Der AS Monaco will dem Tabellenführer aus Nizza auf den Fersen bleiben
Am 10. Spieltag der Ligue 1 sind die Verfolger um Meister Paris Saint-Germain und den AS Monaco gewillt, den Abstand zu Tabellenführer OGC Nizza zu verkürzen. Für Olympique Lyon geht es darum, endlich in Fahrt zu kommen.
AS Monaco - HSC Montpellier (Fr., 20.45 Uhr live auf DAZN und im LIVETICKER)
- Es gibt nicht viel, das am Freitagabend zum Spieltagsauftakt gegen die Monegassen spricht. Nicht nur die Statistik sieht den ASM klar im Vorteil (keines der letzten 28 Ligaspiele verlor Monaco gegen Montpellier), sondern auch das Momentum.
- Denn: Casimir Ninga, der den HSC zuletzt mit fünf Toren und einer Vorlage wieder etwas aus dem Tabellenkeller geballert hatte, riss sich unter der Woche im Training das Kreuzband. Er wird den Gästen wohl bis Saisonende fehlen.
- Dennoch sind die Gastgeber gewarnt: Aus den letzten vier Spielen holte das Team von Leonardo Jardim nur sechs Punkte, zuletzt setzte es eine 1:3-Pleite in Toulouse, gefolgt von einem 1:1 in der Champions League in Moskau. Es soll wieder eine positive Serie gestartet werden. Will man an Nizza (aktuell vier Punkte Vorsprung) dran bleiben, ist ein Sieg gegen Montpellier ohnehin Pflicht.
Olympique Lyon - EA Guingamp (Sa., 17 Uhr live auf DAZN und im LIVETICKER)
- Mit den vorderen Tabellenplätzen haben die Lyonnais aktuell nichts zu tun - sehr zur Enttäuschung aller im Klub. Zehn Punkte beträgt bereits der Rückstand auf Spitzenreiter Nizza. Das große Manko bisher in dieser Saison: Die Auswärtsschwäche! Seit dem ersten Spieltag hat Lyon in der Fremde nur noch einen Punkt geholt (0:0 in Marseille), die restlichen Zähler wurden zuhause eingefahren.
- Immerhin gibt das vor dem Heimspiel gegen das überraschend gut gestartete Guingamp (mit 14 Punkten auf Platz 5) Selbstvertrauen, zumal die Gäste auch nicht gerade für ihre Auswärtsstärke bekannt sind.
- Eine Trotzreaktion will Lyon ohnehin liefern: Nach dem 0:1 im Heimspiel gegen Juventus in der Champions League brennt das Team von Trainer Maxime Gonalons auf Wiedergutmachung: "Buffon war unter der Woche sensationell. Wir sind an ihm gescheitert", so der Coach, der aber ankündigte: "Am Wochenende wollen wir wieder als Sieger vom Platz gehen."
- Hoffnungen ruhen dabei besonders auf Alexandre Lacazette: An sieben Toren war der Topstürmer in den letzten sechs Spielen gegen Guingamp direkt beteiligt. Gegen seinen Lieblingsgegner will er endlich wieder treffen: Nach seiner Verletzungspause im September ist ihm noch kein Tor gelungen. Sein letzter Jubelschrei datiert noch vom 27. August gegen Dijon.
SCO Angers - FC Toulouse (Sa., 20 Uhr live auf DAZN)
Girondins Bordeaux - AS Nancy (Sa., 20 Uhr live auf DAZN)
FCO Dijon - FC Lorient (Sa., 20 Uhr live auf DAZN)
OSC Lille - SC Bastia (Sa., 20 Uhr live auf DAZN)
FC Nantes - Stade Rennes (Sa., 20 Uhr live auf DAZN)
SM Caen - AS Saint-Etienne (So., 15 Uhr)
FC Metz - OGC Nizza (So., 17 Uhr)
- Es dauerte keine zehn Wochen, da hat sich Lucien Favre beim OGC Nizza schon so etwas wie seinen eigenen Nimbus erarbeitet. Nach zuletzt vier Ligasiegen in Folge steht die Mannschaft des Schweizers bereits mit vier Punkten Vorsprung vor PSG und Monaco an der Tabellenspitze, viel besser könnte die Lage kaum sein. Hinzu kommt der Sieg unter der Woche in der Europa League bei RB Salzburg, der auch international endlich für Auftrieb sorgte.
- Favre hat den Mittelklasseklub von der Cote d"Azur überraschend nach ganz oben gebracht. Das Team ist ungeschlagen, erreichte sieben Siege - auch gegen Marseille, Monaco und Lyon. "Wir hatten einen exzellenten Start. Aber wir müssen noch sehr viel arbeiten! Glauben Sie mir!", sagte der Trainer unter der Woche gegenüber der Berliner Zeitung.
- Diesen Fokus will Favre deshalb auch in Metz beibehalten - und die nächsten Entwicklungsschritte seiner Mannschaft sehen. Als einziges noch ungeschlagenes Team der Liga gilt es ohnehin, eine Serie zu verteidigen. Gegen den Elftplatzierten Metz klingt das nach einem machbaren Unterfangen - zumal der extrem defensive Gegner nicht die große Gefahr ausstrahlt: Metz ist das einzige Team der Liga, das in Sachen Ballbesitz in dieser Saison in bislang jedem Spiel unterlegen war.
Paris Saint-Germain - Olympique Marseille (So., 20.45 Uhr im LIVETICKER)
- OM ist in den letzten Monaten in Frankreichs Bedeutungslosigkeit verschwunden - Zeit, die Reißleine zu ziehen und einen neuen Coach an die Seitenlinie zu stellen. Franck Passi wurde gegangen, der 52-jährige Rude Garcia am Freitag als Nachfolger vorgestellt. Und so darf der Ex-Coach vom AS Rom sein Debüt ausgerechnet im prestigeträchtigsten Spiel der Nation geben: Im Derby de France!
- Le Classique hat durch die PSG-Dominanz und Marseilles enttäuschender Entwicklung zuletzt sportlich etwas an Brisanz verloren - die Fans auf den Rängen sehen das natürlich anders. Dabei spricht die Statistik der letzten Aufeinandertreffen nicht gerade für die Gäste: PSG ist seit zwölf Pflichtspielen gegen Marseille ungeschlagen, in diesen Partien erzielten die Hauptstädter immer mindestens zwei Tore gegen OM.
- Zudem hat der Titelverteidiger keines seiner letzten 43 Heimspiele in der Ligue 1 verloren, mit einem Edinson Cavani in Topform (neun Tore in neun Ligaspielen) scheint diese Serie auch nicht unbedingt antastbar. Allerdings strahlt PSG in dieser Saison noch nicht die Dominanz der vergangenen Meisterjahre aus: Bereits zwei Niederlagen hat der Scheich-Klub kassiert. Womöglich die Chance für die Gäste.
- Wohin es für Olympique sportlich gehen soll, machte Besitzer Frank McCourt in dieser Woche klar, als er Garcia als neuen Trainer bestätigte: "Als ich Rudi getroffen habe, sagte er mir direkt, dass er mit diesem Klub die Champions League gewinnen will. Ich wusste direkt, dass er der Richtige für den Job ist. Er teilt meine Vision von OM und will sie hier mit der gleichen Entschiedenheit implementieren. Wie alle Spieler und Fans freue auch ich mich bereits auf unseren kommenden Erfolg." Schritt eins dieser neuen Ära soll im Prinzenpark erfolgen.