Wenn die Elite der Golfer zum 143. Mal zu den British Open (ab 10 Uhr im LIVE-TICKER) zusammenkommt, beginnt im Royal Liverpool Golf Club an der Nordwestküste Englands eine der prestigeträchtigsten Sportveranstaltungen der Welt. Sportal stellt zum Start des Events fünf mögliche Siegaspiranten vor.
Die jährlich ausgetragenen Open finden traditionell im Wechsel auf neun unterschiedlichen Anlagen im Königreich statt, zuletzt war Liverpool im Jahr 2006 Austragungsort. Während sich damals Tiger Woods den berühmten Pokal Claret Jug sichern konnte, geht Phil Mickelson als amtierender Titelverteidiger ins Rennen. Der US-Amerikaner konnte sich im vergangenen Jahr im Muirfield Golf Club durchsetzen.
Neben dem britischen Wetter, das auch in diesem Jahr die eine oder andere Überraschung bereithalten sollte, wird der anspruchsvolle Par-72-Kurs mit einer Länge von 6686 Metern die Akteure fordern. Doch wer hat das Zeug zum Sieg?
Woods mit großen Zielen
Trotz zuletzt schwacher Ergebnisse, unter anderem dem Scheitern am Cut beim Quicken Loans National in Bethesda, steht Tiger Woods bei seinem Comeback-Versuch im Fokus. Der US-Amerikaner musste sich vor vier Monaten am Rücken operieren lassen und sucht seit seiner Rückkehr seine Form. Trotz anhaltender körperlicher Probleme zeigte sich der 14-malige Major-Sieger bei der abschließenden Pressekonferenz zuversichtlich: "Alles, was nicht Platz eins ist", lautete seine Antwort auf die Frage nach einem enttäuschenden Ergebnis.
Ein ähnliches Auf und Ab erlebte zuletzt auch Rory McIlroy. Nach der Trennung von Tennisspielerin Caroline Wozniacki fehlt dem 25-Jährigen vor allem die Konstanz in seinem Spiel. Vier gute Runden am Stück scheinen für den Nordiren, der einen dritten Platz 2010 als bestes British-Open-Ergebnis zu Buche stehen hat, aktuell kaum möglich zu sein. Nach einer Glanzrunde am Donnerstag folgte fast immer ein Katastrophen-Freitag. Was passiert diese Woche?
Zum Kreis der Favoriten zählt darüber hinaus natürlich der Weltranglisten-Erste Adam Scott. Der Australier hat in diesem Jahr zwar erst zehn Turniere gespielt, konnte dabei jedoch sechs Top-10-Platzierungen erspielen. Hinzu kommt ein Sieg beim Colonial.
Zudem hat der 34-Jährige noch eine persönliche Rechnung offen. Vor zwei Jahren lag Scott vier Löcher vor Schluss des Turniers vier Schläge vor Ernie Els. Es folgten vier Bogeys in Serie und somit der Verlust des sicher geglaubten Titels. Ein ähnliches Schicksal gilt es in diesem Jahr auf jeden Fall zu verhindern, will er um den Gesamtsieg mitspielen.
Kaymer voller Tatendrang
Die nötige Nervenstärke für einen Sieg bewies zuletzt auch der Deutsche Martin Kaymer, der nach seinem Sieg bei der PGA Championship im Jahr 2010 lange Zeit als "One Hit Wonder" galt, mit seinem Erfolg bei den diesjährigen US-Open. Mit seinem zweiten Major-Titel im Gepäck reist der 29-Jährige voller Selbstbewusstsein auf die Insel.
''Die British Open fehlen noch, dann hätte Deutschland den Grand Slam im Golf gewonnen. Aber mal im Ernst: ich reise mit Rückenwind und Erfolgserlebnissen nach Liverpool, die British Open sind für mich immer einer der absoluten Saisonhöhepunkte und ich freue mich auf das dritte Major des Jahres. Ich reise wie immer mit dem Ziel vor Augen an, am Sonntag um den Sieg mitzuspielen'', so der Düsseldorfer.
Neben den bereits genannten Akteuren dürften auch der US-Amerikaner Mickelson, der momentan brandgefährliche Engländer Justin Rose, der zuletzt drei Turniere in Folge siegreich abschloss, oder der schwedische Vorjahreszweite Henrik Stenson ein Wörtchen um den Sieg mitreden.
Autor: Oliver Stein