
Heribert Bruchhagen hat die DFL-Entscheidung gegen die Torlinientechnik begründet. Die Systeme seien nicht absolut verlässlich. Zudem sei es unmöglich, die Technik in unteren Ligen einzuführen. Auch bezüglich der Abseitsregel zeigte er sich konservativ.
Im Interview mit dem Kicker entgegnete das DFL-Vorstandsmitglied auf die Frage nach der Torlinientechnik in der Bundesliga: "Alle Systeme der vier Anbieter bieten noch keine hundertprozentige Sicherheit. Was passiert denn, wenn trotz Einführung einer Technik ein Treffer nicht angezeigt wird?"
Den Fehlentscheidungen sei durch technische Hilfsmittel kein Abbruch bereitet, "denn die Technik ist nicht perfekt und möglicherweise manipulierbar", legte der Eintracht-Vorstand dar. Dass beispielsweise das Tor von Kevin Volland beim 2:2 zwischen 1899 Hoffenheim und dem 1. FC Nürnberg von einer Torlinientechnik erkannt worden wäre, sei "hypothetisch".
Flächendeckende Einführung unmöglich
Ein weiteres Problem sei die praktische Umsetzung. "Die neue Technik könnte nur in der Bundesliga und in der 2. Liga eingeführt werden", verdeutlichte Bruchhagen. Eine Relegation mit Hin- und Rückspiel zwischen zweiter und dritter Liga würde schon Diskussionspotenzial bergen. "Es käme zu zwei Spielen mit unterschiedlichen Voraussetzungen", erklärte Bruchhagen, "da der Drittligist über diese Technik nicht verfügt."
Auch zur erneut veränderten Abseitsregel äußerte sich der 64-Jährige. Beim Auftaktspiel zwischen dem FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach (3:1) erzielte Mario Mandzukic ein reguläres Tor, bei dessen Entstehung er im passiven Abseits gestanden hatte. Die Situation hatte für Gesprächsstoff gesorgt. "Die einfachste Lösung wäre, wieder zur klassischen Abseitsregelung zurückzukehren", sprach sich Bruchhagen für altbewährtes aus.
Autor: Jöran Landschoff