Unersättlich zwingt der THW Kiel einen Gegner nach dem anderen in die Knie. Meister und Pokalsieger sind die Zebras schon, doch das hinderte sie nicht daran, auch noch beim HSV zu gewinnen und den Hamburgern die erste Bundesliga-Heimniederlage seit fast zwei Jahren zuzufügen.
Der THW Kiel kennt weiter keine Gnade und bleibt trotz Gewinns der beiden nationalen Titel erfolgshungrig. Das bekam der entthronte Meister HSV Hamburg in eigener Halle vor 13.296 Zuschauern mit voller Wucht zu spüren: Die Double-Gewinner aus Kiel überrannten den Erzrivalen förmlich und hielten mit dem 38:34 (21:17) die Null auf der Minuspunktseite - bei nunmehr 60:0 Zählern.
Nach ausgeglichenem Beginn zog die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason nach zehn Minuten auf 8:4 davon, nach 20 Minuten hieß es schon 13:8. Der HSV, der vor einer Woche daheim schon das Pokalhalbfinale gegen die Ausnahmemannschaft verloren hatte, reagierte teilweise mit versteckten und unbeherrschten Fouls - der ganze Frust dieser verkorksten Saison war zu spüren. Der Hamburger Matthias Flohr sah nach einem Foul gegen Filip Jicha in der 29. Minute die Rote Karte.
Der Gastgeber kämpfte sich nach dem Wechsel zwar noch einmal auf 24:27 (41.) und 31:34 (53.) heran, doch der THW hatte immer die bessere Antwort parat. "Es war ein sehr hartes Spiel. Wir haben einige leichte Tore vorne gemacht und hinten gut gestanden. Wir mussten aber 60 Minuten kämpfen", sagte Kim Andersson, der mit elf Treffern bester THW-Torschütze war. Frustriert bilanzierte HSV-Trainer Martin Schwalb die Leistung seiner Mannschaft: "Wir haben gekämpft, aber auch blöde Fehler gemacht."
Flensburg nimmt Kurs auf die Champions League
Die SG Flensburg-Handewitt steuert unterdessen klar auf Kurs Champions League. Die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes gewann gegen den abstiegsbedrohten Bergischen HC mit 37:20 (20:9) und festigte am 31. Spieltag den zweiten Tabellenplatz vor den Füchsen Berlin und Verfolger HSV Hamburg. Der Bergische HC bleibt als Vorletzter auf einem Abstiegsplatz.