Bereits am zweiten Spieltag der Premier League treffen Manchester City und der FC Liverpool aufeinander, beide Teams freuen sich bereits auf das Duell. Manchester United hofft derweil auf die ersten Punkte und kann wohl wieder mit seiner Lebensversicherung planen. Außerdem: Tottenham rotiert sich durch den Saisonstart, Arsenal plagen schon wieder Ausfälle und Chelsea baut auf die neue Doppelsechs.
FC Chelsea - Leicester City (Sa., 16 Uhr)
Nach dem 3:1 über Burnley empfängt Chelsea mit Leicester City am zweiten Spieltag den zweiten Aufsteiger, weshalb Trainer Jose Mourinho Berichten zufolge bereits einige Stammkräfte schonen wird. So sollen Cesar Azpilicueta und Andre Schürrle zunächst auf der Bank sitzen, auch der nach Sperre wieder zur Verfügung stehende Ramires wird wohl nicht in der Startelf stehen. An der Doppelsechs bestehend aus Cesc Fabregas und Nemanja Matic wird sich dagegen nichts ändern.
"Sie haben das Tempo bestimmt", lobte Mourinho nach dem Burnley-Spiel: "In der letzten Saison konnten wir Spiele noch nicht so kontrollieren." Schürrle fügte hinzu: "Ich denke wir haben gegen Burnley gut gespielt. Aber natürlich können wir noch besser spielen. Wenn ich selbst bei 100 Prozent bin, wird auch von mir mehr kommen." Die letzten sechs Pflichtspiele gegen Leicester konnten die Blues allesamt für sich entscheiden.
Dennoch will der Aufsteiger nicht ängstlich agieren. "Es wird ein schweres Spiel, aber dafür sind wir aufgestiegen", betonte Mittelfeldspieler Dean Hammond: "Wir dürfen ihre Weltklassespieler nicht fürchten. Man kann nicht 90 Minuten lang verteidigen, wir wollen angreifen." Allerdings muss Leicester auf Danny Drinkwater und Matty James verzichten. Drinkwater hatte sich beim 2:2 zum Auftakt gegen Everton verletzt, James im Training zum Wochenbeginn. Marc Albrighton und Jamie Vardy dürften dagegen zurückkehren.
FC Everton - FC Arsenal (Sa., 18.30 Uhr)
Arsenals Saisonstart ist mit dem 2:1 gegen Crystal Palace geglückt, es folgte jedoch ein schwaches 0:0 im CL-Quali-Hinspiel bei Besiktas. Die Königsklasse ist damit in ernsthafter Gefahr und Trainer Arsene Wenger muss früh den Spagat hinbekommen: Bereits kommenden Mittwoch steigt das Rückspiel gegen die Türken. Darüber hinaus hat der Franzose zwei Ausfälle zu beklagen: Kieran Gibbs (Oberschenkel) fällt wohl rund drei Wochen aus, Mikel Arteta verletzte sich im Spiel gegen Besiktas am Knöchel.
"Das ist ein wichtiges Spiel für uns", stellte Wenger vor dem Duell mit Everton klar: "Wir sind jetzt gut in die Liga gestartet, wollen aber natürlich auch auswärts ein gutes Ergebnis erzielen. Everton ist ein guter Gegner, für uns ist das ein guter Test." Dabei könnten die in den ersten beiden Spielen noch geschonten Weltmeister Mesut Özil, Per Mertesacker und Lukas Podolski zurückkehren, vor allem Mertesacker hat wohl gute Karten auf einen Einsatz.
Toffees-Coach Roberto Martinez erwartet indes durch Arsenals Champions-League-Spiel unter der Woche keinen Vorteil: "Mit der Erfahrung und dem Wissen, das sie haben, wird ihnen das nichts ausmachen denke ich. Ihr Team ist groß und ihre Mentalität gut genug um das auszugleichen. Im Zweifelsfall könnte es ihnen sogar helfen, weil sie jetzt schon mehr Wettkampfpraxis haben." Außer den langzeitverletzten Ross Barkley, Bryan Oviedo und Arouna Kone kann Martinez personell aus dem Vollen schöpfen.
Tottenham Hotspur - Queens Park Rangers (So., 14.30 Uhr)
Ähnlich wie Arsenal ist auch Tottenham sofort wieder im Europa-Rhythmus. Am Donnerstagabend stieg das EL-Quali-Hinspiel bei AEL Limassol, kommenden Donnerstag steht das Rückspiel auf dem Programm. "Aufgrund der WM ist es eine schwierige Saison", mahnte Spurs-Trainer Mauricio Pochettino daher: "Die Spieler haben zu unterschiedlichen Zeiten mit dem Training begonnen. Wir müssen jeden individuell beurteilen."
Deshalb rotiert der 42-Jährige weiter munter durch. Mit Emmanuel Adebayor, Christian Eriksen, Younes Kaboul, Aaron Lennon und Etienne Capoue reisten gleich fünf Spieler aus dem Team, das West Ham zum Ligastart mit 1:0 bezwang, gar nicht mit nach Zypern. Gegen die Rangers dürften die fünf wieder eine größere Rolle spielen. Für QPR-Coach Harry Redknapp ist es auf der anderen Seite in jedem Fall ein besonderes Spiel, erstmals kehrt er nach seiner Entlassung bei den Spurs vor zwei Jahren zurück an die alte Wirkungsstätte.
"Sie haben ein starkes Team und wollen den vierten Platz erreichen", mahnte Redknapp, dessen Team zum Auftakt mit 0:1 gegen Hull City verlor, aber nicht ohne anzufügen: "Ich habe das damals geschafft, dann wurde ich entlassen." Mittelfeldspieler Joey Barton ist sich daher sicher: "Er würde den Spurs gerne einen einschenken." Zusätzliche Brisanz erhält das Spiel durch Loic Remy, Tottenham ist nach wie vor an dem QPR-Stürmer dran.
AFC Sunderland - Manchester United (So., 17 Uhr)
Der Premier-League-Einstand von Louis van Gaal ging mit dem 1:2 zuhause gegen Swansea gründlich in die Hose, prompt stellte der Niederländer klar, dass er "bessere Spieler" brauche: "Ich dachte das schon vor dem Spiel. Ich weiß genau, auf welchen Positionen wir uns verstärken müssen." Zumindest einen Wunschspieler erhielt er dann unter der Woche, der Argentinier Marcos Rojo kam am Dienstag für kolportierte 20 Millionen Euro sowie Uniteds Nani von Sporting Lissabon.
Darüber hinaus kann sich van Gaal auf eine weitere Verstärkung freuen, allem Anschein nach wird Robin van Persie für das Spiel in Sunderland wieder zur Verfügung stehen. Der Stürmer hatte nach der langen WM mit Holland noch Zeit gebraucht. Damit könnten van Persie und Wayne Rooney im 3-5-2-System das Sturmduo bilden. Dagegen zog sich Marouane Fellaini im Training am Montag eine Knöchelverletzung zu, der Belgier fällt wohl aus.
Bei den Black Cats, für die es gegen West Brom nur zu einem 2:2 reichte, wird angesichts des schwachen United-Saisonstarts alles versucht, um den Gegner nicht zu unterschätzen. "Sie haben ihr erstes Spiel verloren, aber das heißt nicht, dass sie kein Selbstvertrauen haben", warnte etwa Linksverteidiger Patrick van Aaholt: "Sie hatten eine gute Vorbereitung und ich kenne van Gaal sehr gut. Er wird eine Mannschaft aufstellen, die gewinnen will. Wir müssen bereit sein."
Manchester City - FC Liverpool (Mo., 21 Uhr)
Gleich am zweiten Spieltag hat die Premier League das absolute Topspiel der Vorsaison parat. "Wir werden für City bereit sein", versprach Reds-Keeper Simon Mignolet: "Das ist für uns wahrscheinlich leichter, als das Heimspiel gegen Southampton zum Auftakt. Wir wussten nicht wirklich, was wir von ihnen zu erwarten hatten. Aber bei City wissen wir das. Es wird ein ganz anderes Spiel."
Am ersten Spieltag tat sich Pool, das mit Mario Balotelli die Offensive wohl nochmal aufrüstet, gegen die Saints beim 2:1-Sieg schwer und Mignolet forderte weiter: "Es ist egal, was man letzte Saison erreicht hat. Jetzt geht alles bei null los. Wir freuen uns aber auf das große Spiel gegen City." Doch auch City-Kapitän Vincent Kompany gab sich selbstbewusst: "Wenn wir die Leistung aus dem 2:0-Sieg gegen Newcastle wiederholen, können wir auf drei Punkte hoffen. Das Newcastle-Spiel war wichtig, denn es hat den ersten Druck genommen."
Auch Trainer Manuel Pellegrini, der bis auf den langzeitverletzten Alvaro Negredo keine Ausfälle zu beklagen hat, rechnet nach dem Auftaktsieg gegen Newcastle mit einer Leistungssteigerung: "Wir haben viele Spieler, für die eine weitere Woche nützlich sein wird."
Autor: Adrian Franke