Trotz Widrigkeiten hat sich die Lokalmatadorin Virginie Razzano in der ersten Runde der French Open gegen Topfavoritin Serena Williams durchgesetzt. Selbst eine Knöchelblessur und eine ungerechtfertigte Strafe konnten sie bei ihrer Mission, Williams ihre erste Grand-Slam-Erstrundenniederlage beizubringen, stoppen.
46:0 war die Erstrunden-Bilanz von Serena Williams bei Grand Slam-Turnieren ehe ihr die über 100 Plätze hinter ihr platzierte Virginie Razzano bei den French Open über dem Weg lief. Die Französin zerstörte mit einem 4:6, 7:6 und 6:3 die makellose Bilanz der Weltranglisten-Fünften und zog in die zweite Runde des Pariser Turniers ein.
Dabei hatte es kurz vor dem Ende des zweiten Satzes noch nach einem Sieg in zwei Durchgängen für die Favoritin Williams ausgesehen. Im Tie-Break lag sie mit 5:1 vorne, nachdem sie bereits zuvor mehrfach die Chance auf den Satz- und damit Matchgewinn ausgelassen hatte. Doch sechs Punkte von Razzano drehten nicht nur diesen Abschnitt, sondern gaben auch die Marschroute für das weitere Spiel vor.
Angefeuert von ihren Landsleuten legte Razzano im dritten Satz los wie die Feuerwehr und führte bereits mit 5:0, ehe sich Serena Williams noch einmal herankämpfte. Noch im letzten Spiel der Partie verbuchte Williams fünf Breakbälle, konnte aber keinen verwandeln. "Ich hatte so viele Fehler in meinem Spiel wie sonst nie. So ist das Leben", zitierte espn.com Williams nach dem Aus.
Strafe wegen verletzungsbedingtem Stöhnen
Die 111. der Weltrangliste Razzano hatte in der Partie nicht nur mit Williams zu kämpfen, sondern auch mit einer Knöchelverletzung, die sie sich im zweiten Satz zugezogen hatte. Für Unverständnis sorgte dazu im dritten Durchgang die Stuhlschiedsrichterin, die der Französin einen Strafpunkt für die Gegnerin bescherte, weil sie zu laut wegen der Blessur gestöhnt hatte.