Das Finale der Europa League hat gezeigt: Die Primera División ist mehr als nur Real Madrid und Barcelona. In unserem Rückblick würdigen wir trotzdem die Rekordsaison der Königlichen, lassen die bittere Saison des FC Villarreal Revue passieren und schauen nochmal auf das seltsame Finanzgebahren der Proficlubs.
Der spanische Fußball muss mit dem Vorurteil leben, dass hinter Real Madrid und dem FC Barcelona lange nichts käme, die Primera División quasi eine Liga aus Kanonenfutter sei. Nicht nur die Tatsache, dass mit Atletico Madrid und Athletic Bilbao zwei spanische Mannschaften im Finale der Europa League standen, widerlegt diese These.
Tatsächlich machen Real und Barca seit Jahren die Meisterschaft unter sich aus, das liegt aber eher an der Überlegenheit der beiden Großen, oder warum sind Schalke und Hannover in der Europa League an den beiden Finalisten gescheitert. Im großen Rückblick würdigen wir die Rekordsaison der Madrilenen, werfen einen Blick auf die Zukunft von Barcelona ohne Pep Guardiola und erinnern an die fragwürdige Entscheidung im Abstiegskampf.
1) Der nächste Rekord für die Ewigkeit?
Als Borussia Dortmund die Bundesliga-Saison mit 81 Punkten abschließen konnte, wurde von einem Rekord für die Ewigkeit gesprochen. Ähnlich war der Tenor in der Saison 2009/10, als der FC Barcelona in der Primera División nach 31 Siegen, sechs Unentschieden und einer Niederlage mit 99 Punkten Meister wurde.
Die Ewigkeit hat aber nur zwei Jahre gedauert: Erzrivale Real Madrid hat in dieser Saison noch einen drauf gesetzt, 32 Siege, vier Remis und zwei Niederlagen brachten 100 Punkte, dabei erzielten die Königlichen auch noch rekordverdächtige 121 Tore. Das brachte den 32. Titel in der Vereinsgeschichte. Die spanische Zeitung As drückte die Anerkennung gewohnt blumig aus: "Der Meister der Liga verdient den Preis 'Bräutigam des Jahres'. Keine andere Mannschaft war so treu und stetig, keine so ernsthaft und vertraut."