
2011: Gaz Metan Medias. 2014: Asteras Tripolis. Frühe Knockouts gegen No-Name-Klubs in der Qualifikation zur Europa League ist der FSV Mainz 05 mittlerweile gewohnt. Kein Wunder also, dass die Rheinhessen vor dem "Europacup-Finale" in der Bundesliga gegen Hertha BSC den hart erkämpften fünften Rang verteidigen wollen.
"Mit aller Macht", sagte Vereinspräsident Harald Strutz vor der Partie am Samstag (15.30 Uhr im LIVETICKER), soll dies und der damit verbundene direkte Einzug in die Gruppenphase geschehen. "In der Vergangenheit haben wir ja nicht die besten Erfahrungen mit dem siebten Platz gemacht."
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Dieser würde nämlich zum wiederholten Male Playoffs wahrscheinlich gegen einen Underdog bedeuten. Und wenn die Mainzer den Absturz auf den ungeliebten Platz verhindern wollen, muss gegen die punktgleichen Berliner ein Zähler her - ansonsten könnte im Fernduell Schalke 04, das ebenfalls 49 Punkte aufweist, mit einem Sieg bei 1899 Hoffenheim vorbeiziehen.
"Wir freuen uns auf das Finale. Der Kampfgeist ist zurück und wir haben wieder Feuer", sagte Trainer Martin Schmidt nach dem jüngsten Erfolg beim VfB Stuttgart, der dem Team nach einer kleinen Schwächeperiode "noch einmal einen Schub" gab. Strutz ergänzte in der Bild, dass es zudem "ein schöneres Abschiedsgeschenk als die direkte Qualifikation an Christian Heidel nicht geben könnte".
Schalke unter Zugzwang
Heidel wird den Verein nach 24 Jahren verlassen - und pikanterweise schon am Sonntag seine Arbeit als neuer Sportdirektor bei den Schalkern aufnehmen. "Ich habe Angst", verriet der 52-Jährige vor seinem letzten Spiel auf der FSV-Bank. Gemeint war damit aber nicht ein möglicher Interessenkonflikt zwischen Noch- und Bald-Arbeitgeber, sondern ein mögliches Gefühlschaos. "Ich weiß aber auch nicht, ob ich mich der Tränen schämen muss, sollten sie kommen", sagte er.
Ganz gewiss weiß Heidel allerdings, dass ein direkter Einzug in die Europa League deutlich mehr Antrittsprämie in die Kassen des Vereins spülen würde. Das wäre zum einen wichtig für die Mainzer, die dann in neues Personal investieren könnten. Zum anderen würde es seine Arbeit in Gelsenkirchen etwas erleichtern - wenn denn die Schalker Platz sieben an Mainz oder die Hertha weiterreichen.
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"Für uns steht viel auf dem Spiel", sagte Schalkes Trainer Andre Breitenreiter: "Schalke hat in Hoffenheim noch nie gewinnen können. Es ist also Zeit, das zu ändern." Aber selbst wenn es gelingen sollte, ist nicht garantiert, dass Breitenreiter mit den Königsblauen auf Europa-Tournee gehen darf. Die Zukunft des 42-Jährigen steht in den Sternen, Augsburgs Markus Weinzierl soll kommen.
Einen Trainerwechsel wird es in Berlin nicht geben, auch wenn die Hertha vor wenigen Wochen noch von der direkten Qualifikation für die Champions League geträumt hatte. "Das ist noch mal ein Endspiel, eine letzte Drucksituation, aus der wir gut herauskommen wollen", sagte Berlins Trainer Pal Dardai.