Am Samstag startet für die DHB-Auswahl die WM 2013 in Spanien, erster Gegner ist Brasilien. Bundestrainer Martin Heuberger spricht im Interview über die Zielsetzung, die Vergleiche mit Heiner Brand sowie seltene Spaziergänge im Grünen.
Martin Heuberger bestreitet bei der Handball-WM in Spanien (11. bis 27. Januar) sein zweites großes Turnier als Bundestrainer. Im Interview spricht der 48-Jährige über seine Anspannung vor dem Auftaktspiel am Samstag gegen Brasilien, seinen Vorgänger Heiner Brand und seltene Momente der Ruhe.
Herr Heuberger, Sie stehen kurz vor Ihrem zweiten großen Turnier als Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Wie ist Ihre Gemütslage?
Martin Heuberger: Ich bin angespannt, aber ich freue mich auf dieses Turnier, weil ich eine hungrige und begeisterungsfähige Mannschaft habe. Das ist hoffentlich die Grundlage für einen Erfolg.
Hat sich Ihre Arbeitsweise seit der EM verändert?
Martin Heuberger: Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich kaum etwas geändert. Ich habe mich genauso intensiv auf das Turnier in Serbien vorbereitet wie jetzt auf Spanien. Sicherlich waren die Rahmenbedingungen andere, aber ich freue mich als Trainer auf diese Aufgabe und werde hoffentlich Spaß daran haben.
Zum Abschluss der Vorbereitung gab es einen Kantersieg gegen Rumänien, zuvor einen Erfolg und ein Remis gegen Schweden. Wie fällt Ihr Fazit der Vorbereitung aus?
Martin Heuberger: Das Ergebnis ist positiv, der Weg stimmt. Aber wir müssen jetzt auf dem Boden bleiben. Die Vorbereitung ist passé, dafür können wir uns in Spanien nichts kaufen. Am Samstag gilt's.
Sie wurden in der Vergangenheit immer wieder mit Ihrem Vorgänger Heiner Brand verglichen. Nervt Sie das mittlerweile?
Martin Heuberger: Heiner war eine Ikone des deutschen Handballs, das steht außer Frage. Und dass da Vergleiche gemacht werden, ist völlig normal. Dem stelle ich mich auch. Aber das darf meine Arbeit nicht beeinflussen.
Sie gelten als akribischer Arbeiter, analysieren oft stundenlang Gegner und eigene Spieler. Was macht Martin Heuberger in der Turnierphase, wenn er mal ein bisschen Freizeit hat?
Martin Heuberger: Füße hochlegen, relaxen und einfach die Ruhe genießen. Aber ich habe zurzeit kaum Ablenkung, zwei Stunden am vergangenen Sonntag mit der Familie, ein kleiner Spaziergang im Grünen - das wars. Ich habe eine schwere Aufgabe vor der Brust, der meine ganze Konzentration gilt. Ich hoffe, dass ich den Lohn für die Arbeit jetzt ernten kann und dass wir erfolgreich sind.
Die Erwartungshaltung in Deutschland ist trotz des von Ihnen forcierten Umbruchs groß. Wie lautet Ihre Zielsetzung für die WM?
Martin Heuberger: Ich möchte mit der Mannschaft guten Handball zeigen. Es ist für mich wichtig, dass wir in der Truppe einen guten Charakter haben und als Team auftreten. Ich möchte zudem, dass die Begeisterungsfähigkeit, die die Jungs tagtäglich im Training zeigen, auch im Spiel rüberkommt. Und dann hoffe ich, dass wir das Achtelfinale erreichen, denn damit wäre für mich schon der erste Teilschritt erledigt und eine gewisse Zufriedenheit wäre da.