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Da nicht nur die Spieler, von denen viele heute "zivilen" Berufen nachgehen, einige dagegen noch in der NFL aktiv sind, sondern auch mindestens sechs Coaches der Hurricanes von den Vorgängen wussten, könnte es der Uni an den Kragen gehen. Dass Shapiro zudem High School-Spieler, die zu den Hurricanes geholt werden sollten, mit eben diesem Wissen der Coaches per Privatflugzeug einfliegen ließ und sie mit Auftritten in seiner Villa, dem Zugang zu Nachtclubs oder sogar Striplokalen nach Miami locken wollte, dürfte nicht strafmildernd wirken. Im Gegenteil, sämtliche Zuwendungen an potenzielle Spieler sind für die Universitäten ebenfalls verboten.
Kein Einzelfall
Dass eben jene Vorgänge an den großen Sport-Unis nichts Besonderes und meist ein offenes Geheimnis sind, davon geht der Großteil der Experten aus. Nicht umsonst sieht sich die University of Southern California derzeit für alle Bowl Games, also die Endspiele der Colleges, gesperrt, außerdem wurde die Anzahl der zu vergebenden Stipendien von der NCAA um 20 beschnitten. Und dies, weil Reggie Bush, derzeit als Running Back bei den Miami Dolphins unter Vertrag, und OJ Mayo, von den Memphis Grizzlies, mit finanziellen Zuwendungen nach Los Angeles gelockt werden sollten.
Und die Ohio State Buckeyes, ein ähnliches College-Schwergewicht wie die Hurricanes und die USC Trojans, stehen nicht nur mit weniger Spielern für die kommende Saison da, sondern müssen auch auf ihren langjährigen Coach Jim Tressel verzichten. Tressel hatte nach Bekanntwerden von Verstößen gegen die NCAA-Regeln durch mehrere Spieler einräumen müssen, von den Vorgängen bereits seit geraumer Zeit gewusst zu haben. Er habe dies aber intern regeln wollen - ein Fehler, wie er bei seinem Rücktritt zugeben musste.