Um den Bann zu brechen und sich endlich vom Makel des Misserfolgs zu befreien, wäre Huub Stevens auch ein dreckiger Sieg recht. "Wir wollen drei Punkte - egal, wie das Spiel läuft", sagte der Trainer des Bundesliga-Schlusslichts 1899 Hoffenheim vor dem Kellerduell mit Hannover 96 am vorletzten Hinrunden-Spieltag (15.30 Uhr im LIVETICKER).
Gegen den Fünftletzten aus Niedersachsen möchte Stevens seinen ersten Dreier als TSG-Coach einfahren. Deshalb sollen seine Schützlinge endlich ihr Potenzial abrufen. "Wir müssen unsere Qualitäten auf den Platz bringen. Da ist jeder Einzelne gefragt", sagte der "Knurrer von Kerkrade", der den Profis nur bei vollem Einsatz die Absolution für jedwedes Ergebnis erteilen will: "Wenn wir alles tun, was in unserer Macht steht, müssen wir uns keine Vorwürfe machen."
Vorwürfe gab es in den vergangenen Monaten allerdings zuhauf. Schließlich weist der Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp die Bilanz eines Absteigers auf. Die Hoffenheimer warten seit acht Spielen auf einen Sieg, gingen erst einmal als Gewinner vom Platz und haben nach 15 Spieltagen nur zehn Punkte (so wenige wie noch nie zu diesem Zeitpunkt) auf dem Konto. Zudem ist die TSG der einzige Bundesligist ohne Heimsieg.
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Auch Feuerwehrmann Stevens hat es bisher nicht geschafft, die Talfahrt der TSG in Richtung Zweitklassigkeit zu stoppen. Der Nachfolger von Markus Gisdol muss nach fünf Partien (vier Unentschieden, eine Niederlage) weiter auf seinen ersten Sieg warten.
"Spieler sind willig"
An der Einstellung der Profis liegt das laut Stevens aber nicht. "Die Spieler sind willig. Sie machen Extra-Schichten. Das ist sehr gut", sagte der Niederländer, der auf Kevin Kuranyi (Rückenprobleme) und Ersatztorhüter Jens Grahl (Ellenbogenverletzung) verzichten muss. Zudem stehen hinter den Einsätzen der angeschlagenen Steven Zuber und Eduardo Vargas Fragezeichen.
Trotz der prekären Situation stärkte Hopp dem Trainer und den heftig kritisierten Profis bei der Mitgliederversammlung am Montagabend demonstrativ den Rücken. Das Vertrauen in die sportliche Führung sei "grenzenlos", sagte der 75-Jährige.
Hopp "glaubt an die Mannschaft"
"Wir werden Lösungen finden. Ich bin überzeugt davon, dass Huub Stevens Lösungen im Kopf hat. Aber so etwas geht nicht von heute auf morgen", sagte Hopp: "Wir glauben an die Mannschaft und an den Trainer, auch wenn die Situation momentan kritisch aussieht."
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Immerhin scheinen die Profis die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. "Wir müssen gegen Hannover drei Punkte holen", sagt Angreifer Mark Uth, der am vergangenen Samstag durch seinen ersten Bundesligatreffer in der 6. Minute der Nachspielzeit immerhin einen Punkt beim FC Ingolstadt gerettet hatte: "Uns bleibt ja gar nichts anderes übrig."