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Datum: 17. Juli 2011, 22:45 Uhr
Format: Artikel
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Japan holt sensationell den WM-Titel

Japan, Homare Sawa, USA
Japan 203

Mit bewundernswürdigem Kampfgeist hat Japan sich zum ersten Mal in seiner Geschichte den Weltmeistertitel im Frauen-Fußball gesichert. Trotz zweimaligen Rückstands in der regulären Spielzeit und der Verlängerung rettete sich das Team ins Elfmeterschießen, in dem den USA die Nerven versagten.

Mit bewundernswürdigem Kampfgeist hat Japan sich zum ersten Mal in seiner Geschichte den Weltmeistertitel im Frauen-Fußball gesichert. Trotz zweimaligen Rückstands in der regulären Spielzeit und der Verlängerung rettete sich das Team ins Elfmeterschießen, in dem den USA die Nerven versagten.

Shannon Boxx scheiterte als erste Schützin an Ayumi Kaihoris starker Parade, Carli Lloyd schoss über die Latte, und Tobin Heath scheiterte erneut an Kaihori, so dass die USA mit dem Rücken zur Wand standen. Abby Wambach traf zwar souverän, aber da Hope Solo nur einen Strafstoß parieren konnte, reichte Saki Kumagais sicher in den linken Winkel platzierter Elfmeter zum sensationellen Weltmeistertitel für Japan.

Auch im 26. Aufeinandertreffen beider Teams hatte Japan die USA nicht in 90 oder 120 Minuten schlagen können. Aber das Unentschieden hier sollte sich letztlich als ausreichend erweisen. In einer Verlängerung, die aufgrund von Erschöpfungserscheinungen bei beiden Teams nicht ganz das Tempo und die Torszenenfrequenz der guten 90 Minuten halten konnte, waren die USA zuvor durch ein handelsübliches Kopfballtor von Abby Wambach mit 2:1 in Führung gegangen (104.).

Japan zweimal zu Unrecht abgeschrieben

Wie nach der ersten US-Führung durch Alex Morgan in der 69. Minute schien Japan nun geschlagen, aber wie schon in der regulären Spielzeit kamen die Asiatinnen zurück und durch WM-Torschützenkönigin Homare Sawa zum Ausgleich. Die Kapitänin lenkte einen Eckball am kurzen Pfosten ins Netz, als nur noch drei Minuten in der Verlängerung zu spielen waren.

In einem über weite Strecken hochklassigen Finale vor knapp 50.000 Zuschauern in Frankfurt musste nun wie im amerikanischen Viertelfinale gegen Brasilien das Elfmeterschießen entscheiden, da die Rote Karte gegen Azusa Iwashimizu zu spät kam (120.), um das Spiel noch zu beeinflussen. Die Verteidigerin hatte Morgan an der Strafraumgrenze gefoult, was Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus als Notbremse ahndete.

Japans Trainer Norio Sasaki vertraute der Startelf, die schon im Halbfinale gegen Schweden brilliert hatte. Sein Gegenüber Pia Sundhage nahm zwei Änderungen im Vergleich zum Spiel gegen Frankreich vor. Rachel Buehler spielte wieder in der Innenverteidigung neben Christie Rampone, an Stelle von Becky Sauerbrunn. Und im linken Mittelfeld erhielt Megan Rapinoe wieder den Zuschlag, Lauren Cheney rückte in die Spitze, und Amy Rodriguez musste auf die Bank.

USA zunächst klar überlegen

Von Beginn an versuchten die favorisierten Amerikanerinnen, mit druckvollem Spiel und direktem Zug zum Tor Japan unter Druck zu setzen. Nach nur wenigen Sekunden drang Cheney in den Strafraum der Japanerinnen ein, nach einem Fehler von Yukari Kinga, und scheiterte aus spitzem Winkel an Ayumi Kaihori. Bei etwas mehr Übersicht der Stürmerin von den Boston Breakers wäre in dieser Szene schon ein Pass in den Rückraum und das 1:0 möglich gewesen.

Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis die Japanerinnen sich erstmals so weit vom amerikanischen Pressing befreien konnten, dass sie zu einem eigenen Torabschluss kamen: durch Kozue Ando, die - von Shinobu Ohno schön frei gespielt - von halblinks mit einem schwachen Linksschuss an Hope Solo scheiterte.

Zu diesem Zeitpunkt hätte es jedoch schon gut und gerne ein oder zwei Tore auf der Gegenseite geben können. Immer wieder setzte sich Rapinoe über links durch, teils im Doppelpass mit Cheney oder Carli Lloyd, teils als Flankengeberin, wie nach acht Minuten für Cheney, die das Außennetz traf. Die allergrößte Gelegenheit hatte jedoch Abby Wambach auf dem Fuß, als ihr Linksschuss aus 13 Metern in der 29. Minute von der Unterlatte wieder ins Feld sprang.

Morgans Einwechslung - brillant, aber nicht genug

Japan aber wurde in der Endphase der ersten Halbzeit etwas mutiger und kam mit seinen Kurzpassstafetten nun auch gelegentlich in Strafraumnähe. So etwa in der 38. Minute, als das gut kombinierende Duo Ohno und Ando um ein Haar die zweite Großchance für die Asiaten herausgeholt hätte. Ando kam in dieser Szene aber einen Schritt zu spät.

Nach der Pause blieb Lauren Cheney in der Kabine und wurde durch Alex Morgan ersetzt, Martas Teamkollegin von Western New York Flash. Diese Maßnahme Sundhages hätte sich schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff beinahe ausgezahlt, als Morgan, von Heather O'Reilly eingesetzt, mit einem Rechtsschuss aus spitzem Winkel den Pfosten traf. Von diesem aus sprang der Ball Richtung Torlinie, ehe Kapitänin Homare Sawa die Situation mit einem Befreiungsschlag entschärfen konnte.

O'Reilly bereitete auch die nächste gute Möglichkeit der Amerikanerinnen vor, mit einer gefühlvollen Flanke von rechts auf Wambach, die zehn Meter vor dem Tor ihr Kopfballduell mit Azusa Iwashimizu gewann und Kaihori zu einer guten Parade zwang - die Keeperin konnte den Ball mit den Fingerspitzen noch über die Latte lenken.

Steinhaus mit einer Fehlentscheidung

Unmittelbar zuvor hatte Japan allerdings Pech, dass Bibiana Steinhaus einen perfekten Steilpass von Sawa auf Ohno zurückpfiff, obwohl kein Abseits vorgelegen hatte. Damit nahm die deutsche Schiedsrichterin Ohno eine Eins-gegen-eins-Situation mit Solo.

Verdient war die Führung für den zweifachen Weltmeister dann nach 69 Minuten trotzdem. Ein Ball aus der eigenen Hälfte durch die Mitte von Rapinoe fand Morgan, die mit starkem Antritt und gutem Laufweg Saki Kumagai stehen ließ und einen unhaltbaren Linksschuss in die lange Ecke des japanischen Tors setzte.

Das hätte für überlegene Amerikanerinnen eigentlich zum Sieg reichen sollen. Aber eine Fehlerkette vor dem Tor von Solo führte zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zum überraschenden Ausgleich. Nach einer Flanke von rechts schaffte es Buehler - bedrängt von der inzwischen eingewechselten Karina Maruyama - nicht, den Ball kontrolliert aus der Gefahrenzone zu schlagen. Stattdessen schoss sie ihre Abwehrkollegin Ali Krieger an, von deren Oberschenkel das Leder zu Aya Miyama sprang. Die ließ sich die Chance nicht nehmen und vollstreckte aus kurzer Distanz souverän.

Sawa - die Spielerin des Turniers

Leichte Konzentrationsmängle der zuvor physisch und mental so wachen Amerikanerinnen hatten Japan zurück ins Spiel gebracht und sorgten dafür, dass eine Verlängerung über den Weltmeister 2011 entscheiden musste - und später das Elfmeterschießen.

Homare Sawa muss mit ihren fünf Turniertoren und einer famosen Finalleistung als Spielerin dieser WM gelten. Besonders bitter aber war der Abend für Alex Morgan, die - zur Pause eingewechselt - mit einem Tor, einem Assist, einem Pfostenschuss und einer herausgeholten Roten Karte eigentlich alles tat, was man als Weltmeisterin tun muss. Aber gegen diese Japanerinnen war selbst das nicht genug.

Daniel Raecke