Langeweile in der Ligue 1? Mitnichten. Nach zwei Spieltagen stehen drei Mannschaften punktgleich an der Spitze und können mit einem Sieg am 3. Spieltag ihre persönliche Mission Traumstart abschließen. Lyon will im Osten gegen den FCO Dijon die Tabellenführung verteidigen, während Favre-Team OGC Nizza den OSC Lille zum Tanz bittet und PSG zum Spitzenspiel beim AS Monaco zu Gast ist.
FCO Dijon - Olympique Lyon (Sa., 17 Uhr live bei DAZN und im LIVETICKER)
Alexandre Lacazette heißt der Mann der Stunde. Fünf Tore erzielte Lyon bisher - und alle gehen auf das Konto des 25-Jährigen. Somit schoss er Olympique im Alleingang auf Tabellenplatz eins. Er ist gleichzeitig der erste Spieler seit Djibril Cisse, dem in den ersten beiden Partien fünf oder mehr Treffer gelangen.
Die Fans beim Vizemeister träumen nach den ersten beiden Partien gar schon vom Titel. der seit dem Ende der Lyoner Dominanz 2008 nicht mehr gewonnen werden konnte. Trainer Bruno Genesio beschwichtigt derartige Träumereien: "Dass wir Tabellenführer sind, ist nur eine Momentaufnahme. Wir denken von Spiel zu Spiel."
Dass man auch nach dem dritten Spieltag vom Platz an der Sonne grüßt, ist indes nicht unwahrscheinlich. Denn der Gegner am Samstag ist Aufsteiger Dijon, der seine ersten beiden Spiele verlor und auf Platz 17 steht. "Unser einziges Ziel ist der Klassenerhalt", machte Trainer Olivier Dall'Oglio schon vor der Saison klar. Das gilt für das Team aus der Bourgogne, dessen bekanntester Spieler Ex-Lille-Urgestein Florent Balmont ist, nach dem verpatzten Auftakt umso mehr.
OGC Nizza - OSC Lille (Sa., 20 Uhr live bei DAZN)
Wenn man beim Thema Traumstart ist, muss auch der neue Arbeitgeber von Lucien Favre, OGC Nizza, genannt werden. Die Südfranzosen gewannen wie Lyon ihre ersten beiden Spiele und stehen hinter PSG auf dem dritten Platz. Zwei minimalistische 1:0-Siege reichten für die maximale Ausbeute an Punkten.
Dass der Start nach Maß gelingen würde, war nicht zu erwarten, da mit Nampalys Mendy und Hatem Ben Arfa zwei der Säulen das Team verließen. Dennoch schaffte Favre es, seine Ideen bereits in kürzester Zeit zu installieren und eine defensive Grundordnung zu schaffen.
Und das, obwohl das letzte Puzzleteil erst in der vergangenen Woche geholt wurde. Mit Dante kommt aus Wolfsburg ein alter Bekannter des Schweizers, man kennt sich aus gemeinsamen Gladbacher Zeiten. Bereits gegen Lille könnte der Ex-Münchner sein Debüt geben.
Gegner Lille steht dagegen vor einer unruhigen Saison. Zum Auftakt setzte es ein 2:3 gegen Metz, am zweiten Spieltag mühte man sich zu einem Sieg gegen Angers. Hinzu kommt, dass Sofiane Boufal vor einem Wechsel zum FC Southampton steht, was einen harten Schlag für das Team von Frederic Antonetti bedeuten würde.
AS Monaco - Paris St.-Germain (So., 20.45 Uhr live bei DAZN und im LIVETICKER)
Der Dritte im Bunde der Verlustpunktfreien ist, wie es zu erwarten war, Serienmeister und haushoher Titel-Favorit PSG. Das Team des neuen spanischen Trainers Unai Emery zeigt nach dem Abgang von Superstar Zlatan Ibrahimovic keine Schwäche.
Im Gegenteil: Beim lockeren 3:0 gegen Metz konnten es sich die Hauptstädter sogar leisten, mit Matuidi, Krychowiak, Verratti und Ben Arfa gleich vier Hochkaräter auf der Bank zu lassen. Der Kader ist derart gut besetzt, dass schwer vorstellbar ist, dass sich Paris im Mai nicht zum fünften Mal zum französischen Meister krönt.
Im Fürstentum wartet der erste Härtetest. Denn Monaco rüstete im Sommer kräftig auf und holte für gleich 39 Millionen Euro neue Verteidiger. Nach vier Punkten aus den ersten beiden Spielen empfängt man den Favoriten angstfrei. Trainer Leonardo Jardim: "Wir haben nichts zu verlieren und wollen ihnen weh tun." Die Bilanz der letzten Jahre liest sich äußerst erfreulich. Von den letzten 13 Spielen verlor Monaco nur ein einziges und ist damit so etwas wie der Pariser Angstgegner.