Der HSV kommt nicht zur Ruhe. Sportlich läuft es nicht rund und auch nach der Verpflichtung von Rafael van der Vaart gibt es Störfeuer von allen Seiten. Erst musste Manager Frank Arnesen sich diverser Kritiken erwehren, nun hatte er mit Anwalt beim Aufsichtsrat anzutanzen.
Schon in den Tagen zuvor musste Arnesen immer wieder Stellung zu diversen Themen beziehen. Ob es nun der angeblich fehlende Plan bei der Zusammenstellung des Kaders der Rothosen war, oder der Vorwurf, seine Kenntnisse bezüglich der Bundesliga seien nur rudimentär entwickelt. Zuletzt wollte man dem HSV-Manager sogar die Verpflichtung von Rafael van der Vaart negativ unterschieben.
Neuester Vorwurf in der langen Liste der Verfehlungen, die sich der HSV-Manager geleistet haben soll, ist der Transfer des kroatischen Mittelfeldspielers Milan Badelj. Der 23-Jährige war Dinamo Zagreb zum HSV gewechselt und die Sport Bild schrieb nun, dass es Ungereimtheiten geben soll, für die sich Arnesen nun zu verantworten hatte.
"Der Aufsichtsrat hat sich heute in einer Sondersitzung eingehend mit den gegen Frank Arnesen erhobenen Vorwürfen beschäftigt. Dabei kam er einstimmig zu dem Ergebnis, dass keinerlei Anhaltspunkte dafür bestehen, an der Redlichkeit und Loyalität von Frank Arnesen zu zweifeln", teilte HSV-Aufsichtsratsvorsitzender Alexander Otto jedoch mit.
HSV-Manager Arnesen kommt mit seinem Anwalt
Was war passiert? Die Hamburger hatten 3,5 Millionen Euro für den Spieler geboten, doch diese Summe sei total überzogen, wie Dejan Joksimovic, der Spielerberater von Badelj der Zeitung erklärte. "Das war ein ganz schlechtes Geschäft für den HSV, weil unnötig viel Ablöse und ein zweiter Berater gezahlt wurden. Der Vertrag des Spielers lief aus, er wollte auf keinen Fall verlängern, sondern zum HSV wechseln."
Ob dieser Vorwürfe musste Arnesen sich erneut dem Aufsichtsrat stellen und wie berichtet wurde, hatten beide Seiten ihre Anwälte dabei. "Es gab ein Gegenangebot von Fenerbahce Istanbul, die wollten sofort vier Millionen Euro Ablöse zahlen. Wir haben den Spieler am Ende 500.000 Euro billiger bekommen. Das ist ein Erfolg", so Arnesen via Sport Bild.
Arnesen stellte auch klar, dass das Hinzuziehen eines zweiten Spielerberaters Gang und Gebe in diesem Geschäft sei und er sich dadurch Vorteile für den HSV versprochen habe. "Seine Kenntnisse und Informationen habe ich mir zunutze gemacht. Das ist ganz normal." Wie die Sport Bild berichtet, wären so nochmals Kosten in sechsstelliger Höhe entstanden.
Rajkovic will seinen Vertrag aussitzen
Nach dem Treffen, so wird berichtet, soll der Aufsichtsrat dem HSV-Manager das Vertrauen ausgesprochen haben. Die Arbeit für Arnesen wird dadurch allerdings nicht angenehmer. Denn bis zuletzt hatte er versucht, noch einige Spieler von der Gehaltsliste des HSV zu streichen. Mit in der Verlosung war auch Slobodan Rajkovic.
Doch der wollte sich nach den vielen Stationen, die er zuletzt durchlaufen hatte, nicht erneut verleihen lassen. Von Chelsea aus mussten Rajkovic und seine Familie öfter umziehen, als es der Spieler seinen Lieben hatte zumuten wollen. Die Reise ging über Belgrad, Eindhoven, Enschede bis nach Arnheim.
Diverse Angebote hatte es gegeben, aber Arnesen sagte der Mopo: "Er sagte mir, dass er nicht mehr verliehen werden will. Ich habe ihm gesagt: Du musst ganz klar wissen, dass du für uns nicht mehr spielst." Allerdings besitzt Rajkovic einen Vertrag bis 2015, soll dabei rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr kassieren.