del Potro

Isner

Verabschiedung

 

Und mit dem Hinweis auf diesen Kracher heute Nacht um 1:00 Uhr darf ich mich dann auch verabschieden. Natürlich werden wir auch beim zweiten Halbfinale dann wieder live drauf sein und für Sie berichten. Schalten Sie also ein! Bis dahin: Ciao und Goodbye.

Finale

 

Während Del Potro das Finale nun auslassen "darf" und Kraft tanken kann (und den Sprung auf Platz 3 verpasst), steht Isner einen Schritt vor dem größten Erfolg seiner Karriere. Noch nie stand der Amerikaner in einem Masters-Finale! Im Endspiel trifft er entweder auf Alexander Zverev oder auf den Spanier Pablo Carreno Busta.

Del Potro

 

Del Potro hatte im ersten Satz nicht einen einzigen direkten Punkt geholt, zwei Breaks kassiert und über das gesamte Match nur jeden zweiten ersten Aufschlag ins Feld gebracht. Nach 15 Siegen in Folge war heute womöglich auch einfach der Akku leer, auch wenn das im zweiten Satz alles in allem wieder ganz gut aussah.

Fazit

 

Im zweiten Satz war es ein spannendes und ausgeglichenes Match, weil beide bei ihren Services so gut wie nichts anbrennen ließen (insgesamt nur eine Break-Chance). Unter dem Strich steht aber heute der herausragende Einsatz von John Isner, der vor allem mit der Vorhand einen Winner nach dem anderen rausgefeuert hat und hier absolut verdient ins Finale einzieht.

1:6, 6:7

Unglaublich! Isner knackt den Aufschlag erneut und stellt sich den Gegner zurecht. Am Netz setzt er den nächsten Stop und löst damit sein Final-Ticket.

1:6, 6:6

 

SAGENHAFT! Rückhand-Longline-Passierschlag vom anderen Planeten zu vier Matchbällen für Isner.

1:6, 6:6

 

Und Ass Nummer 9.950 in der Karriere des John Isner direkt hinterher.

1:6, 6:6

 

Es dauert, bis das Publikum wieder ruhig wird. Dann schlägt das nächste Ass mit 220km/h ein. Und es wird wieder laut, Jubel dieses Mal pro Isner. Das muss auch mal gesagt sein.

1:6, 6:6

 

Del Potro bleibt dran und stoppt den abfahrt-bereiten Isner-Finalzug vorerst.

1:6, 6:6

 

Da hat sich der Amerikaner kurz verzockt. Der Netzangriff ist eigentlich sehr gut, aber dann ist sein Return zu kurz.

1:6, 6:6

 

Und ab die Post! Der 19. Vorhand-Winner stellt die Weichen auf Finale, denn es steht 3:0 für Isner.

1:6, 6:6

 

Und der startet direkt mit einem ersten Mini-Break. Returniert sagenhaft, geht ans Netz und legt die Kugel perfekt dahinter ab. Besser geht's kaum!

1:6, 6:6

 

Und Nummer elf organisiert das Tiebreak. Auch Isner ist übrigens ein Tiebreak-Spezialist. Es ist immerhin schon der 585. in seiner Karriere...

1:6, 6:5

 

Per Ass zu zwei Spielbällen. Sein zehntes bereits!

1:6, 6:5

 

Isner hat noch keine Break-Chance zugelassen. Und auch jetzt kann Del Potro den ersten Service nicht ins Feld zurückbringen.

1:6, 6:5

 

Del Potro macht den Sack deshalb flink zu und hat das Tiebreak schon einmal sicher. Wer das Viertelfinale gegen Raonic gesehen hat, kommt sich nun vielleicht vor wie bei einem Deja vu: Auch da verlor er den ersten Satz und gewann den zweiten im Tiebreak. Den dritten dann übrigens auch gleich noch.

1:6, 5:5

 

Korrigiert der Argentinier aber ganz schnell - mit etwas Hilfe vom Publikum, das hier nun auch mit "Aus"-Rufen Isner stört.

1:6, 5:5

 

Wobei, wenn Isner jetzt das Break holt. 0:15...

1:6, 5:5

 

Und ruckzuck steht es 5:5. Wir nähern uns dem Tiebreak.

1:6, 5:4

 

Kann einen aus der Bahn werfen, an einem schlechten Tag. An einem guten Tag schickt man halt ein Ass hinterher. Welcher Tag heute bei Isner ist wissen Sie genau.

1:6, 5:4

 

Der Schiedsrichter hat's jetzt auch ganz schwer. Gerade hat er das Publikum wieder beruhigt, da geht das Toben wieder los: Doppelfehler von Isner.

1:6, 5:4

 

Jetzt sag ich's Ihnen aber doch: Das Stadium tobt! Mit einem coolen Stop zieht Del Potro den Kopf aus der Schlinge und stellt auf 5:4.

1:6, 4:4

 

Die wehrt DelPo aber ab und der Turm von Tandil serviert sich mit einem starken Ass direkt selbst einen Spielball. Dass der Centre Court tobt, muss ich Ihnen nicht sagen.

1:6, 4:4

 

Eingangs hab ich Ihnen vom besten Del Potro aller Zeiten erzählt. Den sehen wir heute nicht, dafür den besten Isner aller Zeiten. Sensationell, wie er den Argentinier ausguckt und den Passierball longline spielt. Del Potro kommt zwar dran, aber bekommt die Kugel nicht zurück. Und die erste Break-Chance gibt es gleich obendrauf!

1:6, 4:4

 

Eieiei, und dann auch noch ein Netzfehler beim Netzangriff. Plötzlich ist es Isner, der sich nach einer Break-Chance erkundigt.

1:6, 4:4

 

Puh, der tut weh: Dritter Doppelfehler von Del Potro...

1:6, 4:4

 

WAHNSINN! Isner schickt seinen Gegenüber weit hinten in die Ecke und geht ans Netz. Aber er macht die Rechnung ohne die (neue) starke Rückhand von Del Potro, die ihn longline eiskalt erwischt. Ein Mega-Winner zum 30:0.

1:6, 4:4

 

Nein, die Tür bleibt weiterhin zu. Und jetzt steht Del Potro somit vor einem ganz wichtigen Service-Spiel.

1:6, 4:3

 

Oh, dann aber der Rückhand-Slice ins Netz. Del Potro steht noch immer vor der Tür und wartet, ob sich da was tut.

1:6, 4:3

 

Serve-and-Volley kann der Amerikaner natürlch auch, 40:15!

1:6, 4:3

 

Del Potro wird da vom Service durch die Mitte fast abgeschossen. Leichtes Spiel für Isner, der den Rebound locker versenkt. 30:15.

1:6, 4:3

 

Isner macht die Tür nicht auf. Oder in anderen Worten: Ass.

1:6, 4:3

 

Rückhand-Longline ins Aus - Del Potro klopft wieder an.

1:6, 4:3

 

Wieder zu Null! Del Potro ist bei eigenem Aufschlag nun auf einem Level mit Isner. Das ist zumindest der erste Schritt, um hier im Match zu bleiben.

1:6, 3:3

 

Ui, etwas Glück für Del Potro, denn Isner hatte hier schon weit ans Netz vorgerückt zum nächsten Vorhand-Winner aufgeholt - dann aber doch den Netztest gemacht.

1:6, 3:3

 

Und weil DelPo beim Return zu lang wird, kommt der Argentinier wieder nicht in die Nähe eines Breaks. Drei beide, alles in der Reihe nach der ersten Hälfte des zweiten Satzes.

1:6, 3:2

 

Ist aber nur ein kurzer Grund zum Jubeln für Del Potro, denn Isner holt sich mit dem nächsten Winner gleich wieder zwei Spielbälle.

1:6, 3:2

 

Ich glaub, da wäre das Publikum auch bei jedem anderen explodiert. WAS. FÜR. EIN. RETURN! Als Passierschlag-Cross hinten an die Linie, von einem anderen Planeten!

1:6, 3:2

 

Die Lautstärke im Stadion nimmt weiter zu. Allen voran natürlich die DelPo-Rufe. Der könnte mit seinem 16. Sieg in Folge mindestens auf Rang fünf klettern (und auf Rang vier, wenn Zverev im Anschluss verliert) und sogar auf Platz drei, wenn er das Turnier gewinnt. Aber davon ist er weit entfernt gerade, denn es hagelt schon wieder Asse.

1:6, 3:2

 

Wahrscheinlich das schnellste Spiel bisher in diesem Match! Ohne Punktverlust legt Del Potro wieder vor und darf sich nun auf den nächsten Service von Isner einstellen.

1:6, 2:2

 

Findet Del Potro zum schießen komisch, können Sie sich sicher denken. Zur Antwort gibts ein blitzschnelles 40:0!

1:6, 2:2

 

Unglaublich, Del Potro arbeitet so aktiv jetzt - doch Isner knallt ihm einfach ein Ass und einen Vorhand-Winner mit 188kmh um die Ohren. Irre!

1:6, 2:1

 

Im Übrigen hat John Isner viele Jahre seiner Karriere hier in der Gegend von Miami verbracht. Und trotzdem hat er heute ein "Auswärtsspiel"! Zeigt das Wirkung? Nicht wirklich, denn Isner ist bei eigenem Service nach wie vor unantastbar.

1:6, 2:1

 

Der Argentinier hält seinen Aufschlag wieder. Isner returniert zwar sagenhaft, doch der Argentinier hat sich nun eingegrooft und stellt dem Amerikaner mehr Fragen. Auf alle hat der dann auch keine Antwort...

1:6, 1:1

 

Wow! Da spielt Del Potro mal einen seiner (neuen) Trümpfe aus: Rückhand-Longline-Winner. Wie aus dem Lehrbuch. Und das Publikum ist mittlerweile voll da!

1:6, 1:1

 

Vielleicht müsste Del Potro mehr riskieren, allerdings ist ein viel zu langer Passierschlag da natürlich wenig förderlich. 1:1.

1:6, 1:0

 

Aber für ein Comeback müsste er erst einmal den Aufschlag von Isner knacken - und da sieht er auch weiterhin kein Land. Service-Winner und das nächste Ass stellen direkt wieder auf 40:15.

1:6, 1:0

 

Jou, SO kennen wir DelPo! Isner nimmt ihm den ersten Spielball mit einer genialen Vorhand, doch dann kracht beim Amerikaner die nächste Vorhand des Argentiniers hinten in die Ecke. Nicht umsonst heißt es eigentlich, dass Del Potro die beste Vorhand der Tour hat.

1:6, 0:0

 

Per Ass geht es direkt zu zwei ersten Spielbällen, das klingt doch schon viel besser.

1:6, 0:0

 

Und immerhin ist Del Potro seit 15 Matches ungeschlagen! Der erste Winner (nach 27 Minuten!!!) sollte ihm da doch Aufschwung geben.

Zwischenfazit

 

Verkehrte Welt? Während Isner hier sensationell aufspielt und einen Winner nach dem anderen spielt, hat Del Potro noch nicht einen direkten Punkt gemacht! Mit zwei Breaks ist das in der Summe eine 1:6-Klatsche für den Argentinier - das gab es zuletzt zum Jahresanfang in Auckland im Finale. Aber Sorgen machen muss man sich noch nicht, auch gegen Raonic hatte DelPo den ersten Satz verloren.

1:6

Von denen aber der erste schon reicht! Isner serviert Del Potro im ersten Satz sensationell mit 6:1 ab.

1:5

 

Ganz kurz hat Del Potro angeklopft (15:0), dann aber hagelt es Asse und Service-Winner für zwei Satzbälle.

1:5

 

Uff, auch das noch: Del Potro jagt die Kugel mit dem Schlägerrahmen in die Zuschauerränge. 5:1 für Isner - das ist mal eine Ansage!

1:4

 

Schlecht für den Argentinier: Der nächste Winner von Isner und ein Doppelfehler der Nummer sechs der Welt bringt dem Amerikaner die Chance zum Doppel-Break.

1:4

 

Aber Isner heute so stark! Stellt sich seinen Gegenüber hinter der Grundlinie zurecht, guckt ihn aus und punktet dann cross in die Ecke zum 30:30. Wie gut für Del Potro, dass dem Amerikaner nicht alles gelingt und er einen Netzangriff versemmelt.

1:4

 

Die Musik machen jetzt aber die DelPo-Fans, die lautstark singen und ihren Liebling mit einem Punkt beginnen sehen.

1:4

 

Kleiner Experten-Fakt: Noch 60 Asse, dann knackt John Isner als erst vierter Spieler die magische Marke von 10.000 Assen in der Karriere. Irre!

1:4

 

Und das dritte Ass direkt obendrauf zum 4:1! Eiskalt.

1:3

 

Del Potro muss sich fast schon wegducken, wenn Isner die Aufschläge zu ihm rüber prügelt. Per Ass schon wieder zum 40:15.

1:3

 

Dann aber doch der erste Spielgewinn für Juan Martin Del Potro über den Einstand. Mit einem Service-Winner, was man beim momentan Spiel durchaus betonen muss.

0:3

 

Korrektur: Einstand!

0:3

 

Was den Returnqualitäten von Isner natürlich perfekt in die Hand spielen - 40:30 nur noch!

0:3

 

Erst ein Return ins Netz, dann aber ein blitzsauberer Return-Winner mit der Vorhand. Und Del Potro muss fast durchgehend über den zweiten Aufschlag gehen!

0:3

 

Nun serviert Del Potro - zum ersten Spiel? Ein Rahmentreffen und ein Netztreffer von Isner helfen schonmal, um zu einem schnellen 30:0 zu kommen.

0:3

 

Ohne Worte! Wenn Isner die Kugel in die Vorhand bekommt, ist das bislang so gut wie ein sicherer Punkt für den 32-Jährigen. Auch den jagt er perfekt hinten in die Ecke zum 3:0!

0:2

 

Vorhand-Cross-Winner hinterher, mit gefühlt 300km/h. Da ist bislang nichts zu holen für Del Potro!

0:2

 

Sensationell, was Isner für eine Power auf der Vorhand hat. Der Winner die Linie runter ist bereits der fünte Vorhand-Winner für den Amerikaner in den ersten zehn Minuten.

0:2

 

Wahnsinn! Isner dominiert die ersten beiden Spiele und schnappt sich direkt das Break. Del Potro muss weite Wege machen und die Vorhand-Cross inside-out schlussendlich passieren lassen.

0:1

 

Der dann auch gleich noch im Netz hängen bleibt und seinem Gegenüber direkt die erste Break-Chance eröffnet.

0:1

 

Und es bleibt hochklassig! Mit der beidhändigen Rückhand die Linie runter stellt Isner auf 30:30. Alles andere als souverän der Beginn von Del Potro.

0:1

 

Großes Tennis! Del Potro machts variantenreich, doch Isner zeigt sich nicht weniger flexibel. Beide mit einem sehr schön anzusehenden Ballwechsel - bis Isner mit der Vorhand longline ins Aus rutscht.

0:1

 

Bleibt aber relativ humorlos, Isner knallt seinem Gegenüber zwei Service-Winner zum ersten Spiel um die Ohren. 1:0!

0:0

 

Dann verzockt er sich aber gleich mal. Del Potro wird lang, ist aber noch gut. Isner sieht das anders und challenged, das Hawkeye bringt DelPo den ersten Punkt.

0:0

 

Und los! Isner beginnt direkt - wie sollte es auch anders sein - mit einem Ass.

Prozedere

 

Unsere beiden Hauptdarsteller haben den Court soeben betreten, Isner hat nach dem Foto-Shooting die Wahl gewonnen und sich wenig überraschend für Aufschlag entschieden. Gleich dürfen sich beide noch fünf Minuten lang einspielen - und dann kann's losgehen! Das erste Final-Ticket gilt es zu vergeben.

Centre Court

 

Angesichts des Status als Masters1000-Event und dem damit verbundenen Preisgeld von 7,037 Millionen Dollar ist das aber natürlich auch keine wirkliche Überraschung - zumal der Centre Court im Tennis Center at Crandon Park mit seinen 13.800 Plätzen nicht nur eins der größten, sondern auch eins der stimmungsvollsten Stadien auf der Tour ist.

Das Turnier

 

Womit wir dann auch noch schnell zwei Sätze zu den Miami Open an sich verlieren können. Eigentlich kennt man dieses seit 1985 ausgerichtete Turnier (aus Zeiten eines Boris Becker zum Beispiel) als Turnier von Key Biscayne, wobei den Siegerpokal in den letzten drei Jahrzehnten fast jeder in den Himmel gestreckt hat, der im Welttennis Rang und Namen hat: Lendl, Wilander, Agassi, Courier, Sampras, Muster, Federer, Djokovic und Murray - viel illustrer wird so eine Liste kaum noch.

Head 2 Head

 

Mut machen darf Isner aber auch der direkte Vergleich. Der steht zwar bei 6:3 für Juan Martin Del Potro, doch es folgt das große ABER: Drei der letzten fünf Matches gewann John Isner! Zuletzt stand man sich im Viertelfinale des ATP Masters in Paris 2017 gegenüber, wo der Amerikaner in drei Sätzen (6:4, 6:7, 6:4) gewann.

Saison Isner

 

Und Isner kommt nicht gänzlich ohne Selbstvertrauen. Während Del Potro in Indian Wells im Einzel triumphierte, schied Isner dort in der ersten Runde aus - um dann das Doppelfinale mit Jack Sock zu gewinnen. Ein wichtiger Erfolg, denn ansonsten schied Isner in diesem Jahr seit Auckland jedes Mal in der ersten Runde aus, einzige Ausnahme waren die Delray Beach Open, wo es immerhin bis in die zweite Runde ging.

Aufschlagmonster Isner

 

Dabei ist der Amerikaner eigentlich keiner für die ganz großen Spiele. Sowohl 2012 in Indian Wells (gegen Federer) als auch 2013 in Cincinnati (gegen Nadal) sowie 2016 hier in Paris (gegen Andy Murray) verlor Isner Mastersendspiele, bei Grand Slams hat es der Amerikaner noch nie weiter als bis ins Viertelfinale (US Open 2011) geschafft. Doch seine größte Waffe könnte helfen: "Ich muss mich bei meinem Aufschlag bedanken, der mich im Spiel gehalten hat", so Isner, dem zuletzt drei Saisons in Serie über 1000 Asse gelangen.

Wer stoppt DelPo?

 

Mittlerweile steht Del Potro wieder auf dem sechsten Rang der Weltelite, was aber sicher nicht das Ende der Fahnenstange ist bei dieser Form. Und so stellt sich die Frage: Wer soll ihn stoppen? Roger Federer ist schon raus, Djokovic, Cilic und Dimitrov leisteten sich teilweise dicke Patzer und schieden ebenfalls allesamt frühzeitig aus. Nur noch zwei Hürden trennen Del Potro vom dritten Turniersieg in Serie, die erste heißt: John Isner.

Comebacker und Publikumsliebling

 

Doch der 29-Jährige, der zwischenzeitlich bis auf Platz 1045 der Weltrangliste abgesackt war, hat nie aufgesteckt und ist nach seinen zwei schwerwiegenden Handgelenkverletzungen heute das Lehrbuchbeispiel für unermüdliche Comebacker. Und deshalb überrascht es auch nicht, dass der bodenständige, sympathische Ausnahmeathlet so gut wie immer und überall zu DEN Publikumsliebling zählt. Und das genießt er natürlich: "Mir ist egal, ob ich Nummer 30 oder Nummer 3000 bin. Hauptsache, ich kann Tennis spielen."

Außergewöhnliche Karriere

 

Dass Del Potro derartig aufdrehen kann, hat freilich einen gewaltigen Grund: Seine Fitness. Denn wenn der Argentinier spielt, dann erfolgreich. Schon früh war die Karriere von DelPo auf einem glänzenden Weg - 2009 gewann er als erst zweiter Argentinier die US Open und kletterte Anfang 2010 in der Weltrangliste bis auf Platz vier. Doch eine schwere Handgelenkverletzung beendete seine Saison 2010 jäh. Eine olympische Medaille und acht Turniersiege in zwei Jahren später stand DelPo dann wieder an der Tür zu den Top 5 - doch auch das hielt nicht lange vor, die zweite Hälfte des Jahres 2014 und die komplette '15er-Saison fielen der zweiten schweren Handgelenkverletzung zum Opfer.

Del Potro in Miami II

 

Womöglich sogar genau die richtige Härteprüfung für den Turm von Tandil, der davor schon wieder im Spaziergang-Modus war: 6:2, 6:2 gegen Kei Nishikori und 6:4, 6:2 im Achtelfinale gegen Filip Krajinovic. Nur zum Auftakt machte der Niederländer Robin Haase kurz Probleme (6:4, 5:7, 6:2).

Del Potro in Miami I

 

Milos Raonic jedenfalls hatte eine klare Meinung: "Juan Martin ist momentan wohl der beste Spieler der Welt", so der Kanadier vor dem Viertelfinale. Und der musste es wissen, immerhin war das Viertelfinale in Miami die Neuauflage des Halbfinals von Indian Wells, als Del Potro das Ticket fürs Finale doch recht locker löste (6:2, 6:3). Da war es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag deutlich enger, Raonic erzwang drei Monster-Sätze, erneut hieß der Sieger aber Juan Martin Del Potro (5:7, 7:6, 7:6).

Del Potro 2018

 

Auch den Abierto Mexicano hatte er vor dem Masters an der kalifornischen Westküste souverän gewonnen und damit seinen steten Formanstieg bestätigt. So stört 2018 eigentlich nur das frühe Aus im ersten Grand Slam in Australien, als er Thomas Berdych in der Runde der letzten 32 glatt in zwei Sätzen unterlag.

Der beste DelPo

 

Eines ist sicher: Wir erleben zur Zeit wohl den besten Juan Martin Del Potro aller Zeiten. Und langsam fragt man sich, ist dieser Argentinier momentan vielleicht sogar der beste der Welt? Nicht nur, weil er vor rund zwei Wochen erst die Nummer eins der Welt, Roger Federer, im Finale des ATP-Masters in Indian Wells geschlagen hat (6:4, 6:7, 7:6)!

vor Beginn

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier von Miami zur Halbfinalpartie zwischen Juan Martin del Potro und John Isner.