Die Queen ist eigentlich ein Mann in Frauenkleidern, die Titelverteidigerin über 100 Meter-Freistil angeblich zu fett, ein Chinese mit dem Rad nach London gereist und der Coach der südkoreanischen Segler ein rücksichtsloser Verkehrsrowdy. sportal.de blickt hinter die Kulissen.
"Männer sind ohnehin die besseren Frauen", hatte unsere Englischlehrerin früher immer wieder behauptet. Ob diese gewagte These ihrem schon fast an Sucht grenzenden Konsums von Monty Python, Benny Hill oder Some like it hot entsprang, ist bis heute ungeklärt. Und so ganz wollten wir der guten Frau das auch nie glauben.
Bis zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London. Gut, dass bei den gekrönten Häuptern Europas mehr Schein als Sein ist, dass Königin Beatrix der Niederlande eigentlich nur eine Rolle von Hape Kerkeling ist, wenn er gratis irgendwo "lecker Mittagessen" abstauben will, war uns bewusst. Aber die englische Königin? Nun gut, eigentlich man hätte schon bei dem Begriff "Queen" drauf kommen können...
Hinter der Rolle dieser toughen Frau, die mit Ende 80 noch aus Hubschraubern springt und anders als ihr noch älterer Ehemann auch Flussfahrten bei nasskaltem Wetter ohne Blasenentzündung übersteht, steckt ein Mann, wie britische Tageszeitungen berichten. Ein Stuntman namens Gary war es, der die Queen während des Hubschrauberflugs mit Darsteller Daniel Craig gedoubelt hatte und im lachsfarbenen Kleid im James Bond-Manier am Union Jack-Fallschirm vom Himmel stürzte. Apropos Bond, Gary hört passenderweise auf den Nachnamen Connery.
Ein Wal im Olympia-Pool
Der Ur-Bond ist bekanntermaßen kein Kostverächter, weder was Frauen anbelangt, noch im kulinarischen. Das scheint auch die australische Schwimmerin Leisel Jones nicht zu sein - zumindest was das Essen anbelangt. Die dreifache Goldmedaillengewinnerin tritt auch in London an. Sagen wir es vorsichtig, allerdings nicht in körperlicher Topverfassung. Das findet auch die Melbourne Herald Sun, die lichtete die 26-Jährige in unvorteilhafter Pose ab, die "ne Menge" Hüftgold offenbarte und schrieb diplomatisch: "Die Figur der Olympia-Veteranin steht in starkem Kontrast zu 2008."
Das brachte ihren Coach Michael Bohl auf die Palme. "Das ist peinlich und unfair", schimpfte er laut übereinstimmenden Medienberichten. Sein Schützling trainiere schließlich neun Mal in der Woche, man sei sehr zufrieden mit ihrer Form. Jones selber sah es gelassener. "Ich bin ganz relaxed. Ich genieße alles hier bei den Spielen in London", sagte sie laut stuff.co.nz. Glücklicherweise für ihre Figur finden die Spiele ja in Großbritannien statt und da ist das Essen ja nicht allzu lecker.
Chinese reist auf Rikscha nach London
Rank und schlank ist dagegen der chinesische Bauer Chen Guanming - kein Wunder nach der Tour de Force, die er hinter sich gebracht hatte, um in London dabei sein zu können. Wie presse.at berichtet, legte er die 60.000 Kilometer aus seiner Heimat nach London auf seiner Rikscha zurück und brauchte dafür satte zwei Jahre.
Er wollte den "olympischen Geist verbreiten", wird er zitiert und trug diesen nach eigenen Angaben auf dem Weg nach England durch insgesamt 16 Länder, darunter Taiwan, Pakistan, Afghanistan, die Türkei und den Irak. Stolz präsentierte er seinen Pass mit Visaeinträgen der Weltöffentlichkeit. Auf seinem beschwerlichen Weg, der ihn auch durch einige Krisengebieten dieser Welt führte, viele Abenteuer zu überstehen. Laut focus.de sprach Guanming von "Überschwemmungen, extrem heiße und kalte Temperaturen", die er auf seinem Fahrrad zu bewältigen hatte.
Südkoreas Segeltrainer fuhr betrunken Auto
Apropos Fahrrad... Das hätte auch Lee Jae Chol mal lieber nehmen sollen, nachdem er auf einem Bankett dem gratis gereichten Wein und Bier offenbar erheblich zugesprochen hatte. Der Trainer der Südkoreanischen Segler setzte sich allerdings volltrunken in sein Auto und fuhr durch die englische Küstenstadt Weymouth, die das olympische Segelrevier beheimatet.
Natürlich wurde die Polizei auf den Schlangenlinien fahrenden Chol aufmerksam und stoppte ihn. Die Alkoholfahrt kostete den Südkoreaner seine Akkreditierung. Sein Verband und das südkoreanische olympische Komitee schickten ihn daraufhin nach Hause.