Young

Kohlschreiber

Abschied

 

Das war's nun aber von hier und jetzt - aber natürlich sind wir tennistechnisch noch die ganze Nacht lang für Sie im Einsatz. Zunächst wird gleich mit Andrea Petkovic eine der letzten verbleiben Deutschen auftreten und dabei vom Kollegen Gödderz beobachtet werden, dann geben sich auch noch Novak Djokovic, Rafael Nadal und Alexander Zverev die Ehre - bleiben Sie also dran, es gibt viel zu lesen. Oliver Stein sagt nun aber Tschüss für heute und wünscht allen Lesern einen angenehmen Donnerstag!

Ausblick

 

Während das Turnier für Donald Young nun aber vorbei ist, darf sich Philipp Kohlschreiber ganz entspannt zurücklehnen und auf seinen nächsten Gegner warten: Den ermitteln der an sechs gesetzte Franzose Gael Monfils und Alexandr Dolgopolov aus der Ukraine nämlich erst im Laufe der heutigen Nacht.

Statistik

 

Dabei wollen wir Kohlschreibers Leistung aber natürlich keinesfalls schmälern. Der Deutsche dominierte bei den Winnern (36:10), erzwang viel mehr Fehler als Young (14:7) und hatte am Ende (nach dem schlimmen ersten Satz) nur einen unnötigen Fehler mehr auf dem Konto (18:17) als sein amerikanisches Gegenüber - die Statistiken entsprechen also genau wie der spielerische Gesamteindruck dem Endergebnis.

Fazit

 

So einfach kann ein Zweitrundenmatch sein - zumindest, wenn man es aus der Perspektive von Philipp Kohlschreiber betrachtet. Denn der Deutsche spielte nicht nur richtig gut und hatte in den meisten Situationen die optimale Antwort parat - er hatte auch das Glück, dass Donald Young ab Mitte des zweiten Durchgangs komplett von der Rolle war und in seinem eigenen Kopfkino unterging.

5:7, 3:6, 0:6

Zumal Kohlschreiber wohl auch gar keine Lust mehr hat und mit einem guten Vorhandreturn auf Vorteil stellt. Und diesmal tut ihm Young den Gefallen und macht den Rückhandfehler - das war's!

5:7, 3:6, 0:5

 

Doch - oh Wunder - die kann Young beide mit richtig gutem Tennis abwehren. Schade, dass es für ein Comeback jetzt wohl doch ein bisschen zu spät ist ...

5:7, 3:6, 0:5

 

Stark gespielt von Kohlschreiber, der erneut mit der Vorhand und dem abschließenden Volleystopp zum 40:15 kommt. Und das bedeutet: Zwei Matchbälle für den Deutschen!

5:7, 3:6, 0:5

 

Gleich zwei Mal kann Kohlschreiber mit der Vorhand Inside-Out punkten und auf 0:30 stellen. Fehlen noch zwei Punkte ...

5:7, 3:6, 0:5

 

Mit einem Servicewinner bestätigt Kohlschreiber auch das zweite Break in diesem Satz zu Null - der Feierabend ist sozusagen gleich um die Ecke.

5:7, 3:6, 0:4

 

Zumal bei Young auch weiterhin gar nichts mehr geht. Am Netz landet jeder Volley in Selbigem, von der Grundlinie streut der Amerikaner, als wäre er in einem Schneetreiben unterwegs. 40:0 Kohlschreiber.

5:7, 3:6, 0:4

 

Absolut genial, wie Kohlschreiber Young da aus vollem Lauf heraus mit der Rückhand cross passiert - das Break zur 4:0-Führung ist hochverdient.

5:7, 3:6, 0:3

 

Kohlschreiber hingegen spielt das hier jetzt ganz konzentriert zu Ende: Zwei Punkte mit der Rückhand sorgen für das schnelle 0:40 und drei weitere Breakchancen.

5:7, 3:6, 0:3

 

Young versemmelt mittlerweile sogar die einfachsten Schmetterbälle - irgendwo scheint der Amerikaner innerlich schon abgeschaltet zu haben. Bleibt wohl nur noch der Mut der Verzweiflung ...

5:7, 3:6, 0:3

 

Young kann zwar einen Spielball abwehren, den zweiten nutzt Kohlschreiber dann aber mit einem Servicewinner - der ''alte'' Mann ist auf dem Weg in die 3. Runde. Aber wie die Homepage der ATP in dieser Woche schrieb: ''2017 ist 30 [altersmäßig] das neue 20''.

5:7, 3:6, 0:2

 

Young kloppt dann mal wieder zwei Returns in Serie ins Netz und seinen Schläger auf den Boden - was von den Zuschauern diesmal eher unwillig zur Kentnis genommen wird.

5:7, 3:6, 0:2

 

Stopp-Lob von Kohli - das ist nun schon sein 36. Winner (Young: 13).

5:7, 3:6, 0:2

 

Ja, das ist bärenstark. Young serviert nach außen, Kohlschreiber blockt den Ball kurz cross mit der Rückhand ins Halbfeld - unerreichbar, da ist das erste Break in Durchgang drei.

5:7, 3:6, 0:1

 

Young hingegen regt sich mittlerweile über jeden einzelnen Fehler auf. Selbst über die erzwungenen. Bei 30:30 rückt Kohlschreiber ans Netz vor, Young will es per Lob lösen - aber der Rückhandsmash des Deutschen bringt ihm dann doch einen Breakball und jede Menge Szenenapplaus ein.

5:7, 3:6, 0:1

 

Zwei leichte Punkte über den ersten Aufschlag bringen Kohlschreiber dann doch den Spielgewinn zum 1:0 - es läuft beim Deutschen!

5:7, 3:6, 0:0

 

''Jooooo'' schallt es aus der Ecke von Philipp Kohlschreiber - sein Rückhandwinner war aber auch wirklich allererste Sahne. Ich wiederhole ich gern: So aktiv und zielgerichtet wie heute habe ich den Augsburger lange schon nicht mehr gesehen.

5:7, 3:6, 0:0

 

Und nun muss Kohlschreiber aufpassen. Denn Young spielt mit dem Mut der Verzweiflung, trifft zwei wilde Vorhandbälle perfekt und stellt auf 30:40. Breakball für den Amerikaner!

5:7, 3:6, 0:0

 

Young holt am Netz einen Punkt - und verliert den nächsten gleich wieder. Bisher hat der Amerikaner am Netz zwölf Punkte gewonnen (Kohlschreiber acht), allerdings hat Young dafür auch 30 Versuche gebraucht, der Deutsche nur 10.

Zwischenfazit

 

Mit zunehmender Spieldauer läuft die Partie immer mehr ZU Gunsten von Philipp Kohlschreiber. Der Deutsche spielt seinen Stiefel hochkonzentriert herunter, während Donald Young zwar alles mögliche versucht, dabei aber sowohl einen erkennbaren Plan als auch jegliche Sicherheit vermissen lässt.

5:7, 3:6

Satzball Nummer eins kann Young am Netz zwar noch abwehren, aber den zweiten nutzt Kohlschreiber dann mit einem Passierball mit der Rückhand cross. Erneutes Break, 2:0-Satzführung - besser könnte es für den Deutschen kaum laufen.

5:7, 3:5

 

Dann versucht es der Deutsche mal mit einem - zu langen - Stopp, aber Young spielt seinen Angriffsball hinter die Grundlinie. Drei Satzbälle für Kohlschreiber!

5:7, 3:5

 

Ohne Not verbaselt Young eine Rückhand cross. Kohlschreiber erkennt in der Folge seine Chance und punktet mit der starken Vorhand longline sogar zum 0:30!

5:7, 3:5

 

Linkshänder Young will beim Vorhandreturn zu viel und drückt diesen longline in den Korridor - 5:3 für Philipp Kohlschreiber.

5:7, 3:4

 

Genau in dem Tenor geht es dann auch weiter. Zunächst punktet Kohli mit einem Vorhandwinner, dann passiert er Young auf dessen Vorhand. Und prompt spielt der genervte Amerikaner dann auch noch einen leichten Slice ins Netz. 40:0!

5:7, 3:4

 

Übrigens lässt sich die Überlegenheit des Deutschen auch schön in zahlen ausdrücken: Kohlschreiber schlägt mehr Winner als Young (13:4) und erzwingt auch wesentlich mehr Fehler als der Amerikaner (13:4).

5:7, 3:4

 

Mit einer Vorhand longline, die Kohlschreiber nicht mehr erlaufen kann, macht Young den Sack dann aber zu und stellt auf 3:4 aus seiner Sicht. Nun ist es also wieder an Kohlschreiber, das Break vor zu verteidigen.

5:7, 2:4

 

Dann verzieht der Deutsche auch noch eine Rückhand, sodass Young zwei Spielbälle hat - von denen Kohlschreiber den ersten aber am Netz abwehrt.

5:7, 2:4

 

Mit eine Stopp kann Kohlschreiber zum 0:15 vorlegen, aber Young kontert das sofort mit einem Ass. Und einem Servicewinner zum 30:15.

5:7, 2:4

 

Kohlschreiber ist es egal, der Deutsche passiert Young mit der Vorhand longline und tütet das Spiel zum 4:2 ein.

5:7, 2:3

 

Der Ball, den Young da gechallenged hat, war übrigens satte 35 Zentimeter im Aus - das nennt man dann wohl eine Frustchallenge.

5:7, 2:3

 

Cool, cooler, Kohlschreiber - mit einem trockenen Servicewinner nach außen wendet der Deutsche die Gefahr erstmal ab. Und bekommt anschließend den Rückhandfehler von Young zum Vorteil geschenkt - das sieht auch das Hawkeye so.

5:7, 2:3

 

Das nutzt diesmal Young prima aus, punktet mit der Vorhand Inside-Out direkt und stellt auf 30:40. Breakball!

5:7, 2:3

 

Aber diesmal hält Kohlschreiber sein Gegenüber mit dem Doppelfehler zum 30:30 im Spiel. Und muss erneut über den Zweiten kommen ...

5:7, 2:3

 

Das ist schon cool wie Kohlschreiber da bei 0:15 einfach mal eine Vorhand cross gegen Youngs Laufrichtung spielt - das war nun schon sein 25. Winner (Young: 10).

5:7, 2:3

 

Diesen Spielball lässt sich Young nicht zwei Mal anbieten und verhindert immerhin, hier schon mit zwei Breaks hinten zu liegen. Aber Kohlschreiber wirkt absolut unaufgeregt und konzentriert.

5:7, 1:3

 

Trotzdem: beim Amerikaner häufen sich die Fehler. Bei 15:30 hat er Glück, dass ihm ein Netzroller das 30:30 einbringt ... und Kohlschreiber anschließend mit der Vorhand cross patzt. 40:30!

5:7, 1:3

 

Nicht nur bestätigt Kohlschreiber das Break ganz souverän, er kann dann auch gleich wieder mit einem 0:15 ins Returnspiel starten. Dafür feiern die Zuschauer Youngs mäßig begeisternden Punktgewinn zum 15:15 lautstark ab - denn natürlich will hier kaum jemand ein schnelles Ende sehen.

5:7, 1:2

 

Aber Angriffstennis ''Kitzbühler Bauweise'' funktioniert richtig gespielt eben doch ganz gut - ein Vorhandwinner und ein erzwungener Fehler bei Young sorgen für das beruhigende 40:15.

5:7, 1:2

 

An der Bestätigung des Breaks bastelt Kohlschreiber gleich mal mit einem Vorhandwinner aus dem Halbfeld. Der folgende Doppelfehler ist allerdings eher kontraproduktiv ...

5:7, 1:2

 

Ja, da geht was! Young hämmert eine weitere Vorhand hinter die Grundlinie, was Kohlschreiber den Breakball einbringt - und weil Young dann im längsten Ballwechsel der Partie auch noch mit der Rückhand patzt, hat Kohli hier plötzlich ein Break vor. 2:1 für den Deutschen!

5:7, 1:1

 

... und kommt sogar zum 30:30, weil Young eine Vorhand longline in den Korridor spielt. Geht das was für Philipp Kohlschreiber?

5:7, 1:1

 

Young mit Serve and Volley und den dazugehörigen Punkten zum 30:0. Dann mischt sich Kohlschreiber mit einem Passierball mit der Vorhand longline aber doch wieder in das Aufschlagspiel ein ...

5:7, 1:1

 

Genau danach sieht das schnelle 40:0 auch aus - ein Volleyfehler von Young beendet das Spiel zum 1:1 dann.

5:7, 1:0

 

Und schon gibt es von Kohlschreiber den nächsten Rückhandwinner zu sehen. Wenn der Schlag jetzt auch noch funktioniert, dann kann eigentlich nur noch wenig schief gehen ...

5:7, 1:0

 

Young behält dann aber doch die Nerven und punktet mit der Rückhand longline zum 1:0 in diesem zweiten Durchgang. Und nun gibt es als Belohung zu den neuen Schuhen auch noch ein neues Racket.

5:7, 0:0

 

Der Frust über den verlorenen Satz muss aber offensichtlich erstmal raus: Young ballert sich bis zum 40:0 durch sein Aufschlagspiel. Dann kann Kohlschreiber aber mit zwei guten Returns doch wieder auf 40:30 verkürzen ...

5:7, 0:0

 

Eine Minute wird es wohl noch dauern, bis es weitergehen kann: Donald Young muss sich nämlich zunächst mal ein neues Paar Schuhe schnüren.

Zwischenfazit

 

Wirklich gut hatte die Partie für Philipp Kohlschreiber nicht begonnen. nach einem frühen Break/Re-Break-Szenario war es durchweg der Deutsche, der in seinen Aufschlagspielen zittern musste - bis er sich bei 5:5 selber zum Break durchrang und dies dann auch souverän über die Ziellinie rettete. Young ist über weite Strecken der Passivere gewesen - Kohlschreiber aber eben auch derjenige mit mehr unnötigen Fehlern.

5:7

Und da ist der Satzgewinn für Philipp Kohlschreiber - standesgemäß mit einer Vorhand cross erspielt.

5:6

 

Stark! Mit dem Vorhandwinner aus dem Halbfeld stellt Kohlschreiber auf 30:0, mit einem genialen Reflex am Netz sogar auf 40:0. Drei Satzbälle für den Augsburger!

5:6

 

Neun Mal in Reihe spielt Young Kohlschreibers Rückhand an - als er dann ein mal cross gehen will, schlägt er ins Netz. 15:0 und viel Rückhandübung für den Deutschen!

5:6

 

Wie schnell das Blatt sich manchmal wendet! Eben war Kohlschreiber noch am Kämpfen, nun liegt er plötzlich mit einem Break vorn und darf zum Satzgewinn aufschlagen. Und Donald Young ist anzusehen und vor allem anzuhören, wie sehr ihn das ärgert.

5:5

 

Und weil Young dann auch noch eine Vorhand ins Netz ballert, hat Kohlschreiber plötzlich zwei Breakchancen - und Young einen zerbrochenen Schläger!

5:5

 

Genau danach sieht es aus. Erst leistet sich Young einen Doppelfehler, dann kommt Kohlschreiber mit viel Druck auf die Vorhand des Amerikaners zum 15:30.

5:5

 

Vorhandwinner, Rückhandwinner (!!) - Kohlschreiber bringt seinen Aufschlag zu 15 durch und gleicht zum 5:5 aus. Und vor allem der abschließende Ball mit der heute schwachen Rückhand dürfte doch Mut gemacht haben!

5:4

 

Endlich kann Kohlschreiber mal wieder ein Spiel lang das Tempo diktieren und die Winkel vorgeben. Denn kaum ist Young mal ein wenig Druck ausgesetzt, rückt der Amerikaner gute zwei Meter hinter die Grundlinie zurück und wird passiv.

5:4

 

Timing ist alles, denkt sich Donald Young und serviert zum passenden Zeitpunkt den Servicewinner. Bei Vorteil sucht er dann mal wieder den Weg ans Netz und punktet dort zum Spielgewinn, weil Kohlschreibers Passierball mit der Rückhand diesmal an der Netzkante hängen bleibt. 5:4!

4:4

 

Nächster richtig guter Return von Kohli vor die Füße von Young - nur noch 40:30. Und auch das kämpft Kohlschreiber laufend nieder - Einstand!

4:4

 

Zwei Vorhandfehler des Deutschen verhelfen Young zum schnellen 30:0. Kohlschreiber beißt sich aber zurück ins Spiel, indem er Young mit einer tollen kurz cross gespielten Rückhand passiert - doch Young kann am Netz auf 40:15 stellen.

4:4

 

Und den letzten Punkt zum 4:4 schenkt ihm dann erneut Donald Young mit einem Vorhandfehler - 4:4, Satz eins geht in die entscheidende Phase.

4:3

 

Mit ganz viel Risiko rückt Kohlschreiber ans Netz auf und punktet da mit einem Volley aus der Drehung - ein anschließender Servicewinner macht aus 30:40 Vorteil Kohlschreiber.

4:3

 

Umlaufen! Dringendst! Andere Ratschläge gibt es für Kohlschreiber und seine Rückhand nicht - die nächste völlig verzogene Variante beschert Young den nächsten Breakpunkt.

4:3

 

Dann passiert der Amerikaner Kohlschreiber bei einem seiner seltenen Netzausflüge - aber der Deutsche kommt mit einem Servicewinner zum 30:30.

4:3

 

Wenn Kohlschreiber fehlert, ist - Sie ahnen es - die Rückhand im Spiel. Aber Young lässt dann eine gute Chance aus dem Halbfeld liegen und schenkt dem Deutschen das 15:15.

4:3

 

Beim letzten Aufschlag in diesem Spiel klatscht Kohlschreiber der Ball beim Return dann auf den Rahmen. Die Filzkugel segelt auf die Tribüne, Young darf sich mit dem 4:3 im Rücken setzen.

3:3

 

Young serviert ein Ass und lässt dem zwei Servicewinner folgen - auch der Amerikaner findet bei eigenem Aufschlag immer mehr zu seinem Rhythmus, vor allem mit dem Ersten.

3:3

 

Auch das sieht man beim sonst eher stoischen Kohli selten: Nach dem Spielgewinn feuert sich der Deutsche (zumindest halb) laut an. Die Körpersprache stimmt, von einer Verletzung ist da nichts zu sehen.

3:2

 

Immerhin funktioniert die Vorhand, zwei Winner in Reihe bringen dem Deutschen das 40:30.

3:2

 

Eieiei. Kohlschreiber ist schon bei zehn Unforced Errors angekommen, allein acht davon mit der Rückhand - und sieht sich mal wieder einem 15:30 gegenüber.

3:2

 

Wichtig wäre für den Deutschen jetzt mal wieder ein sicheres Aufschlagspiel. Der Servicewinner durch die Mitte ist auf jeden Fall der richtige Ansatz ...

3:2

 

Kohlschreiber will mit dem Rückhandreturn angreifen, blockt diesen aber zu kurz ins Netz - 3:2 für Donald Young!

2:2

 

Und auch beim zweiten Spielball rutscht Young der Vorhandtopspin ab, sodass Kohlschreiber sich immerhin schon mal den Einstand erarbeitet hat. Den Young dann aber mit einem Servicewinner gleich wieder in einen Vorteil verwandelt ...

2:2

 

Kohlschreibers Fehlerquote auf der Rückhand wird immer brutaler. Bei 40:15 sieht viel nach einem leichten Aufschlagspiel für Young aus ... aber Spielball Nummer eins vergibt der Amerikaner mit einer zu langen Vorhand.

2:2

 

Wow! Kohlschreiber erahnt die Ecke des Schmetterballs von Young und blockt die Rückhand longline am Amerikaner vorbei auf die Linie. Der kann anschließend mit zwei guten Ersten aber trotzdem auf 30:15 stellen.

2:2

 

Und diesmal macht Young den Sack dann auch mit einer starken Vorhand cross zu - Re-Break, 2:2, alles in der Reihe in Satz eins.

1:2

 

Kohlschreiber am Netz, Kohlschreiber beim Smash - und am Ende geht der Punkt trotzdem an Young. Breakball Nummer zwei steht an.

1:2

 

Immer diese Rückhand ... der nächste Topspin ins Netz bringt Young mal wieder eine Breakchance - die Kohlschreiber aber mit viel Druck auf die Rückhand des Amerikaners abwehren kann.

1:2

 

Auch den Sercvicewinner zum Vorteil kann Kohlschreiber nicht mit dem Spielgewinn vergolden. Und natürlich wäre es ganz wichtig, dieses schöne Break zu bestätigen ...

1:2

 

Zwei Punkte in Folge bringen Kohlschreiber dann zwar doch einen Spielball, den verschenkt er aber umgehend mit einem Doppelfehler.

1:2

 

Dumm nur, dass sich ausgerechnet jetzt die Rückhandprobleme zurückmelden. Kohlschreiber leistet sich zwei Fehler in Serie - und Young schielt bei 15:;30 schon auf das Re-Break.

1:2

 

Und diesmal kann Kohli die Möglichkeit auch nutzen und Young zum ersten Mal den Aufschlag abnehmen! Das sollte auf jeden Fall noch mal einen Schub Sicherheit bringen - wenngleich der Deutsche hier ja sowieso schon richtig stark aufspielt.

1:1

 

Das ist schon stark, wie der Deutsche die Geduld hat, auf kleine Fehler zu warten, um dann sofort in den Angriffsmodus umzuschalten. Bei Vorteil Kohlschreiber gibt es gleich die nächste Breakchance!

1:1

 

Dank Youngs zweitem Doppelfehler geht es dann zum 30:30. Und auch diesmal sitzt der Erste des Amerikaners wieder nicht ...

1:1

 

Und weil Young nach wie vor mit jedem noch so schlechten Angriffsball ans Netz aufrückt, bieten sich Kohlschreiber immer wieder gute Passiermöglichkeiten. Bei 15:15 eröffnen sich schon wieder Möglichkeiten ...

1:1

 

Zu Null kann Kohlschreiber sein Service am Ende halten und zum 1:1 ausgleichen.

1:0

 

Immer eine gute Sache: Dass Ass mit dem zweiten Aufschlag. So ein forsches Auftreten ist man von Kohlschreiber sonst ja eigentlich nicht gewohnt!

1:0

 

Auch beim eigenen Aufschlag spielt der Deutsche kontrolliert und variabel. Young hingegen steht eigentlich durchweg unter Druck und wird so zu Fehlern gezwungen.

1:0

 

Und sich in der Folge mit seinem ersten Ass auch das Spiel zum 1:0 sichern. Aber Kohlschreiber dürfte jetzt schon gemerkt haben, dass hier etwas gehen könnte.

0:0

 

Stark von Kohlschreiber! Young kann eigentlich nur reagieren, bis Kohli ihm eine Rückhand cross um die Ohren haut. Den ersten Breakball kann Young dann aber mit einem Servicewinner abwehren.

0:0

 

Young ist allerdings auch noch nicht ganz im Spiel. Ein leichter Fauxpas mit der Vorhand und ein erster Doppelfehler bringen Kohlschreiber den Enstand.

0:0

 

Zwei Rückhandfehler des Deutschen bringen Young dann aber doch das 30:15, ein dritter sogar zwei Spielbälle.

0:0

 

Den ersten Punkt schnappt sich Kohlschreiber aber mit einem wunderbaren Topspinlob!

0:0

 

Ab geht die Post - Donald Young serviert als Erster.

Prozedere

 

Die beiden Spieler sind auf ihren Bänken angekommen, gleich gibt es noch das obligatorische Foto, den Münzwurf und das fünfminütige Einschlagen - und dann geht es hier auch schon los!

Einmarsch

 

Sooooo! Da wir heute ausnahmsweise mal eins der ersten Matches auf der Anlage begleiten, gibt es auch keine Verspätung zu vermelden - pünktlich und zügig betreten unsere beiden Hauptdarsteller in diesem Moment den Court Nr. 7, auf dem etwa 1.500 Zuschauer Platz haben.

Australian Open

 

Bevor es hier gleich losgeht, gibt es aber schnell noch ein paar Fakten zu diesem Turnier mit auf den Weg. Ausgetragen wurden die Australian Open zum ersten Mal im Jahr 1905, bis 1988 wurde auf Rasen gespielt und unter den Spielern gelten sie trotz der immensen Temperaturen als das lustigste der Grand-Slam-Turniere. Insgesamt werden bei diesen Australian Open 50 Millionen australische Dollar an Preisgeld verteilt (etwa 35 Millionen Euro), für die Sieger gibt es sowohl bei den Herren als auch bei den Damen knapp 2,6 Millionen Euro - als Titelverteidiger schlagen bei den Herren Novak Djokovic (SRB) und bei den Damen Angelique Kerber (GER) auf.

Turnierverlauf

 

Hier in Melbourne hingegen lief es für beide Kontrahenten in Runde eins relativ gut: Donald Young konnte sich in drei glatten Sätzen gegen den Italiener Thomas Fabbiano durchsetzen, Philipp Kohlschreiber benötigte gegen den Georgier Nikoloz Basilashvili eine halbe Stunde und einen Satz länger.

Young 2017

 

Und im Gegensatz zu Kohlschreiber hat Young vor den Australian Open auch noch kein Match in 2017 gewinnen können - beim Challenger-Turnier im australischen Happy Valley verabschiedete sich Young gleich in Runde eins gegen den Belgier Ruben Bemelmans.

Underdog Young

 

Der 27-Jährige hat im Verlauf seiner Karriere noch kein Turnier gewonnen (Kohlschreiber deren sieben), erst zwei Endspiele erreicht (Bangkok 2011, Delray Beach '15) und erst ein einziges Achtelfinale bei einem Grand Slam erreicht - die Rolle des Underdogs ist für den Mann aus Atlanta/Georgia heute also vorprogrammiert.

Young

 

Taktisch intelligent eventuell schon, dazu aber auch unkonstant, zu risikoaffin und oftmals zu schnell mental am Boden - das alles sind die offensichtlichen Gründe, warum aus dem in seiner Jugend unglaublich gehypten Young nie ein Weltklassespieler wurde.

Kohlschreiber

 

Ein Trost dürfte allerdings sein, dass es bei seinem heutigen Gegenüber Donald Young auch nicht besser aussieht - sodass sich Kohlschreiber sogar eine halbwegs optimistische Prognose zutraut: ''Jetzt kommt ein angenehmerer Spieler. Das ist eine gute, spielbare Runde, obwohl Donald ein taktisch intelligenter Spieler ist.''

Kohlschreiber in Melbourne

 

Was auch wirklich wichtig wäre, denn Kohlschreiber hat nach seinem Erstrundenaus im Vorjahr keine Weltranglistenpunkte zu verteidigen - und könnte deshalb mit einem tiefen Run im Turnier eine Grundlage für den Verbleib in den Top 30 der Welt legen. Was jedoch leichter klingt, als es getan ist: Kohlschreibers beste Ergebnisse hier in Melbourne (drei Achtelfinalteilnahmen) liegen schon einige Jahre zurück, in den letzten vier Jahren kam der Augsburger nie weiter als bis in die 3. Runde.

Kohlschreibers Rücken

 

Umso erstaunter war der Augsburger dann selber, als er zu Jahresbeginn in Doha bis ins Achtelfinale vordringen konnte und es eine Woche später in Sydney sogar bis ins Viertelfinale schaffte - dieses dann allerdings verletzungsbedingt absagen musste. ''Das war nur eine Sicherheitsmaßnahme'', so der Deutsche bei seiner Ankunft in Melbourne. ''Der Rücken war blockiert, aber das sollte diese Woche alles wieder in Ordnung sein.''

Kohlschreiber 2016

 

Schauen wir zunächst mal auf Philipp Kohlschreiber. Der mittlerweile 33-Jährige hat in den letzten sechs Monaten des Jahres 2016 neun Turniere gespielt und ist dabei sechs Mal in seinem ersten Match ausgeschieden - einzig beim sommerlichen Turnier in München (auf seinem Lieblingsbelag Sand) konnte Kohli einen Turniersieg feiern.

Das Duell

 

So richtig rund lief es in den letzten 12 Monaten weder beim Amerikaner Young noch beim Augsburger Kohlschreiber. Denn beide hatten mit Verletzungen und unkonstantem Spiel zu kämpfen - aber vielleicht ist dieses Matchup ja gerade deshalb so unberechenbar.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen bei den Australian Open zur Zweirundenpartie zwischen Donald Young und Philipp Kohlschreiber.