Bedröppele Gesichter gab es nach dem Abpfiff bei den PSG-Akteuren
Paris St.-Germain ist am Freitagabend etwas überraschend nicht über ein 1:1 (0:0) vor heimischer Kulisse gegen St. Etienne hinausgekommen. Bordeaux gewinnt klar gegen Olympique Lyon. Monaco verteidigt die Tabellenführung. Mario Balotelli zeigt, dass er das Fußballspielen nicht verlernt hat.
Paris St. Germain - St. Etienne 1:1 (0:0)
Tore: 1:0 Lucas (66.), 1:1 Beric (90.+2)
- Schiedsrichter Benoit Bastien hatte einen mehr als gebrauchten Tag und war an zwei Schlüsselszenen maßgeblich beteiligt. Gegen Ende des ersten Spielabschnitts wertete der Franzose das überharte Einsteigen von St. Etiennes Kevin Malcuit als simplen Pressschlag - und das, obwohl der am Schienbein getroffene Blaise Matuidi gefühlte fünft Meter durch die Luft geschleudert wurde. Nach etwas mehr als einer Stunde ahndete der Unparteiische einen Trikotzupfer von Malcuit und zeigte auf den Punkt. Doch die Berührung erfolgte vor dem Strafraum. Den fälligen Strastoß verwandelte Lucas mühelos. Gegen Ende der Partie saßen dann die gelben Karten zu locker. Nach fast jeder Situation folgte der gelbe Karton.
- Nach einer dynamischen Anfangsphase verflachte das Angriffsspiel des Meisters zunehmend im harmlosen Ballbesitz-Fußball. Taktgeber Thiago Motta brachte zwar mehr als 91 Prozent seiner Bälle an den Mitspieler. Gefährlich wurde es in Halbzeit eins aber nur einmal. Ben Arfa scheiterte im Strafraum nach schöner Ballstaffette.
- Nach dem Seitenwechsel erhöhte PSG die Taktzahl. Unai Emery brachte wenige Minuten vor dem Führungstreffer Angel di Maria für Jese. Letzterer war not amused und nahm fluchend auf der Bank Platz. Da hat der Trainer noch einiges an Arbeit vor sich.
- Die Elfmetersituation bereitete Motta übrigens mit einem genialen Vertikalpass vor. Diese Art der Spieleröffnung benötigt der französische Meister in den kommenden Spielen allerdings öfter, will man die Dominanz der Vorjahre fortsetzen
- Die Gäste blieben weitesgehend harmlos, profitierten allerdings davon, dass PSG nicht auf das zweite Tor ging. In der vierminütigen Nachspielzeit war es dann ausgerechnet Malcuit, der über rechts mustergültig flankte. Der Slowene Robert Beric nutzte einen Stellungsfehler der neuformierten Verteidigung und schloss trocken ab. Kevin Trapp konnte nicht mehr entscheidend abwehren
Olympique Lyon - Girondins Bordeaux 1:3 (1:1)
Tore: 1:0 Aldo Kalulu (2.), 1:1 Malcolm (33.), 1:2 Gregory Sertic (71.), Jeremy Menez (90.)
Besondere Vorkommnisse: Maxime Gonalons (66., Rote Karte)
- Mit dem ersten Angriff in der 2. Minute ging Lyon durch Kalulu in Führung. Das Tor wurde zunächst wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht anerkannt, nach kurzer Diskussion aber doch gegeben.
- Bordeaux erholte sich allerdings von dem frühen Schock und kam in der 33. Minute durch Malcolms zweites Saisontor zum Ausgleich. Und nahm das Heft bis zur Halbzeit in die Hand.
- Auch nach dem Seitenwechsel fiel Lyon nicht viel ein. Nach einer Stunde kamen sie durch Jordan Ferri zur ersten erwähnenswerten Gelegenheit.
- Lyons Kapitän Maxime Gonalons sah nach einem brutalen Foulspiel an Malcolm die Rote Karte. Im Anschluss markierte Sertic die 2:1-Führung, ehe Menez auf 3:1 erhöhte.
- Olympique musste die letzten Minuten gar zu neunt bestreiten, da Lacazette verletzt raus musste. Bruno Genesio hatte zu diesem Zeitpunkt bereits drei Mal gewechselt.
OSC Lille - AS Monaco 1:4 (0:2)
Tore: 0:1 Sidibe (2.), 0:2 Traore (17.), 0:3 Fabinho (47.), 0:4 Glik (71.), 1:4 Palmieri (90.)
- Monaco setzte beim OSC auf Konter. Man überließ den Hausherren das Spielgerät und setzte nach Balleroberung nadelstichartige Konter, denen "Les Dogues" nichts entgegen zu setzen hatten. Besonders über die Außenbahnen brachen die Mannen von Trainer Leonardo Jardim immer wieder gefährlich durch.
- Die zweite Waffe im Köcher des Fürstentums waren Standards. Das 1:0 erzielte Sidibe mit einem traumhaften Freistoßtor, das 4:0 fiel durch einen Glik-Kopfball nach einer Ecke von Joao Moutinho.
- Durch die empfindliche Pleite endet eine gute Serie Lilles. Seit neun Spielen war man vor heimischer Kulisse ungeschlagen. Auch die Heimbilanz gegen Monaco erhält einen Kratzer. Von den letzten sechs Spielen verlor man bis zum heutigen Tage nur eines.
- Zu seinem ersten Einsatz in der Liga in der neuen Saison kam Monacos Stürmerstar Falcao. Nach überstandener Knieblessur wurde der Kolumbianer in der 66. Minute eingewechselt.
OGC Nizza - Olympique Marseille 3:2 (1:1)
Tore: 1:0 Balotelli (7./FE), 1:1 Thauvin (14.), 1:2 Gomis (72./FE), 2:2 Balotelli (78.), 3:2 Cyprien (87.)
- Besser kann ein Debüt nicht beginnen: Schon in der sechsten Minute traf Balotelli per Elfmeter in seinem ersten Spiel für den neuen Klub. Der präzise getretenen Strafstoß war für Olympique-Keeper Pele nicht zu halten. Doch damit nicht genug: Im zweiten Durchgang machte der Italiener per Kopf seinen Doppelpack perfekt.
- Aus dem Nichts fiel dann der 1:1-Ausgleich für Marseille durch Florian Thauvain nach einem Stellungsfehler des ehemaligen Bundesliga-Spielers Dante. Thauvin sorgte immer wieder für Torgefahr, genau wie Balotelli auf der anderen Seite.
- Nach dem Seitenwechsel eliminierten sich beide Teams weitestgehend im Mittelfeld. Zwar konnte Marseille das Spiel drehen, doch der Gastgeber fand schnell wieder in die Spur und belohnte sich spät für seinen Aufwand.
- Damit ist die Generalprobe für das Team von Lucien Favre geglückt, bevor es am Donnerstag zum Europa-League-Spiel gegen den FC Schalke 04 kommt.