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Schickhardt zog am Freitag im Sepp-Herberger-Saal alle Register. Aber selbst sein Joker stach nicht: Als einer von elf Zeugen wurde Hertha-Coach Otto Rehhagel gehört. König Otto vermochte es nicht, dem Gericht glaubhaft zu vermitteln, dass der Platzsturm sein Coaching unmöglich gemacht habe.
Rehhagels Worte haben kein Gewicht
Stattdessen ließ Rehhagel nach seiner Vernehmung der Kammer über Schickhardt pikiert mitteilen, er sei außer sich, dass seine Aussagen in Zweifel gezogen würden. Seine 44-minütige One-Man-Show samt Anekdoten aus seiner Trainerkarriere verpuffte. "Für mich war das alles irregulär", meinte der 73-Jährige zum Fan-Auflauf in der Schlussphase des Spiels, "das war ein Ausnahmezustand, wie ich ihn in 40 Jahren als Bundesliga-Trainer nicht erlebt habe."
Gegen beide Vereine, die Berliner Profis Levan Kobiashvili, Christian Lell, Thomas Kraft und André Mijatovic sowie Fortunas Andreas Lambertz ermittelt unterdessen noch der DFB-Kontrollausschuss. Diese Fälle werden voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt.
Hertha muss mit einer Geldstrafe rechnen, weil Fans Bengalos gezündet und auch aufs Spielfeld geworfen hatten. Düsseldorf droht sogar ein Geisterspiel oder eine Platzsperre. Auch Fortuna-Kapitän Lambertz steht Ärger bevor, weil er im Innenraum des Stadions ein Bengalisches Feuer in der Hand hielt. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt indes gegen Zuschauer und Spieler beider Teams.