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Malte Asmus: Dass Kaymer in San Francisco gewinnt, glaube ich nicht, dass er eine gute Rolle spielen wird, schon eher. Schließlich hat er sich akribisch auf das zweite Major des Jahres vorbereitet. Vor allem werkelte er während der letzten beiden Wochen, in denen er kein Turnier bestritt, an seinem kurzen Spiel herum, das zuletzt selten zur vollen Zufriedenheit klappte. Sollten ihm die gewünschten Verbesserungen gelungen sein, hat er meiner Meinung nach reelle Aussichten ziemlich weit vorne im Leaderboard zu landen. Ich frage mich allerdings, ob es richtig war, in den letzten beiden Wochen nur für sich zu trainieren, anstatt sich den für ein so wichtiges Turnier auf einem derart kniffligen Platz wie in diesem Jahr bei der US Open dringend nötigen Rhythmus in Wettbewerben zu holen. Auch wenn Kaymer schon lange genug auf den weltweiten Touren unterwegs ist und daher über viel Erfahrung verfügt, ich glaube, dass gerade die fehlende Matchpraxis am Ende bei ihm den Unterschied zwischen einer guten und einer sehr guten Platzierung ausmachen wird.Welche anderen Spieler verfolgen wir besonders aufmerksam?
Lars Ahrens: Ich bin sehr gespannt, wie sich Andy Zhang aus der Affäre ziehen wird. Warum? Weil dieser Junge gerade einmal 14 Jahre alt und der jüngste US Open-Teilnehmer aller Zeiten ist. Die Schulterverletzung von Paul Casey spülte Zhang ins Feld, nachdem er zunächst den Sprung über die Qualifikation knapp verpasst hatte. "Klar bin ich nervös, schau dir all diese großen Champions an, neben denen ich spielen werde. Wer wäre da nicht nervös? Aber natürlich ist das auch großartig, zitierte die Washington Post den Teenager. Neben Zhang werde ich auch gespannt den Auftritt von Alex Cejka verfolgen, der sich bei einem Qualifikationsturnier einen Startplatz bei der US Open erspielte. Nach den vielen Verletzungsproblemen wäre ihm ein Erfolgserlebnis zu gönnen. Und natürlich werde ich wie immer die Daumen für meine beiden Lieblings-Majorsieg-Verweigerer Luke Donald und Lee Westwood drücken. Beide haben längst den ersehnten großen Titel verdient und ich bin mir sicher, dass sie ganz vorne mitmischen werden. Donald aufgrund seines überragenden kurzen Spiels und Westwood wegen seiner fantastischen Eisenschläge. Mit neuen Schlägern haute er letzte Woche in Stockholm die Bälle so traumhaft sicher an den Stock, dass man ihn einfach als Favorit auf dem Zettel haben muss.