Darko Stanic erwischte im Tor der Serben einen Sahnetag. Mit zahlreichen Paraden hielt er die Führung gegen die Polen lange Zeit fest. Doch am Ende wurde er bei der 24:25-Niederlage zum tragischen Helden. Gastgeber Spanien feierte einen klaren Sieg.
Serbien und Polen gehörten im Vorfeld der Handball-WM in Spanien nicht zu den Favoriten auf den Titel. Die Polen hatten sich bei der Weltmeisterschaft 2011 nur auf Platz acht wiedergefunden, bei der EM reichte es nur zu Rang neun. Die Serben konnten immerhin den Heimvorteil bei der EM 2012 nutzen und drangen bis ins Finale vor.
In der Gruppe C hatten sich beide Teams schon vor dem direkten Duell für die nächste Runde qualifiziert, es ging also nun um eine möglichst gute Position für das kommende Achtelfinale. Gespickt mit vielen aktuellen und ehemaligen Bundesliga-Spielern ging es gleich munter los und Momir Ilic brachte die Serben dank dreier Treffer mit 3:1 in Führung.
Beide Keeper konnten sich in der Anfangsphase auszeichnen. Slawomir Szmal (Polen) sowie Darko Stanic (Serbien) hatten nach sieben Minuten bereits drei Paraden gezeigt. Erneut Momir Ilic sorgte mit seinem vierten Treffer für die erste Drei-Tore-Führung der Serben - bei 70 Prozent Trefferquote -, die Adam Wisniewski allerdings direkt zum 5:7 konterte.
Momir Ilic am Ende mit neun Treffern
Ilic war für die Polen überhaupt nicht zu fassen und traf dann per Siebenmeter zum 8:5 (18.). Ansonsten blieb es ein ausgeglichenes Match, in dem Marcin Wichary den doch glücklosen Szmal dann ablöste. Der konnte das 7:11 durch Rajko Prodanovic aber auch nicht verhindern. Bei vier Toren Rückstand folgte die erste Auszeit durch Polen, Alem Toskic erhöhte in Überzahl sogar auf 12:7.
Es war jetzt die beste Phase der Serben, die sich abzusetzen versuchten. Doch die zweite Zeitstrafe für Nenad Vuckovic sowie ein vergebener Siebenmeter brachten Polen zurück ins Match. Wichary hielt seinen Kasten ab der 24. Minute sauber und trotz einer starken Leistung auch von Stanic verkürzte Polen bis zum Pausenpfiff, Robert Orzechowski traf noch zum 11:13.
In Durchgang zwei blieb es bis zum 15:17 ein enges Match, dann handelte sich Jurecki die zweite Zeitstrafe ein. Momir Ilic nutzte den Strafwurf zum 18:15, Rajko Prodanovic traf in Überzahl von Außen zum 19:15 (40.) und die Serben, die nach Zwei-Minuten-Strafe für Toskic zum 20:16 trafen, drohten sich erneut abzusetzen.