
Marc-André ter Stegen bestreitet am Samstag nach 18 Jahren sein letztes Heimspiel für Borussia Mönchengladbach. Offiziell bestätigt ist sein Wechsel nach Barcelona noch immer nicht.
Die erste Wehmut packte Marc-André ter Stegen schon am Mittwoch nach dem Training. Eine Gruppe Kindergartenkinder brachte dem Keeper von Borussia Mönchengladbach ein Ständchen zum 22. Geburtstag, am Samstag im Spiel gegen den FSV Mainz 05 wird er seinen Namen dann zum vorerst letzten Mal im Borussia-Park hören.
Nach 18 Jahren verabschiedet sich ter Stegen von dem Klub, für den er seit seinem vierten Lebensjahr spielt - als er selbst noch ein Kindergartenkind war. "Für mich wird es gegen Mainz ein sehr emotionales Spiel. Es wird meine letzte Partie im Borussia-Park sein, und natürlich möchte ich mich gerne mit einem Sieg von unseren Fans verabschieden", sagte der Torhüter, der am Niederrhein zum Nationalspieler reifte und nun in die weite Welt hinauszieht: "Borussia wird mir in der Zukunft ganz sicher fehlen. Aber gleichermaßen freue ich mich auch auf meine neue Aufgabe."
Dass ter Stegen zum FC Barcelona wechselt, ist kein Geheimnis mehr, auch wenn der Transfer noch immer nicht offiziell ist. "Ich kann den Zeitpunkt über die Bekanntgabe meines neuen Klubs selbst bestimmen und möchte das erst nach dieser Saison machen", sagte ter Stegen, der sich bis dahin ganz auf die Borussia konzentrieren will. Immerhin ist die Champions League noch in Reichweite, für ter Stegen könnte es theoretisch schon kommende Saison ein Wiedersehen mit Gladbach geben.
Eberl fordert Nominierung
Und dann ist da ja auch noch die WM in Brasilien. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl hatte sich zuletzt für eine Nominierung ter Stegens eingesetzt, auch wenn dessen bisherige Auftritte in der Nationalmannschaft mit zwölf Gegentoren in drei Spielen äußerst unglücklich verliefen. "Ter Stegen muss zur WM", sagte Eberl, der so Gelobte hat die Hoffnung ebenfalls noch nicht aufgegeben: "Eine WM-Teilnahme wäre natürlich schön, aber ich möchte mich nicht in den Kreis herein reden", sagte der Schlussmann.Verdient hätte sich ter Stegen eine Nominierung durchaus. Seit seinem Profi-Debüt im Frühjahr 2011, als Lucien Favre den damals 18-Jährigen mitten im Abstiegskampf im Derby gegen den 1. FC Köln (5:1) ins kalte Wasser warf, hat der gebürtige Gladbacher kein Ligaspiel verpasst. Als moderner Torhüter hat er in 106 Einsätzen durch glänzende Reflexe, Spielverständnis und vor allem Konstanz überzeugt. Für seinen vom FC Basel verpflichteten Nachfolger Yann Sommer liegt die Messlatte schon jetzt hoch.
Doch zuvor heißt es Abschied nehmen. "Es ist natürlich ein komisches Gefühl, am Samstag zum letzten Mal in Gladbach zwischen den Pfosten zu stehen", so ter Stegen, der in seinem Leben noch nie ein anderes Trikot trug als das der Gladbacher: "Der Verein war für mich immer ein Rückhalt. Und ich glaube, dass ich in den vergangenen drei Jahren auch einiges zurückgegeben habe."