Seit Wochen zittert Graeme Storm um seine Tourkarte für die kommende Saison. Jetzt scheint dem Engländer der Durchbruch zu gelingen: Bei den KLM Open führt er deutlich und kann sich wahrscheinlich ab Sonntag entspannen.
Noch ohne Bogey sieht Storms Scorekarte nach 36 Löchern makellos aus. Seiner 63 zum Auftakt ließ er am zweiten Tag eine 66 im Hilversumsche Golf Club in der Nähe von Amsterdam folgen. "Mein Ziel ist es immer noch, die Tourkarte zu behalten, auch wenn ich führe", wurde der 34-Jährige aus Nordostengland von der European Tour zitiert. "Wenn jemand an mir vorbeizieht, dann bitte, ich brauche nur meine Karte für nächstes Jahr", fügte er bescheiden an.
Storms einziger Sieg auf der European Tour liegt schon über fünf Jahre zurück, als er die Open de France gewann. Aktuell liegt er im Race to Dubai auf Platz 114 - 115. muss er werden, um sein Ziel zu erreichen.
Das Ziel von Martin Kaymer ist es, sich für den Ryder Cup in Form zu spielen. Das hatte am Donnerstag noch sehr gut geklappt, als er mit einer 65 auf dem zweiten Platz hinter Storm ins Clubhaus gekommen war. Am Freitag lief es dann lange nicht mehr so gut, die 71 auf dem Par-70-Kurs beinhaltete drei Bogeys und bedeutete den Rückfall auf Platz 12, sieben Schläger hinter Storm.
Kaymer nicht unzufrieden
Dabei zeigte Kaymer sich mit seinem Spiel nicht unzufrieden, von den Grüns abgesehen: "Ich hatte viel mehr Kontrolle über den Ball als gestern, aber ich habe zu wenig Putts gelocht". Nach wochenlanger Turnierpause geht es für Kaymer in den Niederlanden tatsächlich daran, das Selbstbewusstsein hinsichtlich seines Spiels zurückzugewinnen, um beim Ende September in Illinois stattfindenden Ryder Cup, seinem zweiten, eine gute Rolle für Europa spielen zu können.
Neben Kaymer sind noch zwei weitere Ryder Cup-Teammitglieder in Hilversum dabei: Nicolas Colsaerts ließ seiner mäßigen 70 in der 2. Runde eine 65 folgen, liegt also vor dem Wochenende einen Schlag vor dem Deutschen. Noch besser rangiert Peter Hanson, der drei Schläge hinter Storm auf dem geteilten zweiten Platz liegt, gemeinsam mit Gonzalo Fernandez-Castano und Scott Jamieson. Der Schotte spielte eine 64 mit einem Eagle und fünf Birdies.
Schlecht lief es für Joost Luiten, den Lokalmatador und besten niederländischen Golfer. Er hatte nach seinen guten Majorturnieren bei den Open und der PGA Championship, als er jeweils den Cut geschafft hatte, viel ausgerechnet und selbst nach seiner 70 zum Auftakt noch Selbstvertrauen demonstriert ("kondigde veel Birdies aan", hieß es in der Zeitung De Telegraaf). Aber nach einem Double Bogey und zwei weiteren Bogeys war klar, dass Luiten bei seinem Heimturnier den Cut verpassen würde.
Dafür darf Alex Cejka das Wochenende noch spielen. Nach einer 68 rutschte er noch in den Cut und ist so als zweiter Deutscher neben Kaymer noch im Feld vertreten. Sven Strüver und Jochen Lupprian schieden hingegen aus.