Philipp Kohlschreiber hat sich seinen Traum vom zweiten Heimerfolg beim Münchner ATP-Tennisturnier erfüllt. Im Finale schlug er den Kroaten Marin Cilic in einem hart umkämpften Regenmatch.
Philipp Kohlschreiber feierte einen großartigen Heimspiel-Triumph im Münchner Nieselregen mit aufgepusteten Backen. So richtig realisieren konnte er seinen Erfolg beim bayerischen ATP-Turnier zunächst nicht - Kohlschreiber schnaufte erstmal tief durch, setzte sich auf seine Bank am Rande des Centre Courts und versteckte sein Gesicht in einem riesigen, weißen Handtuch. "Es ist so schön, es ist schwer in Worte zu fassen", meinte er.
Der zweite Turniersieg für Kohlschreiber
Mit aller Macht hatte Kohlschreiber nach einer grandiosen Woche im Finale gegen den Kroaten Marin Cilic seinen Siegeswillen demonstriert und große Nervenstärke bewiesen. Nach zwei hart umkämpften Sätzen, einem 7:6 (10:8), 6:3-Erfolg und 1:48 Stunden Spielzeit durfte Kohlschreiber am Sonntag seinen zweiten Turniersieg in München bejubeln.
Bereits 2007 siegte Kohlschreiber auf dem bayerischen Sand, zuvor hatte mit Michael Stich (1994) nur ein anderer deutscher Profi die BMW Open gewinnen können. Als Traum hatte der Bayer einen erneuten Erfolg beim mit 450.000 Euro dotierten Turnier immer wieder bezeichnet - sein fünfter Erfolg im achten Duell mit Cilic brachte nach einer starken Münchner Turnierwoche den angepeilten Erfolg. Im Halbfinale hatte er bereits den Weltranglisten-16. Feliciano Lopez nach Hause geschickt. Neben einem Preisgeld von knapp 72.000 Euro sicherte sich Kohlschreiber auch einen Sportwagen.
Kohlschreiber zeigte tolle Grundlinienschläge
Dem Münchner Nieselregen trotzte der 28 Jahre alte Augsburger mit einer beachtlichen Vorstellung. Mit präzisen Grundlinienschlägen brachte er den groß gewachsenen Cilic zur Verzweiflung. Dem Halbfinal-Bezwinger von Tommy Haas behagte der Wetterumschwung nach Tagen voller Sonnenschein ganz und gar nicht. Mit zu wenig Tempo landeten die brachialen Schläge des 23-jährigen München-Stammgastes in der Hälfte von Kohlschreiber - die schlechten Bedingungen raubten dem Osteuropäer seine Stärke.