Auftakt nach Maß.

0:0

 

Abgesehen von einem Patzer mit der Rückhand macht der Tscheche das ganz souverän - bei 40:15 hat Berdych seine ersten beiden Spielbälle.

0:0

 

Los geht's mit Aufschlag Berdych!

Head 2 Head

 

Fehlt noch ein Blick auf den direkten Vergleich unserer beiden Altherrenspieler: Nach 16 bisherigen Duellen liegt Tomas Berdych mit 9:7 Siegen vorn - und auch auf Sand hat der Tscheche mit 2:1 die Oberhand.

Madrid Masters

 

Und damit wären wir dann auch schon beim Turnier an sich angekommen. Das Madrid Masters (auch Madrid Open genannt) wird seit 2002 ausgetragen und seit dem Jahr 2009 in der Caja Magica, der magischen Box, ausgespielt. Nach einem kurzzeitigen Ausflug auf blauen Sand im Jahr 2012 entschied Turnierdirektor Ion Tiriac (der ehemalige Manager von Boris Becker), mittlerweile doch wieder auf rotem Untergrund spielen zu lassen - auf dem es diese Woche im Herrenturnier (die Damen spielen parallel) um 5,4 Millionen Euro geht.

Madrid History

 

Hier in Madrid hatte Gasquet bislang allerdings noch noch wirklich Glück (bestes Ergebnis: 3. Runde 2012 und '16). Ganz anders dagegen Tomas Berdych: Der Tscheche hat hier 2012 nämlich bereits das Endspiel erreicht (knappe Dreisatzniederlage gegen Federer) und insgesamt schon vier Mal im Halbfinale gestanden (2017: Achtelfinale).

Gasquet 2018

 

Und auch, wenn Gasquet 2018 noch keinen Titel gewonnen hat - sein Finaleinzug in Montpellier Anfang des Jahres sowie zwei gute Runs auf Sand in den letzten Wochen (Halbfinale Marrakesch, Viertelfinale Monte-Carlo) sollten dafür gesorgt haben, dass der Franzose so schnell nicht in Vergessenheit geraten wird.

Gasquet

 

Ähnlich betrachtet das auch Richard Gasquet, der genau wie Berdych auch schon seit zehn Jahren in der Weltspitze mitspielt. Und genau wie dem Tschechen ist auch dem Franzosen der ganz große Coup (ein Titel bei einem Grand Slam) bislang versagt geblieben - aber 29 erreichte ATP-Endspiele (bei 14 Turniersiegen) sind ja auch schon eine ganz anständige Hausnummer.

Berdych

 

Und der Ehrgeiz des Tschechen, der im Vorjahr noch zum europäischen Laver-Cup-Team gehörte, ist selbstverständlich ungebremst. ''Ich weiß, was ich kann. Und das reicht auf jeden Fall noch aus, um die ganzen Jungen zu ärgern. Solange ich bei den Masters-Turnieren noch gesetzt bin, habe ich doch ein tolles Leben auf der Tour'', so der mittlerweile 32-jährige Berdych in Monaco.

Berdych 2018

 

Tomas Berydch zum Beispiel hat gleich zu Jahresbeginn das Viertelfinale der Australian Open erreicht und anschließend auch in Rotterdam (letzte acht) und in Marseille (Halbfinale) richtig gut gespielt - weshalb es ihm zu verzeihen sei, dass er weder in Indian Wells noch in Miami oder Monte-Carlo mehr als ein Match gewinnen konnte.

Regeneration bedeutet Erfolge

 

Und deshalb benötigen beide auch regelmäßig Auszeiten, wie Berdych offen zugibt: ''Nach Indian Wells und Miami war ich platt, da musste ich erst mal ein paar Tage Urlaub nehmen. Und außerdem wird Sandplatztennis auch von Jahr zu Jahr schwieriger für meinen Körper.'' Doch auch regelmäßige Pausen schützen Gasquet und Berdych nicht vor dem gewinnen - aber lesen Sie selber.

Oldies but Goldies

 

Eigentlich lautet das Motto auf der ATP Tour anno 2018 ja: Jugend forscht (und gewinnt). Unsere beiden heutigen Hauptdarsteller fallen deshalb also schon mal komplett aus dem Rahmen - denn diese Partie ist sozusagen der Kampf des alten Eisens, das statt mit Power eher mit Erfahrung und trickreichem Spiel aufwartet. Oder eben das Treffen eines französischen und eines tschechischen Routiniers - denn die 30 haben Berdych und Gasquet beide schon seit einer Weile überschritten.

Bienvenido

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier in Madrid zur Erstrundenpartie zwischen Richard Gasquet und Tomas Berdych.