Lange hatte Inter auf den ersten Heimsieg warten müssen, bis am 6. Spieltag der Serie A gegen Florenz endlich der Knoten platzte. Unerwartet und unverdient war der 2:1-Sieg nicht, bei besserer Chancenauswertung hätte er aber höher ausfallen und früher feststehen können.
In einer offenen ersten Hälfte hatten die Gäste aus Florenz zwar den meisten Ballbesitz, Inter aber offensiv das bessere Ende für sich gehabt. Nach einigen guten ausgelassenen Chancen hatte Diego Milito (17.) die Hausherren per Elfmeter mit 1:0 in Führung gebracht. Fiorentinas Gonzalo Rodriguez hatte den Ball zuvor im Strafraum mit der Hand gespielt. Keine 60 Sekunden später hätte Milito fast nachgelegt, traf nach Zuspiel von Antonio Cassano aber nur die Latte.
Cassano feiert Siegtreffer und Schwangerschaft
Weitere gute Inter-Chancen folgten, wechselten sich aber auch mit defensiven Unsicherheiten im 3-5-2-System ab, die Adem Ljajic zu nutzen versuchte. Samir Handanovic konnte seinen Schuss aber um den Pfosten lenken. Borja Valero konnte einen gefährlichen Konter ebenfalls nicht abschließen. Auf der Gegenseite machte Cassano (35.) es dann besser.
Esteban Cambiasso hatte eine der zahlreichen Lücken in der Hintermannschaft der Viola genutzt, zwei Verteidiger auf sich gezogen und Cassano eingesetzt, der zum 2:0 abschloss und das in froher Erwartung der baldigen Geburt seines zweiten Kindes am Daumen nuckelnd feierte. Kurz vor der Pause hielt Romulo (40.) die Fiorentina mit seinem ersten Serie A-Tor dann aber im Spiel.
Sehr zum Ärger von Milito, der in der Halbzeitpause bei Sky Italia seine eigene schwache Chancenverwertung kritisierte. "Wir sind sauer. Ich hatte zwei, drei Chancen, um den Deckel drauf zu machen. Wir müssen das dritte Tor machen", forderte er von sich und den Seinen. Eine weitere Chance boten sich Inter durch ihn aber erst nach einer weiteren halben Stunde. Milito war aber zu weit abgedrängt worden, der Winkel zum Abschluss etwas zu spitz.
Inters Sieg gerät nicht mehr in Gefahr
Bis dahin hatte Florenz in der zweiten Hälfte aber druckvoller agiert, sich auch nicht davon abbringen lassen, dass Rodriguez nach einem unnötigen Foul gegen Yuto Nagatomo Gelb-Rot gesehen hatte. Die Gäste hatten trotzdem weiter nach vorne gespielt, jedoch keine Lücken mehr gefunden.
Inter konnte sich auf Konter verlegen, Cassano und Ricardo Alvarez fanden jedoch kurz hintereinander ihren Meister in Emiliano Viviano, an dem Inter 50 Prozent der Transferrechte hält. Der erste Heimsieg der Saison und damit das Ende des San Siro-Fluchs gerieten allerdings nicht mehr in Gefahr.