Wer gedacht hatte, dass die Heat ohne Chris Bosh Probleme bekommen würde, musste Abbitte leisten. Denn auch ohne einen der drei Eckpfeiler hatte Miami wenig Probleme, die Serie gegen die Indiana Pacers mit 4:2 zu gewinnen. LeBron James und Dwyane Wade brillierten auch in Spiel sechs, dabei fiel gar ein Franchise-Rekord.
Als das Trio ob einer Verletzung von Chris Bosh zu einem Duo geschrumpft war, schien die Miami Heat verwundbar. Doch Dwyane Wade und LeBron James haben sich gefunden und dank eines 105:93-Erfolgs bei den Indiana Pacers die Serie im NBA-Conference Halbfinale des Ostens mit 4:2 für sich entschieden.
"Seit dem dritten Spiel haben sie konstant auf einem unglaublich hohen Level gespielt", musste auch Pacers-Coach Frank Vogel bei espn.com neidlos anerkennen. "Ich habe keine Ahnung, ob irgendjemand sie überhaupt besiegen kann." Dabei hatte alles so gut ausgesehen für Indiana. Zwei der ersten drei Spiele hatte man gewonnen, die Serie mit 2:1 angeführt.
Mit einem weiteren Heimspiel im Rücken wollte man das 3:1, doch die Heat schafften es, den Ausfall von Chris Bosh, der sich in Spiel eins verletzt hatte, zu kompensieren. Wade und James drehten plötzlich auf. "Chris Bosh ist ein unglaublicher Spieler, aber als er passen musste, hieß das auch, dass die beiden mehr Bälle bekamen. Das ist nicht unbedingt ein Vorteil", so Vogel.
Wade zieht mit Tim Hardaway gleich
So kam Wade auf 41 Punkte bei zehn Rebounds, James steuerte 28 Zähler sowie sieben Assists bei. "In der regular Season hatten wir auch gute Spiele", so Wade. "Aber ich glaube nicht, dass wir schon einmal drei so gute Spiele in Folge hatten." Und in der Tat, die Statistiken der beiden Superstars kann sich durchaus sehen lassen und untermauerte die These von Vogel.
Aus den letzten drei Spielen gegen die Pacers kam James auf 98 Punkte, 34 Rebounds und 24 Assists. Wade erzielte gar 99 Punkte, bei 22 Rebounds und elf Assists. Das reichte, um Indiana keinerlei Spielraum für weitere Träume zu lassen. Wobei es die Gastgeber im Bankers Life Fieldhouse durchaus probierten.
Eine Führung von elf Punkten reichte allerdings nicht, da Wade auch noch einen Franchise-Rekord brechen musste. In der ersten Hälfte erzielte der Shooting Guard 26 Zähler und zog mit Tim Hardaway gleich, dem dieses Kunststück vor 16 Jahren gelungen war. "Als Chris ausfiel, war uns klar, dass wir in die Bresche springen mussten. Das Team brauchte uns", so Wade.
Miami zieht auf und davon
Die Entscheidung fiel dann endgültig im dritten Viertel, als die Pacers auf 66:66 ausgeglichen hatten, die Heat jedoch mit einem 13:3-Run auf und davon zogen den Abschnitt schließlich mit 28:16 gewannen. David West kam bei Indiana zwar auf 24 Punkte und alle anderen vier Starter machten ebenfalls eine ordentliche Partie, gegen James und Wade blieben sie jedoch ohne Chance.
Auch, da sie im Verlauf des Matches abbauten. Zu Beginn trafen sie acht der ersten neun Würfe, danach fiel die Trefferquote auf 43 Prozent. Zudem schafften die Pacers es in den letzten drei Spielen nicht, mehr als 40 Punkte in der zweiten Halbzeit zu erzielen. "Wir haben zu wenig gemacht, aber wir kommen zurück", so Vogel.
Gunnar Beuth