Teil eins des Städtevergleichs zwischen Madrid und Barcelona endete mit einer faustdicken Überraschung. Real musste gegen den Tabellen-19. Espanyol einen späten Treffer hinnehmen und gab beim 2:2 im heimischen Stadion zwei Zähler ab.
Sergio Garcia hatte die Gäste in der 31. Minute in Führung gebracht, Cristiano Ronaldo mit seinem 14. Saisontor (45.+1) und Fabio Coentrao (48.) drehten das Spiel zugunsten von Real Madrid. In der 88. Minute besorgte Joker Juan Albin den überraschenden Ausgleich.
Die Königlichen überzeugten jeweils nur die ersten 15 Minuten der beiden Halbzeiten und agierten darüber hinaus zu passiv und uninspiriert. Espanyol nutzte seine wenigen Gelegenheiten eiskalt aus. Durch das 2:2 bleibt Real Madrid vorerst zehn Punkte hinter dem FC Barcelona, der Erzrivale kann am Abend den Vorsprung mit einem Sieg bei Atletico Madrid aber weiter ausbauen.
Real ohne Benzema und Higuain
Jose Mourinho musste in der Offensive improvisieren, da mit Karim Benzema und Gonzalo Higuain gleich zwei Angreifer aufgrund von Blessuren fehlten. Cristiano Ronaldo sollte in vorderster Front agieren, das offensive Mittelfeld bildeten Luka Modric, José Maria Callejón und Mesut Özil. Sami Khedira agierte neben Xabi Alonso auf der Doppelsechs.
Die Königlichen kamen ganz gut in die Partie und hatten durch Ronaldo und Modric (2./4.) gleich zwei gute Gelegenheiten zu verzeichnen. Nach rund 15 Minuten erlahmte der Schwung der Madrilenen, was auch daran lag, dass Espanyol sein Abwehrbollwerk wesentlich besser formiert hatte. Barcelona wurde nun sporadisch sogar selbst gefährlich, wenn bei Balleroberung der Ball schnell die Spitze gespielt wurde.
Espanyol startet erste Angriffe
So geschehen in der 16. Minute als Simao in den Strafraum eindrang und den Ball knapp rechts am Tor vorbeischoss. Drei Minuten später rettete Fabio Coentrao nach dem nächsten Konter in letzter Sekunde vor Sergio Garcia. In dieser Phase fiel Real Madrid herzlich wenig ein. Ronaldo und Callejón wechselten sich als Angriffsspitze ab, aber das Zusammenspiel von Modric und Özil dahinter passte nicht.
Vieles ballte sich im Zentrum, nur selten waren die Flügel besetzt. Real hatte natürlich deutlich mehr Ballbesitz, wurde aber nur selten gefährlich. Eine Ausnahme war ein Schuss von Modric in der 27. Minute, der an den Pfosten klatschte. Wenig später herrschte plötzlich Stille im Estadio Bernabeu, denn der dritte schnelle Konter der Gäste führte zum Erfolg. Verdu schickte Sergio Garcia mit einem schönen Pass auf die Reise und der setzte sich prima gegen Pepe sowie Sergio Ramos durch und vollendete zum 0:1 (31.).
Flanke Khedira, Tor Ronaldo
Real Madrid tat sich weiterhin schwer und nur selten blitze die Klasse der Königlichen auf, wie in der 40. Minute als Özil mit einem wunderbaren Außenristpass Ronaldo freispielte und der Portugiese an Keeper Fracisco Casilla scheiterte. In der Nachspielzeit machte es Ronaldo dann aber besser und spitzelte nach Flanke von Sami Khedira mit der Fußspitze doch noch zum 1:1 ins Netz.
Mourinho reagierte in der Halbzeit und brachte Angel di Maria für Luka Modric. Diese Maßnahme tat dem Spiel von Real Madrid zunächst gut. Durch den Argentinier wurde das Spiel über die Flügel belebt, die Positionen schienen klarer verteilt zu sein. Die Königlichen machten sofort Druck und nachdem Ronaldo mit einem Klassepass Coentrao bedient hatte, vollstreckte sein Landsmann in der 48. Minute zum 2:1.
Real verpasst die Vorentscheidung
Nun schien alles nach Plan zu laufen. Real Madrid präsentierte sich plötzlich in richtig guter Spiellaune. Doch Arbeloa, Di Maria und Ronaldo ließen gute Gelegenheiten liegen. Pech war im Spiel, als Di Maria mit einem fulminanten Schuss nur Aluminium traf. Der Angriffswirbel dauerte rund eine Viertelstunde, dann stellten die Königlichen ihre Bemühungen wieder ein.
Ganz zaghaft wagte sich Espnayol nun wieder nach vorne eine erste kleine Möglichkeit verpasste der gerade eingewechselte Juan Albin in der 70. Minute. Von Real Madrid war kaum noch etwas zu sehen, wohltuende Ausnahme war ein schönes Zusammenspiel von Ronaldo und Özil in der 75. Minute, in deren Folge der ebenfalls eingewechselte Morata per Kopfball scheiterte.
Die Passivität der Königlichen sollte sich rächen. Zunächst vergab Capdevilla in der 85. Minute die Chance zum Ausgleich, doch in der 88. Minute klappte es doch noch. Im Anschluss an eine Ecke herrschte Unordnung im Real-Strafraum und Ramos köpfte den Ball nicht weit genug weg. Die Kugel landete bei Juan Albin und der Joker traf tatsächlich zum 1:1-Ausgleich.