Sie dürften nach ihrem vorletzten Aufeinandertreffen in der Bundesliga nicht die besten Freunde sein und nach dem 3. Spieltag in der Premier League dürfte die Freude nur auf einer Seite liegen: Bei Lukas Podolski und Arsenal, während Liverpool und Nuri Sahin ohne Sieg da stehen.
Anders als im Oktober 2010, als die beiden Spieler für Köln und Dortmund in der Bundesliga hitzige Argumente (und Tore) austauschten und dafür jeweils die Gelbe Karte kassierten, war beim 2:0 (1:0) des FC Arsenal beim FC Liverpool Podolski der Sieger über Sahin. Ebenfalls anders als damals beschränkte sich die Interaktion des Ex-Kölners mit dem unter Woche von Real Madrid ausgeliehen ehemaligen Dortmunder auf ein Minimum.
Blick in die Premier League- und Bundesliga-Geschichte
Arsenals Trainer Arsene Wenger hatte vor dem Spiel an das letzte Aufeinandertreffen in der Premier League im März erinnert, als die Gunners mit 2:1 an der Anfield Road gewinnen konnten und die Spielzeit schließlich als Dritter beendeten. Damals war jedoch Robin van Persie der alleinige Torschütze, doch dieser spielt nun 40 Autominuten von Liverpool entfernt bei Manchester United. Der Niederländer fehlte in den ersten beiden Saisonspielen, die jeweils 0:0 endeten, offensichtlich. Denn lediglich 1953 war der FC Arsenal mit drei torlosen Spielen in eine Liga-Saison gestartet, den Eintrag in die Geschichtsbücher wollten sich die Gunners sicher ersparen.
Die Historie gab Arsenal im Vorfeld jedoch Recht, von den letzten zwölf Begegnungen hatte Liverpool lediglich eine gewinnen können. Reds-Trainer Brendan Rodgers konnte bei dem erneuten Dreier-Versuch in der Premier League und gegen Arsenal auf eben jene neue Hilfe durch Sahin stützen, musste aber auch anerkennen, dass in der Offensive vor allem ein Stürmer fehlte.
Podolski beendet Arsenals Durstrecke
Beide Teams spielten von Beginn an ein munteres Spielchen, bei dem die großen Chancen zunächst Mangelware blieben. Als jedoch Steven Gerrard den Ball im Mittelfeld verlor und Santi Cazorla den Konter einleitete, war der Weg für den zweiten deutschen Arsenal-Torschützen nach Stefan Malz im Jahre 2000 geebnet.
Cazorla spielte steil zu Podolski, der profitierte davon, dass sein Liverpool-Gegenspieler einen Tick langsamer war und schloss an Pepe Reina vorbei zum 1:0 ab, bevor der Winkel zu spitz wurde (31.). 211 Premier-League-Minuten hatte es bis dahin gedauert, ehe Arsenals erstes Saisontor im Netz des Gegners zappelte.
In den folgenden 14 Minuten bis zur Pause sollte dies das einzige Tor der Partie bleiben, obwohl sich beide Seiten redlich bemühten. Wie bereits in der Partie der letzten Woche gegen Manchester City sahen die Zuschauer an der Anfield Road eine gut spielende Liverpooler Mannschaft, die wieder mit leeren Händen da stand.
Umgedrehtes Spiel: Podolski auf Cazorla - Tor für Arsenal
Diese Tatsache wurde in der zweiten Hälfte noch verschärft, nachdem bei Liverpool vor allem die Erkenntnis weiter wachsen musste, dass ein Stürmer noch gut zu Gesicht stünde. Doch so schlugen die Londoner Gäste ihrerseits noch einmal zu und wieder stand das Duo Lukas Podolski und Santi Cazorla im Mittelpunkt. Und dies eine Minute, nachdem Nuri Sahin sein Debüt an der Anfield Road mit durchwachsenem Ergebnis beendete hatte.
Dieses Mal war es Podolski, der den kleinen Spanier Cazorla anspielte. Der zog hart, flach, aber nicht unhaltbar auf das Tor Pepe Reinas ab, der diesen Ball jedoch nicht parieren konnte und so das zweite Gegentor hinnehmen musste (68.).
Bei diesem Ergebnis blieb es auch an der Anfield Road, wo die Liverpooler Fans die Erkenntnis dämmerte, mit nun zwei Niederlagen und einem Unentschieden den schlechtesten Saisonstart ihres Teams seit 1962/1963 erlebt zu haben. Arsenal verabschiedete sich dagegen dank dem Duo Podolski und Cazorla vorerst in die obere Tabellenhälfte.