Raonic

Murray

Abschied

 

Das war's nun aber nach einem langen Tennismorgen aus Melbourne! Wir hoffen, Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie schon morgen wieder bei uns begrüßen zu dürfen - zum Beispiel wenn ab 9:30 Uhr Angelique Kerber zum Damenfinale gegen Serena Williams antreten darf. Bis dahin oder zum nächsten Mal verabschiedet sich Oliver Stein auf jeden Fall jetzt und verbleibt mit einem Cheers and Goodbye form Down Under!

Ausblick

 

Es steht also an, das Traumfinale beim ersten Grand Slam des Jahres: Die Nummer eins, Novak Djokovic, trifft auf seinen Jugendkumpel und engsten Verfolger in der Weltrangliste, Andy Murray. Am Sonntag ab 9:30 Uhr deutscher Zeit wird es soweit sein - und Murray wird dann natürlich versuchen, sich für die drei Finalniederlagen gegen den Djoker (2011, '13, '15) zu revanchieren.

Der doppelte Murray

 

Und übrigens hat Murray mit seinem Sieg heute einen unfassbaren Doppelerfolg klar gemacht - denn tatsächlich stehen mit Andy (Einzel) und Jamie (Doppel) zum ersten Mal zwei Brüder in zwei getrennten Finals bei den Australian Open.

Murray

 

''Im Tiebreak dachte ich: Oh Man, das wird hier nichts mehr wenn er weiter so aufschlägt. Aber das scheint geholfen zu haben, anschließend habe ich besser returniert'', so Murray im On-Court-Interview nach dem Match. ''Natürlich wird das am Sonntag ein ganz anderes Match gegen Novak. ich muss hundert Prozent konzentriert sein, sonst wird das Match ganz schnell vorbei sein. Aber ich weiß ja zumindest, was ich in einem Finale gegen Djokovic nicht machen sollte...''

Ende

 

Wahnsinn, was beide Akteure hier über vier Stunden lang auf den Court gebracht haben. Am Ende gewinnt Andy Murray, weil er die besseren Ideen und vor allem Nerven hat - aber Milos Raonic muss sich nicht grämen, die Zeit des Kanadiers wird in einer solchen Form definitiv noch kommen.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 2:6

Nach mehr als vier Stunden hat es Andy Murray tatsächlich noch geschafft - zwei gedrehte Satzrückstände führen am Ende zum Finaleinzug des Schotten!

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 2:5

 

Grenzgenial, wie Murray da aufrückt und den Rückhandvolley nur Millimeter über das Netz spielt - zu drei Matchbällen!

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 2:5

 

Den ersten Punkt verschenkt Raonic, den zweiten holt sich Murray mit einem Ass. Fehlen noch zwei!

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 2:5

 

Mit einem weiteren Ass macht Raonic einen Strich unter dieses Aufschlagspiel und verkürzt zum 2:5. Aber nun ist es an Andy Murray, hier selber auszuservieren und den Finaleinzug perfekt zu machen.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 1:5

 

Murray schiebt noch mal einen Return Marke ''Volle Risiko'' ein, scheint sich aber auf seinen gleich folgenden eigenen Aufschlag fokussieren zu wollen.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 1:5

 

Da passt das 22. Ass von Raonic natürlich glänzend ins Bild. Ein eingesprungener Smash am Netz bringt sogar das 30:0.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 1:5

 

Auch die nächste Rückhand rutscht dem Kanadier ab, Murray kann auf 5:1 vorlegen - und schon muss Milos Raonic hier gegen den Matchverlust aufschlagen.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 1:4

 

Murray hingegen hat damit keine Probleme. Die Rückhand Inside-Out auf die Seitenlinie ist so ein Winner, Raonic' Rückhandslice hinter die Grundlinie der Punkt zum 40:15.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 1:4

 

Nanu? Mit einer Rahmenvorhand schenkt Murray Raonic das 0:15. Aber der Kanadier ist nun da, wo Murray ganz zu Beginn war - zwei Punkte in Serie sind momentan einfach zu viel verlangt.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 1:4

 

Mit seinem nächsten Ass kann Raonic am Ende dann doch seinen Aufschlag halten und den Bagel in diesem fünften Satz vermeiden. Dass der Kanadier hier aber nochmal wiederkommt, erscheint unwahrscheinlich...

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:4

 

Ass Nummer 20 beim Kanadier sorgt für den vierten Einstand in diesem Spiel. Davon kam nur einer wegen eines Spielballs, die anderen drei waren Breakmöglichkeiten...

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:4

 

Immerhin wehrt sich Raonic hier nochmal für den guten Eindruck. Aber nebenbei leistet sich Raonic eben auch einen Fehler nach dem anderen, was Murray einen Breakchance nach der anderen einbringt.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:4

 

Mit dem Mut der Verzweiflung kann Raonic zum Einstand ausgleichen, vergibt in der Folge aber dann auch einen eigenen Spielball. Und schon kann Murray Raonic wieder mal passieren und sich den nächsten Breakball erspielen.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:4

 

Murray hat sogar die Chance, mit einem Passierball mit der Vorhand cross auf 0:40 zu stellen, vergibt die Chance aber. Verschoben ist aber nicht aufgehoben - ein starker Vorhandreturn von Murray erzwingt bei seinem Gegenüber den Fehler zum 15:40.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:4

 

Zumal der Schotte mittlerweile auch jede Challenge gewinnt., Diesmal war eine Vorhand von Raonic zu lang, der nächste leichte Vorhandfehler des nun überforderten Kanadiers bringt dem Schotten mal wieder ein 0:30.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:4

 

Zu Null und mit einem Ass bringt der fokussierte Murray seinen Aufschlag dann durch. Bei 4:0 ist die Ziellinie quasi in Sichtweite.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:3

 

Ein Stopp von Murray lockt Raonic ans Netz, aber diesmal hat Murray den perfekten cross gespielten Rückhandlob in petto - hier wird jetzt Katz und Maus gespielt!

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:3

 

Mit der Rückhand cross ins freie Feld punktet Murray zum 15:0, mit der Vorhand cross ins gegenüberliegende Eck sogar zum 30:0. Und Raonic wirkt, als sei er bereits geschlagen...

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:3

 

Murrays Box springt begeistert auf, Fäuste werden aller Ortens geballt - denn der Schotte holt sich mit einem weiteren Return auf die Grundlinie das zweite Break in Serie und legt zum 3:0 vor. Ob Raonic sich hier nochmal aufrichten kann?

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:2

 

Zumal der Kanadier gleich wieder eine Rückhand cross in den Korridor legt und erneut einen Breakball gegen sich hat. Und irgendwie ist der natürlich schon fast ein halber Matchball.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:2

 

Murray wittert nicht nur seine Chancen, er packt sie auch beim Schopfe. Mit der Vorhand Inside-Out macht er so lange Druck, bis Raonic sich den Fehler leistet - und er einen weiteren Breakball hat. Aber den kann der Kanadier mit einem mutigen Netzangriff abwehren.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:2

 

Und auch den zweiten kann Murray mit einem tollen Vorhandreturn vor die Füße von Raonic abwehren! Bei Einstand wird es mal wieder eng für den Kanadier...

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:2

 

Standing Ovations für Raonic, der sich aus der tiefsten Defensive zurückkämpft und dann mit der Rückhand longline zum Punktgewinn kontern kann. Aber seinen ersten Spielball vergibt der Kanadier gleich wieder leichtfertig...

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:2

 

Mit einem Ass und einem schönen Rückhandvolleystopp kann Raonic ein 0:15 umdrehen. Aber Murray scheint momentan in jedem einzelnen Aufschlagspiel Chancen zu wittern.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:2

 

Während Raonic wie in jedem der vorangegangenen Sätze auch hier schon auf eine zweistellige Zahl an Unforced Erros zu marschiert, hat Murray sich in diesem Durchgang noch gar keinen geleistet. Und schon erklärt sich der plötzliche Unterschied...

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:1

 

Ich will ungern spekulieren, aber Raonic sieht aus, als habe man bei ihm die Luft rausgelassen. Der Kanadier rückt nur noch ungeplant ans Netz vor und muss sich ein ums andere Mal passieren lassen.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:1

 

Das Break geht übrigens klar auf Kosten von Raonic' Racket - das überlebt die harte Bodenlandung nämlich nicht und zerbricht in Einzelteile.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:1

 

Das ist jetzt schon irgendwie bitter - mit einem weiteren Doppelfehler, erneut im allerschlechtesten Moment, schenkt Raonic sein Service zu Beginn des vierten Satzes gleich mal ab. Und man darf nie vergessen: Der Kanadier hat Murray heute erst ein Mal gebreakt. Im allerersten Aufschlagspiel der Partie.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:0

 

Mit einem Vorhandwinner kann Raonic dann zwar verkürzen, aber ein Vorhandschuss des Kanadiers, der an der Netzkante hängen bleibt, verschafft Murray gleich mal zwei Breakchancen!

6:4, 5:7, 7:6, 4:6, 0:0

 

Oh je, das sieht nicht gut aus. Raonic schient kurzfristig die Konzentration abhanden gekommen zu sein, was Murray umgehend zu zwei schnellen Punkten mit guten Returns nutzt.

Zwischenfazit

 

Natürlich ist das hier jetzt ein reines Nervenspiel. Nach knapp dreieinhalb Stunden Spielzeit schient es, als habe Murray das Momentum mal wieder auf seiner Seite - aber Raonic hatte schon bei seinem Fünfsatzsieg gegen Stan Wawrinka gezeigt, dass man ihn nie abschreiben darf.

6:4, 5:7, 7:6, 4:6

Und den sichert sich Murray dann gleich wieder mit einem Aufschlagwinner mit dem Zweiten - zum Satzausgleich. Wir gehen in den entscheidenden Fünften!

6:4, 5:7, 7:6, 4:5

 

Cooler geht es kaum noch - mit der Vorhand Inside-Out ins Eck sichert sich Murray Satzball Nummer zwei!

6:4, 5:7, 7:6, 4:5

 

Wie vorhin schon mal spielt Murray seinen zweiten Aufschlag wie den ersten, durch die Mitte und mit Vollgas, und erzwingt den Returnfehler zum Einstand. Tief durchatmen!

6:4, 5:7, 7:6, 4:5

 

...kann den ersten Breakball dann aber mit einem Rückhandvolleystopp abwehren. Aber mal wieder sitzt kein einziger erster Aufschlag.

6:4, 5:7, 7:6, 4:5

 

Und dann kann sich Raonic mit einem schön herausgespielten Netzangriff und dem abschließenden Smash sogar zwei Breakchancen sichern! Murray steht mit dem Rücken zur Wand...

6:4, 5:7, 7:6, 4:5

 

Erstmal sieht es nicht danach aus, ein leichter Vorhandfehler und eine Vorlage zum Smash für Raonic bringen das 15:30.

6:4, 5:7, 7:6, 4:5

 

Raonic kann verkürzen, aber nun darf Murray ja selber zum Satzgewinn aufschlagen. Mal sehen, ob er die Nerven behält!

6:4, 5:7, 7:6, 3:5

 

...diesen aber auch nicht nutzen. Das Match steht hier auf des Messers Schneide!

6:4, 5:7, 7:6, 3:5

 

Das war dann allerdings nichts - Murrays Rückhandreturn hinten rechts ins Eck ist auch mit Kontrolle durch das Hawkeye zu lang. Und so kann Raonic seinerseits mit dem Ass zum Spielball vorlegen...

6:4, 5:7, 7:6, 3:5

 

Rums! Aus vollem Lauf spielt Murray die Rückhand longline genau ins Eck - und hat seinen ersten Satzball!

6:4, 5:7, 7:6, 3:5

 

Nicht nur das, Murray kann in der Folge sogar zum Einstand punkten. Und der Druck auf Raonic wird immer größer...

6:4, 5:7, 7:6, 3:5

 

Was Raonic tatsächlich wieder mal zu einem Doppelfehler animiert. Verrücktes Tennis...

6:4, 5:7, 7:6, 3:5

 

Mit dem Vorhandschuss von der Grundlinie punktet Raonic in der Folge dann auch zum 40:15. Und Murray? Der schimpft schon wieder wie ein Rumpelstilzchen in den nicht vorhandenen Bart.

6:4, 5:7, 7:6, 3:5

 

Mit einem Ass legt Raonic vor, mit einem ganz leichten Vorhandfehler aus dem Halbfeld hilft Murray nach. 30:0 für den Kanadier.

6:4, 5:7, 7:6, 3:5

 

Ein Vorhandwinner cross bringt Murray den Spielball, ein weiterer Vorhandwinner die Linie entlang das Spiel zum 5:3. Und natürlich steht Raonic nun massiv unter Druck!

6:4, 5:7, 7:6, 3:4

 

Raonic versucht alles, am Ende ist es aber wieder mal Murray, der mit einem ansatzlosen Stopp punktet. So dreist muss man in dieser Situation auch erstmal sein!

6:4, 5:7, 7:6, 3:4

 

Wirklich gut greift Murray dann nicht an, aber Raonic wackelt beim Passierball ebenso der Schläger, sodass der Schotte mit einem halbhohen Vorhandvolley zum Einstand punkten kann. Und dann bricht es aus ihm heraus, da sieht man eben doch mal den Druck, unter dem die Spieler hier agieren.

6:4, 5:7, 7:6, 3:4

 

Auch im dritten Ballwechsel in Serie leistet sich Murray als Erster den Fehler und schenkt Raonic so die Breakchance!

6:4, 5:7, 7:6, 3:4

 

...sodass es kommt, wie es kommen musste: Nach einer weiteren wilden Rückhand von Murray hat Raonic zumindest schon mal den Einstand. Und damit eine Breakchance vor Augen!

6:4, 5:7, 7:6, 3:4

 

Nummer eins vergibt der Brite dann mit einer viel zu langen Vorhand Inside-Out aus dem Halbfeld. Da muss man eigentlich punkten...

6:4, 5:7, 7:6, 3:4

 

Raonic spielt eine schöne Vorhand cross auf die Linie, muss in der Folge aber Murrays Rückhand cross einstecken, die ihn zum Fehler zwingt. Und schon hat der Schotte zwei Spielbälle.

6:4, 5:7, 7:6, 3:4

 

Es sieht ganz danach aus - zwei gute Erste bringen Murray schnell das 30:0. Und schon sagt die Körpersprache des Schotten: ''Ich bin hier, mach doch was Du willst!''

6:4, 5:7, 7:6, 3:4

 

Schwer zu erklären, was da eben mit Milos Raonic los war. Eventuell hat der Kanadier schon mal an das Finale gedacht, eventuell einfach abgeschaltet - beides Dinge, die man gegen Kämpferherz Murray nicht tun sollte. Aber erstmal abwarten, ob der Schotte das Break nun bestätigen kann.

6:4, 5:7, 7:6, 3:4

 

Murray mit der Rückhand cross, Raonic rutscht leicht weg und spielt seine Rückhand ins Netz - sodass Andy Murray sich hier zu Null das überlebenswichtige Break zum 4:3 sichern kann!

6:4, 5:7, 7:6, 3:3

 

Was ist denn jetzt los? Raonic trifft plötzlich nichts mehr, Murray hält einfach nur dagegen und spielt die Bälle ins Feld - was ihm kurzfristig drei Breakchancen einbringt!

6:4, 5:7, 7:6, 3:3

 

...bevor er dann aber doch einen Servicewinner zum Spielgewinn nutzen kann.

6:4, 5:7, 7:6, 3:2

 

Gleich zwei Mal versemmelt Raonic leichte Bälle von der Grundlinie und schenkt Murray so das 40:15. Den ersten Spielball verspielt dann aber der Schotte leichtfertig...

6:4, 5:7, 7:6, 3:2

 

Muirray hat seinen Lieblingsschlag gefunden, die gechippte Rückhand longline um den ans Netz aufgerückten Raonic herum sitzt immer häufiger. Aber eine Vorhand in den Korridor samt misslungener Challenge bringt Murray bei 15:15 wieder auf den Boden zurück.

6:4, 5:7, 7:6, 3:2

 

Die ersten beiden Spielbälle kann Murray zwar mit solidem Returnspiel abwehren, dann spielt er eine Vorhand Inside-Out aber einen guten Meter zu lang und Raonic kann zum 3:2 vorlegen. Alles in der Reihe in Satz vier!

6:4, 5:7, 7:6, 2:2

 

Seinem Frust verschafft Raonic mit einem Ass und einem wunderbaren Vorhandvolleystopp Luft - die ihm schnell das 40:0 einbringen.

6:4, 5:7, 7:6, 2:2

 

Jetzt schimpft Raonic mit Schiedsrichter Garner, weil der angeblich schon zum zweiten mal einen klar im Aus gelandeten Ball nicht korrigiert, sondern der Kanadier erst die Challenge nehmen muss. Ein süffisantes ''Das muss man doch von da oben sehen'' gibt es gratis oben drauf.

6:4, 5:7, 7:6, 2:2

 

Aber Raonic bekommt seine vielen unnötigen Fehler eben nicht abgestellt. Und so kommt Murray am Ende doch zu einem relativ leichten Spielgewinn.

6:4, 5:7, 7:6, 2:1

 

Ein schöner Passierball mit der Vorhand longline und ein Netzangriff bringen Murray in der Folge zwei Spielbälle ein. Aber wenig von dem, was der Schotte hier momentan spielt, sieht richtig gewollt oder gar gut aus.

6:4, 5:7, 7:6, 2:1

 

Offenbar hat die Auszeit Raonic mehr geholfen als Murray, zumindest startet der Kanadier gleich mal mit einem starken Rückhandball die Linie entlang zum 0.15. Aber Murray kann umgehend mit einem guten Ersten ausgleichen.

6:4, 5:7, 7:6, 2:1

 

Unsere beiden Akteure sind wieder da - weiter geht's!

6:4, 5:7, 7:6, 2:1

 

Kann ich auch, denkt sich Murray, und verschwindet seinerseits in Richtung Kabinen. Sicherlich aber nur, um sich frische Klamotten anzuziehen.

6:4, 5:7, 7:6, 2:1

Hoffen wir mal, dass das jetzt nur eine Vorsichtsmaßnahme ist - denn Milos Raonic hat nach dem Physiotherapeuten gerufen und ist mit dem zur Behandlung einer Leistenverletzung in die Kabine gegangen.

6:4, 5:7, 7:6, 2:1

 

Bei 40:0 spitzelt Murray aus vollem Lauf mal wieder eine Rückhand am aufgerückten Raonic vorbei. Aber der nächste Servicewinner des Kanadiers bringt dann doch den ungefährdeten Spielgewinn.

6:4, 5:7, 7:6, 1:1

 

Zumal Raonic gleich wieder ein Ass, sein mittlerweile 14., serviert und sich mit einer schönen Vorhand longline dann das 30:0 herausspielt.

6:4, 5:7, 7:6, 1:1

 

Und so kann auch Murray sein Service am Ende ganz ungefährdet zu Null durchbringen. Alles wie gehabt also.

6:4, 5:7, 7:6, 1:0

 

Wie erwartet geht Raonic jetzt vom ersten Return an volles Risiko. Das endet allerdings zunächst mal in zwei unnötigen Fehlern von der Grundlinie.

6:4, 5:7, 7:6, 1:0

 

Innerhalb von nur 66 Sekunden kann sich Raonic behaupten und zum 1:0 vorlegen - sicher nicht der Start, den sich Murray hier im vierten Satz gewünscht hätte.

6:4, 5:7, 7:6, 0:0

 

Beim Kanadier geht es zunächst mal weiter wie gehabt. Ein Vorhandvolley und ein Servicewinner bringen schnell das 30:0.

6:4, 5:7, 7:6, 0:0

 

Raonic hat sich erstmal eine kleine Toilettenpause gegönnt - während ein ungeduldiger Murray da schon längst wieder auf dem Court wartet.

Zwischenfazit

 

Das wird jetzt ein Kampf gegen Windmühlen für Andy Murray - denn natürlich kann sich Milos Raonic nach diesem Satzgewinn erstmal anschauen, wie der Schotte hier wohl zurückkommen will. Eine knappe Stunde benötigte der Kanadier, um Murray im Tiebreak zu entnerven und immer wieder mit tollen Returns Nadelstiche zu setzen - ähnlich dem Stil, in dem Murray den zweiten Satz am Ende gewonnen hatte. Hoffen wir, dass es weiter ein so packendes Match bleibt!

6:4, 5:7, 7:6

Nach 58 Minuten Spielzeit ist auch der dritte Satz Geschichte, Milos Raonic sichert sich den Durchgang mit einem weiteren Ass durch die MItte!

6:4, 5:7, 6:6

 

Diesmal kann Raonic gleich zwei Schmetterbälle nicht verwerten, aber Murray stolpert dann unglücklich und legt die Rückhand longline ins Netz. Und schon hat Raonic hier zwei Satzbälle!

6:4, 5:7, 6:6

 

Mit zwei Servicewinnern kann Murray in der Folge wieder auf 4:5 verkürzen. Aber nun schlägt Milos Raonic natürlich zum Satzgewinn auf!

6:4, 5:7, 6:6

 

Wow, was soll man dazu sagen! Murray spielt den perfekten Lob auf die Grundlinie, aber Raonic lässt den Ball auftropfen und schmettert ihn dann kurz cross ins Eck - Murray challenged zwar, aber der war genau auf der Linie. 5:2 für Raonic!

6:4, 5:7, 6:6

 

Zunächst mal stellt Raonic aber pünktlich zum Seitenwechsel mit dem Smash aus dem Halbfeld auf 4:2. 33/47 Punkten hat der Kanadier bislang am Netz gewonnen.

6:4, 5:7, 6:6

 

Mit einem Servicewinner seinerseits verkürzt Murray zum 2:3, liegt aber nach wie vor mit dem kleinen Break hinten. Das müsste er sich dann jetzt wiederholen...

6:4, 5:7, 6:6

 

Mit einem Servicewinner stellt Raonic dann auf 2:1. Und weil der Kanadier auch den nächsten Aufschlag von Murray mit der Vorhand cross einfach abschießt, hat er umgehend das nächste Minibreak zum 3:1 im Kasten.

6:4, 5:7, 6:6

 

Aber Murray findet den Return, der Raonic am Netz sogleich zum Fehler zwingt und das 1:1 besorgt. Alles wieder in der Reihe in diesem Tiebreak!

6:4, 5:7, 6:6

 

Genialer Return mit der kurzen Vorhand cross von Raonic - und schon hat der Kanadier ein Minibreak im Sack!

6:4, 5:7, 6:6

 

Den nutzt der 25-Jährige dann auch mit einer schönen Rückhand longline gegen Murrays Laufrichtung - und wir gehen in den Tiebreak!

6:4, 5:7, 5:6

 

Und das Niveau steigt wieder minütlich. Murray ist in der Defensive, kann den Smash von Raonic aber erlaufen - doch seine Rückhand longline klatscht wieder Zentimeter in den Korridor. Spielball für den Kanadier!

6:4, 5:7, 5:6

 

Uiuiui! Murray mit dem guten Return in Raonic' Rückhandecke, und der Kanadier verbaselt seinen Grundschlag zum 15:30. Aber auch das kann Raonic mit einem guten Service wieder ausgleichen.

6:4, 5:7, 5:6

 

Und wieder unterläuft Raonic in so einem entscheidenden Moment ein Doppelfehler! Aber weil Murray einen Passierball mit der Rückhand longline in den Korridor zirkelt, ist bei 15:15 wieder alles ausgeglichen.

6:4, 5:7, 5:6

 

Und nun muss Raonic mal wieder gegen den Satzverlust servieren - und genau an dieser Stelle hatte Murray im zweiten Satz ja das entscheidende Break geholt.

6:4, 5:7, 5:6

 

Murray! Endlich übernimmt die Nummer zwei der Welt hier mal das Kommando, um am Ende mit der Vorhand Inside-Out auf Vorteil zu stellen. Und zur Erleichterung eines Großteils der Zuschauer kann Murray dann sein Service halten und zum 6:5 vorlegen!

6:4, 5:7, 5:5

 

Mit der Hilfe eines Netzrollers, der Raonic völlig aus dem Rhythmus bringt, kann Murray mit der Rückhand cross zum erneuten Einstand punkten. Natürlich geht es hier jetzt um eine kleine Vorentscheidung!

6:4, 5:7, 5:5

 

Aber Raonic beißt sich in den Punkt und kann auf Einstand stellen. Und weil Murray dann eine leichte Vorhand longline in den Korridor drückt, hat der Kanadier eine Breakchance!

6:4, 5:7, 5:5

 

Genie oder Wahnsinn, der ansatzlose Rückhandstopp bei 15:30 ist genial. Und eben auch wahnsinnig. Aber so kann Murray mit einem Servicewinner zum wichtigen 40:30 punkten.

6:4, 5:7, 5:5

 

Aber wer braucht schon einen Ersten? Mit dem Ass mit dem zweiten Aufschlag verkürzt Murray zum 15:30. Aber auch der nächste Erste segelt auch mit Challenge in den Korridor.

6:4, 5:7, 5:5

 

Und schon hat Raonic nach einem guten Rückhandreturn schon wieder ein 0:30. Und Murray ist diesmal wirklich in Schwierigkeiten, weil der erste Aufschlag überhaupt nicht mehr sitzt.

6:4, 5:7, 5:5

 

Wieder mal kann Raonic mit der Vorhand kurz cross gespielt punkten, diesmal auf Murrays Vorhandseite. Das sind schon ganz spezielle Winkel, die der Kanadier da andauernd auspackt.

6:4, 5:7, 4:5

 

...sodass Murray den Doppelfehler zum 40:15 natürlich dankend annimmt. Und wie kontert Raonic das? Mit seinem zwölften Ass zum 5:5!

6:4, 5:7, 4:5

 

Und so kann der Kanadier mal wieder mit einem Servicewinner zum 40:0 punkten. Dann wird sein Erster allerdings fast zwei Meter zu lang...

6:4, 5:7, 4:5

 

Murray hingegen ist mit seiner Vorhand in den Korridor erst bei 16 unnötigen Fehlern angekommen. Aber der Schotte spielt eben bei weitem auch nicht so viele Winner wie Milos Raonic.

6:4, 5:7, 4:5

 

Mit seinem 40. Unforced Error legt Raonic Murray den Spielball auf, mit einem genialen Reflex am Netz und dem Rückhandvolleystopp punktet der Schotte dann zum 5:4. Nach wie vor läuft das hier alles wie im zweiten Durchgang...

6:4, 5:7, 4:4

 

...und auch diesmal kann Murray das mit einem Angriffsball mit der Vorhand cross erstmal entschärfen.

6:4, 5:7, 4:4

 

Und dann versemmelt Murray auch noch eine leichte Vorhand. Schon im zweiten Satz hatte Raonic bei 4:4 ein 15:30...

6:4, 5:7, 4:4

 

Raonic punktet natürlich umgehend auch zum Spielgewinn - und steigt sofort mit einem Rückhandwinner die Linie entlang in Murrays Service ein!

6:4, 5:7, 3:4

 

Raonic legt mal wieder eine Schicht Serve-and-Volley ein, gegen das sich Murray nicht wehren kann. Zwei schöne Volleys bringen schnell das 40:0.

6:4, 5:7, 3:4

 

Kein Problem für Andy Murray, der da einfach wieder zwei gute Aufschläge aneinander reiht und am Ende doch relativ mühelos zum 4:3 kommt. Nach wie vor warten wir hier in Satz drei auf die erste Breakchance!

6:4, 5:7, 3:3

 

Ein Servicewinner nach außen, Ass Nummer fünf durch die Mitte - und schon liegt Murray wieder vorn. Aber Raonic kann mit dem zweiten Smash gegen den verteidigenden Murray zum 30:30 punkten.

6:4, 5:7, 3:3

 

Ohoh! Raonic spielt dem anstürmenden Murray den Ball im Halbfeld vor die Füße und punktet zum 0:15. Das muss man schon mal erwähnen, schließlich ist es auch für den Kanadier der erste Returnpunkt in diesem Satz.

6:4, 5:7, 3:3

 

Ein Returnwinner, ein Returnwinner - aber es bleibt am Ende bei dem einen Punkt, den Murray gegen den Aufschlag von Raonic gewinnen kann. Abgesehen davon bleibt der Kanadier weiterhin fehlerlos und gleicht zum 3:3 aus.

6:4, 5:7, 2:3

 

Und genau so geht es auch weiter. Ein guter erster Aufschlag von Murray durch die Mitte bringt das 40:0, ein Ass mit dem zweiten (!!) den Spielgewinn zum 3:2. Alles in der Reihe in Satz drei!

6:4, 5:7, 2:2

 

Aufschlagpunkt Nummer 18 in diesem Satz bringt Murray ein 30:0 - nach wie vor hat noch keiner von beiden mit einem Return punkten können.

6:4, 5:7, 2:2

 

Es bleibt dabei, keine Returnpunkte in Satz Nummer drei. Das sieht alles nach einem Durchmarsch bis in den Tiebreak aus.

6:4, 5:7, 1:2

 

Mit einem Servicewinner beginnt auch Raonic seinen Aufschlag, bevor er eine tolle Vorhand longline aus der Rückhandecke nachlegt. Ein Ass besorgt das schnelle 40:0.

6:4, 5:7, 1:2

 

Mit zwei guten ersten Aufschlägen kann Murray erneut sein Service zu Null durchbringen. Momentan kann man sagen: Bei 0:30 wird eher abgeschenkt als gekämpft. Aber so eine kleine Atempause muss ja auch mal sein.

6:4, 5:7, 1:1

 

Allerdings ist der Kanadier nun auch schon bei 37 unnötigen Fehlern angekommen. Manchmal ist es zu viel Risiko, manchmal einfach schlecht gespielt. Murray helfen zwei schwache Rückhände auf jeden Fall zum schnellen 30:0.

6:4, 5:7, 1:1

 

Auch Milos Raonic absolviert die Pflichtübung Aufschlagspiel hier innerhalb von nur 73 Sekunden.

6:4, 5:7, 0:1

 

Und am Netz kann es Andy Murray eben auch, ein schöner, tief genommener Rückhandvolleystopp bringt den Spielgewinn. Ich denke, man kann jetzt schon sagen: Uns steht ein ganz, ganz spannender dritter Satz bevor.

6:4, 5:7, 0:0

 

Ein Rückhandwinner und ein Fehler von Raonic bescheren dem Schotten einen entspannten Auftakt in Satz drei.

6:4, 5:7, 0:0

 

Pünktlich zu Beginn des dritten Durchgangs gibt es neue Bälle - Andy Murray serviert erneut als Erster.

Zwischenfazit

 

Natürlich ist der Satzgewinn nach 57 Minuten für Murray am wichtigsten, aber auch der Fakt, dass er endlich sein Break geschafft hat, dürfte den Schotten beruhigen. Tatsächlich verließen Raonic da beim Doppelfehler zum 30:30 zum ersten mal die Nerven - das sollte der Kanadier schleunigst wieder in den Griff kriegen.

6:4, 5:7

Und den nutzt er ähnlich stark, sein Passierball auf den Körper von Raonic bringt am Ende den entscheidenden Punkt zum Satzausgleich!

6:4, 5:6

 

Wahnsinn! Murray mit dem Stopp, Raonic passiert den Schotten, der erläuft den Ball zum Lob, Raonic' Smash ist schwach - und Murray kann mit der Vorhand cross zum Satzball punkten!

6:4, 5:6

 

Ein Vorhand- und ein Aufschlagwinner bringen Raonic schnell das 30:15, dann leistet er sich aber mal wieder einen Doppelfehler. Da hilft auch die Challenge nichts, Murray bekommt das 30:30 geschenkt.

6:4, 5:6

 

Zu Null kann Murray sein Service anschließend durchbringen. Und das war wichtig, denn der Schotte hat damit mindestens schon den Tiebreak sicher. Und nun muss Raonic natürlich nachziehen.

6:4, 5:5

 

Im längsten Ballwechsel der Partie scheitert Raonic am Ende an einem Passierball von Murray, den der weit neben dem Platz ganz tief unten ausgebuddelt hat. Und prompt zeigt der Schotte mal Emotionen und ballt die Faust gen Fans!

6:4, 5:5

 

Kein Problem für Raonic, der dann doch mit einem Rückhandvolleywinner und einem guten Ersten zum Spielgewinn punkten kann. Nach wie vor ist das hier eine richtig gute Partie.

6:4, 4:5

 

...den Murray mit einem guten Vorhandreturn abwehren und auf Einstand stellen kann!

6:4, 4:5

 

Wow! Schon wieder wird Raonic mit der Vorhand cross aus der Rückhandecke immer kürzen und steiler, bis er am Ende einen scheinbar unmöglichen Schlag direkt hinter das Netz löffelt. Wichtiger als das Wie ist aber natürlich der Spielball...

6:4, 4:5

 

Aber Raonic profitiert selber am Netz natürlich enorm von seiner immensen Spannweite. Das bringt 1;95 Meter Körpergröße eben so mit sich...

6:4, 4:5

 

Bei 15:15 entschließt sich ausnahmsweise mal Murray, hier anzugreifen. Und das überrascht Raonic komplett, sodass dessen wilde Rückhand longline im Korridor landet und Murray das 15:30 bringt.

6:4, 4:5

 

Und den schnappt sich Murray mit einem Winner mit der Vorhand Inside-Out - der allerdings erst nach der erfolgreichen Challenge des Schotte feststeht. Aber auch das dürfte Murray herzlich egal sein. Denn: Bei 4:5 muss Milos Raonic nun gegen den Satzverlust aufschlagen.

6:4, 4:4

 

Doch diesmal ist es Raonic, der da seinen 28. Unforced Error (Murray: 11) mit der Rückhand spielt und dem Schotten den Spielball schenkt.

6:4, 4:4

 

Nervenstark, wie Murray diese Situation zunächst mal mit einem Vorhandwinner aus dem Halbfeld auflöst. Aber dann muss der Schotte schon wieder über den zweiten Aufschlag kommen.

6:4, 4:4

 

Murray hat Glück, dass sein Erster an der Netzkante war, bevor Raonic ihm einen massiven Rückhandreturn cross um die Ohren spielt. Aber auch bei der Punktwiederholung punktet Raonic mit einem Netzangriff zum 15:30!

6:4, 4:4

 

19/23 Punkten hat Raonic am Netz gewonnen - gegen einen der besten Konterspieler der Welt ein toller Wert. Und so ist auch der 4:4-Ausgleich nur die logische Folge des nächsten guten Aufschlagspiels - Stefan Edberg wäre stolz auf das Serve-and-Volley des Kanadiers!

6:4, 3:4

 

Zum allerersten mal heute sitzt ein Lob bei Murray - auch ein Grund, da mal beherzt auszurufen und die Faust zu ballen. Aber Raonic tangiert das wenig, der nächste Servicewinner des Kanadiers bringt ihm das 40.15.

6:4, 3:4

 

Aber auch Raonic hat es eilig, die nächsten beiden Netzangriffe bringen schnelle Punkte zum 30:0.

6:4, 3:4

 

Das ist man hier schon fast nicht mehr gewohnt - Murray bringt sein Service innerhalb von nur 70 Sekunden zu Null über die Bühne und legt zum 4:3 vor. Momentan riecht hier im zweiten Satz alles nach einer Tiebreakentscheidung.

6:4, 3:3

 

Der nächste Netzangriff, der nächste Rückhandvolley, der nächste Punkt - Raonic stellt am Netz auf 3:3 und wehrt im Zuge dessen schon wieder eine Breakchance ab. Murrays Quote bei diesen steht mittlerweile bei 0/5.

6:4, 2:3

 

Ausnahmsweise ist es mal Murray, der da eine Challenge nimmt und sie auch durchbringt. Aber bei Einstand schafft es Murray trotz dreier Gelegenheiten nicht, Raonic am Netz auszuspielen. Nächster Spielball für den Kanadier!

6:4, 2:3

 

Der wird dann aber nichts, weil sein Passierball mit der Rückhand an der Netzkante hängen bleibt. Und Raonic fährt weiterhin richtig gut mit seinen Netzangriffen, wie auch der nächste Smash zum Vorteil beweist.

6:4, 2:3

 

Aber Murray scheint sich etwas vorgenommen zu haben. Mit einer schönen Vorhand kurz cross zwingt er Raonic zum Fehler zum 30:30. Und weil der Kanadier dann einen leichten Rückhandvolley rechter Hand in den Korrior legt, hat Murray einen weiteren Breakball!

6:4, 2:3

 

Der erste Netzangriff von Raonic klappt bestens, beim zweiten erwischt ihn Murray aber mit einer Rückhand genau auf den Körper, die der Kanadier nur ins Netz erwidern kann. Und wie revanchiert sich der Kanadier dafür? Genau, mit einem Servicewinner auf Murrays Körper.

6:4, 2:3

 

...sodass der Servicewinner über Raonic' Rückhand eher glücklich aussieht. Murray wird es egal sein, Spielgewinn ist Spielgewinn.

6:4, 2:2

 

Aber der Brite agiert weiterhin viel zu unkonstant. Diesmal verspielt er den ersten Spielball mit einem Rückhandslice, den er ohne Not einen halben Meter in den Korridor spielt...

6:4, 2:2

 

Murray startet dagegen ganz gönnerhaft mit einem Doppelfehler in sein Aufschlagspiel. Eine gute Vorhand longline kompensiert diesen aber wieder, eine Rückhand longline bringt das 30:15.

6:4, 2:2

 

Kein Problem für Raonic, der mit einem Ass und zwei Servicewinnern schnell zum Spielgewinn und dem 2:2-Ausgleich kommt.

6:4, 1:2

 

Murray punktet mit einem wütenden Return zum 0:15. Und dann sieht es wieder gut aus...bis Raonic erneut challenged, wieder Recht bekommt und mit seiner Vorhand cross auf die Linie zum 15:15 punkten kann.

6:4, 1:2

 

Interessanterweise lässt sich mithören, wie die beiden australischen TV-Kommentatoren darüber denken - sie sind sich komplett uneinig. Scheint also, als habe Murray da einen Nerv getroffen. Aber egal, weiter geht's!

6:4, 1:2

 

...nachdem Murray sein Service längst durchgebracht und sich zum Seitenwechsel gesetzt hat. Aber Jake Garner steht hinter seiner Hilfestellung für Raonic und verweist stetig auf das Regelwerk.

6:4, 1:1

 

Es geht wohl darum, dass Raonic den Amerikaner für seine Challenge nach dem richtigen Abdruck gefragt hatte - und Murray meint, das müsse der Kanadier selber wissen. Und die Diskussion geht auch noch weiter...

6:4, 1:1

 

Glück für Murray, dass Raonic da einen ganz leichten Ball mit der Rückhand in den Korridor spielt. Aber seinen ersten Spielball verdient ihm der Kanadier - bevor Murray sich mit Jake Garner am Stuhl auseinandersetzt.

6:4, 1:1

 

Murray ballert sich seine Wut mit zwei Servicewinnern aus dem Bauch. Dann spielt Raonic aber eine krumme Vorhand, die Murray ins Aus tropfen lässt - aber selbst die Challenge des Schotten ändert nichts daran, dass der Ball doch auf der Linie war.

6:4, 1:1

 

Wieder mal kann Andy Murray eine Breakchance nicht nutzen, bevor Milos Raonic seinen Aufschlag durchbringt. Und das muss dem Schotten, der eigentlich gut returniert, zu denken geben...

6:4, 0:1

 

Murray macht bis zu seinem Rückhandlob alles richtig, aber Raonic spielt den perfekten Rückhandsmash ganz kurz hinter das Netz. Den Schlag sieht man auch nicht alle Tage!

6:4, 0:1

 

Aber wie schon im ersten Satz bleibt Raonic ganz cool, spielt eine schöne Vorhand Inside-Out auf Murrays Vorhandseite und spielt den Schotten so aus. Zum Einstand.

6:4, 0:1

 

Und weiter geht's - mit einem Vorhandreturn vor die Füße von Raonic kann Murray sich sogar eine Breakchance erspielen!

6:4, 0:1

 

Sobald Raonic aber über den Zweiten kommen muss, ist Murray da. 71 Prozent der Punkte macht der Schotte in den Fällen, und auch in diesem Moment kann er mit zwei guten Returns auf 30.30 stellen.

6:4, 0:1

 

Zumal Raonic gleich wieder einen Servicewinner und ein Ass aneinander reiht. Mittlerweile ist der Kanadier bei deren fünf angekommen. Plus gefühlte 21 Aufschlagwinner.

6:4, 0:1

 

Mit einem sicheren Aufschlag durch die Mitte, den Raonic nur mit dem Rahmen erwischt, kann Murray zum ersten Mal heute in Führung gehen. Aber irgendwie wirkt der Schotte auch beim Seitenwechsel noch extrem unbefriedigt.

6:4, 0:0

 

Und es ist ja nicht so, als wäre Raonic' Rückhand viel stabiler geworden. Drei Fehler in Serie des Kandiers bringen Murray die Spielbälle.

6:4, 0:0

 

Aber klar, Murray muss da erstmal ein bisschen schimpfen. Potenziell in Richtung seiner Box, die da aber nur ganz stoisch sitzt und ihn zum Weiterspielen animiert.

Zwischenfazit

 

Nach nur 36 Minuten ist der erste Satz Geschichte - Milos Raonic vergoldet sein Break aus dem allerersten Spiel und holt sich diesen Durchgang aufgrund seines sehr variablen Auftritts völlig verdient. Andy Murray wirkte im Vergleich zum Kanadier in einigen Phasen ideenlos und zu passiv, dürfte für den zweiten Satz angesichts seines immer besser werdenden Aufschlags aber neuen Mut schöpfen können.

6:4

...aber Raonic challenged, das Hawkeye sieht seinen Aufschlag auf der Linie und das daraus resultierende Ass bringt ihm den ersten Durchgang ein!

5:4

 

Satzball Nummer eins kann Murray dann aber mit einem guten Vorhandreturn abwehren. Nummer zwei müsste über den zweiten Aufschlag kommen...

5:4

 

Aber dieser erste Aufschlaghammer auf den Körper ist momentan einfach zu gut - Raonic hat seine ersten beiden Satzbälle!

5:4

 

Murray misslungener Stoppversuch mit der Rückhand bleibt dann an der Netzkante hängen und bringt Raonic das 30:0...bevor sich der Kanadier dann aber seinen ersten Doppelfehler leistet.

5:4

 

Auf geht's, mit einem Ass beginnt Raonic das ''Serving for the Set''.

5:4

 

Offensichtlich die gute Seite, denn Murray serviert sich im Eiltempo zum 4:5. Aber klar ist auch: Entweder breakt der Brite Raonic jetzt oder Satz eins ist futsch.

5:3

 

Murray zetert und schimpft mit sich selber. Manchmal hilft das dem Schotten, manchmal bringt es ihn noch viel mehr aus der Fassung. Welches von beidem es heute wohl sein mag?

5:3

 

...damit aber Unrecht hat, seine Vorhand war tatsächlich zu lang. Und schon kann Raonic in der Folge mit dem Smash zum 5:3 punkten.

4:3

 

Raonic hat dann zwar wieder einen Aufschlagwinner in petto, Murray kann aber erneut über die Vorhand des Kanadiers ausgleichen. Es folgt die erste Challenge des Matches, die Murray nimmt...

4:3

 

Womit es wohl eher schwierig wird, solange Raonic hier weiter so gut serviert. Ein Ass bringt das 15:0, das Murray aber mit viel Laufarbeit und einer guten Vorhand cross ausgleichen kann.

4:3

 

Zwei gute erste Aufschläge, bei denen Raonic beim Return jeweils patzt, bringen Murray das wichtige Aufschlagspiel zum 3:4 aus seiner Sicht. Aber nach wie vor braucht er hier das Break, um zurück in den Satz zu kommen.

4:2

 

Aber die Vorhand Inside-Out, mit der Murray zum Einstand punktet, ist natürlich wieder ein Weltklasseschlag. Das Spielniveau steigt nach wie vor.

4:2

 

Murray kann ein 30:15 nicht ausbauen, zwei Fehler von der Grundlinie bringen stattdessen Raonic die nächste Breakchance.

4:2

 

Sobald es in die Ballwechsel geht, verliert momentan allerdings der, der zuerst die Rückhand nutzen muss. Für das Warum gibt es keine Antwort, aber von 12 unnötigen Fehlern sind hier 10 aus Rückhandversuchen entstanden.

4:2

 

Keine 60 Sekunden hat es gedauert, da hat Raonic schon zum 4:2 vorgelegt. Bisher ergeben sich da für Murray wenig Öffnungen - sieht man mal von den drei Breakchancen im zweiten Spiel ab.

3:2

 

Aber man kann wirklich wenig machen, wenn Raonic erstmal in seinen Aufschlagrhythmus gefunden hat. Der Kanadier serviert momentan unreturnierbar, wie auch Murray feststellen muss.

3:2

 

Wohoo! Raonic spielt erneut einen erstklassigen kurzen Volley, den Murray diesmal aber im Vollsprint erreicht und mit der Schlägerspitze longline am Kanadier vorbei ins Eck spielt. 3:2, Break vor Raonic - aber Andy Murray ist jetzt in der Partie angekommen.

3:1

 

Wichtig für den Briten wird sein, trotzdem sichere Aufschlagspiele hinzulegen. Mit einem Servicewinner und seinem zweiten Ass kann er erneut schnell vorlegen.

3:1

 

Das wurde aber langsam auch mal Zeit - mit seinem ersten Ass beendet Raonic sein zweites Aufschlagspiel und legt zum 3:1 vor. Und Murray läuft weiter dem Break hinterher.

2:1

 

Ein großer Erster bringt das 40:0, bevor Raonic zum ersten Mal mit dem Serve-and-Volley scheitert. Bleiben noch zwei Spielbälle.

2:1

 

Wow! Zunächst punktet Raonic mit einem Smash am Netz, dann legt er einen Volleystopp mit der Rückhand Zentimeter hinter das Netz. Murray kann da nur staunend zuschauen...

2:1

 

Hinter Andy Murray streiten sich vier Herrschaften um zwei Sitzplätze direkt am Court. Was Raonic natürlich beim Aufschlag stört...aber nach einer kurzen Ermahnung von Jake Garner kann es weitergehen.

2:1

 

Tut er nicht, denn nach zwei weiteren Aufschlagwinnern kann Murray seinen ersten Spielgewinn feiern. Aber rein vom optischen - und natürlich dem Break Vorsprung - her gefällt Milos Raonic in dieser Frühphase besser als der Olympiasieger.

2:0

 

Aber dann ist Raonic mal wieder mit einem guten Vorhandreturn vor Murrays Füße zur Stelle. Wackelt der Schotte schon wieder beim Aufschlag?

2:0

 

Murray münzt seinen Ärger über die drei verpassten Breakchancen in Servicewinner um. Deren zwei bringen ein schnelles 30:0.

2:0

 

Einen schwachen Return von Murray kann Raonic aus dem Halbfeld mit der Vorhand cross zum Vorteil nutzen, zum Spielgewinn gibt es dann den nächsten schönen Netzangriff.

1:0

 

Zum 30:40 punktet Raonic, indem er sich Murray schön zurecht legt und dann auf dessen Vorhand ausspielt. Und so bringt der zweite Servicewinner des Kanadiers den Einstand.

1:0

 

Oh, ein Servicewinner! Dass es so lange dauern würde bis wir den ersten sehen, hätte wohl niemand gedacht...

1:0

 

Und schon ist der frühe gute Eindruck dahin - die nächste Vorhand cross des Kanadiers segelt ebenfalls in den Korridor und bringt Murray drei Gelegenheiten zum Re-Break.

1:0

 

Raonic beginnt sein Service dann aber auch mit einer wilden Rückhand in den Korridor. Eine Vorhand, die zu lang gerät, bringt Murray sogar das 0:30.

1:0

 

Das dürfte sich Murray ganz anders vorgestellt haben. Mit einer weiteren starken Vorhand Inside-Out punktet Raonic zum Break - zu Null. Auch mal ein Start vom Schotten, nur eben nicht nach Maß.

0:0

 

Und schon wieder kann Raonic mit einem guten Return in den Ballwechsel kommen, Druck machen und aus dem Halbfeld zu drei Breakchancen punkten!

0:0

 

Dann bekommt Murray seinen langen Ballwechsel, aber am Ende nutzt Raonic einen Netzroller, um ans Netz aufzurücken und mit dem kurzen Vorhandvolley zum 0:30 zu punkten.

0:0

 

Was für ein starker Vorhandwinner von Raonic, der den zweiten Ball kurz cross auf die Linie spielt. Das geht ja gleich gut los hier!

0:0

 

Los geht's in Melbourne!

Prozedere

 

Mittlerweile haben sich die Beiden gemeinsam mit Schiedsrichter Jake Garner aus den USA am Netz eingefunden, wo der Münzwurf Murray als ersten Aufschläger bestimmt hat. Und so kann es hier nach dem fünfminütigen Einschlagen dann auch schon losgehen!

Rod Laver Arena

 

Milos Raonic erhält bei seinem Einmarsch freundlichen Applaus, bevor das Stadion bei Murrays Ankunft explodiert. Auf wessen Seite die 14.750 Fans hier größtenteils stehen, ist also schon mal geklärt. Aber klar, als vierfacher Finalist hat man eben auch schon einiges an Sympathien gesammelt.

Einmarsch

 

Andy Murray hat eben schon mal kurz die Nase in den Kabinengang gesteckt, wo Milos Raonic bereits wartet. Dann hat auch der Brite zwei Taschen im Arm - und schon machen sich unsere beiden Hauptdarsteller auf den Weg durch die Katakomben!

Das Turnier

 

Fehlt vielleicht noch ein Wort zum Turnier. Die Australian Open werden seit 1905 ausgetragen, wurden bis 1988 auf Rasen abgehalten und nun auf Hardcourt ausgespielt und halten für Männer und Frauen ein Gesamtpreisgeld von 44 Millionen Australischen Dollar (28 Millionen Euro) bereit. Davon werden jeweils 50 Prozent an Männer und Frauen ausgeschüttet, die beiden Sieger der Einzelkonkurrenzen erhalten jeweils knapp 2,5 Millionen Euro - als Titelverteidiger startet in diesem Jahr Novak Djokovic in die Veranstaltung.

Wetter

 

Zwei sehr unterschiedliche Stile also - auf die das Wetter zum Glück keinen Einfluss haben wird, denn zunächst beginnen wir das Match gleich bei geschlossenem Dach.

Taktik

 

Und genau darum wird es heute zuallererst gehen. Denn wo Raonic mit seinem Monsteraufschlag (Fernando Verdasco: ''Wenn der aufschlägt, ist das doch kein Tennis mehr.'') versuchen wird, die Ballwechsel kurz und einfach zu gestalten, wird Murray es darauf anlegen, Raonic so viel wie möglich laufen zu lassen und ihn in lange Rallyes zu verwickeln, während sein wichtigster Schlag sicher der Return sein wird.

Murray

 

Allerdings klingt das große Selbstvertrauen auch anders als beim Schotten. ''Die letzten beiden Male, die wir gespielt haben, war er wohl immer irgendwie angeschlagen. Diese Saison sieht er topfit aus und spielt gut, Ich muss einfach sehen, dass ich ihn in Ballwechsel verwickeln kann'', so Murray beim gestrigen Training.

Head 2 Head

 

Dieser nächste Schritt wäre dann wohl ein Titel bei einem Grand Slam. Und um diesen so schnell wie möglich zu erreichen, müsste Raonic heute also Andy Murray aus dem Weg räumen - gegen den er bei bisher sechs Duellen eine ausgeglichene 3:3-Bilanz aufweist. Allerdings hat Murray die beiden letzten Partien gewonnen und auch das einzige Duell bei einem Grand Slam (US Open 2012) glatt für sich entschieden können.

Neues Team - neues Glück

 

Mitverantwortlich dafür war sicher auch die Verpflichtung des früheren Weltklassespielers Carlos Moya (ESP) als zweitem Coach. Neben den Ideen von seinem Hauptcoach Riccardo Piatti hatte sich Raonic in der Vergangenheit nämlich gern auf die Ratschläge von Ivan Ljubicic verlassen - der nun seinerseits in Roger Federers Camp weitergewandert ist. ''Mein neu zusammengestelltes Team ist super. Ich fühle mich gut aufgehoben, wir probieren im Training dauernd neue Dinge aus und haben im Winter stark an meinem Spiel gearbeitet. Ich glaube, dass ich in diesem Jahr den nächsten Schritt machen kann'', so Raonic in Brisbane.

Raonic 2015

 

Angedeutet hatte sich der Leistungssprung übrigens schon im letzten Jahr, als der 25-Jährige im Sommer bis auf Platz vier der Weltrangliste klettern konnte - allerdings brach Raonic zum Saisonende hin ein, erreichte auf der Hardcourttour im Herbst nur zwei Mal eine dritte Runde und verpasste so das Saisonfinale der besten acht Spieler deutlich.

Raonic 2016

 

Niemand anders als Novak Djokovic, Klassenprimus und momentan wohl der beste Spieler der Welt, hatte diese Worte zu Beginn der Australian Open von sich gegeben. Wohl wissend, dass der Kanadier da schon das Turnier in Brisbane gewonnen und dabei Roger Federer im Finale geschlagen hatte - womit der im montenegrinischen Podgorica geborene Raonic in dieser Saison noch ohne Niederlage dasteht.

Raonic

 

Allerdings dürfte sich das Kräftesparen spätestens heute auszahlen - denn Milos Raonic ist keiner, den man mal so eben klein kriegen kann. ''Milos hat in der Winterpause viel an seinem Spiel gearbeitet. Nicht nur am Service, sondern auch am Grundlinienspiel. Und das sieht man jetzt schon bei diesem Turnier. Er ist gefährlicher geworden.''

Murray in Melbourne

 

Auch beim eigentlich als erstem Stolperstein eingeplanten Lokalmatador Bernard Tomic ging die Taktik des Briten bestens auf, sodass auch das Achtelfinale keine zwei Stunden dauerte - und auch im Viertelfinale gegen Routinier David Ferrer gab sich Murray nur im zweiten Satz eine Blöße und schickte den Spanier danach zügig nach Hause.

Murray in Melbourne

 

Das änderte sich dann allerdings mit dem Eintreffen hier in Melbourne - wo Murray sich in seinen ersten drei Matches gegen Alex Zverev (GER), Sam Groth (AUS) und Joao Sousa (POR/32) überhaupt keine Blöße gab und sich jeweils in weniger als zwei Stunden durchsetzen konnte. ''Ich habe das Gefühl, mein Tennis könnte besser sein. Aber ich habe für jedes Match und jede Situation die richtige Taktik - es tut mir gut, dass Amelie (Trainerin Mauresmo) wieder dabei ist'', so Murray gegenüber der Presse.

Aktuelle Form

 

So richtig rund läuft es 2016 beim Briten allerdings noch nicht - beim Hopman Cup, der inoffiziellen Mixed-WM, gab es in drei Spielen zwar nur eine Niederlage (gegen Nick Kyrgios), aber wirklich gut sah Murrays Tennis (''Ich habe zwar gewonnen, aber insgesamt schlecht gespielt. Ich bin wohl noch ein bisschen rostig vom Winterurlaub.'') in den Tagen von Perth nicht aus.

Murrays Finals

 

Und vor allem geht Murray mit ganz viel Selbstvertrauen in dieses Turnier - das er von allen Veranstaltungen wohl am liebsten mal gewinnen würde. ''Ich liebe dieses Turnier und spiele hier eigentlich auch immer mein bestes Tennis. Zumindest sind fast alle meine Niederlagen nicht passiert, weil ich nicht gut war, sondern weil meine Gegner dann meist einen sensationellen Tag erwischt hatten.'' Zumal der Schotte hier ja bereits vier Mal im Finale stand - dann aber 2010 an Roger Federer und gleich drei Mal (2011, '13 und '15) an Kumpel Novak Djokovic scheiterte.

Murrays 2015

 

Abgesehen davon spielte Murray 2015 übrigens auch so eine der besten Saisons seiner Karriere, selbst ohne den ganz großen Titel - mit einer Matchbilanz von 71:14 sowie vier Turniersiegen (Toronto, Queens, Madrid, München) und drei großen Finalteilnahmen (Paris, Miami, Australian Open) konnte sich der 28-Jährige am Ende der Saison zum ersten Mal in seiner Karriere auf Platz zwei festsetzen.

Murray

 

Zumal der Schotte Murray ja mittlerweile weiß, wie man Prioritäten setzt. Denn im Laufe der letzten Jahre hat er bereits zwei Grand-Slam-Titel (US Open 2012, Wimbledon 2013) holen können und darf sich nebenbei noch Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele sowie seit Ende November 2015 auch Davis-Cup-Sieger nennen.

Privatjet und Wehen

 

Und so steht schon seit einer Woche ein Privatjet mitsamt Crew auf Abruf bereit, der Murray im Falle einsetzender Wehen sofort nach Hause zurückfliegen soll - notfalls auch mitten in einem Match. ''Wenn es losgeht, dann sagt mir mein Team Bescheid, ich lassen den Schläger fallen und fliege nach Hause. Es wäre zwar ein bisschen früh - aber verpassen will ich es nicht. Kim ist so tapfer, da ist das wohl das Mindeste, was ich machen kann'', so Murray zu Beginn des Turniers hier in Melbourne.

Murray

 

Denn abgesehen davon, dass der Schwiegervater des Briten, Tenniscoach Nigel Sears, beim Drittrundenmatch seines Schützlings Ana Ivanovic vor ein paar Tagen auf der Tribüne zusammengesackt war und ins Krankenhaus gebracht werden musste (er hat sich gut erholt) hat Murray ja noch etwas ganz anderes im Hinterkopf - zu Hause in London wartet seine hochschwangere Ehefrau Kim auf die Geburt des ersten gemeinsamen Kindes und natürlich auf das Ende dieses Turniers.

Murrays Pflicht

 

Und so ist es für den Kanadier auch irgendwie etwas ganz Spezielles, hier heute dabei sein zu dürfen. während es für Murray aus diversen Gründen eher eine Pflicht als ein Vergnügen ist.

Jung gegen Alt

 

Jung gegen Alt ist als Stempel vielleicht ein wenig übertrieben, wenn man auf diese Partie schaut. Doch irgendwie gehört Andy Murray ja schon zum alten Eisen auf der Tour, während Milos Raonic heute nach Wimbledon 2012 erst sein zweites Halbfinale bei einem Grand Slam bestreitet.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen bei den Australian Open zur Halbfinalpartie zwischen Milos Raonic und Andy Murray.