Federer

Goffin

Abschied

 

Das war's nach einer langen Tennisnacht nun aber für den Moment aus Melbourne! Wir hoffen Sie hatten ähnlich viel Spaß wie wir und würden uns freuen, Sie schon beim nächsten Mal wieder bei uns begrüßen zu dürfen - vielleicht ja schon morgen Nacht ab 1:00 Uhr deutscher Zeit, wenn mit Angelique Kerber und Annika Beck die beiden letzten im Turnier verbliebenen deutschen Damen gegeneinander antreten müssen. Oliver Stein sagt nun aber Tschüss und Goodbye aus Melbourne und wünscht allen Lesern einen angenehmen Restsonntag!

Ausblick

 

Wie erwähnt geht es für Federer nun also am Dienstag morgen weiter mit der Partie gegen Tomas Berdych (''Tomas hat mich schon in Wimbledon geschlagen und wir haben gute 20 Mal gegeneinander gespielt. Das wird eine ganz kniffelige Geschichte.'') - bevor dann im Halbfinale ein Treffen mit Novak Djokovic auf dem Programm stehen könnte.

Statistik

 

Und in der Tat sind die Zahlen auch heute mal wieder eindrucksvoll. Fast 90 Prozent gewonnener Punkte bei eigenem Aufschlag, 39 Winner (Goffin: 17) bei nur 20 Unforced Errors (Goffin: 23) und am Netz eine fast fehlerfreie Quote - und dabei sind ja noch nicht mal die vielen grenzgenialen Winner von Roger Federer berücksichtigt, die Goffin teilweise wie einen Schuljungen dastehen ließen.

Federer

 

''Ich bin happy. Ich habe nicht ganz so lange gebraucht, und das gegen David, der ein richtig starker Gegner ist. Aber bei mir hat heute fast alles gepasst...so darf es gern weitergehen'', so Federer im On-Court-Interview nach dem Match.

Fazit

 

Mit einer grandiosen Leistung setzt sich Roger Federer in nur 88 Minuten gegen seinen zweiten Gegner aus den Top 20 durch und qualifiziert sich für ein Duell mit dem Tschechen Tomas Berdych im Viertelfinale.

6:2, 6:1, 6:4

Das nennt man dann standesgemäß: Mit seinem siebten Ass beendet Federer diese Lehrstunde für David Goffin und zieht in die Runde der letzten acht ein!

6:2, 6:1, 5:4

 

Mit de Vorhandvolley in Goffins Rückhandecke holt sich Federer dann zwei Matchbälle.

6:2, 6:1, 5:4

 

Einen Rückhandwinner von Goffin kann Federer mit zwei Aufschlagwinnern kontern. Und schon fehlen dem Schweizer nur noch zwei Punkte für das Viertelfinale.

6:2, 6:1, 5:4

 

Zu 15 sichert sich Goffin das Spiel zum 4:5 aus seiner Sicht. Aber jetzt wird es eng, denn der Belgier braucht das Break!

6:2, 6:1, 5:3

 

Federer geht beim Return zwei Mal volles Risiko und scheitert beim Versuch, Winner zu spielen. Aber letzten Endes muss er ja auch gleich nur noch seinen Aufschlag durchbringen...

6:2, 6:1, 5:3

 

Dann landet Goffins Rückhandslice auf dem Weg ans Netz aber in selbigem und der Belgier sieht sich der unschönen Aufgabe gegenüber, nun gegen den Matchverlust servieren zu müssen.

6:2, 6:1, 4:3

 

Ein weiterer Servicewinner hinterher sorgt dann für drei Spielbälle zu Gunsten des Schweizers - von denen er den ersten allerdings mit einer wilden Vorhand in den Korridor vergibt.

6:2, 6:1, 4:3

 

Aber natürlich will sich Federer jetzt auch mal wieder ins Match einklinken. Zwei Asse in Serie bringen das schnelle 30:0.

6:2, 6:1, 4:3

 

Nanu, was ist denn hier plötzlich los? Mit drei richtig guten Aufschlägen in Reihe kommt Goffin zum schnellen 40:0, mit einem Vorhandwinner die Linie entlang punktet der Belgier zum Spielgewinn. Das war das erste mal heute, dass Goffin zwei Spiele in Serie gewinnen konnte.

6:2, 6:1, 4:2

 

Vergessen Sie das - mit einer schönen Rückhand cross, der Federer nur hinterher schauen kann, schnappt sich Goffin das Re-Break und fügt Federer so den ersten Aufschlagverlust des Tages zu. Besser spät als nie!

6:2, 6:1, 4:1

 

Aber Federer braucht erstmal zwei Servicewinner, um Goffins starke Returns auszugleichen. Doch dem Belgeir tut der Mut der Verzweiflung ganz offensichtlich gut - denn nun hat er sogar die erste Breakchance des Abends!

6:2, 6:1, 4:1

 

Zeit, um schon mal nach vorn zuschauen. Denn im Halbfinale dürfte es ja zum mit Spannung erwarteten Duell mit Novak Djokovic kommen, wenn der sich gegen Kei Nishikori durchsetzt - und der Serbe hatte heute 4:40 Stunden für seinen Auftritt gebraucht. Das heutige Kräfte-sparen könnte Federer also zu Gute kommen!

6:2, 6:1, 4:1

 

...aber die zweite Breakmöglichkeit schnappt sich Roger Federer mit einem weiteren Rückhandreturn auf Goffins Füße - und wenn es vorher noch nicht klar war: Das war nun die endgültige Entscheidung, der Rest der Partie wird ein lockeres Austraben für den FedExpress.

6:2, 6:1, 3:1

 

Der nächste Rückhandfehler des Belgiers bringt dann genau das. Wobei Goffin Chance Nummer eins noch abwehren kann...

6:2, 6:1, 3:1

 

Goffin punktet am Netz, aber Federer kontert erst mit einer schönen Vorhand longline, dann mit der Rückhand cross. Beides werden Winner, Federer marschiert schon wieder gen Breakchance.

6:2, 6:1, 3:1

 

Mitternacht (Ortszeit Malbourne) haben wir zwar in dieser Minute erreicht, aber viel länger wird das Ganze hier wohl auch wirklich nicht dauern. Goffin scheint mittlerweile neben allem anderen auch die Strapazen der Vorrunden zu bemerken, richtig rund läuft der Belgier nicht mehr.

6:2, 6:1, 3:1

 

Der tiefe Rückhandvolley landet genau im Eck, das abschließende Ass ist dann nur noch Formsache - und Federer legt in erneut weniger als 70 Sekunden zum 3:1 vor.

6:2, 6:1, 2:1

 

Mit dem Smash schließt Federer einen erneut richtig gut durchgezogenen Serve-and-Volley-Angriff ab. Goffin folgender Returnfehler bringt dann wieder das schnelle 30:0.

6:2, 6:1, 2:1

 

Am Ende sind es ein Rückhandfehler von Federer und Goffins fünftes Ass, die dem Belgier den Spielgewinn zum 1:2 bringen. Das Break Rückstand bleibt, der Bagel ist aber vermieden.

6:2, 6:1, 2:0

 

Die Vorhand longline des Schweizers bringt Goffin bei 40:40 dann wieder richtig in Schwierigkeiten - und der Belgier lässt den Kopf mittlerweile auch deutlich sichtbar hängen.

6:2, 6:1, 2:0

 

Zunächst mal leistet sich der Belgier dann aber einen Doppelfehler, seinen zweiten des Abends. Und dann wehrt Federer den zweiten Spielball mit einer schönen Rückhand longline ab.

6:2, 6:1, 2:0

 

Und das sieht gut aus, ein Ass und ein Vorhandvolley kurz cross gespielt bringen Goffin schnell das 40:0!

6:2, 6:1, 2:0

 

Mit einem Aufschlag durch die Mitte bestätigt Federer sein Break und geht mit 2:0 in Führung. Für Goffin kann es eigentlich nur noch darum gehen, sich hier ohne Bagel zu verabschieden.

6:2, 6:1, 1:0

 

Aber Federers Länge in den Schlägen ist heute nahe am Lehrbuchzustand. Immer wieder hört man buchstäblich das Klacken, wenn der Ball die Linie erwischt...

6:2, 6:1, 1:0

 

Zwei Vorhandwinner sorgen erneut für einen schnellen Spielball beim Schweizer. Aber dann passiert etwas ganz wundersames: Federer serviert seinen ersten Doppelfehler - und Goffin hat seinen ersten Einstand!

6:2, 6:1, 1:0

 

Gegen 99 Prozent aller Tennisspieler würde die Leistung von Goffin absolut ausreichend sein - gegen Federer bringt ihm das heute eine absolute Klatsche ein. Selbst der Rückhandlob mit ganz viel Topspin des Schweizers sitzt zentimetergenau.

6:2, 6:1, 1:0

 

Mit der Vorhand Inside-Out schnappt sich Federer auch dieses Aufschlagspiel seines Gegenübers und stellt die Weichen endgültig auf Blitzsieg. Es scheint, als wolle er mit aller Macht vor Mitternacht fertig werden...16 Minuten bleiben dafür ja noch.

6:2, 6:1, 0:0

 

Eieiei...Federer legt seine Vorhand cross auf die Grundlinie, Goffin steht schlecht und leistet sich den Vorhandfehler - zum Breakball für den Schweizer. Und der Belgier muss über den zweiten kommen...

6:2, 6:1, 0:0

 

Entgegen des Spielverlaufs ist es plötzlich Goffin, der die Winner schlägt, und Federer, der auf Fehler wartet. Bei 30:30 trifft man sich wieder...

2:0 in den Sätzen

 

Ein wenig kann einem David Goffin leid tun, denn falsch macht der Belgier nur ganz wenig. Aber Roger Federer spielt eben über weite Strecken nahezu perfektes Tennis und unterstreicht das immer wieder mit taktisch genialen Spielzügen - erst fünf verlorene Punkte bei eigenem Aufschlag sind nur die Kirschen auf der Torte.

6:2, 6:1

Mit dem nächsten Servicewinner tütet Federer auch diesen Durchgang souverän ein und macht einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale!

6:2, 5:1

 

Diesmal kann Goffin den Stopp erlaufen, aber der Passierball von Federer mit der Vorhand longline ist dann doch zu gut. Satzbälle für den Schweizer!

6:2, 5:1

 

Federer ist das aber natürlich egal, ein Vorhandstopp des Schweizers bringt das 30:15.

6:2, 5:1

 

Ein Servicewinner sorgt für das 15:0, aber Goffin kann umgehend mit einem Vorhandreturnwiner kurz cross gespielt kontern.

6:2, 5:1

 

Goffin macht alles richtig, greift perfekt über Federers Rückhand an - doch dessen Notlob aus der Drehung klatscht genau auf die Grundlinie! Das ist das erneute Break für den Schweizer, der nun zum Satzgewinn aufschlagen darf.

6:2, 4:1

 

Sensationeller Ballwechsel von beiden, nach fast 30 Netzüberquerungen versucht es Goffin mit der Vorhand longline - zu lang! Federer mit seinem vierten Breakball in diesem Spiel.

6:2, 4:1

 

Extreme Winkel von Goffin, bis die Vorhand dann aber doch zu lang wird - und Federer erneut Breakball hat. Doch auch der Schweizer tut sich in diesem Aufschlagspiel schwer beim entscheidenden Punkt.

6:2, 4:1

 

Federer probiert es mal wieder mit einem SABR, der Sneak Attack by Roger. Aber diesmal hat Goffin aufgepasst und kann ihm die Vorhand cross um die Ohren spielen. Doch auch diesen Spielball kann der Belgier aufgrund eines Doppelfehlers nicht nutzen.

6:2, 4:1

 

Meistens legt sich Federer sein Gegenüber aber taktisch ansprechend zurecht, um ihn dann mit Winnern auszuspielen. 24:4 liegt der Schweizer in dieser Statistik vorn...

6:2, 4:1

 

Goffin hält sich im Spiel, wenn auch mehr schlecht als Recht. Von selber punktet der Belgier nach wie vor kaum, wenn, dann geht es über Fehler von Federer.

6:2, 4:1

 

Federers neuer Teilzeitcoach Ivan Ljubicic kann auf der Tribüne auch nur noch schmunzeln. Ein erneut genialer Rückhandreturn bringt den Einstand, ein Netzangriff den Vorteil. Sprich: Die nächste Breakchance.

6:2, 4:1

 

Gut, dass auch Goffin sich manchmal auf sein Service verlassen kann. Zwei starke Erste in Serie bringen das 40.30 statt der nächsten Breakchance...

6:2, 4:1

 

Selbst die normalerweise nicht zu bremsende Begeisterung des australischen Publikums ist momentan komplett in Ehrfurcht umgeschwenkt, denn was Federer hier abliefert ist eine Demontage. Der Rückhandreturnwinner erwischt Goffin so sehr auf dem falschen Fuß, dass sich der Belgier fast auf den Hosenboden setzt...

6:2, 4:1

 

Früher hat man über Aufschlagspiele gestaunt, die weniger als 80 Sekunden dauerten. Federer nähert sich hier zum vierten Mal heute der 60-Sekunden-Marke an - das ist schon leichter Wahnsinn.

6:2, 3:1

 

Ob mit dem Rückhandstopp oder der Vorhand longline aus der Rückhandecke - Federer punktet in dieser Phase schon wieder nach Belieben.

6:2, 3:1

 

Aber die zweite Breakchance tütet Federer dann mit dieser genialen Vorhand Inside-Out ein - die hatte ihn schon gegen Grigor Dimitrov durch die Sätze drei und vier getragen.

6:2, 2:1

 

...zumal die nächste schwache Rückhand des Belgiers Federer zwei Breakchancen bringt. Nummer eins kann Goffin aber mit einem Servicewinner abwehren.

6:2, 2:1

 

Mit einer Vorhand ins Netz schenkt Goffin Federer das 15:30. Und so langsam wird es dann wirklich eng...

6:2, 2:1

 

Manchmal könnte man denken, Federer lässt Goffin einfach nur ein bisschen mitspielen, um ihn dann auszuknocken. Die Rückhand longline aus dem Nichts landet genau im Eck, bei 0:15 steht Goffin schon wieder leicht unter Druck.

6:2, 2:1

 

...und der reicht Federer aus, um per Smash das 2:1 festzuzurren. Aber Goffin macht im zweiten Satz einen wesentlich beteiligteren Eindruck als noch im Auftaktdurchgang.

6:2, 1:1

 

Federers Passierball mit der Rückkhand longline landet dann allerdings knapp im Korridor. Ein Spielball bleibt dem Schweizer noch...

6:2, 1:1

 

Was soll man da machen? Ein Servicewinner und Ass Nummer fünf bringen schnell das 40:15.

6:2, 1:1

 

Seinen Spielgewinn bei eigenem Aufschlag kanalisiert Goffin gleich mal in einen Returnwinner bei Aufschlag Federer. Aber selbst die erste Challenge des Belgiers macht Federer sein viertes Ass nicht kaputt.

6:2, 1:0

 

Wichtig für Goffin dürfte sein, hier irgendwie ein wenig Sicherheit zu erlangen. Dabei sind ein Ass und ein schöner Rückhandwinner die Linie entlang natürlich Balsam...

6:2, 1:0

 

20/22 Punkten hat Federer heute bei eigenem Service für sich entscheiden können. Goffin wirkt zu Recht absolut ratlos, sobald der Schweizer am Aufschlag steht.

6:2, 0:0

 

Und so geht es auch weiter. Ein Ass und zwei mal Serve-and-Volley - und schon steht es mal wieder 40:0.

1:0 in den Sätzen

 

10:1 Winner, 4:8 unnötige Fehler, erst zwei Punktverluste bei eigenem Aufschlag und dagegen zwei Breaks - Roger Federer Dominanz in diesen ersten 21 Minuten erklärt sich auf nach Zahlen sehr simpel. Goffin muss sich hier irgendwie selber aufwecken - und nichtmal dann ist klar, ob der Belgier ein Wörtchen mitreden könnte. Federer erteilt Goffin bislang eine Lehrstunde.

6:2

Die ersten beiden kann Goffin noch mit guten Aufschlägen abwehren, beim dritten greift Federer dann aber an und erzwingt den Vorhandfehler beim Belgier - zum Satzgewinn.

5:2

 

Das ist schon brutal gut. Federer punktet mit dem Stoppreturn, Goffin verschlägt einen Smash und Federer wischt eine Rückhand auf die Seitenlinie - zum 0:40 und drei Satzbällen!

5:2

 

...von denen er gleich den ersten zum 5:2 verwandelt. Und schon muss David Goffin gegen den Satzverlust aufschlagen.

4:2

 

Ein Ass und ein Vorhandwinner cross bringen dem Schweizer aber schnell zwei Spielbälle...

4:2

 

Serve-and-Volley vom FedExpress, der es hier in der Tat ein wenig eilig zu haben scheint. Ein Feierabend vor Mitternacht erscheint allerdings eher unwahrscheinlich.

4:2

 

Diesmal ist es die Vorhand des Schweizers, die zu lang gerät und Goffin den Spielgewinn zum 2:4 aus seiner Sicht beschert. Das Break Rückstand bleibt aber natürlich bestehen.

4:1

 

Zwei Servicewinner drehen das Momentum aber zu Gunsten von Goffin. Und weil Federer einen Angriffsball mit der Rückhand viel zu lang spielt, hat der Belgier zwei Spielbälle.

4:1

 

Wow. Federer ist in der defensive, schießt dann aber eine Vorhand longline am aufgerückten Goffin vorbei auf die Linie. Wie gesagt, der Belgier muss aufpassen...

4:1

 

62 Sekunden hat es gedauert, da hat Roger Federer sein Break auch schon bestätigt. Und David Goffin muss jetzt schon aufpassen, dass ihm diese Partie nicht ganz schnell aus dem Ruder läuft.

3:1

 

Erst Recht, als Federer auch noch das Ass zum 40:0 nachlegt.

3:1

 

Und Federer ist schon wieder voll im Flow. Einen Rückhandhalbvolley spielt er knappe zwei Meter hinter das Netz, eine Rückhand cross genau auf die Seitenlinie. Und Goffin kann nur staunend zuschauen.

3:1

 

Völlig unnötig, da die Vorhand aus der Platzmitte ins Netz zu spielen - aber Federer wird es egal sein, wie er an sein Break kommt. Hauptsache, es ist da.

2:1

 

Aber dann kann Federer mit der Vorhand Inside-Out doch wieder punkten und sich die erste Breakchance erspielen!

2:1

 

Mit seiner ersten SABR-Attacke kann Federer Goffin überraschen und am Netz mit dem Rückhandvolley zum 0:30 punkten. Aber Goffin behält die Nerven und serviert zwei Mal gut zum 30:30.

2:1

 

Wir sind hier in Melbourne übrigens mittlerweile bei 23:00 Uhr Ortszeit angekommen. Kaum vorstellbar, dass die beiden die vielen Stunden Wartezeit völlig unbeeindruckt verbracht haben...

2:1

 

Mit Vollem Risiko schießt Goffin einen Vorhandreturn die Linie entlang und kommt zu seinem ersten Punktgewinn bei Aufschlag Federer. Aber der Schweizer hat dann den nächsten Servicewinner im Köcher - zum 2.1.

1:1

 

Vier Mal hat Federer Goffin schon auf die Rückhand serviert, vier Mal kam der Return nicht mehr über das Netz. Das sieht schon wieder alles sehr dominant aus - und vor allem kalkuliert.

1:1

 

Den ersten Spielball kann Federer mit seinem ersten Netzausflug noch abwehren, den zweiten nutzt Goffin dann aber mit einem erneut guten Ersten durch die Mitte.

1:0

 

Erneut patzt der FedExpress mit der Vorhand cross. Ein Servicewinner von Goffin besorgt dann zwei Spielbälle.

1:0

 

Die Vorhand Inside-Out von Federer erwischt Goffin auf dem falschen Fuß. Erst ein weit neben den Korridor gespielter Vorhandreturn des Schweizers bringt dem Belgier seinen ersten Punktgewinn.

1:0

 

Mit der Rückhand longline ins Eck schnappt sich Federer das erste Aufschlagspiel in diesem Match zu Null und legt zum 1:0 vor.

0:0

 

Wenig anders hatte man das erwartet: Roger Federer beginnt mit einem Ass und zwei Servicewinnern zum 40:0.

0:0

 

Los geht's, Schiedsrichter Kader Nouni (FRA) hat die Partie freigegeben!

Prozedere

 

Unsere beiden Hauptdarsteller haben den Court betreten und begonnen, sich einzuschlagen. In fünf Minuten wird es also losgehen können - nach gewonnenem Münzwurf schlägt Roger Federer als Erster auf.

Suarez Navarro

 

Es ist geschafft! Nach mehr als zwei Stunden holt sich Carla Suarez Navarro den dritten Satz und damit das gesamte Match, sodass es hier nun in wenigen Minuten mit unserer Partie losgehen kann.

Verspätung

 

Das war so nun natürlich nicht geplant. Nach zwei längeren Verletzungsunterbrechungen kann sich Suarez Navarro trotzdem noch Satz zwei sichern - das Match geht also in einen entscheidenden dritten. Und wir müssen noch ein Weilchen ausharren.

Rod Laver Arena

 

Wow, vielleicht geht es doch schneller als erwartet. denn Lokalmatadorin Gavrilova hat der Spanierin soeben einen Bagel verpasst - das 6:0 im ersten Satz dauerte gerade mal 25 Minuten.

Verspätung

 

Ein Weilchen werden wir uns hier übrigens leider noch gedulden müssen. Denn weil Novak Djokovic sich vorhin 4:40 Stunden Zeit ließ, bis er Gilles Simon (FRA/14) nach Hause geschickt hatte, stehen sich Carla Suarez Navarro (ESP) und Daria Gavriloa (AUS) in der Rod Laver Arena erst seit wenigen Minuten gegenüber - eine Stunde dürfte es (10:45 MEZ) wohl noch dauern, bis unsere beiden Kontrahenten hier den Court betreten.

Das Turnier

 

Fehlt vielleicht noch ein Wort zum Turnier. Die Australian Open werden seit 1905 ausgetragen, wurden bis 1988 auf Rasen abgehalten und nun auf Hardcourt ausgespielt und halten für Männer und Frauen ein Gesamtpreisgeld von 44 Millionen Australischen Dollar (28 Millionen Euro) bereit. Davon werden jeweils 50 Prozent an Männer und Frauen ausgeschüttet, die beiden Sieger der Einzelkonkurrenzen erhalten jeweils knapp 2,5 Millionen Euro - als Titelverteidiger startet in diesem Jahr der fünffache Sieger Novak Djokovic in die Veranstaltung.

Head 2 Head

 

Den direkten Vergleich dominiert Federer nichts desto Trotz. Alle drei bisherigen Begegnungen konnte der Schweizer für sich entscheiden, wobei er 2012 in Roland Garros und 2015 in Basel jeweils einen Satz abgeben musste - und etwas ähnliches strebt Goffin auch heute an. ''Klar, ich bin der Außenseiter. Und Roger ist in einer unfassbaren Form. Aber vielleicht kann ich ihn ja zumindest ein bisschen ärgern.''

Lob für den Gegner

 

Lob für den heutigen Gegner gibt es aber trotzdem in Hülle und Fülle. ''Eigentlich war ich fast enttäuscht, dass er im letzten Jahr nicht schon mehr gewonnen hat'', so Federer über den Belgier. ''Aber er ist ein super Spieler, kann extrem gut Vorhand und Backhand longline spielen. Vielleicht könnte es sein Jahr werden.''

Federer in Melbourne

 

Federer hingegen hat diese Australian Open übrigens schon vier Mal (2004, '06, '07 und '10) gewinnen können und dazu noch ein Mal das Finale erreicht (gegen Nadal '09) - insgesamt hatte der Baselbiter bis zu seinem Drittrundenaus im Vorjahr (gegen Seppi/ITA) grandiose elf Mal in Serie das Halbfinale erreicht.

Australian Open

 

''Ich liebe es, als Underdog zu spielen. Mir liegt es scheinbar, mich in Matches zurückzukämpfen - obwohl es natürlich einfacher wäre, immer in Führung liegend zu spielen'', so ein lachender Goffin nach dem Match gegen Thiem. Allerdings war das hier in Melbourne nicht immer so - Goffins bislang bestes Abschneiden bei den Australian Open war der Zweitrundeneinzug 2015.

Hitze

 

Und auch in diese Saison startete Goffin erstmal eher gemischt, in Brisbane schaffte er es gerade mal in die zweite Runde, bevor er sich Lucas Pouille (FRA) geschlagen geben musste. Doch dann kamen die Australian Open - und mit ihnen Goffins Aufstieg zur Kampfmaschine. Gegen Stakhovsky (UKR) lag er in Runde eins bereits mit einem Satz zurück, gegen Dzumhur (BIH) verlor er nach einem Sonnenstich den zweiten Durchgang mit 0:6, um sich dann unter größten Strapazen wieder zurück zu fighten, und gegen Thiem (AUT) musste er in einem der besten Matches des Turniers fast dreieinhalb Stunden kämpfen - alles kein Problem für Goffin, den solche Spiele offenbar nur immer besser machen.

Goffins 2015

 

In der vergangenen Saison erreichte Goffin drei Finals - auf der Tour im Einzel in Finalteilnahmen in s'Hertogenbosch und Gstaad und viel wichtiger: Mit der belgischen Mannschaft im Davis Cup. Allerdings beschreibt Goffin die Heimniederlage gegen Großbritanninen als den schlimmsten Moment seiner Karriere: ''Das möchte ich nie wieder erleben. So enttäuscht war ich noch nie in meinem Leben. Aber man muss sich aus allem etwas Gutes ziehen...''

Comeback

 

2013 war der Belgier bereits auf dem Weg in die Weltspitze gewesen, musste seine Saison dann aber vorzeitig verletzt beenden und verbrachte große Teile von 2014 in der Reha. bei seiner Rückkehr auf die Tour konnte er dann allerdings kleine Turnier in Reihe gewinnen und sich stetig weiter nach vorn spielen - bis er schlussendlich Ende des Jahres zum ''Comeback Player of the Year'' ausgezeichnet wurde und mittlerweile ein fester Bestandteil der Top 20 ist.

Goffin

 

Sicherlich nichts mit irgendwelchen Wetten zu tun hat David Goffin - denn der 25-Jährige aus Lüttich ist das, was man auf der Tour einen grundehrlichen Arbeiter nennt.

Wetten

 

Allerdings ist im Welttennis angesichts der Match-Fixing-Vorwürfe gegen angeblich bis zu 20 der besten 50 Spieler der Welt momentan nichts wirklich schön - doch Federer hat auch dazu eine eigene Meinung und vertritt die auch klar. ''Ich würde gerne die Namen wissen'', so der Tennis-Maestro: ''War es ein Spieler oder seine Entourage? Wann? Ein Einzel- oder Doppelspieler? In welchem Grandslam?''

Federers Form

 

Das aber auch der Schweizer gut in Form ist, bewies er bei seinem nur 72 Minuten andauernden Erstrundenmatch gegen den Georgier Nikoloz Basilashvili - bevor er sich mit relativ ungefährdeten Siegen gegen Dolgopolov und Grigor Dimitrov (BUL) so richtig im Turnier anmeldete. Und auch bei seinem ersten Auftritt der Saison in Brisbane hatte er immerhin das Finale erreicht, verlor dieses dann allerdings leicht angeschlagen gegen Milos Raonic.

Training

 

Um dorthin zu kommen, muss der Schweizer heute aber erstmal David Goffin aus dem Weg räumen - und der kennt ihn so gut wie kaum ein anderer auf der Tour. Denn wie schon 2015 bestritt Federer seine Saisonvorbereitung auch in diesem Jahr in Dubai - größtenteils gemeinsam mit dem ukrainischen Enfant Terrible Alex Dolgopolov und eben jenem Belgier. ''Ich weiß ganz genau, dass David ein Stolperstein sein kann. Im gemeinsamen Trainingslager in Dubai war ich schwer beeindruckt von seiner Fitness, seiner ruhigen Art und seinen Bällen'', so Federer beim gestrigen Training.

Grand Slam Rekord

 

Andererseits wäre ein weiterer Grand-Slam-Titel für den 34-Jährigen natürlich ebenfalls ein ganz großer Erfolg - im letzten Jahr scheiterte er gleich in zwei der großen Finals (Wimbledon, US Open) an Novak Djokovic und würde seinen Rekord von 17 Titel sicher gern noch ein wenig ausbauen.

Olympia

 

Und dafür verzichtet der Schweizer auf viel Geld und Weltranglistenpunkte - insgesamt schlägt er bis zum olympischen Finale im August nur bei zehn Veranstaltungen auf (sechsmal auf Hartplatz, dreimal auf Rasen und einmal auf Sand). Nach dem ersten Masters der Saison in Indian Wells plant Federer eine neunwöchige Auszeit. Das heißt, er verzichtet auf die hoch dotierten Turniere in Miami (Hartplatz), Monte Carlo, Madrid und Rom (jeweils Sand) und kehrt erst bei den French Open in Paris wieder zurück.

Federer

 

Denn zunächst wollen wir uns natürlich dem FedExpress widmen, der seinen Fokus in dieser Saison in erster Linie auf die vier Grand Slams sowie das olympische Tennisturnier legen will. ''Mir fehlt die Goldmedaille natürlich sehr. Ich hab eine im Doppel, aber der Einzeltitel bei Olympia wäre etwas ganz Spezielles'', so der Baselbiter zu Saisonbeginn.

Das Duell

 

Es ist angerichtet! Der Meister aller Klassen, der vielleicht beste Spieler aller Zeiten, der Grand-Slam-Rekordsieger tritt zum vierten Mal bei diesen Australian Open an - und ähnlich wie bei Roger Federers letzten beiden Auftritten hat er auch heute eine richtig kniffelige Aufgabe zu bewältigen. Denn David Goffin ist nicht nur unbequem zu spielen, sondern auch extrem unberechenbar und kämpferisch nicht klein zu kriegen - aber dazu später mehr.

vor Beginn

 

Herzlich willkommen bei den Australian Open zur Achtelfinalpartie zwischen Roger Federer und David Goffin.