Abschied

 

Das war's nun aber aus Hamburg und vom Rothenbaum! Wir hoffen, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen - für den Moment sagt Oliver Stein nun aber Tschüss und bedankt sich bei allen fürs Mitlesen!

Khachanov

 

Einen Glückwunsch muss man aber Karen Khachanov aussprechen. Der Russe präsentierte sich hochkonzentriert, hatte abgesehen von dem einen Break im zweiten Satz kaum einen Wackler in seinem Spiel und machte den Leistungsunterschied bei Aufschlag Molleker immer wieder deutlich - es ist sicherlich nicht auszuschließen, dass der Russe bei diesem Turnier noch sehr weit kommen wird.

Fazit

 

Am Ende war es wohl eine Mischung aus Nervosität und fehlender Erfahrung, die Rudi Molleker in seinem ersten ATP-Spiel ein besseres Abschneiden kostete. Allerdings präsentierte sich der Deutsche phasenweise mutig und spielfreudig - der heutige dürfte definitiv nicht Mollekers letzter Auftritt bei den ''Großen'' gewesen sein.

6:4, 6:3

Und nach exakt 70 Minuten ist es dann passiert: Mollekers 27. Unforced Error besiegelt das Break und damit den Matchgewinn für Karen Khachanov!

6:4, 5:3

 

Per Servicewinner kann Molleker dann zwar zum 30:15 vorlegen, aber Khachanov gleicht den Schiefstand mit der Vorhand Inside-Out umgehend wieder aus. Und so bringt der folgende Rückhandfehler von Molleker Karen Khachanov den ersten Matchball!

6:4, 5:3

 

Khachanov kann gleich wieder zum 0:15 vorlegen und scheitert danach nur an der Netzkante - statt des 0:30 gibt es für Molleker immerhin das 15:15.

6:4, 5:3

 

Siebtes Ass für Khachanov, der sein Aufschlagspiel damit zu Null durchbringt und auf 5:3 stellt - womit Rudi Molleker nun gegen den Satzverlust aufschlagen muss.

6:4, 4:3

 

Und wer jetzt auf die nächste Blöße von Karen Khachanov wartet, der wird hier leider enttäuscht. Mit Vollgas und guten Aufschlägen geht es innerhalb von nur 65 Sekunden zum 40:0.

6:4, 4:3

 

Gleich die ersten Breakball schnappt sich Khachanov dann auch, holt sich das Break Vorsprung umgehend wieder zurück und geht mit 4:3 in Führung. Und Rudi Molleker muss sich natürlich ärgern, das Break so schnell wieder abgeschenkt zu haben ...

6:4, 3:3

 

Nein, das darf doch nicht wahr sein! Molleker erspielt sich den Smash aus dem Halbfeld, lässt den Ball ganz in Ruhe aufkommen - und feuert den Versuch dann direkt ins Netz. Zwei Breachancen für Karen Khachanov!

6:4, 3:3

 

Jetzt wäre es natürlich wichtig, dass Molleker seinen Aufschlag hält. Die zu lange Rückhand bedeutet aber schon das 15:30 und damit Ärger ...

6:4, 3:3

 

Und dabei sei angemerkt, dass Molleker seine beiden Matches in der Qualifikation ja auch erst in drei Sätzen beenden konnte - für den deutschen Youngster ist also noch alles drin!

6:4, 3:3

 

Mit bärenstarkem Topspintennis lässt Molleker Khachanov laufen, behält dabei aber die Übersicht und spielt den Russen am Ende gegen die Laufrichtung aus - Break für den Deutschen zum 3:3, Satz zwei ist also wieder völlig offen!

6:4, 3:2

 

Aber auch diesmal hat Khachanov zunächst mal eine gute Antwort parat, der Vorhandwinner die Linie entlang sorgt für das 15:30. Doch dann ist Molleker wieder da - und auch, wenn es wieder ein Netzroller ist, das 15:40 ist hochverdient.

6:4, 3:2

 

Und weil die Rückhand gleich nochmal genau ins Eck passt, hat Molleker plötzlich wieder ein 0:30 vor der Nase!

6:4, 3:2

 

Nicht schlecht, wie Molleker seine Rückhand longline da genau ins Eck schweißt. Das war nun schon der sechste Rückhandwinner des Deutschen - 0:15!

6:4, 3:2

Ärgerlich, aber offenbar notwendig: Molleker hat nach seinem Sturz eben den Physiotherapeuten gerufen, damit der sich sein Handgelenk anguckt - kommt am Ende aber ohne Medical Timeout davon und kann weiterspielen.

6:4, 3:2

 

Erneut ist es Mollekers Vorhand, die auf der Seitenlinie landet und Khachanov seo keine Chance lässt - womit der Deutsche das zweite Break gegen sich so gerade noch vermeiden und zum 2:3 verkürzen kann.

6:4, 3:1

 

Nervenstark vom jungen Deutschen, der über einen Servicewinner auf Einstand stellen und anschließend auch mit einem Vorhandwinner zum Spielball vorlegen kann.

6:4, 3:1

 

Und jetzt will es Khachanov wissen: Molleker vergibt eine Chance, die Vorhand zu töten, sodass Khachanov den Spieß umdrehen und mit der Vorhand aus dem Halbfeld punkten kann. Breakchance für den Russen!

6:4, 3:1

 

Auch nach Netzrollern steht es nun 1:1: Khachanov spielt seine Rückhand an die Netzkante, von wo aus der Ball unerreichbar abspringt. 30:30!

6:4, 3:1

 

Das sicher nicht. Mit seinem ersten Doppelfehler schenkt Molleker den Punkt zum 15:15 ab und lädt Khachanov so gleich wieder in sein Aufschlagspiel ein. Der Russe revanchiert sich diesmal aber mit einem ganz leichten Rückhandfehler zum 30:15.

6:4, 3:1

 

Mit viel Geduld holt sich Khachanov dann auch die nächsten beiden Punkte (Molleker schon mit 22 Unforced Errors, Khachanov 10) - und bestätigt das Break zum 3:1. Und so langsam müsste sich der junge Deutsche hier doch mal irgendwas einfallen lassen ...

6:4, 2:1

 

Darauf folgt dann der nächste Molleker-Fehler mit der Rückhand longline, der Khachanov den Vorteil einbringt. Aber Molleker bleibt dran und punktet mit einem herrlichen Return-Stopp zum erneuten Einstand!

6:4, 2:1

 

Schade, Molleker versucht es zumindest aus eigenem Antrieb - aber seine Rückhand longline segelt knapp in den Korridor und beschert Khachanov den Einstand.

6:4, 2:1

 

Breakball Numer eins wehrt Khachanov dann zwar mit einem Vorhandwinner ab, beim zweiten muss er aber über den zweiten Aufschlag kommen ...

6:4, 2:1

 

Mit seinem sechsten Ass kann Khachanov die Situation dann zwar ein wenig entschärfen, aber Molleker macht mit der Rückhand longline prima Druck, marschiert ans Netz und erzwingt den Fehler bei Khachanov. 15:40 und damit zwei Breakbälle für den deutschen Youngster!

6:4, 2:1

 

Oho! Erst punktet Molleker direkt mit dem Vorhandreturn, dann leistet sich Khachanov einen leichten Rückhandfehler aus dem Halbfeld und schenkt dem Deutschen das 0:30.

6:4, 2:1

 

Ein bisschen Nervosität, ein bisschen Unglück und dazu die Erfahrung des Gegners - momentan wirkt Rudi Molleker zwar nicht geschlagen, aber schon ein wenig ratlos.

6:4, 2:1

 

Khachanov schreit ''Come on!'', Molleker flucht auf Deutsch - klar, da hat sich der Russe gerade das Break zum 2:1 gesichert. Weil dem Deutschen schon wieder ein Ball an den Rahmen gesprungen ist ...

6:4, 1:1

 

Stark von Khachanov, der Molleker so lange bearbeitet und schickt, bis der schlecht zum Ball steht und eine Vorhand ins Netz legt - Vorteil und Breakchance für den Russen. Und Molleker ist dabei auch noch gestürzt ...

6:4, 1:1

 

Anschließend punktet der Deutsche aber gleich wieder mit Angriffstennis und der Vorhand longline aus dem Halbfeld - 40:30! Doch Khachanov lässt nicht locker und stellt über die Rückhand von Molleker auf Einstand ...

6:4, 1:1

 

Cool von Molleker, der Khachanov mit Powertennis zum Vorhandfehler zwingt und zum 30:30 ausgleichen kann. Aber gebannt ist die Gefahr damit noch nicht ...

6:4, 1:1

 

Einen Vorhandfehler gleicht Molleker anschließend mit einem Vorhandwinner aus dem Halbfeld wieder aus. Aber Khachanov wittert seine Chance, zieht das Tempo mit der Vorhand an und punktet mit einem Hammer Inside-In zum15:30.

6:4, 1:1

 

Kein Problem für Khachanov: Ein eigener Servicewinner und eine Rahmenvorhand von Molleker bescheren dem Russen am Ende doch das 1:1.

6:4, 0:1

 

Nicht nur das: Mit einem sehr, sehr glücklichen Netzroller, der keine zehn Zentimeter hinter dem Netz landet, erspielt sich Rudi Molleker das 30:30!

6:4, 0:1

 

Mit seinem fünften Ass des Tages kann Khachannov bei eigenem Aufschlag wieder schnell zum 30:0 vorlegen. Aber Molleker kontert mit einer schönen Vorhand zum 30:15 ...

6:4, 0:1

 

... und bei dem feuert Khachanov dann eine Vorhand so weit neben den Korridor, dass sich der Linienrichter in Acht nehmen muss - und Molleker zum 1:0 vorlegen kann. Erste Führung des Deutschen in seiner ATP-Karriere!

6:4, 0:0

 

Weder diesen noch den folgenden Vorteil kann Molleker dann aber nutzen. Doch das ist kein Problem, den Spielball Nummer vier folgt sofort ...

6:4, 0:0

 

Stark gespielt von Molleker, der sich Khachanov zurecht legt, um dann mit der Vorhandpeitsche cross gespielt zu punkten. Vorteil für den Deutschen ...

6:4, 0:0

 

Spielball Nummer eins vergibt Molleker dann aber, weil sein Vorhandschuss weit nach außen abrutscht ... und den zweiten wehrt Khachanov dann selber mit einer schönen Vorhand Inside-In aus der Rückhandecke ab. Einstand!

6:4, 0:0

 

Es scheint, als habe Molleker diesen Satzverlust ganz schnell weggesteckt. Zwei Servicewinner und eine knackige Vorhand cross bringen dem Deutschen schnell zwei Spielbälle.

Zwischenfazit

 

Hätte Molleker zu Beginn nicht ultranervös gewirkt und sich allein in den ersten beiden Spielen sieben Unforced Errors (12 insgesamt) geleistet, der erste Satz wäre wohl in den Tiebreak gegangen. So darf sich Khachanov aber freuen, seinen Aufschlag meist sehr souverän gehalten zu haben - und der junge deutsche muss jetzt tief graben, um diesen Satzrückstand nochmal umzudrehen.

6:4

Eine halbe Stunde hat es gedauert, da kann Karen Khachanov seinen ersten Satzball mit seinem vierten Ass nutzen - aber Molleker sollte jetzt nicht den Mut verlieren, denn schlecht spielt er eigentlich nicht.

5:4

 

Und dann hat Khachanov auch noch Glück, dass sein Netzroller mit der Rückhand cross Molleker aus dem Rhythmus bringt und zum Fehler verleitet - 40:30 und Satzball Khachanov!

5:4

 

Erstmal leider nicht: Mit der aus dem Halbfeld viel zu lang gespielten Rückhand vergibt Molleker die Großchance auf zwei Breakbälle. 30:340!

5:4

 

Oho! Khachanov wird mit der Rückhand zu lang und schenkt Molleker das 15:30. Der Deutsche wird doch wohl nicht etwa ... ?

5:4

 

Weiterhin hat Molleker aber leider große Probleme mit dem zweiten Aufschlag von Khachanov, den der Russe mit extrem viel Kick spielt. Aber zum 15:15 kann sich Molleker dann doch returnieren!

5:4

 

Schön gespielt von Molleker, der mit der Vorhand cross auf die Linie punktet und auf 40:0 stellt. Und das bringt ihm dann auch den Mut, das Spiel mit Serve-and-Volley zu Null zu beenden - 4:5 aus der Sicht des Deutschen!

5:3

 

Die beiden Servicewinner des Deutschen zum 30:0 sprechen aber zunächst mal gegen einen Satzverlust.

5:3

 

Mühelos tütet Khachanov anschließend auch dieses Aufschlagspiel zum 5:3 ein - und damit muss Molleker nun gegen den Satzverlust aufschlagen.

4:3

 

Da hat es wohl ein erstes Handzeichen vom Trainer gegeben, denn Molleker versucht plötzlich, Khachanovs Aufschläge direkt anzugreifen. Das klappt zwar erstmal weniger gut, ist aber auf jeden Fall das richtige Rezept. 40:15.

4:3

 

Khachanov startet ebenfalls mit einem Ass (seinem dritten) in sein Aufschlagspiel. Aber Molleker hält diesmal früher dagegen und zwingt den Russen zum Fehler mit der Rückhand. 15:15!

4:3

 

... und schon hat Molleker das 3:4 zu Null eingetütet. Wäre da nicht dieses ärgerliche Break aus dem ersten Aufschlagspiel des Deutschen, wäre der erste Satz eine richtig spannende Angelegenheit ...

4:2

 

Der folgende Servicewiner nach außen sorgt dann für das 40:0 und drei Spielbälle ...

4:2

 

Fehlerfrei ist aber auch der Russe nicht. Eine leichte Vorhand landet im Netz, sodass Molleker mit seinem ersten Ass auf 30:0 stellen kann.

4:2

 

Im längsten Ballwechsel der Partie beweist Molleker dann Kämpferqualitäten, buddelt und rennt - bis ihm dann eine einfache Vorhand aus dem Halbfeld abrutscht und im Korridor landet.4:2 für Karen Khachanov!

3:2

 

Soviel dazu: Khachanov benötigt keine 120 Sekunden, um auf 40:0 zu stellen.

3:2

 

Stark von Molleker, der mit dem nächsten Rückhandwinner die Linie entlang auf 2:3 verkürzen kann. Wenn jetzt noch ein Re-Break dazu käme, sähe das alles richtig gut aus ...

3:1

 

Und so langsam wacht dann auch das Publikum auf - die halbvolle Halle feiert die Punkte von Molleker zum 40:15 lautstark.

3:1

 

Glück für Molleker, dass Khachanov nicht challenged, obwohl seine Rückhand deutlich von der Grundlinie weggesprungen war. Statt 0:30 nur 15:15 ...

3:1

 

Den dritten Spielball lässt sich Khachanov aber nicht mehr nehmen, serviert ein Ass durch die Mitte und stellt auf 3:1. Aber Molleker wirkt, als habe er seine anfängliche Nervosität abgelegt.

2:1

 

Oho, aber plötzlich ist Molleker da!Erst punktet er mit einem herrlichen Stopp, dann mit dem Rückhandschuss die Linie entlang - nur noch 40:30 für den Russen!

2:1

 

Khachanovs erster Aufschlag lässt ihn zwar ein wenig im Stich, aber sein Zweiter funktioniert glänzend. Drei Punkte, drei Mal kann Molleker mit dem Kickaufschlag nicht viel anfangen - 40:0.

2:1

 

So macht man das: Mit zwei weiteren Servicewinnern macht Molleker den Deckel auf sein zweites Aufschlagspiel und bringt dieses zu Null durch. Dann kann er sich ja jetzt eigentlich an das Re-Break machen!

2:0

 

Immerhin scheint Molleker zu seinem Rhythmus gefunden zu haben. Zwei Punktgewinne über den ersten Aufschlag sorgen für ein schnelles 30:0.

2:0

 

Zu Null stellt Khachanov auf 2:0 und bestätigt damit natürlich auch das frühe Break.

1:0

 

Der folgende Servicewinner bringt Khachanov dann umgehend drei Spielbälle ein. Und Molleker muss sich schnell steigern, sonst wird das hier unter Umständen eine ganz bittere Nummer.

1:0

 

Stark vom Russen, der Molleker konsequent in der Rückhandecke hält , um dann zwei Mal mit der Rückhand longline zu punkten. 30:0!

1:0

 

Das muss man dann wohl als Anfangsnervosität abhaken: Mit einer viel zu langen Vorhand aus dem Halbfeld schenkt Molleker sein Service zu 15 ab und liegt gleich mit einem Break hinten.

0:0

 

Und Khachanov legt gleich nochmal nach - weil der Deutsche nervös wirkt und sich zu wenig zutraut, kann der Russe auf 15:40 stellen und sich zwei Breakchancen erspielen.

0:0

 

Das allerdings erstmal mit mäßigem Erfolg, denn Kachanov kann den Deutschen mit zwei guten Returns zu Rückhandfehlern zwingen und sich das 0:30 erspielen.

0:0

 

Genug geredet, los geht's - Rudolf Molleker schlägt als Erster auf!

Betreuer

 

Molleker hat übrigens vom DTB einen hauptberuflichen Coach an die Seite gestellt bekommen - der Holländer Jan Velthuis betreut den Youngster in den kommenden Monaten.

Prozedere

 

Und da sind unsere beiden Akteure dann auch schon: Nach dem Begrüßungsfoto und dem Münzwurf gibt es das fünfminütige Einschlagen - und dann kann es auch schon losgehen!

Verspätung

 

Soooo! Kuznetsov hat sich gegen den an Nummer zwei gesetzten Cuevas durchsetzen können und die erste Überraschung des Turniers geschafft - und damit ist der Centre Court nun frei für unsere beiden Hauptdarsteller.

Die Zverevs

 

Was unter anderem auch zur Absage des deutschen Aushängeschildes Alexander Zverev (und seines Bruders) geführt hat - die beiden Hamburger wollen sich lieber auf die US Open vorbereiten, als hier in Hamburg zu spielen. Sehr zum Ärger von Turnierdirektor Michael Stich, wie man sich vorstellen kann ...

German Open

 

Und einen kurzen Augenblick haben wir ja noch (Cuevas und Kuznetsov sind in den dritten Satz gegangen), der uns Zeit für einen Blick auf das Turnier an sich gibt. Die Internationalen Deutschen Meisterschaften (kurz: German Open) werden mit Unterbrechungen seit 1892 ausgespielt und waren jahrelang ein Masters-Turnier (1000er), müssen mittlerweile aber nicht nur mit der Abstufung zum 500er leben, sondern auch mit einem extrem ungünstigen Termin - zwischen Wimbledon und der amerikanischen Hartplatzsaison wollen nämlich die Wenigsten nochmal zurück auf einen sandigen Untergrund.

Head 2 Head

 

Womit wir dann auch schon beim direkten Vergleich angekommen wären. Und der bietet ein sehr deutliches Bild: Da Molleker noch nie ein Match auf der Tour bestritten hat, steht es dementsprechend auch gegen Khachanov noch 0:0.

Favorit Khachanov

 

Hier in Hamburg tritt Khachanov genau wie Molleker zum ersten mal an - hat die Favoritenrolle dank der 891 Weltranglistenplätze Unterschied zu Molleker aber natürlich selber inne.

Khachanov 2017

 

Denn was zu Jahresbeginn (nur zwei Tour-Siege bis Ende März!) noch nach einem schwarzen Jahr aussah, hat sich mittlerweile zu einer konstant guten Saison entwickelt. In Barcelona und Lyon konnte er bis ins Viertelfinale vordringen, bei den French Open schaffte er es dann immerhin bis in das Achtelfinale und bei den Gerry Weber Open in Halle sogar bis ins Halbfinale (Niederlage gegen Federer) - weshalb Khachanov mittlerweile bis auf Platz 32 in der Welt geklettert ist und als Zweiter im Klassement (hinter Alex Zverev) beste Chancen hat, sich für das Saisonfinale der Youngster (Race to Milan) zu qualifizieren.

Khachanov

 

Diesen großen und unbändigen Willen hat Karen Khachanov allerdings auch. Und der Russe spielt mit seinen 21 Jahren auch eine exzellente Saison - die ihn bis auf Platz 32 der Weltrangliste (die beste Platzierung seiner Karriere) gespült hat.

Starker Wille

 

Und so überraschte es dann auch nur ein bisschen, als Molleker in der Qualifikation hier in Hamburg erst den Norweger Ruud (Nummer 111 der Welt) und anschließend auch noch den Turniersieger von 2014, Leonardo Mayer (ARG/138), in drei Sätzen schlug. Und am wenigsten überraschte es seinen eigenen Trainer, wie der dem ''Spiegel'' mitteilte. ''Er gab keinen Ball verloren, wollte sich von Anfang an immer weiter verbessern, immer mehr trainieren'', so Benjamin Thiele. ''Er hat einen großen Willen. Das ist sehr positiv, manchmal aber auch nicht ganz so einfach.''

Geboren in der Ukraine

 

Und so steht uns heute also eine Premiere ins Haus: Molleker absolviert sein erstes Hauptrundenspiel auf der Tour. Wobei große Sprünge für den eigentlich im ukrainischen Sewerodonezk geborenen Wahl-Oranienburger (seine Eltern wanderten aus, als er drei jahre alt war) nichts Neues sind: Mit 13 gewann Molleker bereits die Junioren-EM sowie die Team-WM (mit dem deutschen Team), im Juni konnte er sich dann zum erste Mal in die Top10 der Junioren-Weltrangliste vorspielen.

Molleker

 

Das bietet uns aber immerhin noch ein paar Minuten, um mal auf die beiden Hauptdarsteller einzugehen. Und dabei ist natürlich vor allem Rudolf Molleker spannend - denn der Deutsche Youngster ist mit seinen 16 Jahren der drittjüngste Spieler der letzten 17 Jahre, der das Hauptfeld bei einem ATP-Tour-Event erreicht (einzig Ryan Harrison/USA und Richard Gasquet/FRA waren jünger).

Das Duell

 

Und so steht unserer Partie, die als zweite des Tages angesetzt ist, kaum noch etwas im Wege - sieht man mal von den Herren Cuevas (URU) und Kuznetsov (RUS) ab, die sich derzeit noch auf dem Centre Court gegenüber stehen.

Hamburg

 

Ob sich die Fans hier in Hamburg nun besonders willkommen fühlen oder nicht, das sei mal dahingestellt. Denn natürlich regnet es in der Hansestadt wie aus Eimern - zum Glück hat aber zumindest der Centre Court am Rothenbaum ein Dach.

Moin Moin

 

Herzlich willkommen bei den German Tennis Championships zur Erstrundenpartie zwischen Karen Khachanov und Rudolf Molleker.