
Zwei Spieltage vor Saisonende träumen noch vier Klubs von der Königsklasse. Die besten Aussichten haben Schalke 04 und Bayer Leverkusen. Der FSV Mainz 05 darf sich hingegen so langsam aber sicher auf die Europa League freuen.
Es geht um Prestige, die Hackordnung im deutschen Fußball - und vor allem um sehr viel Geld: Das Millionenspiel um die Champions League geht am Samstag in die heiße Phase. Schalke 04, Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach streiten sich an den letzten beiden Bundesliga-Spieltagen um die zwei verbleibenden Plätze für die Königsklasse, die bis zu 60 Millionen Euro wert sein können. Über den Trostpreis Europa League freut sich so richtig nur der FSV Mainz 05.
"Wenn wir unsere Punkte in den verbleibenden beiden Spielen machen, dann kann die Konkurrenz spielen, wie sie will", sagt Schalkes Trainer Jens Keller fast schon lapidar: "Wir müssen uns auf unsere Leistung konzentrieren. Das zählt." Mit 58 Punkten und Platz drei haben die Königsblauen die beste Aussicht auf die direkte Champions-League-Qualifikation, Leverkusen (55) dürfte als Vierter momentan den Umweg über die Play-offs gehen. Dahinter lauern Wolfsburg (54) und Gladbach (52).
Höwedes und Co. trainiern wieder
Vor der Partie beim SC Freiburg hat sich die Personalsituation in Gelsenkirchen zudem etwas entspannt - Kapitän Benedikt Höwedes, Jan Kirchhoff und Marco Höger meldeten sich zurück. "Wir haben noch genügend Benzin. Ich bin davon überzeugt, dass wir die notwendigen Punkte holen werden", sagte Sportvorstand Horst Heldt.Für Leverkusen geht es am Samstag ausgerechnet bei Eintracht Frankfurt auch um die Einhaltung eines Versprechens. Im Ringen mit der Eintracht um den neuen Trainer Roger Schmidt, der Interimscoach Sascha Lewandowski im Sommer ablöst, konnte der Werksklub wohl vor allem mit dem Königsklasse-Argument überzeugen - ein Traum, den Frankfurt freilich zu gern zerplatzen lassen würde. Nutznießer wären die ambitionierten Klubs aus Wolfsburg und Gladbach.
"Ernte für eine lange Saison"
"Für uns geht es darum, die Ernte einzufahren nach einer langen Saison", sagte Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking: "Wenn wir unsere Hausaufgaben nicht erledigen, dann brauchen wir gar nicht irgendwo anders hinzuschauen." Die Europa League, von Kaiser Franz Beckenbauer früher mal als "Cup der Verlierer" bezeichnet, wäre für die Wölfe, die beim VfB Stuttgart antreten, nur ein Trostpreis. Die Hoffnung auf die Champions League haben auch die Gladbacher (gegen Mainz) noch nicht aufgegeben."Der Einzug in die Europa League ist zu 99,7 Prozent sicher. Wir wollen aber mehr, wir haben Blut geleckt", sagte Sportdirektor Max Eberl. Nationalspieler Max Kruse meinte: "Die Europa League war unser erstes Ziel, daher können wir jetzt befreiter aufspielen. Mit zwei Siegen zum Abschluss ist noch alles möglich."
Die Europa League wäre für Mainz bereits der Hauptgewinn. Mit vier Punkten Vorsprung auf den Achten FC Augsburg dürfen die Rheinhessen so langsam mit der internationalen Planung beginnen, in der Mainzer Arena singen die Fans seit Wochen vom Europapokal. Trainer Thomas Tuchel und seine Spieler hielten sich allerdings bislang betont zurück. "Wir sind gut beraten, uns auf das nächste Spiel zu konzentrieren", sagt Kapitän Nikolce Noveski dem kicker.