Am 36. Spieltag der Premier League könnte die größte Überraschung der englischen Fußball-Historie tatsächlich real werden. Mit einem Sieg bei Manchester United wäre Leicester City vorzeitig Meister. Zuvor aber will der FC Arsenal mit einem Sieg gegen Norwich Druck auf Manchester City machen, die beim FC Southampton gastieren. Zum Abschluss kommt es an der Stamford Bridge zum brisanten Londoner Derby zwischen dem FC Chelsea und Tottenham Hotspur.
FC Arsenal - Norwich City (Sa., 18.30 Uhr im LIVETICKER)
Vierte Plätze sind kein Grund zum Jubel! Das sehen zumindest viele Arsenal-Fans so und üben massiv Kritik an der Vereinsführung. Drei große Fan-Gruppierungen haben daher für das Match gegen Norwich zur "Time for Change"-Aktion gerufen.
In der 12. Minute soll lautstark darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Gunners zwölf Jahre auf den Titel warten und sich in der Führungsetage etwas ändern soll.
Immerhin ist aber die direkte CL-Quali noch möglich, das Fernduell mit City wird sich wohl bis zum Saisonende ziehen. Kurzzeitig hatte Coach Arsene Wenger für das Erreichen des Ziels auch auf die Rückkehr von Alex Oxlade-Chamberlain gehofft. Für The Ox kommt das Duell mit den Kellerkindern aber zu früh.
Norwich ist indes im Dreikampf um den rettenden Anker names Platz 17 mächtig unter Druck. Um wenigstens einen Punkt aus dem Emirates zu entführen, müsste der Timm-Klose-Klub vor allem seine magere Ausbeute von nur 13 Auswärtstoren aufstocken.
Manchester United - Leicester City (So., 15.05 Uhr im LIVETICKER)
No Vardy, no Party" Von wegen, beim 4:0 gegen Swansea machten die Foxes deutlich, dass sie nicht derart abhängig von ihrem gesperrten Topscorer sind, wie viele meinen.
Im Theatre of Dreams soll nun bei United, 17 Punkte hinterherhinkend, auch ohne Vardy mit einem Sieg der letzte Schritt zum Titel gemacht werden. Für den früheren Abo-Meister wäre es nicht nur ein herber Schlag im Kampf um die CL-Quali, sondern auch eine Schmach, die laut Rio Ferdinand dringend vermieden werden muss. "Nicht im Old Trafford, das lassen wir nicht zu!"
Mit Danny Drinkwater, Danny Simpson und Kasper Schmeichel könnten zudem gleich drei Spieler mit United-Vergangenheit Teil der wohl größten Premier-League-Sensation aller Zeiten werden.
Die Chancen stehen gut, schon elf Mal verließ die Ranieri-Truppe des Gegners Platz als Sieger. Doch erst beim zwölften Sieg würde der Italiener feiern. "Jeder sagt, wir wären schon durch. Für mich nicht, ich glaube nur an die Mathematik", so der Italiener.
FC Southampton - Manchester City (So., 17.30 Uhr im LIVETICKER)
Lassen die Citizens den fünften Streich folgen" Nach zuletzt vier Siegen und der Übernahme von Rang drei soll dieser mit einem Sieg gegen die Saints auch verteidigt werden. Allerdings hätte man in Manchester angesichts des Rückspiels gegen Real gern schon am Samstag gespielt. Dieser Bitte kam die FA zum Missfallen von Manuel Pellegrini nicht nach.
"Bevor wir nach Madrid reisen, müssen wir in der Premier League gegen einen schweren Gegner drei Punkte holen", forderte der Coach daher nun volle Konzentration von seinen Spielern ein.
Die wird auch nötig sein, denn Southampton ist keine Laufkundschaft und sieht gegen vermeintlich stärkere Gegner in der Regel gut aus. So ging die Elf von Ronald Koeman in der Rückrunde weder gegen Arsenal noch gegen United oder Liverpool als Verlierer vom Feld und hat sich nach einem schwachen Saisonstart längst gefangen.
FC Chelsea - Tottenham Hotspur (Mo., 21 Uhr im LIVETICKER)
Wird das Londoner Derby zum Spiel der Schande" Angesichts der antisemitischen Gesänge in den letzten Duellen und Kommentaren im Vorfeld gegen die Spurs ist die Stimmung schon vor dem Match aufgeheizt.
Dazu ist den Blues bewusst: Nur ein Sieg zählt für die Fans, die schon während des 4:1 gegen Bournemouth "You'd better fucking beat Spurs" sangen. Gerade wenn die Foxes den Titel am Montag noch nicht im Sack haben sollten, ist die Motivation doppelt groß. So versicherte Eden Hazard: "Die Fans, der Klub und wir Spieler wollen nicht, dass Tottenham die Premier League gewinnt."
Zurückkehren könnte indes der scheidende John Terry. Die Legende will nach einer Achillessehnenverletzung seinen Abschied nach 18 Profijahren bei den Blues unbedingt auf dem Feld feiern. Auch wenn es für Chelsea im Gegensatz zu Tottenham tabellentechnisch um nichts mehr geht.
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