Raonic

Kyrgios

Abschied

 

Das war es nun aber für heute aus Miami! Wir hoffen, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie schon morgen wieder bei uns begrüßen zu dürfen - bis dahin oder zum nächsten Mal sagt Oliver Stein nun aber Goodbye and Goodnight from Key Biscayne!

Ausblick

 

Während für Milos Raonic nun also die Weiterreise nach Europa ins heimische Monte-Carlo ansteht, geht es für Nick Kyrgios am morgigen Samstag weiter mit seinem Halbfinaldebüt - in der Nightsession wird der Australier dann ab 1:00 Uhr deutscher Zeit auf den Japaner Kei Nishikori treffen.

Spielfilm

 

Am Ende war es vor allem der fehlende erste Aufschlag, der Raonic das Genick brach - während Kyrgios mehr Mut zum Risiko zeigte, besser aufschlug und in den entscheidenden Momenten einfach doch engagierter und produktiver agierte.

Fazit

 

Mit einer richtig guten Leistung setzt sich der 20-jährige Nick Kyrgios hier in Miami gegen den favorisierten Milos Raonic durch und zieht damit in sein erstes Masters-Halbfinale ein.

4:6, 6:7

Und das war's! Mit einem Vorhandreturn ins Netz schenkt Raonic Kyrgios hier den letzten Punkt und damit den Einzug ins Halbfinale!

4:6, 6:6

 

Eieiei! Raonic spielt eine Vorhand aus dem Halbfeld ins Netz - zwei Matchbälle für Nick Kyrgios!

4:6, 6:6

 

Kyrgios verpasst eine gute Chance, Raonic zu passieren, und spielt die Rückhand ins Netz. Eine dann folgende Challenge bringt auch nichts ein, es bleibt beim 5.4 für den Australier.

4:6, 6:6

 

Was für ein Drama! Kyrgios Erster wird Aus gegeben, der Australier challenged - und das Hawkeye sieht den Ball zu einem Millimeter auf der Linie. 5:2 Kyrgios!

4:6, 6:6

 

Kyrgios spielt sich in einen kleinen Rausch, die Vorhand Inside-Out ist richtig schön und genau auf die Grundlinie gespielt. 4:2 beim Seitenwechsel!

4:6, 6:6

 

...was Kyrgios ausnutzt und mit einem schönen Angriff zum ersten Minibreak kommt. 3:2 für den Australier!

4:6, 6:6

 

Raonic hingegen punktet mit seinem Kickaufschlag zum 2:2. Aber dem Kanadier ist der erste wieder abhanden gekommen...

4:6, 6:6

 

Nach eine ersten Punkt für Raonic hält Kyrgios seine beiden Aufschläge jeweils mit Servicewinnern.

4:6, 6:6

 

Nach Tiebreaks steht es zwischen den beiden Herren übrigens 2:2, den letzten gewann Nick Kyrgios im letzten Jahr in Wimbledon.

4:6, 6:6

 

In der Tat kann man gar nicht so schnell gucken wie Nick Kyrgios sich hier in den Tiebreak spielt. Auf geht's, die Entscheidung im zweiten Satz wird gesucht!

4:6, 6:5

 

Und so kann der Kanadier ungefährdet zum 6:5 vorlegen. So, wie Kyrgios hier momentan aufschlägt, müsste es eigentlich auf einen Tiebreak hinauslaufen.

4:6, 5:5

 

Es geht alles nur noch über den Aufschlag. Rums, bums, schon steht es wieder 40:15. Und das weiterhin mehr oder weniger ohne Asse, zumindest bei Milos Raonic.

4:6, 5:5

 

Wieder kann Kyrgios sein Service zu Null duchbringen und zum 5:5 ausgleichen.

4:6, 5:4

 

Kein Problem für den Aussie. Wobei Raonic auch schön dabei mithilft, indem er seine Returns mit allergrößtem Risiko spielt - und meist verzieht.

4:6, 5:4

 

...und beendet es mal wieder zu Null. Und damit ist es nun an Nick Kyrgios, hier gegen den Satzverlust aufzuschlagen.

4:6, 4:4

 

Mittlerweile haben beide Spieler wieder auf den Kanonenmodus umgestellt. Auch Raonic serviert sich wieder mit Gewalt durch sein Aufschlagspiel...

4:6, 4:4

 

Kyrgios stellt im D-Zug-Tempo auf 4:4. Auch der zweite Satz ist eine einzige Achterbahnfahrt.

4:6, 4:3

 

Es ist schon klasse, wie cool Raonic in solchen Momenten bleibt. Eine Serie von guten Aufschlägen und erstklassig ausgespielten Angriffen bringt dem Kanadier am Ende doch das Aufschlagspiel zur 4:3-Führung. Und Kyrgios wirkt zum ersten mal genervt.

4:6, 3:3

 

Um diesen dann aber mit einer unnötig viel zu lang gezogenen Vorhand wieder abzuschenken. Aber der Australier erspielt sich gleich noch eine Möglichkeit zum Break...

4:6, 3:3

 

Wow! Mit der Rückhand aus vollem Lauf passiert Kyrgios Raonic cross und erspielt sich den Breakball!

4:6, 3:3

 

Aber bei Raonic hakt der erste Aufschlag auch schon wieder. In diesem Fall auch der zweite, was den Doppelfehler zum 30:30 bedeutet.

4:6, 3:3

 

Nanu? Raonic schlägt eine Rückhand ohne Not in den Korridor, aber Kyrgios verdaddelt die große Chance auf das 0:30 aus dem Halbfeld.

4:6, 3:3

 

Es wird ja immer flotter! Kyrgios benötigt gerade mal 71 Sekunden, um sein Aufschlagspiel zu Null durchzubringen.

4:6, 3:2

 

Nach einem guten Return muss Kyrgios seine Vorhand eigentlich nur ins Feld drücken, spielt den Ball aber viel zu lang und muss das 2:3 aus seiner Sicht hinnehmen. Alles in der Reihe in Satz zwei!

4:6, 2:2

 

Diesen ersten Returnpunkt gibt es dann quasi ohne Return - weil Raonic sich einen Doppelfehler leistet. Aber eine wunderbare Rückhand longline des Kanadiers sorgt für zwei Spielbälle.

4:6, 2:2

 

Und dennoch ist es beeindruckend, wie souverän Milos Raonic in diesem zweiten Satz aufschlägt. Das 30:0 bedeutet: Nach wie vor kein Punkt für Nick Kyrgios beim Return...

4:6, 2:2

 

Macht aber alles nichts, am Ende steht das 2:2 und ein Faust-ballender Kyrgios.

4:6, 2:1

 

''Turn it on!'' ruft sich Raonic selber zu. Die Vorhand longline aus der Rückhandecke zum 40:30 war aber auch aller Ehren wert.

4:6, 2:1

 

Immer wieder versucht sich Raonic mit Netzangriffen, hat vorn aber nach wie vor eine Erfolgsquote von unter 50 Prozent. Und so kommt auch Kyrgios dank zweier Servicewinner zu einem schnellen 40:0.

4:6, 2:1

 

Raonic bastelt weiter an einer Serie und macht auch die nächsten vier Punkte bei eigenem Aufschlag ohne Pause. Diesmal dauert es allerdings fast 90 Sekunden, bis das zu Null in trockenen Tüchern ist.

4:6, 1:1

 

Das Publikum freut sich, weil Kyrgios statt eines Smashs den Überkopfstopp spielt. Raonic kann dem ganzen wenig Lustiges abgewinnen, muss so aber das 1:1 hinnehmen.

4:6, 1:0

 

Trocken und cool - mit seinem fünften Ass wehrt Kyrgios auch diese Breakchance ab.

4:6, 1:0

 

Ganz stark gefightet von Raonic! Der Kanadier läuft und rennt, holt alles aus den Ecken und punktet am Ende mit der Rückhand longline aus vollem Lauf. Breakball!

4:6, 1:0

 

Aber Kyrgios bleibt cool und verwandelt das Ganze in ein 30:30.

4:6, 1:0

 

Und bei Kyrgios erinnert zunächst mal gar nichts mehr an den Australier, der hier eben den ersten Satz gewonnen hat. Zwei dicke Patzer mit der Vorhand bringen Raonic ein 0:30.

4:6, 1:0

 

Zu Null und innerhalb von nur 75 Sekunden bringt Raonic sein Service durch und legt zum ersten Mal heute vor.

4:6, 0:0

 

Raopnic scheint sich mit seinem isotonischen Drink den Frust aus dem Kopf gespült zu haben - drei schnelle Aufschlagpunkte sprechen nicht wirklich für einen seelisch angeschlagenen Kanadier.

Zwischenfazit

 

In einer sehr ausgeglichenen Partie geht Satz eins an den mutigeren von beiden Akteuren - das Risiko von Nick Kyrgios zahlt sich zunächst mal aus, denn zahlenmäßig nehmen sich die beiden Akteure hier überhaupt nichts. Es hing eben doch alles an den nicht genutzten Breakchancen bei Raonic, während Kyrgios die Schwächen seines Gegenübers das eine Mal eben doch ausnutzen konnte.

4:6

Ein Aufschlagwinner bringt dann den Satzball - und den nutzt Kyrgios sofort mit einer schönen Vorhand longline!

4:5

 

Nichts da! Kyrgios dominiert den Ballwechsel von beginn an, spielt Raonic aus und gewinnt den Punkt mit der Vorhand Inside-Out aus dem Halbfeld. Das ist richtig gutes Tennis vom Australier.

4:5

 

Und gleich bei der ersten klopft Raonic auch an, Kyrgios' zu lange Vorhand beschert dem Kanadier eine Breakchance!

4:5

 

Ungünstiger Moment für einen Doppelfehler, denn bei 30:30 stehen Raonic hier wieder alle Türen offen.

4:5

 

Raonic agiert und greift an, was ihm das 0:15 einbringt. Aber Kyrgios kommt mit einem Servicewinner sofort zurück ins Spiel.

4:5

 

Kyrgios will es trickreich machen, spielt seine ansatzlose Rückhand Inside-Out aber knapp in den Korridor. Und so kann Milos Raonic mit einem weiteren guten Aufschlag zumindest zum 4:5 verkürzen.

3:5

 

Bei 30:0 gerät Raonics Aufschlagspiel mal wieder ins Stottern. Mit zwei guten Returns erspielt sich Kyrgios das 30:30...

3:5

 

Aber Spielball Nummer drei nutzt Kyrgios dann doch mit einer feinen, kurz cross gespielten Vorhand mit ganz viel Topspin. Und schon muss Raonic gegen den Satzverlust aufschlagen.

3:4

 

Den ersten von drei Spielbällen vergibt Kyrgios allerdings mit einem weiteren Doppelfehler. Den zweiten wehrt Raonic mit dem Vorhandreturn cross gespielt ab.

3:4

 

Kyrgios gibt sich keine Blöße, ein Servicewinner und sein zweites Ass sorgen für ein beruhigendes 30:0.

3:4

 

Zwei Servicewinner beschließen dann das am Ende doch schnelle Aufschlagspiel und bringen Raonic das 3:4. Das Break Rückstand bleibt aber natürlich bestehen.

2:4

 

Aber dann findet Raonic endlich mal seinen ersten Aufschlag, ein Ass und ein mit dem Ersten vorbereiteter Vorhandwinner sorgen für das 30:30.

2:4

 

Wieder kann Nick Kyrgios mit einem Rückhandreturnwinner aufwarten. Eine zu lange Vorhand von Raonic sorgt dann sogar für das 0:30...

2:4

 

Irgendwie ein passender Moment für Kyrgios, hier sein erstes Ass zu servieren. Und weil er gleich noch einen Servicewinner nachlegt, muss Raonic weiter hinterher laufen.

2:3

 

Mit einem Doppelfehler bringt sich Kyrgios bei 30:0 selber aus dem Konzept, eine zu lange Vorhand bringt Raonic bei 30:30 in die Nähe einer weiteren Breakchance...

2:3

 

Der folgenden Netzangriff mit dem abschließenden Rückhandvolley gegen die Laufrichtung von Kyrgios bringt dann den Spielball für Raonic...den der Kanadier mit einem Servicewinner auch umgehend nutzt.

1:3

 

Mit einer schönen Sequenz verdeutlicht Raonic das wie auf Kommando: Zunächst gibt es den Doppelfehler, dann das Ass mit dem Zweiten. 30:30.

1:3

 

Kyrgios steht wieder weit im Feld, sobald Raonic zu seinem zweiten Aufschlag greifen muss. Und das kommt nach wie vor viel zu oft vor, so schwach wie bislang sieht man den Kanadier jedenfalls selten servieren.

1:3

 

Ein zu langer Rückhandslice von Raonic bringt Kyrgios dann seinerseits den Spielball - und den kann der Australier dann doch tatsächlich nach fast neun Minuten Aufschlagspiel nutzen!

1:2

 

Es gibt keinen guten Moment für einen Doppelfehler. Aber sichere bessere als bei Einstand - aber auch Raonics dritte Breakchance in diesem Spiel wehrt Kyrgios ab, diesmal mit einem Aufschlagwinner.

1:2

 

Und weil Kyrgios eine Rückhand völlig verzieht, hat Raonic seinen zweiten Breakball. Den der Australier aber wieder mit exzellentem Angriffstennis abwehrt.

1:2

 

Aber auch Raonic spielt mittlerweile richtig gutes Tennis, in einem langen Crossduell siegt am Ende der Kanadier mit einer schönen kurzen Vorhand und stellt erneut auf Einstand.

1:2

 

Was für ein Ballgefühl von Nick Kyrgios! Der Angriffsball des Australiers wird durch die Netzkante lang und hoch, Raonic spielt eine ganz kurze, schnelle Rückhand cross - aber der Volleystopp von Kyrgios ist wie aus dem Lehrbuch.

1:2

 

...was der Kanadier in der Folge mit einem schönen Vorhandreturn auf Kyrgios' Rückhand zu seinem ersten Breakball ausbauen kann.

1:2

 

Das frühe Returnieren versucht Raonic nun auch gleich mal und hat Erfolg. Zwei schnell Punkte bringen das 15:30...

1:2

 

Mit einem Vorhandwinner kann Raonic dann aber doch einen Strich unter sein Aufschlagspiel machen und die Null von der Anzeigetafel löschen. Allerdings ist die Quote beim ersten Aufschlag (40 Prozent) definitiv noch ausbaubar.

0:2

 

Nicht nur dass, bei eigenem Aufschlag hat der Kanadier schon wieder Probleme. Kyrgios steht beim Zweiten von Raonic regelmäßig ganz weit im Feld und returniert richtig gut.

0:2

 

Mit einem Rückhandvolley stellt Kyrgios dann am Netz auf 2:0 und bestätigt das frühe Break. Und Raonic muss von Beginn an hinterher laufen.

0:1

 

Mit einem tollen Rückhandreturnwinner Inside-Out gespielt holt sich Raonic immerhin den Einstand. Aber Kyrgios agiert weiterhin aktiver und offensiver und kann mit der Vorhand cross zum Vorteil punkten.

0:1

 

Dafür läuft es aber aus dem Spiel heraus besser, eine Vorhand longline bringt Kyrgios das 30:15.

0:1

 

Einen leichten Rückhandfehler von der T-Linie bügelt Nick Kyrgios mit einem Servicewinner wieder aus. Aber auch beim Australier kommt der erste Aufschlag noch nicht wirklich gut...

0:1

 

Und schon ist es passiert! Raonic lässt eine Rückhand cross wieder weit neben das Feld fliegen und Kyrgios hat das nahezu Unmögliche geschafft: Der Kanadier muss das erste Break gegen sich bei diesem Turnier hinnehmen.

0:0

 

Nachdem er einen Stoppversuch einen guten Meter in den Korridor befördert flucht Raonic zum ersten Mal laut. Das sieht man beim höflichen Kanadier nur extrem selten, Kyrgios hingegen hat seine dritte Breakchance.

0:0

 

Die erste Breakchance kann Raonic mit einem Servicewiner auf den Körper abwehren. Und die zweite vergibt Kyrgios mit einer aus dem Halbfeld ins Netz gespielten Vorhand.

0:0

 

Bei 15:30 sucht Kyrgios zum ersten Mal die Challenge - und behält Recht! Das ist der Punkt für den Australier und damit verbunden zwei Breakchancen.

0:0

 

Gleich zwei Mal returniert Kyrgios richtig gut und erzwingt Fehler bei Raonic. Der sieht sich sofort einem 0:30 gegenüber...

0:0

 

Alles egal, denn der Australier ist wieder da - los geht's mit Aufschlag Raonic!

vor Beginn

 

Und bevor es losgeht, muss sich Nick Kyrgios offenbar nochmal schnell umziehen. Was Milos Raonic eher merkwürdig findet und dies dem Schiedsrichter auch mitteilt.

Taktik

 

Zu dem, was uns hier gleich erwartet, kann man wohl am besten eine Statistik auspacken: Mit Raonic (36 Asse) und Kyrgios (34 Asse) stehen sich die beiden besten Aufschläger des bisherigen Turnierverlaufs gegenüber.

Prozedere

 

Unsere beiden Hauptdarsteller haben den Court bereits betreten. Schiedsrichter Gianluca Moscarella (ITA) hat soeben den Münzwurf ausgeführt, nun wird sich noch fünf Minuten lang eingespielt - und dann kann es hier auch schon losgehen.

Miami Open

 

Fehlt noch ein kurzes Wort zum Turnier an sich. Ausgetragen wird diese Veranstaltung im traumhaften Key Biscayne seit 1985, gemeinsam mit Indian Wells ist dieses Damen- und Herrenturnier die größte Veranstaltung der gesamten Tour - sodass das Preisgeld sowohl bei den Damen als auch bei den Herren mit 1,028 Millionen Dollar für den Sieger recht üppig ausfällt. Rekordgewinner bei den Männern ist Andre Agassi (USA) mit sechs Titeln, Titelverteidiger und zuletzt zwei Mal in Serie Turniersieger ist Novak Djokovic (SRB).

Head to Head

 

Im direkten Vergleich führt Milos Raonic übrigens mit 2:1 nach Siegen - wobei der 25-Jährige das letzte Duell in Wimbledon 2015 verlor (zuvor Siege bei den French Open und ebenfalls in Wimbledon).

Debütanten

 

Übrigens hat auch Raonic hier in Miami noch nie ein Halbfinale erreicht, der Viertelfinaleinzug 2014 war sein bestes Resultat - was uns heute also einen Debütanten bescheren wird.

Raonic

 

Einen Satz hat allerdings auch der Kanadier hier in Miami noch nicht abgeben müssen. Stattdessen steigerte er sich sogar von Runde zu Runde, was ihm im Achtelfinale einen ungefährdeten 6:0 und 6:3-Sieg gegen Damir Dzumhur (BIH) einbrachte.

Raonic 2016

 

Dabei erreichte er beim ersten Grand Slam des Jahres in Melbourne bereits das Halbfinale - doch das bedeutet zwei Monate später natürlich wenig, das weiß auch Raonic: ''In unserem Sport ist es doch völlig egal, was du gestern geleistet hast. Heute ist ein neuer Tag.'' Zumal Raonic seit zwei Wochen ja wieder weiß, wie schnell das alles gehen kann: Im Finale von Indian Wells gelangen ihm gegen Novak Djokovic ganze zwei Spielgewinne.

Raonic

 

Mitverantwortlich dafür war sicher auch die Verpflichtung des früheren Weltklassespielers Carlos Moya (ESP) als zweitem Coach. Neben den Ideen von seinem Hauptcoach Riccardo Piatti hatte sich Raonic in der Vergangenheit nämlich gern auf die Ratschläge von Ivan Ljubicic verlassen - der nun seinerseits in Roger Federers Camp weitergewandert ist. ''Mein neu zusammengestelltes Team ist super. Ich fühle mich gut aufgehoben, wir probieren im Training dauernd neue Dinge aus und haben im Winter stark an meinem Spiel gearbeitet. Ich glaube, dass ich in diesem Jahr den nächsten Schritt machen kann'', so Raonic in Brisbane.

Raonic

 

Angedeutet hatte sich der Leistungssprung übrigens schon im letzten Jahr, als der 25-Jährige im Sommer bis auf Platz vier der Weltrangliste klettern konnte - allerdings brach Raonic zum Saisonende hin ein, erreichte auf der Hardcourttour im Herbst nur zwei Mal eine dritte Runde und verpasste so das Saisonfinale der besten acht Spieler deutlich.

Raonic 2016

 

Niemand anders als Klassenprimus Djokovic, momentan wohl der beste Spieler der Welt, hatte diese Worte zu Beginn der Australian Open von sich gegeben. Wohl wissend, dass der Kanadier da schon das Turnier in Brisbane gewonnen und dabei Roger Federer im Finale geschlagen hatte - und tatsächlich hat Raonic in diesem Jahr erst zwei Matches verloren.

Raonic

 

Zumal auch der in Montenegro geborene Kanadier Milos Raonic im Jahr 2016 bislang richtig gut klar kommt. Und so gab es auch für den 25-Jährigen Lob von höchster Stelle. ''Milos hat in der Winterpause viel an seinem Spiel gearbeitet. Nicht nur am Service, sondern auch am Grundlinienspiel. Und das sieht man jetzt schon bei diesem Turnier. Er ist gefährlicher geworden.''

Raonic

 

Das komplette Gegenteil zum emotionalen und aufbrausenden Kyrgios stellt sein heutiges Gegenüber dar: Denn Milos Raonic sieht man nur in den seltensten Fällen mal eine Gefühlsregung an.

Skandal

 

Auf dem Weg in dieses Viertelfinale gab sich der 20-Jährige aus Canberra übrigens kaum eine Blöße, einen Satz verlor er gegen Baghdatis (CYP), Smyczek (USA) und Kuznetsov nämlich nicht. Dafür aber eben ein Mal die Fassung, als er Schiedsrichter Cedric Mourier nach einem Punktverlust anraunzte: ''Dieses Spiel ist so was von parteiisch. Ihr wisst das alle ganz genau. Was muss es noch alles verbergen? Es ist verdorben, absolut verdorben.''

Kyrgios in Miami

 

Hier in Miami erzielt Kyrgios bei seiner ersten Teilnahme heuer übrigens sein bestes Abschneiden bei einem Masters1000-Turnier, bislang stand dort als größter Erfolg die Drittrundenteilnahme in Madrid 2015 auf dem Zettel.

Kyrgios 2016

 

Weiter ging es dann über ein tapferes Drittrundenaus bei den Australian Open (gegen Berdych/CZE) zu seinem ersten Turniersieg der Karriere in Marseille - woraufhin der Australier dann auch noch eine Halbfinalteilnahme in Doha folgen ließ (inklusive zweier Revanchesiege gegen Tomas Berdych).

Hopman Cup

 

In die aktuelle Saison startete Kyrgios allerdings trotzdem richtig gut - in Perth gewann er an der Seite von Daria Gavrilova nach 17 Jahren endlich mal wieder einen Hopman Cup, die inoffizielle Team-WM, für Australien und verlor dabei keins seiner vier Einzel (unter anderem ein Zweisatzsieg gegen Andy Murray).

Auf Bewährung

 

Kurz vor den US Open wurde schließlich seine Strafe (sechs Monate auf Bewährung bei 25.000 Dollar Strafe) bekannt gegeben - aber richtig reumütig klang der 20-Jährige dann auch nicht: ''Ich verdiene diese Bestrafung und würde so etwas wohl nicht mehr tun. Aber das Ganze beschäftigt mich jetzt nicht mehr sonderlich und macht mich auch nicht verlegen.''

Kyrgios

 

Gerade mal ein halbes Jahr ist sein prominentester Ausrutscher - aber keinesfalls sein einziger - nämlich her. Damals hatte er beim Turnier in Montreal nämlich seinem Gegner Stan Wawrinka mitten im Spiel - gut hörbar aufgefangen vom Platzmikrofon - verkündet, dass sich sein Kumpel Thanasi Kokkinakis und Wawrinkas Flamme Donna Vekic menschlich wie körperlich sehr nahe gekommen seien. ''Kokkinakis banged your girlfriend, sorry to tell you that, mate'', so Kyrgios beim Netzduell.

Kyrgios

 

Gemeint war damit natürlich kein Geringerer als Nick Kyrgios - denn den Youngster hatte Hewitt bereits 2015 unter seine Fittiche genommen, um ihm das artgerechte Verhalten vor allem abseits des Tenniscourts beizubringen. Zurück gab Kyrgios Hewitt per Videobotschaft dann auch ein höfliches ''Hallo Kumpel, ich hab Dir immer gesagt: Es ist zu früh zum Aufhören'' mit auf den Weg - denn es ist fraglich, ob der Youngster dem nun auf ihm lastenden Druck gewachsen ist.

Kyrgios

 

''Nick, jetzt bist Du dran. Du hast alles, Du kannst alles erreichen - mach was aus Deinem Talent, dann wirst Du einer der größten australischen Spieler aller Zeiten. Und sicher auch weltweit!'' So bescheiden wurde bei den Australian Open die australische Tenniskrone übergeben - von keinen Geringeren als Frührentner, Tennisidol und Teilzeitmentor Lleyton Hewitt.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier in Miami zur Viertelfinalpartie zwischen Milos Raonic und Nick Kyrgios..